Du durchsuchst das Archiv für Rassehund - Tierfreund.

Wenn es ein Rassehund werden soll

31. August 2012 in Vorüberlegungen und Züchterwahl

 

Tipps, worauf bei der Auswahl des Züchters und beim Besuch der Welpen zu achten ist, findet man hier: Wo finde ich meinen Traumwelpen?

 

 

Wofür braucht ein Rassehund Papiere?

 

 

Rassehund - Weißer Schweizer Schäferhund

Weißer Schweizer Schäferhund

Viele Menschen glauben, Papiere bräuchte man nur, wenn man vor hat Ausstellungen zu besuchen oder selbst zu züchten. Papiere eines guten Zuchtverbandes leisten aber viel mehr als das. Sie garantieren einen Welpen, dessen Eltern zumindest auf einige wichtige Krankheiten hin untersucht sind und sowohl optisch als auch vom Wesen her ihrer Rasse entsprechen. Daneben eine kontrollierte, meist gute Aufzucht und eine durchdachte Zuchtplanung. Papiere sollen gewährleisten, dass eine Rasse mit all ihren Eigenschaften erhalten bleibt und die Abstammung jedes Tieres nachvollziehbar ist.
Der größte Zusammenschluss von Rassehundzüchtern in Deutschland, ist der VDH. Allerdings ist dort nicht jede Rasse vertreten und auch außerhalb des VDH sind sehr gute Züchter zu finden. Auf der anderen Seite kann auch eine Mitgliedschaft im VDH keinen guten Züchter oder gesunde Welpen garantieren. Jedoch steigt durch die Kontrollen und Vorgaben die Wahrscheinlichkeit dafür.

 

 

Rassehundezucht ohne VDH-Papiere

 

Tamaskan

Einige Rassen sind nicht im VDH vertreten, und auch abgesehen davon, haben einige Züchter gute Gründe, warum sie nicht im VDH züchten. Ein Züchter ist nicht automatisch besser oder schlechter, weil er sich für oder gegen einen bestimmten Zuchtverband entschieden hat.

 

Dennoch sollte man als Welpeninteressent nach den Gründen fragen, warum ein Züchter für sich eine bestimmte Zuchtform gewählt hat. Hat der Züchter andere Vorstellungen seiner Rasse, als der entsprechende VDH-Verein? Oder scheut er den Aufwand? Ein beliebtes Argument für das Züchten eines Rassehundes ohne Papiere ist, dass man ja „nur mal einen einzigen Wurf“ wollte. Nun, für einen Wurf ist es also egal, ob man züchterisches Grundwissen mitbringt, der Hund gesund ist oder dem Rassestandard entspricht? Ein Besuch des Tierarztes sagt dabei relativ wenig darüber aus, was der Hund gesundheitlich tatsächlich vererbt. Epilepsie, Augenkrankheiten, die Veranlagung zu HD und vieles mehr, kann weiter vererbt werden, ohne dass die Elterntiere auffällig sind. Aufschlussreicher ist es, sich die Zuchtlinien und die Gesundheitsergebnisse von Verwandten oder bisherigen Nachzuchten anzusehen. Dies ist außerhalb eines Zuchtverbandes kaum möglich. Auch der Inzuchtkoeffizient kann so nicht nachvollzogen werden.

 

Das Argument, die Elterntiere hätten ja Papiere, seien damit also gute Zuchttiere, nur bei den Welpen hätte man eben darauf verzichtet, ist ebenfalls nicht wirklich eines. Papiere bedeuten nicht, dass der Hund auch zuchttauglich ist. Das entscheidet sich erst, wenn unabhängige Gutachter bescheinigt haben, dass der Hund vom Wesen und vom Äußeren her dem Rassestandard entspricht und gesund ist.

 

Nun kann man sagen, der Hund ist doch lieb und hübsch, was schert es mich, was Rassestandard, Zuchtrichter oder Gutachter meinen?! Wenn man nicht vorhat, die Nachkommen als typvolle Vertreter eben dieser Rasse auszugeben, ist das tatsächlich ein Argument. Allerdings sollte man dann auch entsprechend ehrlich zu Welpeninteressenten sein, die sich nach reiflicher Überlegung dafür entschieden haben, dass die Rasse mit all ihren Eigenschaften am besten zu ihnen passt.

 

Ein weiteres beliebtes Argument für das Züchten ohne Papiere ist, dass es einem eben nicht um Profit gehe, man keine „professionelle“ Zucht, sondern eine „Familienzucht“ habe. Tatsächlich ist fast jeder dem VDH angeschlossene Züchter ein solcher „Familienzüchter“ mit nur einem oder wenigen Hunden, die ein ganz normales Familienleben führen. In jedem guten Zuchtverband gibt es Vorgaben über das Mindestalter der Hündin beim ersten Wurf, über Abstände zwischen den Würfen, wie viele Würfe sie im Leben haben darf und ab welchem Alter sie in den „Ruhestand“ geht.

 

 

Der Preis eines Rassehundes

 

Was einige Menschen vom Kauf eines Hundes von einem guten Züchter abschreckt, ist der hohe Preis. Das Geld, das man beim Kauf eines Papierlosen Hundes einspart, ist jedoch nur ein Bruchteil dessen, was ein Hund im Laufe seines Lebens kosten wird. Und wenn man Pech hat, lässt man das eingesparte Geld hinterher beim Tierarzt. Dazu kommt, dass es immerhin um ein Familienmitglied geht, mit dem man die nächsten 10-15 Jahre seines Lebens teilen wird. Da ist eine Geiz ist geil Mentalität eher fehl am Platz.

 

Wie kommt der hohe Preis aber nun zustande? Es gibt sicherlich Züchter, denen es um Profit geht, die ihre Hunde am Existenzminimum halten und bei jeder Läufigkeit decken lassen. Für gute, seriöse Züchter dagegen steht das Wohl ihrer Hunde und die Liebe zu ihrer Rasse an erster Stelle. Diese Züchter verdienen kaum etwas an ihren Würfen, die Ausgaben sind hoch, das Züchten nur ein Hobby.

 

Um züchten zu dürfen, muss der angehende Züchter einen Zwingernamen beantragen, verschiedene Zuchtseminare (z.B. zu Themen wie: Versorgung der Hündin während der Trächtigkeit, Welpenaufzucht, Genetik, Zuchtplanung etc.) besuchen und ein Zuchtwart muss sich die geplante Zuchtstätte vor Ort ansehen und für gut befinden. Das alles kostet, noch bevor man einen Zuchthund hat.

Der Hund, mit dem man züchten möchte, braucht von einem offiziellen Gutachter ausgewertete Gesundheitsuntersuchungen (z.B. Augenkrankheiten, Gelenkerkrankungen, genetische Tests auf vererbbare Krankheiten, Herzultraschall etc.). Dann muss der angehende Zuchthund mehrere Ausstellungen besuchen und je nach Rasse auch Arbeitsprüfungen und Wesentests ablegen. Auch dies kostet viel Geld. Erst wenn das alles erfolgreich verlaufen ist, wird der Hund zuchttauglich geschrieben und der Züchter darf den ersten Wurf planen.

 

Parson Russell Terrier

Um den optimalen Deckrüden für die eigene Hündin zu finden, nehmen viele Züchter weite Wege auf sich. Es fallen Sprit- und Übernachtungskosten an und natürlich die Deckgebühr für den Rüdenbesitzer. Falls die Hündin nicht aufnimmt, hat man dieses Geld umsonst investiert. Ist die Hündin trächtig, so stehen verschiedene Untersuchungen an und sie bekommt spezielles Futter, das auch häufig mehr kostet. Dann muss das Welpenzimmer eingerichtet werden. Eine Wurfkiste, ein stabiler Auslauf für den Garten, Spielzeug, Näpfe, Geräusch-CDs, Flatterbänder, Bällebad, Wippe, Planschbecken, Kauknochen… Für die Geburt und die Zeit danach benötigt man eine Waage, Desinfektionsmittel viele Laken und Handtücher, eventuell eine Wärmelampe und Welpenmilch, um im Notfall zufüttern zu können und vor allem gute Nerven.

Um die eigene Zucht und den Wurf bekannt zu machen, investiert man in eine Website und Anzeigen.

 

 

Dann kommen die Welpen zur Welt. Mit etwas Pech kommt es zu Komplikationen, die z.B. einen Kaiserschnitt nötig machen. Oft ist auch ein Welpe nicht lebensfähig, missgebildet, zu klein, mit schwerem Herzfehler oder offener Bauchdecke. Dies ist zwar nicht kostenintensiv, aber emotional sehr belastend. Ein guter Züchter bleibt während der Geburt und der Zeit danach bei seiner Hündin, nimmt sich extra Urlaub dafür. Anders wäre auch die Aufzucht und Prägung der Welpen nicht optimal zu leisten. Die Welpen werden, je nach Rasse, z.B. auf Augenkrankheiten oder Hörfähigkeit hin untersucht, außerdem entwurmt, geimpft und gechipt. Die Zuchtstätte und die Welpen werden von einem unabhängigen Zuchtwart kontrolliert, um die optimale Aufzucht zu überprüfen. Ab der dritten Woche wird zugefüttert, wofür ein guter Züchter auch kein billiges Futter nimmt. Die Auswahl der zukünftigen Welpenbesitzer nimmt viel Zeit in Anspruch, lange Gespräche, Besuche, auch schon vor der Geburt der Welpen.

Bei der Abgabe bekommen die Welpen häufig eine Erstausstattung mit: einen Beutel mit dem gewohnten Futter, Halsband und Leine, eine vertraut riechende Decke, eine Informations-Mappe über die Rasse und Erziehungstipps, eine Dokumentation der ersten 8 Lebenswochen des Welpen mit Bildern, Impfausweis und Abstammungsurkunden.

 

Gerade beim ersten Wurf macht kaum ein guter Züchter tatsächlich Gewinn. Und selbst wenn, kann man sich fragen, ob der Züchter tatsächlich keinerlei Anrecht auf Entlohnung dafür hat, einen Wurf so gut und durchdacht wie möglich zu planen und aufzuziehen, und sehr viel Zeit und Arbeit investiert zu haben, damit jemand anders seinen Traumwelpen bekommt.

 

Welpenkauf: Wo finde ich meinen Traumwelpen?

28. August 2012 in ein Welpe zieht ein, Vorüberlegungen und Züchterwahl

 

Die Möglichkeiten zum Welpenkauf sind vielfältig. Es gibt „Unfallwürfe“, geplante Mischlingswürfe, Welpen-Massenproduktionsanlagen, Rassehunde vom Züchter, mit oder ohne Papiere. Die kommenden Abschnitte sollen einen Überblick geben, worauf es sich zu achten lohnt.

 

Im Folgenden rede ich von „Züchtern“, meine damit aber jeden Einzelnen, der Welpen in die Welt setzt, aufzieht und vermitteln möchte.

 

Was macht einen guten Züchter aus?

 

Foto: Dan Bennett/flickr Dackel

Für einen Laien ist ein guter Züchter gar nicht so leicht zu erkennen. Manchen Züchtern fehlen die einfachsten Grundkenntnisse zur Vererbung, Trächtigkeit, Geburt und Welpenaufzucht. Andere züchten nur um des Profits Willen, auch auf Kosten von Wesen oder Gesundheit ihrer Nachzuchten. Es ist sehr schwer, beim Anblick knuddeliger, tapsiger Welpen einen klaren Verstand zu bewahren, zur Not redet man sich ein, den Welpen aus der schlechten Haltung „gerettet“ zu haben. So macht es Sinn, sich bereits im Vorfeld einige Gedanken dazu zu machen, was einem selbst wichtig ist und worauf es sich zu achten lohnt.

 

 

zum Nachdenken:

 

Die Hauptleidtragenden einer Massenzucht, sind die Zuchthündinnen und Deckrüden. Wer nur auf Profit aus ist, wird den Hunden nicht mehr bieten, als sie unbedingt zum überleben brauchen. Also z.B. eine 1qm große Zelle und ab und an etwas Futter und Wasser. Kauft man einen Welpen aus Mitleid, so lohnt sich das Geschäft für den Vermehrer. Ein ebenso süßer Welpe wird automatisch den anderen Weg einschlagen und ohne Liebe, ohne Hund sein zu dürfen, sein Leben als Zuchtmaschine fristen. Man suche mal im Internet nach Bildern einer „puppy mill“.

 

Chihuahuas

Solche Grausamkeiten gäbe es nicht, wenn niemand die Welpen kaufen würde. Natürlich, man will den einen Welpen, der einem mit großen Knopfaugen hoffnungsvoll im Arm liegt, auch nicht zum sterben zurück lassen. Man sollte sich aber auch fragen, wie viele Welpen tagtäglich an solchen Orten oder kurz danach beim neuen Besitzer tatsächlich sterben, an Parasiten, an angeborenen Krankheiten oder umgebracht, weil sie zu alt für eine Vermittlung mittels des Niedlichkeitsfaktors wurden. Dies gäbe es nicht, ohne Nachfrage! Manche Menschen sind sehr erfinderisch, um zu verbergen, dass die Welpen in einem dreckigen Kellerloch aufwuchsen, krank und mit Verhaltensdefiziten viel zu früh von der Mutter getrennt wurden, um sie nun, frisch gewaschen, in einer netten Wohnung ahnungslosen Interessenten aufzuschwatzen. Es gibt viele solcher Welpenproduktionsstätten, die über Mittelsmänner vorgaukeln, es handele es sich um eine nette Hausaufzucht. Es sollte einen ausgesprochen misstrauisch machen, wenn man die Mutterhündin nicht zu Gesicht bekommt. Auf keinen Fall sollte man sich auf Übergaben auf halber Strecke oder „Bring-Service“ einlassen.

Besonders betroffen hiervon sind Rassen, die klein oder gerade “in Mode” sind, da sich mit diesen natürlich am leichtesten Geld verdienen lässt.

 

 

die Auswahl des Züchters

 

Hilfreich ist es, um nicht beim Anblick der Welpen alle guten Vorsätze über Bord zu werfen, einige Dinge schon vorab bei einem Telefonat zu klären. Dies gilt genauso für einen Rassehundzüchter, wie für einen Mischlingswurf:

 

Foto: fugzu/flickr Basenjis

Wie viele Hunde besitzt der Züchter? Züchtet er verschiedene Rassen? Hat er mehrere Würfe gleichzeitig? Überlegen Sie sich selbst, wie vielen Hunden man wohl gerecht werden kann, wie viele Welpen man gleichzeitig optimal aufziehen kann.

 

In welchem Alter gibt der Züchter seine Welpen ab? Eine Abgabe unter 8 Wochen ist in Deutschland Tierschutzrechtlich verboten. Aber je älter ein Welpe wird, umso mehr Arbeit macht er. Er wird immer aktiver, schläft weniger, knabbert alles an, muss die Welt kennen lernen, das Zufüttern kostet immer mehr Geld und stubenrein sind die Welpen ja auch noch nicht. Gute Gründe für einen Menschen, dem es nur um Profit geht, seine Hunde möglichst früh loszuwerden. Ein guter Züchter behält die Welpen in jedem Fall, bis sie mindestens 8 Wochen alt sind. Einige Züchter geben die Welpen auch erst mit 10 Wochen oder noch später ab, wenn sie schon deutlich stabiler im Wesen und selbständiger sind. Dies muss kein Nachteil sein, eher im Gegenteil, falls der Züchter sich gut um den Nachwuchs kümmert.
Dass die Mutterhündin die Welpen nicht mehr säugt, ist kein Argument, die Welpen früher abzugeben. Ein Welpe nimmt sowohl von der Mutter, als auch von den Geschwistern, sehr viel mehr mit, als nur die Muttermilch.

 

Foto: Simone/flickr Maremmano-Welpen

Wo leben die Hunde? Viel menschliche Beschäftigung mit den Welpen beim Züchter und viele Eindrücke, die in der Sicherheit des Familienkreises gemacht werden konnten, sind die beste Voraussetzung, damit der Welpe im neuen Zuhause mutig und aufgeschlossen agiert. Hunde, die ausschließlich draußen leben, kennen entsprechend keinen Alltag in der Wohnung. Keine klappernden Töpfe, keinen Staubsauger, keinen lauten Fernseh-Krimi. Welpen, die zumindest teilweise im Haus aufwachsen, bekommen all dies mit, während sie dösen oder mit ihren Geschwistern spielen, es ist normal für sie. Nimmt man einen Welpen aus reiner Außenhaltung, kann es mitunter Arbeit sein, bis der Welpe im Haus zur Ruhe kommt und nicht mehr auf alles mögliche unsicher reagiert.

Wirklich schwierig kann es sich gestalten, wenn die Welpen permanent in einem Stall oder einem Zwinger waren, praktisch ohne Außeneindrücke oder menschliche Kontakte.

 

Falls es sich um einen Rassehundzüchter handelt, lohnt sich auch die Frage, ob man die Züchter, bzw. die werdende Mutterhündin, besuchen darf, bevor der Wurf auf der Welt ist. Ein guter Züchter wird in der Regel erfreut sein, Interessenten schon im Vorfeld kennen zu lernen. Manche Züchter bestehen sogar darauf. Beim Anblick süßer Welpen können die wenigsten Menschen noch klar denken; ohne einen der süßen Zwerge wieder zu gehen, scheint fast ausgeschlossen. Möchte man sich also durchdacht für einen bestimmten Züchter und seine Zucht entscheiden, besucht man ihn besser, bevor die Welpen auf der Welt sind.

 

Foto: Szep Bernadette/flickr Golden Retriever

Die Mutterhündin gibt den Welpen viel mit, nicht nur genetisch, sie prägt auch grundlegend ihr Verhalten. Kann man sich vorstellen, mit einem Hund glücklich zu werden, der so wird, wie diese Mutterhündin?

Wie eingangs beschrieben, sollte man keinesfalls einen Welpen mitnehmen, ohne die Mutterhündin zu Gesicht zu bekommen. In dem Fall hat der „Züchter“ fast immer etwas Unschönes zu verbergen. Die Aussage, die Mutterhündin möge keine Fremden, sollte ebenfalls Bedenken auslösen. Wie schon geschrieben, gibt die Mutterhündin den Welpen sehr viel mit. Vielleicht in dem Fall, ein sehr ängstliches Wesen oder die Tendenz, auf Neues mit aggressivem Verhalten zu reagieren?

 

 

der Besuch beim Züchter:

 

Welpen sind von Natur aus neugierig und kontaktfreudig, fast ohne Argwohn fremden Menschen gegenüber. Falls der ganze Wurf entsetzt flüchtet, wenn Sie die Wohnung oder den Hof betreten, sollten Sie das gleiche tun. Als Anfänger ist man mit einem solchen Welpen fast immer überfordert. Wenn er schon in vertrauter Umgebung im Kreise seiner Familie so reagiert, kann man sich vorstellen, wie die Umgewöhnung auf das neue Zuhause und vor allem erste Spaziergänge aussehen werden.

 

Wie reagiert die Mutterhündin? Natürlich ist zu erwarten, dass eine Golden Retriever Hündin fremde Menschen anders begrüßt als beispielsweise eine Kangal-Hündin. Aber gefällt Ihnen der Gedanke, dass ihr Welpe sich zu einem erwachsenen Hund entwickelt, der so ist wie diese Hündin?

 

Wo leben die Welpen? Bekommen sie den Alltag der Menschen mit? Ist es dort sauber? Steht Spielzeug und frisches Wasser zu Verfügung? Einige Züchter bieten ihren Welpen einen ganzen Abenteuerspielplatz, mit wackelnden Untergründen, Raschelbändern, Bällebad, Sandkasten und verschiedenen Beschäftigungsmöglichkeiten. Welpen entwickeln dadurch früh ein gutes Körpergefühl und gehen auch später offener auf Neues zu.

Was lernen die Welpen schon alles kennen? Alltagsgeräusche, Kinder, andere Tiere, Autofahren, erste Spaziergänge, Körperkoordination und Beschäftigungsmöglichkeiten? Wie lange pro Tag haben die Welpen menschlichen Kontakt? Wie genau beschäftigt sich der Züchter mit den Welpen?

 

Sehen die Welpen (und die erwachsenen Hunde) gesund und gut gepflegt aus? Bei einem gesunden Welpen sind Nase und Augen frei von Verklebungen und Ausfluss, die Augen sind klar und glänzend. Hervorstehende Rippen weisen auf Mangelernährung hin, ein aufgedunsener Bauch kann Wurmbefall bedeuten. Der Welpe sollte keinesfalls apathisch wirken und auf Bewegungen und akustische Reize reagieren. Zahnfleisch und Lefzen sind rosa, die Ohren ohne üblen Geruch. Auch der Afterbereich sollte sauber sein.

Bei einem Rüden sollten 2 Hoden zu ertasten sein. Ein im Bauchraum verbliebener Hoden kann sich zu einem bösartigen Geschwür entwickeln, so dass eine Operation unumgänglich ist.

 

Foto: fPat Murray/flickr Boxer

Ein guter Züchter wird einen Welpen zurück nehmen, wenn es überhaupt nicht funktioniert im neuen Heim. Geht der Züchter so mit seinen Hunden um, dass sie sich überhaupt vorstellen können, ihm den Welpen wieder zu bringen? Möchte der Züchter nach Abgabe des Welpen in Kontakt bleiben, Hilfe bei Schwierigkeiten leisten und über die Entwicklungsfortschritte des Welpen auf dem Laufenden gehalten werden?

 

Impft und entwurmt der Züchter die Welpen regelmäßig?

 

Ein guter Züchter hat sich viel mit den Welpen beschäftigt. Er kann Ihnen die verschieden Charaktere beschreiben und erzählt begeistert von den Erlebnissen und Entwicklungsfortschritten der einzelnen Welpen.

 

Womit füttert der Züchter die Welpen?

 

Wie verhalten sich die Welpen und vor allem die erwachsenen Tiere dem Züchter gegenüber?

 

 

und zusätzlich, falls es sich um einen Rassehundzüchter handelt:

 

Lastet der Züchter seine Hunde Rassegerecht aus? Ein guter Züchter züchtet aus Liebe zur Rasse. Er wird sich gerne mit seinen Hunden beschäftigen und mit Begeisterung stundenlang über seine Rasse erzählen können.

 

Foto: estoril/flickr dem Labrador liegt das apportieren im Blut

Klärt der Züchter über typische Krankheiten oder Besonderheiten der Rasse auf? Sind die Elterntiere auf rassetypische Krankheiten untersucht? Falls der Züchter dies bejaht, kann er ihnen die Auswertungen der Gesundheitsuntersuchungen zeigen? Es ist sehr unwahrscheinlich, dass diese sich just zu ihrem Besuch urplötzlich in Luft aufgelöst haben. Ein guter Züchter rechnet mit solchen Fragen und hat alle Unterlagen zu Hündin und Deckrüde bereits herausgesucht.

 

Weist der Züchter auf Wesenszüge oder Rasseeigenschaften hin, die für manche Menschen problematisch werden könnten? Was ist an (Fell-)Pflege beim erwachsenen Hund nötig? Ein Züchter, der alles rosarot beschreibt, will vermutlich nur möglichst schnell seine Welpen verkaufen, egal an wen und egal, ob Hund und Halter zueinander passen.

 

Fragen Sie nach den Zuchtzielen des Züchters. Warum hat er genau diese Hündin in die Zucht genommen, warum genau diesen Deckrüden ausgewählt? Da sollte mehr kommen als „die Hunde sind lieb und schön“.

 

Behält der Züchter Hunde, die zuchtuntauglich sind oder zu alt für die Zucht geworden sind?

 

und was der Züchter Sie fragen wird:

 

Ein guter Züchter gibt seine Hunde, in die er sehr viel Herzblut und Zeit investiert hat, nicht dem Erstbesten mit. Er wird genau wissen wollen, warum Sie sich für diese Rasse entschieden haben. Er wird auch auf Charakterzüge der Rasse hinweisen, die manchen Menschen Schwierigkeiten bereiten könnten. Er wird wissen wollen, wie Sie den Hund auslasten möchten, wie er gehalten wird und warum Sie glauben, dass ein Hund in Ihren Tagesablauf passt. Er wird versuchen herauszuhören, ob Sie bereit sind, eventuelle Probleme geduldig anzugehen und ob Sie sich vorstellen können, was ein Hund an Aufwand bezüglich Arbeit, Zeit und Kosten bedeutet.

Viele Züchter haben auch persönliche Einstellungen zu Themen wie z.B., wie lange der Hund maximal alleine gelassen werden sollte oder ob er in eine (zeitweise) Zwingerhaltung vermittelt wird. Einige geben nur an Familien ab oder an Menschen mit Haus und Garten. Oder eine bestimmte Auslastung ist Voraussetzung. Um Enttäuschungen zu vermeiden, fragt man am besten schon beim ersten telefonischen Kontakt nach diesen „Mindestvoraussetzungen“.

 

 

zur Übersicht: Vorüberlegungen und Züchterwahl

 

 

weiter lesen: welcher Hund passt zu mir

Mischling oder Rassehund

28. August 2012 in welcher Hund passt zu mir?

 

zur Übersicht welcher Hund passt zu mir

 

 

Mischling oder Rassehund

 

 

Foto: Andrew Sutherland/flickr Mischling

Ein Rassehund empfiehlt sich besonders für solche Menschen, die gezielt nach einem Hund mit bestimmten Wesenseigenschaften suchen oder eine bestimmte Art von Auslastung bevorzugen. Nimmt man einen Rassehund als Welpen auf, hat man eine gewisse Sicherheit, wie groß der Hund später mal wird und vor allem, wie sein Charakter in etwa sein wird und was er an Beschäftigung braucht. Natürlich ist jeder Hund ein Individuum, aber in etwa lässt sich sagen, ob der Hund z.B. viel Schutztrieb entwickeln wird oder dem Einbrecher eher noch die Taschenlampe hält.

 

Ein Mischlingswelpe ist gewissermaßen immer ein Überraschungsei, selbst wenn die enthaltenen Rassen bekannt sind. Paart man z.B. einen Herdenschutzhund mit einem Collie, so kann es sein, dass der Hund ein durchaus umgänglicher Familienhund wird, mit hoher Reizschwelle und gutem Wachinstinkt. Es kann aber auch sein, dass man einen Hund erhält, der die Sensibilität und niedrige Reizschwelle des Collies, gepaart mit dem starkem Schutztrieb und Misstrauen Fremden gegenüber vom Herdenschutzhund aufweist. Als Familienhund, in nicht wirklich kundigen Händen, eine mittlere Katastrophe.

Nimmt man einen erwachsenen Mischlingshund auf, gibt es die genannten Nachteile natürlich nicht mehr. Das Wesen ist gefestigt und somit gut absehbar, ob der Hund zu einem passt. In jedem Fall ist ein Mischling immer ein Unikat, was viele Menschen zu schätzen wissen.

 

Foto: Rover_JP/flickr Barsoi

In der Anschaffung ist ein Rassehund in der Regel deutlich teurer, zumal wenn er von einem guten, seriösen Züchter stammt. Allerdings sollte man bedenken, dass der Kaufpreis des Hundes, über sein Leben gerechnet, noch mit der geringste Posten ist.

 

Ein Mischling ist nicht automatisch gesünder, als ein Rassehund, wie vielfach zu hören ist. Entscheidend ist, was die Elternteile an genetischen Faktoren mitbringen. Wenn man eine Hündin mit einer Veranlagung zu einer bestimmten Krankheit mit einem Rüden mit der Veranlagung zu einer bestimmten Krankheit kreuzt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Welpe diese Krankheit haben wird, einigermaßen hoch. Dabei ist es völlig unerheblich, ob die Mutter, der Vater oder der Welpe reinrassig sind oder nicht. Allerdings sind bei einigen Rassen bestimmte Krankheitsveranlagungen relativ weit verbreitet. Was vor allem bedeutet, dass man seinen Rassehund nicht als preisgünstiges Schnäppchen, sondern von einem guten, gewissenhaften Züchter kaufen sollte.

Siehe auch: Wahl des Züchters

Yorkshire Terrier

22. August 2012 in Rassen

 

Größe: 18-23cm

 

Gewicht: bis 3,1kg

 

Fell: mittellang, glatt, glänzend, seidig

 

Farbe: stahlblau; an Kopf, Brust und Beinen lohfarben

 

häufige Krankheiten: Schiddrüsenunterfunktion, Patellaluxation

 

Lebenserwartung: 13-15 Jahre

 

FCI Gruppe 3, Sektion 4: Zwerg-Terrier, ohne Arbeitsprüfung

 

 

Geschichte

 

Der Yorkshire Terrier stammt aus den ärmsten Schichten der Bewohner nordenglischer Industriestädte im 19. Jahrhundert. Seine Aufgabe war es, die Städte frei von Mäusen und Ratten zu halten. Benannt ist er nach der Grafschaft Yorkshire, in der er erstmals gezüchtet wurde. Zu seiner Zucht wurden verschiedene Terrier-Arten miteinander gekreuzt, unter anderem der Dandie Dinmont Terrier, der Skye Terrier und Manchester Terrier. Der Malteser trug zum längeren, seidigeren Fell bei. Damals war der Yorkshire noch etwa 40-45cm groß.

Schnell wurde die Rasse aber auch beim Adel beliebter und auf Ausstellungen präsentiert. Der erste Rassestandard wurde 1898 aufgestellt. Mit der Zeit wurde der Yorkshire Terrier immer kleiner gezüchtet, parallel zu seiner Karriere als Begleithund.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Trotz seines niedlichen Äußeren, ist der Yorkshire Terrier im Grunde seines Herzens ein echter Terrier. Er ist selbstbewusst, aktiv und kann sowohl Menschen als auch Hunden gegenüber recht aufbrausend werden. Er weiß genau was er will und setzt das auch durch, wenn sein Mensch ihm nichts entgegen zu setzen hat. Er ist mitteilsam, inwiefern er sich zum echten Kläffer entwickelt, hängt sehr von seinen Menschen ab. Der Yorkshire Terrier ist furchtlos und hält sich selbst für deutlich größer, als er tatsächlich ist. So nimmt er auch die Aufgabe, Haus und Besitzer zu beschützen, recht ernst. Mit anderen Hunden kann er sich zu einem Raufer entwickeln. Daneben ist er aber auch anhänglich, loyal und sehr lernfreudig. Nimmt man ihn als “richtigen” Hund ernst und gestaltet die Erziehung und Auslastung entsprechend, ist er ein aktiver, nervenstarker und angenehmer Begleiter.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Yorkshire Terrier ist vor allem auch durch seine Größe ein guter Begleithund. Er darf in vielen Wohnungen gehalten werden, in denen Hundehaltung eigentlich untersagt ist, er darf mit in die Flugzeugkabine und er kann sich in der Öffentlichkeit daneben benehmen, ohne dass Passanten dadurch mehr als ein Kopfschütteln zeigen.

 

Welpe

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Yorkshire Terrier sich daneben benimmt, ist allerdings ungleich höher, als bei manch anderen Begleithundrassen. Er hat einen leichten Hang zum Größenwahn, ist eigenwillig und recht aufbrausend. Trotz der geringen Größe, tut man sich einen großen Gefallen, ihn konsequent zu erziehen. Da der Yorkshire Terrier zu Selbstüberschätzung neigt, muss man ihn im Umgang mit fremden Hunden manchmal vor sich selbst retten. Eine gute Sozialisierung mit verträglichen Hunden jeder Größe, ist sehr hilfreich, um ein angemessenes Verhalten fremden Hunden gegenüber zu erreichen.
Wenn der Yorkshire Terrier gut erzogen und ausgelastet ist, ist er allerdings ein toller, robuster Begleiter in allen Lebenslagen. Fröhlich, temperamentvoll, selbstbewusst und anhänglich.

 

Mit Kindern kann es Probleme geben, da der Yorkshire Terrier durch seine geringe Größe gerne als Spielzeug missbraucht wird, sich dies aber nicht gefallen lässt. Gerade kleine Kinder sollten mit einem Yorkshire keinesfalls alleine gelassen werden.

Die Gewöhnung an im Haus lebende Kleintiere gestaltet sich ebenfalls nicht immer problemlos. Als Terrier liegt ihm das jagen im Blut, so dass man hier am besten schon im Welpenalter ansetzt.
Der Yorkshire Terrier braucht keinen Hundesport zu seinem Glück, liebt aber lange Spaziergänge.

 

Die Fellpflege muss nicht besonders anspruchsvoll sein, kann es aber. Wer einen schlechtwettertauglichen Hund ohne großen Pflegeaufwand möchte, kann dem Yorkshire Terrier eine praktische Kurzhaarfrisur geben. Soll das Fell lang sein, muss es einiges an Pflege bekommen, um nicht stumpf oder brüchig zu werden oder zu verfilzen.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Notvermittlung:

 

1. Deutscher Yorkshire-Terrier-Club e.V.

Peter Schwahlen

E-Mail: info(at)yorkshire-terrier-club.de

Internet: www.yorkshire-terrier-club.de

 

Club für Yorkshire Terrier e.V.

Roman Alraun

Internet: www.clubfueryorkshireterrier.de

 

Klub für Terrier e.V.

Geschäftsstelle

E-Mail: info(at)kft-online.de

Internet: www.kft-online.de

 

Terrier in Not

Michaela Thein

http://www.terrier.de/terrier_in_not.htm

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Whippet

22. August 2012 in Rassen

 

Größe: Rüden: 47-51cm, Hündinnen: 44-47cm

 

Gewicht: 10-12kg

 

Fell: kurz, glatt, eng anliegend

 

Farbe: jede Farbe oder Farbmischung erlaubt

 

häufige Krankheiten: keine

 

Lebenserwartung: 13-15 Jahre

 

FCI Gruppe 10, Sektion 3: kurzhaarige Windhunde

 

 

Geschichte

 

Der Whippet wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Nord-England von ärmeren Bergleuten gezüchtet. Ziel war es, einen kleinen, in der Haltung eher anspruchslosen, schnellen und ausdauernden Hund für die Hasen- und Kaninchenjagd zu züchten. Schnell wurde der Whippet auch für Hunderennen sehr beliebt und so als „Rennpferd des kleinen Mannes“ bekannt.

Der Whippet ist einer der schnellsten Hunde der Welt, der im Sprint fast 60 Stundenkilometer erreichen kann. Bei seiner Entstehung spielte der größere Greyhound eine bedeutende Rolle, der vermutlich mit kleinen Terriern und dem italienischen Windspiel gekreuzt wurde. Allerdings gab es auch im Mittelalter bereits kleinere Windhunde, die Vorbild für den Whippet gewesen sein könnten. Zu dieser Zeit waren Windhunde dem Adel vorbehalten und die kleinere Variante war mindestens so sehr Schoßhund und Gesellschafter, wie Jagdbegleiter.

Für die Unterschicht wurden kleine Windhunde vor allem interessant, als im 19. Jahrhundert Hundekämpfe als Freizeitvergnügen und zum Wetten verboten wurden. Hunderennen wurden so als Ersatz beliebt. Erst 1970 nahm das Interesse am Whippet als Rennhund stark ab, da in Großbritannien eine Wettsteuer eingeführt wurde. Heute wird der Whippet vor allem als Ausstellungs- und Familienhund gehalten.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Whippet ist ein ruhiger, anhänglicher und anpassungsfähiger Begleiter. Er ist Fremden gegenüber häufig etwas zurückhaltend, hat aber kaum Wachtrieb. Grundsätzlich ist der Whippet höflich und freundlich sowohl zu Menschen, als auch im Umgang mit anderen Hunden.

Whippets neigen zum Zittern und tragen die Rute meist zwischen den Beinen. Dies ist allerdings nicht auf Überängstlichkeit zurück zu führen. Die geklemmte Rute ergibt sich aus dem Windhund-typisch schräg stehenden Becken, das Zittern ist meist Erregung. Tatsächlich sind Whippets deutlich robuster, als sie aussehen, meist sehr gesund, ausdauernd und langlebig.
Für die Hetzjagd auf Kaninchen gezüchtet, bringt der Whippet sehr viel Jagdtrieb mit. Dieser ist nicht leicht zu kontrollieren, da Whippets ursprünglich dafür gedacht waren, eigenständig zu jagen und nicht in enger Zusammenarbeit mit ihrem Menschen. So hat ein Whippet auch kein Problem damit, sich für die Jagd außer Sichtweite von seinem Menschen zu entfernen.
Whippets sind gleichermaßen sensibel, wie eigenständig und willensstark. Ihre Erziehung setzt daher sehr viel Feingefühl, Konsequenz und den Verzicht von Gewalt voraus. Unterwürfig ist ein Whippet nicht, wohl aber liebevoll und feinfühlig seinen Menschen gegenüber.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Whippet braucht nicht unbedingt einen Garten, jedoch ist ein sicher eingezäuntes Gelände von Vorteil, um ihn unbesorgt rennen lassen zu können. In der Wohnung ist er ausgesprochen ruhig, sanft und unaufdringlich. An im Haus lebende Kleintiere und Katzen kann man einen Whippet gewöhnen, zumindest, wenn er diese von Welpe an kennt. Bei aller Sanftheit, die ein Whippet ausstrahlt, darf man nie vergessen, dass es sich um einen raubzeugscharfen Jagdhund handelt, der Kleintiere, und durchaus auch Katzen, hetzt und tötet, wenn sich eine Gelegenheit dazu bietet.

 

Whippets leben gerne im Rudel, sind aber auch Menschen gegenüber sehr verschmust und anhänglich. Sie begleiten ihre Menschen gerne überall hin, was durch ihre ruhige, unauffällige Art auch in der Stadt oder im Restaurant selten ein Problem darstellt. Für Außenhaltung, gar im Zwinger, sind sie ungeeignet.

 

Um mit einem Whippet glücklich zu werden, muss man die Windhundtypische Eigenständigkeit wollen und mögen. Ein Whippet lässt sich durchaus erziehen, behält aber immer seinen eigenen Kopf und trifft, vor allem bei Jagdreizen, blitzschnell seine eigenen Entscheidungen. Im Freien ist er ausdauernd, voller Energie und liebt es zu rennen. Er braucht auf jeden Fall viel Auslauf und ist auch für Spiele zu begeistern. Selbst Hundesport wie z.B. Agility, Frisbee oder Breitensport liegen dem Whippet, wenn man es versteht, ihn dafür zu begeistern. Dabei ist er tatsächlich durch seine Schnelligkeit und Geschicklichkeit vielen anderen Rassen überlegen.

 

Soll der Hund an Rennen teilnehmen, muss seine Kondition sorgfältig aufgebaut werden und auch ein umfangreicher Gesundheitscheck beim Tierarzt sollte Pflicht sein. In Deutschland rennen die Hunde einem mechanischen Hasen hinterher. Anfangen sollte man mit diesem Sport erst, wenn der Whippet körperlich voll ausgereift ist. Auskunft hierzu gibt der Deutsche Windhundzucht- und Rennverband (s.u.).

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Deutscher Windhundzucht- und Rennverband e.V. (DWZRV)

DWZRV Geschäftsstelle

E-Mail: dwzrv(at)dwzrv.com

Internet: www.dwzrv.com

 

Whippet Club Deutschland 1990 e.V.

Dunja Baensch

E-Mail: whippets(at)t-online.de

Internet: www.wcd-online.de

 

Windhunde in Not e.V.

Gisela Karas

http://www.windhunde-in-not.org

 

Windhund Hilfe e.V.

Anke Frank

http://www.windhund-hilfe.de

 

zurück zur Rasseübersicht

 

West Highland White Terrier

22. August 2012 in Rassen

 

Größe: etwa 28cm

 

Gewicht: 6-10kg

 

Fell: etwa 5cm lang, drahtig, mit Unterwolle

 

Farbe: weiß

 

häufige Krankheiten: Allergien, Hautprobleme

 

Lebenserwartung: 13-15 Jahre

 

FCI Gruppe 3: Terrier

 

 

Geschichte

 

Der West Highland White Terrier stammt aus Schottland, wo er im 19. Jahrhundert von Colonel E.D. Malcolm erstmals gezüchtet wurde. Der Ursprung der Rasse liegt bei weißen Farbvarianten der anderen schottischen Terrierassen, vor allem der Cairn Terrier. Über Jahrhunderte hinweg wurden weiße Welpen als weniger robust angesehen und meist getötet. Bis dann die Vorzüge des weißen Fells auffielen: Der Legende nach erschoss Colonel Malcolm seinen braunen Lieblingshund, als er ihn mit Wild verwechselte. So beschloss er einen rein weißen Hund für die Jagd zu züchten, der sich dadurch deutlich vom Wild unterscheidet. Die ursprüngliche Aufgabe des „Westies“ war somit die Jagd auf Kleinwild wie Fuchs und Dachs, worin seine Zähigkeit und Unerschrockenheit begründet liegt.

 

Die Beliebtheit des robusten, lebhaften Terriers wuchs rasch. Im Jahr 1905 wurde der erste West Highland Terrier Club gegründet, infolgedessen sich die Rasse immer mehr zum Ausstellungs- und Familienhund entwickelte. In Deutschland gehört sie mittlerweile zu den beliebtesten Kleinhunderassen.

 

 

Verhalten und Wesen

Der West Highland White Terrier bringt durch seine ursprüngliche Verwendung viel Ausdauer, Zähigkeit und Mut mit. Er liebt Herausforderungen, spielt gerne und braucht viel Bewegung und Beschäftigung. Er hat Terrier-typisch viel Jagdtrieb und einen sehr eigenen Kopf. So ist seine Erziehung eine Mischung aus Konsequenz, Diplomatie und viel Humor. Er selbst ist jedenfalls recht humorvoll, begeisterungsfähig und meist gut gelaunt. Dabei gilt der West Highland White Terrier als etwas ruhiger und weniger aufbrausend, als viele andere Terrier-Rassen.

 

Der Westie ist wachsam, mitteilsam und steht allgemein gerne im Mittelpunkt. Fremden gegenüber ist er dennoch meist durchaus freundlich und aufgeschlossen, wenn diese ihm keinen Grund zu gegenteiligem Verhalten liefern.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der West Highland White Terrier ist ein selbstbewusstes Powerpaket und ist damit bei aktiven Menschen gut aufgehoben, die sich viel mit ihm beschäftigen wollen. Er ist für vieles zu motivieren, lässt seinen Menschen dabei aber nicht vergessen, dass er einen sehr ausgeprägten eigenen Willen hat. Er gilt als fröhlich und verspielt, Langeweile ist mit ihm ein Fremdwort. Auch Sportarten wie Flyball oder Agility sind möglich, wenngleich Hundesport zur Auslastung nicht notwendig ist.
Der Westie ist in einer Stadtwohnung zu halten, sollte aber täglich zumindest einen längeren Spaziergang geboten bekommen. Er versteht sich selbst als Naturbursche, der auch bei Wind und Wetter gerne draußen unterwegs ist. Als “Schoßhund” taugt er trotz seiner geringen Größe meist nicht.

 

Junghund

Mit Kindern kommt er durch seine Robustheit und fröhliche Agilität in der Regel gut aus. An im Haus lebende Kleintiere und Katzen sollte er schon als Welpe gewöhnt werden. Mit fremden Hunden ist der West Highland White Terrier meist weniger rauflustig, als viele andere Terrier.

 

Da der Westie in Deutschland zum Modehund geworden ist, sollte man bei der Auswahl des Züchters sehr gewissenhaft sein. Zu viele Menschen verpaaren ohne Rücksicht auf Gesundheit und Wesen, nur um des Geldes Willen. Auch eine gute Welpenauzucht spielt eine wichtige Rolle, damit der Westie zu dem fröhlichen, selbstbewussten Hund wird, den man erwartet.

 

West Highland White Terrier haaren nicht. Das abgestorbene Fell sollte daher regelmäßig, etwa alle 10-12 Wochen, durch Trimmen entfernt werden.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Klub für Terrier e.V.

Geschäftsstelle

E-Mail: info(at)kft-online.de

Internet: www.kft-online.de

 

Terrier in Not

Michaela Thein

http://www.terrier.de/terrier_in_not.htm

 

Westiehilfe e.V.

www.westiehilfe.de

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Weimaraner

20. August 2012 in Rassen

 

Größe: Rüden: 59-70cm, Hündinnen: 57-65cm

 

Gewicht: Rüden: 30-40kg, Hündinnen: 25-35kg

 

Fell:
Kurzhaar: kurz, dicht, glatt, ohne nennenswerte Unterwolle
Langhaar: weich, lang, mit oder ohne Unterwolle

 

Farbe: Silber oder mausgrau

 

häufige Krankheiten: Allergien, gelegentlich Hüftgelenksdysplasie

 

Lebenserwartung: 12 Jahre

 

FCI Gruppe 7, Sektion 1: kontinentale Vorstehhunde, mit Arbeitsprüfung

 

 

Geschichte

 

Die genaue Abstammung des Weimaraners ist ungeklärt. Es gibt verschiedene Theorien, z.B. dass arabische Windhunde an seiner Entstehung beteiligt waren oder dass hauptsächlich der Deutsch Kurzhaar sein Vorfahre ist. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden Weimaraner-ähnliche Hunde immer mal wieder beliebt, je nachdem, wer gerade im deutschen Adel an der Macht war. Belegt ist, dass der Weimaraner Anfang des 19. Jahrhunderts in und um Weimar zur Jagd gehalten und gezüchtet wurde. Damals noch variabel im Äußeren, ging es bei der Zucht rein um Leistung. Ab 1897 wird die Rasse nach einheitlichem Standard gezüchtet. Langhaarige Weimaraner gibt es ebenfalls schon seit etwa 1900, wobei der kurzhaarige immer beliebter war.

 

Da schon früh kein Fremdblut mehr eingekreuzt wurde, gilt der Weimaraner als älteste deutsche Vorstehhundrasse. Leider ist die Zuchtbasis dadurch recht klein, was die Gefahr von zu starker Inzucht mit sich bringt.

In den USA ist der Weimaraner durch die Hündin von Präsident Dwight Eisenhower in den 1950ern in Mode gekommen. Dort wird er mittlerweile mehr nach Aussehen, als nach Leistung gezüchtet und in erster Linie als Familienhund gehalten.

In Deutschland dagegen geben die meisten Züchter ihre Welpen nur an Jäger ab. Die Zulassung zur Zucht setzt außerdem eine jagdliche Leistungsprüfung und nachgewiesene Eignung im Jagdalltag voraus. Dennoch wird der Weimaraner durch sein attraktives Äußeres auch in Deutschland langsam als Familienhund beliebter.
Die Augen sind nur bei jungen Weimaranern blau und wechseln dann zu einem Braunton.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Laut Zuchtordnung, soll der Weimaraner ein „vielseitiger, leichtführiger, wesensfester und passionierter Jagdgebrauchshund“ sein. Der Weimaraner bringt viel Wildschärfe mit, was bedeutet, dass er das Wild nicht nur aufspürt, sondern bei Bedarf auch angeht und tötet. Dies kann ein Problem darstellen, wenn man den Weimaraner als nicht-Jäger hält. Genutzt werden kann der Weimaraner zum Vorstehen, zur Nachsuche, zum Apport und auch zur Wasserarbeit. Er ist ausdauernd, arbeitet konzentriert, bringt dabei aber eher kein überbordendes Temperament mit. Er ist ein ausgesprochen ernsthafter Arbeiter.
Der Wach- und Schutztrieb ist sehr viel stärker ausgeprägt, als bei den meisten anderen Jagdhundrassen. Er ist mutig, ausgesprochen selbstbewusst und gewillt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Er braucht entsprechend einen erfahrenen Besitzer mit Durchsetzungsvermögen.

 

 

Haltung und Pflege

 

Als Familienhund ist der Weimaraner nur bedingt geeignet. Er zu ernsthaft und auf seine Aufgaben konzentriert, um in einer Familie als Alltagsbegleiter und Spielgefährte der Kinder herzuhalten. Allgemein gilt er auch eher als Ein-Mann-Hund, der den Rest der Familie nur toleriert.

 

Langhaar-Weimaraner

Oft wird sein ausgeprägter Wachtrieb unterschätzt, der ihn von vielen anderen Jagdhunden unterscheidet. Nicht umsonst wird er, vor allem in den USA, auch als Schutzhund eingesetzt.

Eine gute Erziehung ist bei einem so willensstarken, selbstbewussten und im Zweifelsfall angreifenden Hund, ausgesprochen wichtig. Eine harte Hand braucht es nicht, aber man muss viel natürliche Autorität mitbringen, Konsequenz und Durchsetzungsfähigkeit. Wenn der Weimaraner die Führung des Besitzers anerkennt, ist er ausgesprochen gehorsam und hoch motiviert zur Zusammenarbeit. Ruhig und gelassen ist er, wenn auch sein Besitzer diese Qualitäten mitbringt.
Der Weimaraner braucht viel Auslauf und Beschäftigung. In Nichtjägerhand sollte man ihm Jagdersatzbeschäftigung bieten, wie Fährte, Mantrailing oder ernsthafte Dummy-Arbeit. Reines Bällchen werfen ist keinesfalls ein angemessener Ausgleich.

 

Das Fell ist nicht pflegeaufwendig. Die Schlappohren bedürfen aber regelmäßiger Kontrolle.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Notvermittlung:

 

Weimaraner-Klub e.V.

Egon Gaßmann

E-Mail: michael.prange(at)bergbaumuseum.de

Internet: www.weimaraner-klub-ev.de

 

Weimaraner – Graue in Not

Karina Kalks

http://www.graue-in-not.at

 

Jagdhunde in Not e.V.

http://www.jagdhunde-in-not.de

 

Krambambulli Jagdhundhilfe e.V.

http://www.krambambulli.de

 

zurück zur Rasseübersicht

Shiba Inu

20. August 2012 in Rassen

 

Shiba InuGröße: Rüde: um 40cm, Hündin: um 37cm

 

Gewicht: 10-13kg

 

Fell: hartes Deckhaar mit weicher Unterwolle

 

Farbe: Rot, schwarzloh, sesam, schwarz-sesam, rot-sesam, alle mit weiß an Kopf, Brust, Bauch, Rutenunterseite und Läufen

 

häufige Krankheiten: keine; seltener die Stoffwechselkrankheit GM1-Gangliosidose, die Bluterkrankheit Hämophilie A, Grüner Star, Patellaluxation

 

Lebenserwartung: 12-14 Jahre

 

FCI Gruppe 5, Sektion 5: asiatische Spitze

 

 

Geschichte

 

Der Shiba Inu ist eine sehr alte, japanische Rasse. Er fand schon etwa 400 Jahre vor Christi Geburt erstmals Erwähnung. Manche behaupten, der Shiba sei schon seit bis zu 8000 Jahren Begleiter der Menschen. Übersetzt bedeutet sein Name einfach „kleiner Hund”.

Der Shiba entwickelte sich in den Bergregionen Zentraljapans, wo er als Wächter und Jagdbegleiter diente. Vor allem Fasane, aber auch Hasen und anderes kleineres Wild verfolgt er ausdauernd. Über die Jahrhunderte hinweg veränderte sich die Rasse kaum, da es keine anderen Hunde in der Region gab, mit denen der Shiba sich hätte paaren können. Dies änderte sich erst ab 1870, als Engländer Pointer und Setter mit nach Japan brachten und mit einheimischen Jagdhunden kreuzten. Bis 1928 war der reinrassige Shiba so zur Seltenheit geworden. Erst gezielte Zucht, sowie ein verbindlicher Rassestandard, retteten den ursprünglichen Shiba Inu schließlich.

 

1937 wurde der Shiba Inu zum japanischen Naturdenkmal ernannt, was seine Zucht weiter voran brachte. Der heutige Shiba ist im Laufe der Zuchtbemühungen etwas hochbeiniger und kräftiger geworden, als es der ursprüngliche Shiba gewesen ist. In Japan ist der Shiba Inu nach wie vor eine der beliebtesten Hunderassen, neben dem Akita Inu. Außerhalb Japans ist der Shiba Inu weniger verbreitet, doch trifft man ihn auch in Europa und den USA, wo er vornehmlich als Familien- und Ausstellungshund gehalten wird.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Ein Shiba Inu ist mutig und selbstbewusst, mit ausgeprägtem eigenen Willen. Seinen Menschen gegenüber ist er anhänglich und oft auch verspielt, aber mit Hang zur Dominanz. Die Rasse gilt als sehr eigenständig, dickköpfig und nur bedingt erziehbar. Ein Shiba lässt sich nur bestechen, wenn ihm gerade danach ist und auch mit Härte kommt man in der Erziehung kaum weiter. Es ist nicht so, dass der Shiba nicht schnell lernt, das tut er, aber er entscheidet selbst, wann er das Gelernte auch umsetzt. Allerdings machen sein starker Jagdtrieb und seine recht große Eigenständigkeit, Freilauf auch abgesehen davon nur bedingt möglich. Eine große Motivation zur Mitarbeit, können Beutespiele mit seinem Menschen sein.

 

Ein junger Shiba Inu ist voller Tatendrang, verspielt und neugierig. Auch mit dem Alter bleibt ein gewisses Temperament erhalten.

 

In der Wohnung ist der Shiba dennoch ein sehr ausgeglichener, ruhiger Hund.

Fremden Menschen gegenüber ist er eher zurückhaltend, mit guten Wachhundqualitäten. Ein Kläffer ist der Shiba jedoch meist nicht. Er hat ein gutes Auge für echte Bedrohungen und meldet nur, wenn es nötig ist.

Fremden Hunden kann der erwachsene Shiba meist nicht mehr viel abgewinnen.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Shiba Inu ist in der Haltung recht anpassungsfähig. Er ist durchaus mit teilweiser Außenhaltung im sicher eingezäunten Garten glücklich. Engen Familienanschluss und Ansprache braucht er dennoch. Ein Garten hat auch den Vorteil, dass man den Shiba trotz Jagdtrieb und temporärer „Taubheit“ frei laufen lassen kann, was seinem Bewegungsdrang sehr entgegen kommt. Aber auch in der kleinen Stadtwohnung wird er glücklich, tägliche längere Spaziergänge vorausgesetzt. Dabei kann er besser auch mal ein paar Stunden alleine bleiben, als manch andere Rasse.

 

Mit Kindern kommen Shiba Inus meist gut aus. Voraussetzung ist, dass die Kinder halbwegs vernünftig sind und den Shiba nicht als Spielzeug betrachten. Er möchte mit Respekt behandelt werden. Mit anderen Haustieren teilt der Shiba sein Zuhause nur ungern oder sieht diese als Jagdbeute an. Abhilfe schafft da nur eine gute Gewöhnung im Welpenalter.

Ein Shiba Inu folgt seinem Menschen dann aufmerksam und mit Wille zur Mitarbeit, wenn dieser echte Führungsqualitäten aufweist. Der Shiba beobachtet seinen Menschen sehr genau. Scheint ihm dieser nicht kompetent oder nicht Herr der momentanen Lage, so übernimmt er selbst. Das ist keine Böswilligkeit, sondern eine durchdachte Entscheidung. Der Shiba Inu traut sich selbst sehr große Führungsqualitäten zu. Warum sollte er sich also an seinem Menschen orientieren, wenn dieser offensichtlich keine aufweist? So hängt es sehr vom Menschen ab, inwieweit der Shiba als erziehbar oder „schwierig“ eingestuft wird. Grobe oder ungerechte Behandlung merkt sich ein Shiba fürs Leben.

 

Der Shiba Inu ist eine sehr robuste, wetterfeste Rasse. Normalerweise wird er mit Kälte genau so gut fertig, wie mit Regen oder Wärme. Nur ausgeprägte Sommerhitze ist weniger sein Fall. Das bedeutet auch, dass er bei jedem Wetter, und vor allem bei „Schmuddelwetter“, gerne spazieren geht, ob dem Besitzer das Recht ist oder nicht. Er ist ausdauernd genug, um auch bei Fahrradtouren oder beim Joggen mit dabei zu sein. Speziellen Hundesport braucht der Shiba aber nicht. Beutespiele mag er, auch als Jagdbegleiter taugt er immer noch. Ansonsten scheint er die meisten Auslastungsspielchen und Sportarten eher als unnötigen Firlefanz anzusehen.

 

Die Fellpflege ist anspruchslos, gelegentliches Bürsten reicht. Erwähnenswert ist der geringe Eigengeruch des Shiba Inus, selbst wenn er nass ist, riecht er kaum nach Hund. Im Fellwechsel verliert er sehr viele Haare, da ist regelmäßiges bürsten Pflicht.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.

Sabine Betz

E-Mail: geschaeftsstelle(at)dcnh.de

Internet: www.dcnh.de

 

Shiba Club Deutschland e.V.

Elisabeth Wessel

E-Mail: info(at)wessel-shiba-inu.de

Internet: www.shiba-club.de

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Shar Pei

20. August 2012 in Rassen

 

Größe: Rüde 46-51cm, Hündin 44-48cm

 

Gewicht: 18-25kg

 

Fell: kurz, rau, borstig, leicht abstehend, ohne Unterwolle

 

Farbe: einfarbig, alle Farben außer weiß

 

häufige Krankheiten: Amyloidose, Hauterkrankungen

 

Lebenserwartung: 9-11 Jahre

 

FCI Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen

 

 

Geschichte

 

Der genaue Ursprung des Shar Peis ist ungeklärt. Die Rasse gibt es schon seit fast 2000 Jahren in China, vor allem in den an das südliche chinesische Meer angrenzenden Provinzen. Man nimmt auf Grund seiner blauschwarzen Zunge an, dass unter anderem der Chow Chow an seiner Entstehung beteiligt gewesen sein muss. Daneben werden auch der Mastiff und nordische Jagdhundrassen in Betracht gezogen.

 

Der Shar Pei hatte als typische chinesische Bauernhofrasse ein weites Einsatzgebiet. So wurde er als Wächter, als Jagdbegleiter und zum hüten der Hoftiere eingesetzt. Sein massiges Äußeres sowie die lose, faltige Haut legen nahe, dass er irgendwann im Laufe seiner Geschichte auch für Hundekämpfe gezüchtet wurde. Für solche wurde er jedenfalls lange nach seiner Entstehung eingesetzt, als die Engländer China besetzten und auch ihre damalige Leidenschaft für Hundekämpfe nebst den entsprechenden Hunden mitbrachten.

 

Außerhalb von China blieb der Shar Pei jedoch lange Zeit weitestgehend unbekannt. Auch in China wurde er durch den aufkommenden Kommunismus immer seltener, da er als „überflüssiger, dekadenter Luxusgegenstand“ angesehen wurde. Mitte des 19.Jahrhunderts galt der Shar Pei als fast ausgestorben. Der Aufruf eines Hongkonger Züchters zur Rettung der Rasse, brachte eine vorläufige Wende. Vor allem in den USA wurden verschiedene Zuchtprogramme gestartet. Mittlerweile ist er nun auch in Europa etwas häufiger anzutreffen.

Leider versuchen einige Züchter die „Exklusivität“ der Rasse noch zu steigern, indem ihm Falten in einem solchen Ausmaß angezüchtet werden, dass die Gesundheit und Bewegungsfreude ernsthaft beeinträchtigt werden. Hier ist auch der Käufer gefragt, dies nicht noch zu unterstützen.

Auf sehr anschauliche Weise wird der Rassestandard im chinesischen beschrieben: „Ohren wie Muscheln, die Nase wie ein Schmetterling, der Kopf groß wie eine Melone, Großmuttergesicht, der Hals wie beim Nilpferd, das Hinterteil wie beim Pferd und die Beine wie ein Drache“.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Shar Pei strahlt viel Ruhe und Gelassenheit aus, zumindest, so lange er sein Heim nicht in Gefahr sieht. Er hat Wachtrieb und ist selbstbewusst genug, eigenständig die Verteidigung von Heim und Hof in Angriff zu nehmen. Seiner Familie gegenüber ist er liebevoll und loyal. Dennoch zeichnet ihn auch eine recht große Eigenständigkeit aus, was die Erziehung nicht immer einfach macht. Ist man nicht sehr konsequent und durchsetzungsfähig, wird der Shar Pei seine eigenen Regeln aufstellen. Einem souveränen, einfühlsamen Besitzer wird er sich freiwillig unterordnen, übertriebene Härte dagegen macht ihn stur.

Von anderen Hunden lässt er sich tendentiell leicht provozieren, was unschön für den anderen Hund ausgehen kann. Sein Jagdtrieb ist meist auf das Hetzen auf Sicht beschränkt. Es ist dennoch Aufwand, ihn davon abzubringen, so dass ein entspannter Freilauf viel Vorarbeit erfordert.

 

 

Haltung und Pflege

 

Allgemein ist der Shar Pei ein sehr ruhiger und im Haus unauffälliger Hund. Durch seine Ernsthaftigkeit ist er wenig verspielt und eignet sich kaum für Hundesport. Lange Spaziergänge mag er, ist aber nicht besonders anspruchsvoll in der Auslastung. In unserem kühlen Klima eignet er sich nicht für die Außenhaltung. Auch liebt er es, eng mit seiner Familie zu leben, ist aufmerksam und liebevoll. Mit Artgenossen und anderen Haustieren gilt er als eher unverträglich. Viel dürfte von seiner Sozialisierung und einer souveränen Führung abhängen.

 

Trotz dass er eher ein Ein-Mann-Hund ist, kommt er mit den Kindern seiner Familie meist durch seine stoische Gelassenheit sehr gut aus und verhält sich ihnen gegenüber fürsorglich und beschützend. Fremden Menschen gegenüber ist er zurückhaltend und im Notfall verteidigungsbereit.

 

Die Falten des Shar Peis brauchen nur dann ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit, wenn sie zu ausgeprägt sind. Im Normalfall bedeuten sie keinen erhöhten Pflegeaufwand.
Generell gelten Shar Peis als sehr saubere und reinliche Hunde.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Notvermittlung:

 

1. Deutscher Shar Pei Club 1985 e.V.

Hans-Peter Brusis

Internet: www.1-dspc.de

 

Club für Exotische Rassehunde e.V.

Almut Martin

Internet: www.c-e-r.de

 

Shar Pei in Not

http://www.shar-pei-in-not.de

 

zurück zur Rasseübersicht

Scottish Terrier

20. August 2012 in Rassen

 

 

Größe: 25-28cm

 

Gewicht: 8,5-10,5kg

 

Fell: wetterfest, dicht anliegend, rau und drahtig, mit Unterwolle

 

Farbe: schwarz, weizenfarben oder gestromt

 

häufige Krankheiten: Lebererkrankungen, Blasenkrebs

 

Lebenserwartung: 12-14 Jahre

 

FCI Gruppe 3, Sektion 2: niederläufige Terrier ohne Arbeitsprüfung

 

 

Geschichte

 

Gezüchtet wurde der „Scottie“ im Schottland des 18. Jahrhunderts, wo er zunächst den Namen Aberdeen Terrier erhielt. 1897 wurde er dann aber offiziell durch den British Kennel Club als Scottish Terrier registriert.

Sein genauer Ursprung ist unbekannt. Terrier seines Typs gibt es schon seit einigen Hundert Jahren im schottischen Hochland, allerdings hochbeiniger, als es der heutige Scottish Terrier ist. Das Zuchtziel war ein zäher, kurzbeiniger Jagdhund, der zum einen den Hof schädlingsfrei halten sollte, zum anderen aber auch Kaninchen und Füchsen in ihre Bauten folgen und erlegen konnte. Lange Zeit war das Äußere damit eher nebensächlich, Zähigkeit, Mut und Raubzeugschärfe standen im Vordergrund. Sein endgültiges Erscheinungsbild erhielt der Scottish Terrier erst Ende des 19. Jahrhunderts. Er ist eng mit dem Skye Terrier verwandt, aber auch mit den beiden anderen schottischen Terrierrassen, dem West Highland White Terrier und dem Cairn Terrier.

 

Anfang des 20. Jahrhunderts war der Schotte ein sehr beliebter Begleithund, der unter anderem auch Whiskey-Flaschen oder Schokolade zierte. Seitdem ist es etwas ruhiger um ihn geworden. Liebhaber schätzen ihn aber nach wie vor als robusten, handlichen Ausstellungs- und Begleithund.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Scottish Terrier zeichnet sich durch ein ausgesprochen furchtloses Wesen aus und lässt sich nur schwer beeindrucken. Er ist kein Kläffer, aber dennoch wachsam und behält seine Umgebung genau im Blick. Fremden gegenüber ist er meist zurückhaltend bis ignorant, so lange diese sich seiner Meinung nach angemessen verhalten. Seine Freunde sucht er sich sehr genau aus. Allgemein ist der Scottish Terrier ein relativ würdevoller und eher nachdenklicher Terrier. Er gilt als intelligent, eigensinnig und auch etwas arrogant.

Jagdtrieb bringt er nach wie vor mit, was zusammen mit seinem eigenständigen Wesen ein Ableinen in wildreicher Umgebung recht schwierig macht.

Mit Artgenossen ist der Scottie in der Regel weniger rauflustig, als viele andere Terrier. Verspielt ist er allerdings mit (fremden) Hunden nicht.

 

Seiner Familie gegenüber ist er loyal und liebevoll, meist aber eher ein Ein-Personen-Hund.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Scottish Terrier ist zwar viel in Bewegung und will Beschäftigung, aber er ist kein Hund, der naturgemäß eng mit seinem Menschen zusammen arbeitet. So muss Mensch sich etwas Mühe geben, ihn für gemeinsame Tätigkeiten oder gar Grundgehorsam zu begeistern. Als Terrier bringt er zudem viel Entschlossenheit und auch Jagdtrieb mit, was seine Erziehung nicht einfacher macht. Neben langen Spaziergängen, die Pflicht sind bei ihm, hat er vor allem an Jagdspielen Spaß. Manch ein Scottie lässt sich aber auch für Agility oder Obedience begeistern.

 

Durch seine Robustheit kommt der Scottish Terrier in der Regel mit Kindern gut aus, wenn beide Seiten gelernt haben, sich angemessen zu verhalten. Er taugt weder als Kinderspielzeug noch als Schoßhund. Der Scottie ist ein Hund für aktive, naturverbundene Menschen, die eine starke, eigenständige Persönlichkeit an ihrer Seite zu schätzen wissen.

 

Der Scottish Terrier hat kein besonders pflegeintensives Fell. Allerdings sollte er, neben regelmäßigem Bürsten, etwa alle drei Monate getrimmt werden.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Notvermittlung:

 

Klub für Terrier e.V.

Geschäftsstelle

E-Mail: info(at)kft-online.de

Internet: www.kft-online.de

 

Scotch Terrier in Not

Martina Fuchs

http://www.scotch-terrier-in-not.de

 

Terrier in Not

Michaela Thein

http://www.terrier.de/terrier_in_not.htm

 

zurück zur Rassebeschreinung

Samojede

20. August 2012 in Rassen

 

Größe: Rüde: 57cm, Hündinnen: 53cm

 

Gewicht: 20-25kg

 

Fell: üppig, dicht, mit Mähne und Unterwolle

 

Farbe: reinweiß oder cremefarben

 

häufige Krankheiten: Hüftgelenksdysplasie

 

Lebenserwartung: 13 Jahre

 

FCI Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp

 

 

Geschichte

 

Der Samojede ist eine über 1000 Jahre alte Arbeitshunderasse, die im heutigen Westsibirien entstand. Benannt wurde er nach dem Nomaden-Volk bei dem er lebte, den Nenzen, bzw. Samojeden. Ihnen diente er als Wachhund, Jagdbegleiter sowie zum hüten der Rentiere und als Schlittenhund. Anders als andere Schlittenhundrassen, wurde der Samojede als Familienmitglied angesehen und durfte sogar mit im Zelt übernachten, wo er als Bettwärmer diente.

 

In der übrigen Welt bekannt wurde der Samojede erstmals, als Hunde dieser Rasse den norwegischen Forscher Fridtjof Nansen 1895 bei dessen gescheiterter Nordpol-Expedition begleiteten. 1911 erreichten sie mit Roald Amundson als erste Nutztiere den Südpol.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Samojede zunächst in England sowie den USA bekannter. Der erste Rassestandard wurde im Jahr 1909 in England festgelegt, 1913 wurde der Samojede offiziell als Hunderasse anerkannt. In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Samojede in ganz Europa beliebter. Heute wird er vor allem als aktiver Begleit- und Ausstellungshund gehalten. Charakteristisch ist sein „Lächeln“, das durch die Kombination der Augenform und nach oben gerichteten Lefzenwinkeln erzeugt wird.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Als ursprünglicher Arbeitshund in arktischem Klima gezüchtet, ist der Samojede entsprechend robust, ausdauernd und aktiv. Dennoch erweist er sich als erstaunlich anpassungsfähig an das mitteleuropäische Familienleben. Durch seine sehr enge Bindung an den Menschen in seiner ursprünglichen Heimat, ist der Samojede ausgesprochen menschenbezogen, sanft und anhänglich. Trotz seiner ursprünglichen Verwendung als Wachhund, taugt er hierzu in der Regel nicht mehr. Eine gewisse allgemeine Bellfreude kann ihm dennoch nicht abgesprochen werden.

 

Laut Rassestandard bringt er kaum noch Jagdtrieb mit, wobei man sich darauf nicht verlassen sollte. Viele Samojeden scheinen in dieser Hinsicht ihren Rassestandard nicht gelesen zu haben.
Der Samojede sollte lebhaft, aufgeschlossen und selbstbewusst sein, keinesfalls ängstlich oder nervös. Er arbeitet gerne mit seinem Menschen zusammen, bewahrt sich dabei allerdings seinen eigenen Kopf. Blinder Gehorsam und Unterwürfigkeit liegen ihm eher fern, er will die Übungen verstehen und sich selbst einbringen können.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Samojede braucht engen Familienanschluss, wobei er in der Regel auch sehr kinderlieb ist. Ebenfalls ist das Zusammenleben mit anderen Haustieren bei entsprechender Gewöhnung meist problemlos. Für Zwingerhaltung eignet sich der Samojede trotz des wetterfesten Felles überhaupt nicht. Bei ausreichend Auslastung im Freien, ist der Samojede auch ohne Garten glücklich.

 

Um den Samojeden als ausgeglichenen, sanften Hausgenossen zu erleben, braucht er viel Bewegung und Beschäftigung. Eine Ausbildung zum Rettungshund bietet sich ebenso an, wie Agility oder Zughundesport. Die Erziehung sollte sehr konsequent, aber ohne Härte erfolgen. Der Samojede will motiviert werden und einen Sinn in den gestellten Aufgaben sehen. Er ist selbstbewusst und intelligent genug, um immer wieder zu hinterfragen, ob er sich nicht doch mit seinen eigenen Ansichten durchsetzen kann.

 

Regelmäßiges Bürsten ist Pflicht. Im Fellwechsel verliert der Samojede zudem Unmengen an Haaren.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband:

 

Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.

Sabine Betz

E-Mail: geschaeftsstelle(at)dcnh.de

Internet: www.dcnh.de

 

Samojede-in-Not e.V.

Diana Glock

http://www.samojede-in-not.de

 

Nothilfe für Polarhunde e.V.

Monica Schwartze

http://www.polarhunde-nothilfe.com

 

Nothilfe Polarhunde Nord e.V.

http://www.nothilfe-polarhunde.com

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Rottweiler

20. August 2012 in Rassen

 

RottweilerGröße: Rüde 61-68cm, Hündin 56-63cm

 

Gewicht: 40-50kg

 

Fell: Stockhaar, dicht, eng anliegend

 

Farbe: schwarz mit rotbraunen Abzeichen an Kopf, Brust und Läufen

 

häufige Krankheiten: Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogendysplasie, Herzerkrankungen

 

Lebenserwartung: 10 Jahre

 

FCI Gruppe 2, Sektion 2.1: Molossoide, Doggenartige Hunde mit Arbeitsprüfung.

 

 

Geschichte

 

Die Ursprünge des Rottweilers vermutet man in Mastiff-ähnlichen Hunden, die die römischen Legionen in der Antike als Schutz- und Treibhunde über die Alpen begleiteten. In der Württembergischen Stadt Rottweil entwickelte sich dann unter Einkreuzung einheimischer Schäferhunde der Rottweiler. Seine Hauptaufgabe bestand nach wie vor hauptsächlich darin, seinen Herrn und dessen Eigentum zu schützen sowie Viehherden zum Markt zu treiben. Auch als Zughund für Karren, zum ausliefern von Waren, wurde er verwendet. Bekannt wurde er dadurch auch unter dem Namen „Metzgerhund“. Der Legende nach, band man ihm am Ende des Markttages den Erlös in einem Lederbeutel um den Hals, was Diebe zuverlässig abschreckte. So war ein Zuchtziel auch immer, einen wehrhaften und imposanten Hund zu erhalten. Daneben begleitete er Viehherden auch über längere Strecken zu anderen Marktstädten, was einen ebenso ausdauernden, wie wehrhaften Hund voraussetzte, um Diebe und Raubtiere fernzuhalten.

 

Im 19. Jahrhundert nahm der Bestand der Rasse stark ab, da Viehtriebe kaum noch durchgeführt wurden. Diese Aufgabe übernahmen die Eisenbahn und andere Fahrzeuge. Bewähren und weiter entwickeln konnte sich die Rasse dann Anfang des 20. Jahrhunderts im Militär- und Polizeidienst. 1910 wurde der Rottweiler offiziell als Polizei-Diensthunderasse anerkannt. Mittlerweile wird er daneben auch als Zug- und Rettungshund eingesetzt und ist vor allem in den USA eine ausgesprochen beliebte Rasse geworden.

 

In den letzten Jahren wurde der Rottweiler in einigen Schweizer Kantonen sowie deutschen Bundesländern als gefährlich eingestuft. Ein wachsamer, großer Hund, in den Händen völlig ungeeignete Halter, kann tatsächlich schlimme Konsequenzen haben. So müssen nun leider alle Rottweiler-Halter mit dem schlechten Image leben und je nach Wohnort bestimmte Auflagen erfüllen.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Rottweiler ist ein ernster und ernst zu nehmender Gebrauchshund. Er gilt als folgsam, ausgeglichen, gelehrig und mutig. Dennoch braucht er einen Menschen, den er für kompetent genug hält, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Bei zögerlichen, unsicheren Menschen neigt der Rottweiler dazu, das Ruder zu übernehmen und seiner Familie die Führung zu geben, die diese seiner Meinung nach braucht. Erfüllt ein Mensch diese Aufgabe souverän, ist der Rottweiler dagegen sehr gelehrig und unterordnungsbereit.

Seine Familie geht ihm über alles. Er ist ausgesprochen treu, loyal und liebevoll. Ebenso aber auch verteidigungsbereit, wenn er den Eindruck hat, es droht Gefahr. Auch hier ist sehr wichtig, dass der Hund lernt, sich an seinem Menschen zu orientieren und dessen Einschätzungen zu vertrauen.

Der Rottweiler sollte nervenfest, selbstsicher und unerschrocken sein, auf seine Umwelt zwar aufmerksam, aber ohne Hysterie reagieren. Um einen solchen Hund zu bekommen, tut man sich selbst einen Gefallen, sehr sorgfältig in der Züchterwahl zu sein.

 

Jagdtrieb bringt der Rottweiler in der Regel kaum mit. Mit Artgenossen können vor allem die männlichen Vertreter rauflustig sein.

 

Haltung und Pflege

 

Der Rottweiler ist ein harter, robuster Hund, den man bei gutem Familienanschluss und angemessener Auslastung auch draußen halten kann. Man sollte dabei nicht vergessen, dass er als ausdauernder Arbeitshund gezüchtet wurde und keinesfalls damit glücklich oder ausgelastet ist, die meiste Zeit im Zwinger zu sitzen und ab und an Jemanden anzubellen. Um sein generell menschenfreundliches, ausgeglichenes Wesen zu fördern, empfiehlt sich gerade in der Junghundezeit ein durchdachtes Stadttraining, und eine Gewöhnung an verschiedene Menschen und Situationen.

 

Die Erziehung sollte sehr konsequent, aber ohne übertriebene Härte erfolgen. Wichtig ist, möglichst souverän, ruhig und durchdacht zu agieren. Der Rottweiler erkennt Führungsqualitäten an. Wutausbrüche oder Gewalt zählen nicht dazu.

 

Ausgelastet werden kann er als Dienst- oder Rettungshund, im VPG oder als Blindenführhund. Als Begleithund kann man ihm neben langen Spaziergängen z.B. Nasenarbeit oder Zughundearbeit anbieten.
Zur Familie gehörenden Kindern gegenüber, ist er meist sehr geduldig, fürsorglich und liebevoll. Es versteht sich von selbst, dass ein Hund mit dieser Kraft, keine wilden Spiele mit Kindern spielen sollte und Kinder auch keinesfalls alleine mit ihm spazieren gehen sollten.

 

Die Fellpflege ist kaum erwähnenswert. Gelegentliches bürsten reicht aus.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Allgemeiner Deutscher Rottweiler Klub (ADRK) e.V.

Geschäftsstelle

E-Mail: info(at)adrk.de

Internet: www.adrk.de

 

Charakterhunde Nothilfe

Gaby Plavac-Endres

http://www.charakterhunde-nothilfe.de/

 

Hilfe für verwaiste Hunde e.V.

Karin Schoof

http://www.rottweiler-nothilfe.de

 

zurück zur Rasseübersicht

Rhodesian Ridgeback

20. August 2012 in Rassen

 

Größe: Rüde: 63-69cm, Hündin: 61-66cm

 

Gewicht: Rüde: 36,5kg, Hündin: 32kg

 

Fell: kurz, dicht, glatt, glänzend

 

Farbe: weizengelb bis fuchsrot

 

häufige Krankheiten: Dermoid Sinus

 

Lebenserwartung: 12 Jahre

 

FCI Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen

 

 

Geschichte

 

Der Rhodesian Ridgeback ist eine alte, südafrikanische Jagdhundrasse. Bereits vor Beginn der Kolonialzeit lebten dort halbwilde Hunde mit dem charakteristischen Aalstrich mit verschiedenen südafrikanischen Stämmen zusammen. Es handelte sich um Paria-Hunde, die mehr neben dem Menschen her lebten, denn als Haustier angesehen wurden. Als die Kolonialherren ins Land kamen, brachten sie viel Begeisterung für die Großwildjagd mit. Sie brauchten Hunde, die ausdauernd und mutig genug waren, um selbst Löwen zu verfolgen und zu stellen, bis die menschlichen Jäger eintrafen. Sie hatten eigene Jagdhunde dabei, die sich zum Teil aber mit dem ungewohnten Klima, dem Wassermangel und den ungewohnten Parasiten recht schwer taten. So wurden im Bestreben nach dem perfekten Jagdhund für südafrikanische Verhältnisse, auch die örtlichen Hunde mit dem Aalstrich eingekreuzt. Neben der Jagd, wurden diese Hunde von Beginn an auch zum Schutz von Haus und Hof eingesetzt.
Der erste Rassestandard wurde 1922 von F.R. Barnes in Bulawayo, Rhodesien (heutiges Simbabwe), aufgestellt und orientierte sich am Dalmatiner-Standard. Im südlichen Afrika ist er heute noch ein beliebter Wach- und Schutzhund. In der restlichen Welt wächst seine Popularität erst in den letzten Jahren stärker. In Deutschland fiel der erste Wurf erst 1974.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Rhodesian Ridgeback ist ein ausgesprochen furchtloser Hund, der seinen Besitzer im Ernstfall mit seinem Leben verteidigt. Als Jagdhund bringt er natürlich auch entsprechend Jagdtrieb mit. Sowohl der Jagdtrieb, als auch der Schutztrieb, gepaart mit sehr viel Eigenständigkeit, machen eine gute Erziehung ungemein wichtig, um ihn in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland halten zu können. Auch seine Kraft und seine Reaktionsschnelligkeit sollte man nicht unterschätzen.

 

Der Rhodesian Ridgeback hat eine mittlere Reizschwelle und neigt allgemein nicht zu Überreaktionen. Dennoch behält er seine Umwelt genau im Blick und bringt auch eine gewisse Sensibilität mit. Keinesfalls sollte er nervös oder unsicher sein. Trotz des Wachtriebes, bellt er nur sehr wenig und nicht grundlos.

 

Seinem Menschen gegenüber ist er verschmust und loyal, aber nicht abhängig oder unterwürfig. Der Rhodesian Ridgeback hat kein Problem damit, seine eigenen Wege zu gehen oder selbständig Entscheidungen zu treffen. Als Junghund ist er stürmisch, voller überschäumender Energie. Die Rasse gilt als spätreif, erst im Alter von etwa 3 Jahren ist der Hund geistig und körperlich voll entwickelt. Gut ausgelastet, ist er im Erwachsenenalter ein ruhiger, aufmerksamer Hausgenosse.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Ridgeback kann bei genügend Auslastung als Familienhund gehalten werden. Mit Kindern ist er verspielt und freundlich und verträgt auch mal gröberen Umgang. Als Junghund muss er allerdings erst lernen, nicht zu wild zu spielen und seine Kräfte richtig einzuschätzen.

 

Die Rasse ist ausgesprochen wachsam und Fremden gegenüber desinteressiert bis misstrauisch, aber nicht scheu. Mit anderen Hunden ist der Ridgeback bei guter Sozialisierung meist verträglich. Zumindest gilt er nicht als Raufer, weiß sich aber zu verteidigen und gibt ungern klein bei. Ausgesprochen wichtig ist eine gute Umweltgewöhnung und konsequente Erziehung. Beides vorausgesetzt, ist er ein gelassener, nervenstarker Begleiter im Alltag, der auch als Bürohund oder beim Restaurant-Besuch eine gute Figur macht. Freilauf gestaltet sich dennoch nicht immer einfach, da der Ridgeback viel Freiheitsdrang und vor allem großen Jagdtrieb hat.

Neben täglichen, langen Spaziergängen, möchte der Ridgeback auch geistig gefordert werden. Vor allem Mantrailing bietet sich an, aber auch andere Jagdersatzaktivitäten.

 

Da er keine Unterwolle hat und gerne eng mit seinen Menschen zusammen lebt, ist er für Zwinger- oder Außenhaltung ungeeignet.

 

Der Ridgeback ist eine gesundheitlich recht robuste Rasse. Dennoch sollte man beim Welpenkauf genau hinsehen, da er durch unsicheres, nervöses Verhalten oder eine sehr niedrige Reizschwelle, zu einer tickenden Zeitbombe werden kann.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Club zur Erhaltung der Laufhunde des Südlichen Afrika e.V.

Monika Cramer-Haar

E-Mail: geschaeftsstelle(at)club-elsa.de

Internet: www.club-elsa.de

 

Deutsche Züchtergemeinschaft Rhodesian Ridgeback e.V.

Ute Wagner

E-Mail: dzrr.geschaeftsstelle(at)web.de

Internet: www.dzrr.de

 

Rhodesian Ridgeback Club Deutschland e.V.

Verena Schmidt

E-Mail: schriftfuehrer(at)rrcd.de

Internet: www.rrcd.de

 

Rhodesian Ridgeback in Not

http://www.ridgeback-in-not.de/

 

zurück zur Rasseübersicht

Pudel

20. August 2012 in Rassen

 

Größe und Gewicht:

 

Toy-Pudel: 25cm, 3kg

Zwergpudel: 28-34cm, bis 7kg

Kleinpudel: 35-44cm, bis 12kg

Großpudel: 45-60cm, bis 23kg

 

Fell: üppig, wollig, gekräuselt, verschiedene Schuren anerkannt

 

Farbe: schwarz, weiß, braun, Silber oder Apricot

 

häufige Krankheiten: selten Augenkrankheiten, Patella Luxation bei Zwergpudeln

 

Lebenserwartung: 13-17 Jahre

 

FCI Gruppe 9, Sektion 2: Pudel

 

 

Geschichte

 

Der Pudel wurde ursprünglich als Wasser-Apportierhund für die Enten-Jagd gezüchtet. Sein Namensursprung wird in verschiedenen altdeutschen Worten vermutet. Vorgeschlagen werden das Wort „puddeln“, was in etwa „planschen“ bedeutet sowie „Pfudel“ für Pfütze.

 

Aus der Wasserarbeit leitet sich auch seine klassische Schur ab: Herz und Lunge waren durch dichtes Fell gewärmt, der hintere Teil des Körpers dagegen wurde geschoren, um mehr Beweglichkeit im Wasser zu erhalten. Mit der Zeit wurde die Schur abgewandelt und es entwickelten sich verschiedene Schur-Varianten, deren Hauptzweck es ist, das Auge des Besitzers zu erfreuen. Im dritten Reich galten nicht korrekt geschorene Pudel gar als undeutsch und noch heute bekommt ein ungeschorener Vertreter bei Ausstellungen nach FCI-Standard keinen Titel.

 

Ursprünglich dürfte der jagdlich eingesetzte Pudel etwas kleiner als der heutige Großpudel gewesen sein. Die Rasse entwickelte sich vermutlich in Deutschland und Frankreich, unter Hauptbeteiligung von Barbets, französischen Wasserhunden. Sehr ähnlich ist auch der Perro de Agua, der spanische Wasserhund. Allgemein wird Spanien als die Wiege der Pudel-ähnlichen Wasserapportierer angesehen.

 

Bereits im Mittelalter waren Pudel sehr beliebte Begleithunde in Adelskreisen und in ganz Europa verbreitet. In England wurden sie lange als Jagdbegleiter für die Entenjagd genutzt. Im 18. Jahrhundert wurden sie sogar als Sanitäts- und Meldehunde im Krieg eingesetzt.
Die gezielte Zucht nach Rassestandard begann um 1900. Damals gab es nur den Groß- und Kleinpudel, in den Farben schwarz, weiß und braun. Die kleineren Varietäten sowie andere Farben, wurden anfangs vor allem in Frankreich gezüchtet und nach und nach offiziell anerkannt. Seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts gibt es den Zwergpudel, erst seit den 90er Jahren den Toy. Hierbei wurden keine Fremdrassen eingekreuzt, sondern gezielt mit möglichst kleinen Exemplaren weiter gezüchtet. So unterscheiden sich die verschiedenen Pudel-Arten auch fast ausschließlich in der Größe, nicht vom Wesen her.

 

Heute ist der Pudel in weiten Teilen der Welt ein sehr beliebter Familienhund. In Deutschland ist dabei der Zwergpudel am weitesten verbreitet.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Laut Rassestandard, soll sich der Pudel vor allem durch „Treue, Gelehrigkeit und Ausbildungsfähigkeit“ auszeichnen. Nicht umsonst, wird er gerne als Zirkushund eingesetzt, was neben Gelehrigkeit auch gute Nerven und Menschenfreundlichkeit voraussetzt. Dies sind die Qualitäten, die ihn zu einem sehr angenehmen Begleit- und Familienhund machen.

 

Zu kämpfen hat die Rasse in Deutschland leider mit dem Image des Mode-Püppchens und „Oma-Hundes“. Der intelligente, agile Pudel wird für seinen Menschen aber mit Begeisterung fast alles sein können. Pudel sind neugierig, aktiv und behalten ihre Gelehrigkeit und Spielfreude bis ins hohe Alter.

 

Vor allem Großpudel bringen einen gewissen Wachtrieb mit. Sie lassen sich aber gerne von den guten Absichten anderer Menschen überzeugen und schließen schnell neue Freundschaften. Pudel sind zwar keine ausgesprochenen Kläffer, eine gewisse Mitteilsamkeit kann ihnen aber nicht abgesprochen werden. Mit seinen Menschen ist die Rasse sehr anhänglich, oft verschmust und gerne immer mit dabei.

 

Der Jagdtrieb ist in der Regel wenig ausgeprägt und falls vorhanden, durch Erziehung leicht zu kontrollieren. Linienabhängig kann es Ausnahmen geben. An Apportierarbeit, für die sie ja ursprünglich gezüchtet wurden, haben fast alle Pudel nach wie vor viel Spaß.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Pudel ist ein aktiver, anpassungsfähiger und gut gelaunter Familienhund. Bei den kleineren Varianten sollte man allerdings aufpassen, dass die Kinder nicht zu rau mit dem Hund umgehen, um Verletzungen vorzubeugen. Die Erziehung gestaltet sich meist problemlos. Pudel sind sehr aufmerksam und sensibel Stimmungen und Wünschen ihrer Besitzer gegenüber, der Wille zur Zusammenarbeit tut ein Übriges. Mit anderen Haustieren lebt er meist völlig friedlich zusammen und auch Artgenossen gegenüber ist er freundlich und kein Raufer-Typ. Eine gute Sozialisierung ist natürlich Voraussetzung.
Der Pudel ist aktiv und voller Tatendrang, ein sehr guter Agility-Hund, und auch für die meisten anderen Hundesportarten zu begeistern. Bei genug Ansprache und abwechslungsreichen Spaziergängen, ist er aber auch ohne Hundesport glücklich. Vor allem Großpudel sind zudem gut zum Rettungshund oder Blindenführhund auszubilden.

 

Der Pudel ist eine ausgesprochen robuste und langlebige Rasse. Vor allem Klein- und Zwergpudel werden oft 16-18 Jahre alt. Der einzige „Nachteil“ daran ist, dass man den Hund damit für eine sehr lange Zeit in sein Leben einplanen können muss.

 

 

Die Fellpflege ist relativ aufwendig. Etwa alle 6-8 Wochen sollte der Pudel geschoren werden, mindestens aber alle 3 Monate. Es empfiehlt sich, dies in einem guten Hundesalon machen zu lassen. Um Kosten zu sparen, kann man die Schur auch selbst durchführen, jedoch sollte man sich beim ersten Mal von einem Profi anleiten lassen. Wird das Fell zu lang, verfilzt es. Ein Vorteil ist, dass abgestorbene Haare nicht im Haus verteilt werden, sondern im Fell hängen bleiben. Dieser Umstand trägt aber mit dazu bei, dass Schur und Fellpflege zwingend nötig sind.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband:

 

Allgemeiner Deutscher Pudelclub (ADP) e.V.

Klaus Vogel

Internet: www.pudelclub-adpev.de

 

Deutscher Pudel-Klub e.V.

Geschäftsstelle

Internet: www.pudel-klub.de

 

Pudel-Zucht-Verband 82 e.V.

Jürgen Fischer

E-Mail: 1.vorstand(at)pzv82.de

Internet: www.pzv82.de

 

Verband der Pudelfreunde Deutschland e.V.

Ilona Wünschmann

E-Mail: vdp.hg(at)t-online.de

Internet: www.pudelfreunde.de

 

SOS Pudel in Not e.V.

mail(at)pudel-in-not.de

http://www.sos-pudel-in-not.de/

 

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Papillon

20. August 2012 in Rassen

 

 


Größe
: 20-30cm

 

Gewicht: 2-4kg

 

Fell: seidig, üppig, Fransen an Ohren und Hinterläufen, ohne Unterwolle

 

Farbe: Tricolour, weiß mit Flecken jeder Farbe außer Leberbraun

 

Lebenserwartung: 13-15 Jahre

 

FCI Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde

 

 

 

Geschichte

 

Seinen Namen verdankt der Papillon (franz.: Schmetterling) seinen Ohren, die der Form eines Schmetterlings ähneln. Seine Herkunft ist nicht genau geklärt. Es wird vermutet, dass die Wurzeln des Zwergspaniels bis nach China reichen. Entwickelt hat sich die Rasse dann in Frankreich und Spanien. Ab dem 15. Jahrhundert kann man ihn auf Gemälden als Schoßhund finden.

Sein runder Kopf mit den großen, ausdrucksstarken Augen entspricht dem Kindchenschema, wie es für viele Begleithunde typisch ist. Der Papillon ist eng verwandt mit dem Phalenen, der allerdings Hängeohren besitzt.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Papillon ist für seine Größe relativ robust, und ein intelligenter, verspielter und fröhlicher Begleithund. Als Hund ernst genommen und gut sozialisiert, ist er selbstbewusst und offen, zu sehr verhätschelt kann er aber zu Unsicherheit der Umwelt gegenüber neigen.

 

Der Papillon hat kaum Jagdtrieb und lässt sich leicht erziehen. So ist Freilauf bei ihm relativ unproblematisch. Er ist kein „Kläffer“, hat aber durchaus auch Wachhundqualitäten und meldet Ungewöhnliches.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Papillon ist ein lebhafter, begeisterungsfähiger Hund, der sich z.B. für Agility oder Dog Dance eignet, aber keinen Hundesport einfordert. Er mag längere Spaziergänge und ist ein angenehmer Begleiter in der Öffentlichkeit.

Mit anderen Haustieren und Artgenossen verträgt er sich in der Regel gut. Auf Grund der geringen Größe und der damit verbundenen Verletzungsgefahr, sollte er nur mit älteren, Hunde-erfahrenen Kindern alleine gelassen werden, und keinesfalls als „Kinderspielzeug“ herhalten.

 

Die Fellpflege ist wenig anspruchsvoll, kurzes tägliches durchbürsten ist ausreichend.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband:

 

Papillon & Phalène-Club Deutschland e.V.

Johanna Billhardt

Tel.: 0 23 62 5 08 19

 

Verband Deutscher Kleinhundezüchter e.V.

Internet: www.kleinhunde.de

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Mops

20. August 2012 in Rassen

 

Größe: 25 – 30cm

 

Gewicht: 6,3 – 8,1 kg

 

Fell: glatt, kurz, weich

 

Farbe: silber, schwarz, beige, apricot, mit schwarzer Maske und schwarzem Aalstrich

 

häufige Krankheiten: Atembeschwerden, Augenprobleme wie Hornhautverletzungen, Bandscheibenprobleme, Hautinfektionen, Patellaluxation

 

Lebenserwartung: 11 – 13 Jahre

 

FCI Gruppe 9, Sektion 11: Gesellschafts- und Begleithunde. Kleine doggenartige Hunde

 

 

Geschichte

 

Die Rassegeschichte des Mops ist nicht genau geklärt. Vermutlich ist die Rasse schon über 2000 Jahre alt und wurde ursprünglich in China gezüchtet. Zu ihren Vorfahren könnten doggenartige Hunde des Mastiff-Typs gehört haben.

Im 16. Jahrhundert kam der Mops mit Handelsschiffen nach Holland, wo er schnell Anhänger im Königshaus fand.

 

Mops

junger Mops

Als Wilhelm von Oranien 1688 als Wilhelm III den englischen Thron bestieg, brachte er den Mops mit nach England. Der Legende nach rettete ihm einer seiner Möpse sogar das Leben, indem er ihn durch bellen vor einem Attentäter warnte.

Vor allem im 18. und 19. Jahrhundert war der Mops in Europa einer der beliebtesten Begleithunde. Er ist auf vielen Bildern zu sehen, z.B. auf solchen des Malers William Hogarth, und auch Sagen, Lieder und Geschichten ranken sich um ihn. Er fand Eingang in Werke von Wilhelm Busch, Johann Wolfgang von Goethe und natürlich Loriot. Von Letzterem stammt das Bonmot: „Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“. Noch heute hat er viele Anhänger, die mehr in ihm sehen, als „nur“ einen Hund.

 

Der englische Name „pug“ leitet sich vom lateinischen „pugnus“ ab, was Faust bedeutet und auf seine Kopfform anspielt. Der deutsche Name Mops stammt vom niederländischen Wort „mopperen“, was „brummen“ bedeutet und sich auf die geräuschvolle Atmung bezieht. Im französischen dagegen heißt er Carlin, nach einem berühmten Schauspieler, dessen Figur im Theater immer eine schwarze Gesichtsmaske trug.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Mops ist ein charmanter, intelligenter und lebhafter Begleithund. Trotz seines melancholisch-mürrischen Gesichtsausdrucks, ist er fröhlich, gesellig und humorvoll. Zu sehr verwöhnt, kann er natürlich seine Marotten entwickeln und recht eigensinnig werden. Er weiß im Allgemeinen recht genau, was er will, ist hartnäckig, aber auf charmante Weise und ohne Aggressionen. Auch mit Artgenossen versteht er sich in der Regel gut, kann durch seine Gesichtsfalten und die röchelnde Atmung von anderen Hunden aber teils schlecht eingeschätzt werden.

Durch seine Ausgeglichenheit und sein selbstbewusstes Wesen, ist er ein unkomplizierter Begleiter, der sich selten aus der Ruhe bringen lässt. Seinen Menschen gegenüber ist er sensibel und aufmerksam und daher weniger schlecht zu erziehen, als manche Menschen glauben. Er bringt in der Regel weder Wachtrieb noch Jagdtrieb mit.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Mops ist klein, anpassungsfähig, menschenfreundlich, fröhlich und unkompliziert. Damit ist er ein idealer Begleithund für Menschen, die in einer kleinen Stadtwohnung leben und ihren Hund immer gerne mit dabei haben. Alleine bleiben mag der Mops tatsächlich nicht besonders gern.

Der Mops ist sehr sozial und fast völlig frei von Aggressionen. So kann gut mit anderen Hunden zusammen gehalten werden und auch mit Kleintieren im Haushalt gibt es wenig Probleme. Auch mit Kindern versteht er sich meist gut, wobei Kinder bei einem so kleinen Hund lernen müssen, nicht zu grob mit ihm zu spielen.

Es gibt das Vorurteil, der Mops sei faul und fett. Richtiger ist: er ist ein Genusstier und kann von seinem Besitzer zu einem faulen und fetten Hund gemacht werden. Eigentlich ist der Mops lebhaft und verspielt, neugierig und voller Tatendrang. Einen Ausdauersportler gibt er natürlich nicht ab, das verhindert schon alleine die schwere Atmung.

 

Der relativ große Kopf mit extrem kurzer Schnauze, wurde dem Mops erst im Laufe des 20. Jahrhunderts angezüchtet. Im Extrem führt dies dazu, dass Welpen nicht mehr ohne Kaiserschnitt zur Welt kommen können, die Mutterhündin nicht abnabeln kann und Operationen notwendig sind, um eine einigermaßen freie Atmung zu gewährleisten. Auch kann es zu Fehlbildungen der Rute kommen, was Auswirkungen auf die Wirbelsäule hat. In neuerer Zeit gibt es von einigen Züchtern allerdings Bestrebungen, die Gesundheit des Mopses vor dessen Äußere zu stellen, die Schnauze länger, den Kopf schmaler und die Augen weniger vorstehend zu züchten (Stichwort „Retro-Mops“). Da zu diesem Zweck zum Teil auch andere Rassen eingekreuzt werden, ist das Vorgehen nicht unumstritten.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Deutscher Mopsclub e.V.

E-Mail: webmaster(at)mopsclub.de

Internet: www.mopsclub.de

 

Verband Deutscher Kleinhundezüchter e.V.

Herbert Heim

Internet: www.kleinhunde.de

 

Mops Nothilfe

team(at)notmops.de

http://www.notmops.de

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Malteser

20. August 2012 in Rassen

 

Größe: 20-25cm

 

Gewicht: 2-4kg

 

Fell: seidig, lang, glatt, dicht, ohne Unterwolle

 

Farbe: reinweiß

 

häufige Krankheiten: Patellaluxation, Augenentzündungen, Zahnstein

 

Lebenserwartung: 13-15 Jahre

 

FCI Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde

 

 

Geschichte

 

Der Name „Malteser“ leitet sich von dem alten semitischen Wort für Hafen ab, was das ursprüngliche Einsatzgebiet des Maltesers beschreibt. Der Malteser wurde in Häfen und an Küstenorten gehalten, um Ratten und Mäuse zu bekämpfen, z.B. in den Lagerhäusern. Die Zeit des Ungeziefer-Bekämpfers liegt allerdings weit zurück. Bereits in der Antike war der Vorläufer des heutigen Maltesers im gesamten Mittelmeerraum weit verbreitet. Aristoteles beschrieb etwa 350 Jahre vor Christi Geburt den damals „canis melitensis“ genannten heutigen Malteser als beliebten Begleiter der Damen. Als solcher verbrachte der Malteser auch die folgenden Epochen bis in die Gegenwart, als Begleithund am Hof und in feinen Salons. So findet man den Malteser auf vielen Gemälden durch die Jahrhunderte hinweg.
In Mitteleuropa ist der Malteser seit etwa 1500 bekannt und beliebt. Ab dem 17. Jahrhundert wurde der Malteser dann immer seltener. Erst ein umfangreiches Zuchtprogramm unter Einkreuzung verschiedener anderer Kleinhundrassen, rettete ihn. So erklärt sich die enge Verwandtschaft und Ähnlichkeit der heute als „Bichons“ zusammengefassten Hunderassen. Zu den Bichons gehören neben dem Malteser unter anderem auch der Havaneser, das Löwchen und der Coton de Tulear.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Malteser wurde über viele Jahrhunderte hinweg als Begleithund und Gesellschafter gezüchtet. So ist er anhänglich, anpassungsfähig, fröhlich und leichtführig. Wenn man ihn nicht zu sehr verhätschelt, ist er ein angenehmer, ruhiger Begleiter in der Öffentlichkeit. Die Rasse sollte weder nervös noch schreckhaft sein, sondern gelassen und offen auf Neues zugehen.

 

Der Malteser hat wenig Wachtrieb, meldet aber. Fremden gegenüber ist er eher zurückhaltend, während er „seine“ Menschen geradezu anbetet. Sein Jagdtrieb ist kaum ausgeprägt, was Spaziergänge in freier Natur mit ihm angenehm macht. Er ist eher ruhig, schätzt Trubel nicht so sehr und sollte von Welpenbeinen an gut sozialisiert und an seine Umwelt gewöhnt werden.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Malteser ist sehr anpassungsfähig und wird auch in einer kleinen Mietwohnung glücklich. Mit Kindern versteht der Malteser sich in der Regel gut. Hier sind vor allem die Kinder gefragt, den sehr kleinen Hund mit Respekt zu behandeln und nicht als Spielzeug zu missbrauchen. Auch mit anderen Haustieren oder fremden Hunden ist der Malteser meist sehr verträglich.

 

Manche Menschen glauben leider, ein so kleiner Hund brauche keine Erziehung. Das ist deshalb schade, weil der Malteser eigentlich recht leicht erziehbar ist und es seinem Menschen, trotz einer gewissen Eigensinnigkeit, gerne Recht macht. Eine Grunderziehung bedeutet unter anderem, dass man dem Malteser mehr Freiraum lassen kann, wie z.B. bei leinenlosen Spaziergängen. Auch spielt der Malteser gerne, ist lernfreudig und kann z.B. Spaß an DogDance oder zumindest am einüben kleiner Tricks haben.

Der Malteser geht gerne spazieren, braucht aber keine stundenlangen Wanderungen, um glücklich zu sein. Wichtig sind ihm vor allem viel Ansprache und die Nähe zu seinem Menschen. Er bleibt nur sehr ungern längere Zeit alleine.

 

Das Fell des Maltesers kann zur besseren Alltagstauglichkeit etwas gekürzt werden. Dennoch sollte er regelmäßig gebürstet werden.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Deutscher Malteser-Club e.V.

Karin-Monika

Internet: www.deutscher-malteser-club.de

 

Malteser Club Deutschland 1983 e.V.

Ingenorma Schimmelpfennig

E-Mail: info(at)malteserclub.com

Internet: www.malteserclub.com

 

Verband Deutscher Kleinhundezüchter

Herbert Heim

E-Mail: info(at)dogs4you.de

Internet: www.kleinhunde.de

 

Zwerge in Not e.V.

Marina Täuber

http://www.zwerge-in-not.de

 

zurück zur Rasseübersicht

Labrador Retriever

20. August 2012 in Rassen

 

LabradorGröße: 54-57cm

 

Gewicht: 26-36kg (je nach Linie)

 

Fell: hart, kurz, dicht, mit Unterwolle

 

Farbe: einfarbig schwarz, gelb oder schokoladenbraun

 

häufige Krankheiten: Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogendysplasie

 

Lebenserwartung: 11-13 Jahre

 

FCI Gruppe 8, Sektion 1: Apportierhunde mit Arbeitsprüfung

 

 

Geschichte

 

Der Labrador stammt ursprünglich aus Neufundland an der Ostküste Kanadas. Bekannt war er dort aber unter dem Namen St. John’s Hund, benannt nach einem Oberst. Seine Aufgabe war es den Fischern zu helfen, indem er abgetriebene Netze und Fische wieder holte. Dies ist der Grundstein für seine Wasserliebe und Apportierleidenschaft, die ihn auch heute noch auszeichnen.

Als Jagdgebrauchshund machte er ab Anfang des 19. Jahrhunderts Karriere, nachdem der englische Lord Malmesbury ihn nach Großbritannien holte. Hier fand er schnell weitere Anhänger in Adelskreisen und wurde auf jagdliche Leistungsfähigkeit hin gezüchtet. Vermutlich wurde zu diesem Zweck auch Pointerblut eingekreuzt.

 

der Labrador in seinem Element

der Labrador in seinem Element

Seinen heutigen Namen, Labrador Retriever, erhielt er erst 1970. Labrador ist der Name einer Insel vor Neufundland, Retriever (von engl. „retrieve“, übersetzt “zurückholen”) bezieht sich auf sein jagdliches Einsatzgebiet. Er wurde für die Arbeit nach dem Schuss gezüchtet, das heißt zum Suchen und Bringen des erlegten Tieres. Wichtig hierfür ist eine Neigung zum Apportieren sowie ein “weiches Maul”, um die Beute möglichst unversehrt zu seinem Hundeführer bringen. Durch seine Vorliebe für Wasser, war vor allem auch das Apportieren von Wasservögeln ein wichtiges Einsatzgebiet. Alle heutigen Labradore gehen auf diese englischen Jagdhunde zurück, da der ursprüngliche St. Johns Hund durch restriktive Hundehaltungsgesetze in seiner Heimat Ende des 19. Jahrhunderts fast ausstarb.

Ab 1930 wurde der Labrador auch außerhalb der Jagd immer populärer und entwickelte sich in zwei verschiedenen Linien weiter. In der Field Trial Linie züchtet man einen schlankeren kleineren Hund, vor allem in Hinsicht auf jagdliche Leistung. Daneben wurde nun aber auch der Show-Labrador für Ausstellungen gezüchtet, der meist wesentlich massiger ist. Schnell wurde die Show-Linie auch als Familienhund begehrt.

 

Eingesetzt wird der Labrador heute in vielen Bereichen, z.B. als Blindenhund, als Rettungshund oder Drogenspürhund. Die Freude an Wasser und am Apportieren sind aber auch in der Show-Linie erhalten geblieben. Der ursprüngliche Labrador war schwarz, andere Farben waren lange nicht anerkannt. Ab dem Jahr 1899 gibt es auch gelbe Labradore, braune wurden erst ab 1964 offiziell anerkannt.
Charakteristisch ist der kompakte Körperbau, die „Otter“-Rute, der breite Kopf mit Schlappohren sowie die wasserabweisende Unterwolle.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Labrador gilt als ausgesprochen anpassungsfähiger und menschenfreundlicher Hund, aufgeschlossen, gutmütig und nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Er ist relativ leicht zu erziehen, gut zu motivieren und in der Regel auch mit Artgenossen sehr verträglich. Der Show-Linie sagt man nach, nicht nur ruhiger, sondern auch etwas sturer zu sein. Eine Affinität zu Wasser, Schlammpfützen und Apportierspielen bringt aber fast jeder Labrador mit. Ein junger Labrador steckt  voller Energie, ist verspielt, kann dabei aber sehr distanzlos und aufdringlich fremden Menschen und Hunden gegenüber sein. Was davon beim erwachsenen Hund übrig bleibt, liegt in der Hand des Besitzers.

Die Field Trial- (Arbeits-) Linie bringt in der Regel mehr will to please mit, ist leichter gebaut und hat mehr Arbeitsdrang.

 

Als Wachhund eignet sich der Labrador kaum. Viele Labradore würden spätestens für ein Stück Wurst dem Einbrecher noch die Taschenlampe tragen.
Der Jagdtrieb sollte durch Erziehung gut in den Begriff zu bekommen sein, zumal Steadyness (ruhiges Warten auf den Einsatz bei der Jagd, kein unüberlegtes Losspringen bei Wildsichtung) ursprünglich ein wichtiges Arbeitsmerkmal beim Labrador war.

 

 

Haltung und Pflege

 

Durch seine gutmütige, unkomplizierte und menschenfreundliche Art, eignet der Labrador sich gut als Familienhund und gilt als Anfängerhund. Hierbei sollte man nicht vergessen, dass auch ein Labrador sich nicht von selbst erzieht, recht groß und kräftig wird und im Teenager-Alter gerne seine Grenzen austestet. Es kostet auch oft viel Arbeit, ihm abzugewöhnen, jeden fremden Menschen und jeden fremden Hund überschwänglich als neuen besten Freund zu begrüßen. Tatsächlich haben einige Hunderassen ein Problem mit der oft sehr distanzlosen und in ihren Augen respektlosen Art des Labradors.

 

Ein junger Labrador (und auch ein entsprechend geförderter und schlanker erwachsener Labrador) bringt viel Energie mit, ist verspielt und will Beschäftigung. Dummy-Arbeit bietet sich geradezu an. Züchter können häufig Kontakt zu den Dummy-Gruppen in der Umgebung herstellen. Den Hund nur dem Ball hinterher rennen zu lassen, pusht auf, ohne wirklich auszulasten, stellt nicht wirklich eine Zusammenarbeit mit dem Hund dar und ist deshalb nur bedingt ein Ersatz für Dummy-Arbeit. Für Agility eignet der Labrador sich auf Grund des kräftigen Knochenbaus eher nicht. Alternativen zur Dummy-Arbeit wären jedoch Obedience oder Dogdance.

 

Die Pflege ist wenig aufwendig. Da der Labrador aber haart und draußen kaum eine Pfütze auslässt, sollte man nicht zu penibel sein.

Seine Verfressenheit macht es wichtig, sehr auf seine Figur zu achten. Vor allem, da der Labrador zu Gelenk-Fehlbildungen (Hüftgelenksdysplasie und Ellenbogendysplasie) neigt. Man minimiert das Risiko einer Erkrankung und erhöht die Chance auf einen wirklich wesensfesten, freundlichen Hund, wenn man sich viel Zeit bei der Auswahl des Züchters lässt und nicht am falschen Ende spart.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Notvermittlung:

 

Deutscher Retriever Club e.V.

Margitta Becker-Tiggemann

E-Mail: office(at)drc.de

Internet: www.drc.de

 

Labrador Club Deutschland e.V.

Andrea Kienitz

E-Mail: lcd-geschaeftsstelle(at)labrador.de

Internet: www.labrador.de

 

Retriever in Not e.V.

Dagmar Auf der Maur

info(at)retriever-in-not.de

http://www.retriever-in-not.de/

 

Retriever Netzwerk

info(at)retriever-netzwerk.de

http://www.retriever-netzwerk.de/

 

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Retriever Care Europe e.V.

E-Mail: info(at)retriever-care-europe.de

http://www.retriever-care-europe.de

 

Retriever-Hilfe e.V.

Email: admin(at)retriever-hilfe-ev.de

www.retriever-hilfe-ev.de

 

zurück zur Rasseübersicht

Jack Russell Terrier

15. August 2012 in Rassen

 

Größe: 25-30cm

 

Gewicht: 5-6kg

 

Fell: dicht, glatt, rau oder stichelhaarig, wetterfest

 

Farbe: weiß als Grundfarbe mit lohfarbenen und /oder schwarzen Flecken

 

häufige Krankheiten: selten Ataxie und Myelopathie

 

Lebenserwartung: 13-15 Jahre

 

FCI Gruppe 3, Sektion 2: niederläufige Terrier, mit Arbeitsprüfung

 

 

Geschichte

 

Der Jack Russell Terrier wurde ab 1800 in England gezüchtet. Reverend John Russell, neben seiner Tätigkeit als Pfarrer auch begeisterter Jäger, züchtete diese Rasse als Ergänzung zu seinen Fox Hounds. Er wollte einen robusten, harten, kleinen Hund, um Füchse und andere Tiere in unterirdischen Bauten zu verfolgen und ins Freie zu jagen. Es gab zu diesem Zeitpunkt bereits verschiedene Terrier-Rassen, von denen Reverend Russell schon in seinen Studienzeiten eine Hündin, Trump, erwarb. Trump ging als Stammmutter der Russell-Terrier in die Geschichte ein. In der Biografie „Memoir of the Reverend John Russell“ wird sie von E.W.L. Davies wie folgt beschrieben: „Zuerst einmal ist ihre Grundfarbe weiß, mit nur einem braunen Fleck über jedem Auge und Ohr und einem Fleck, nicht größer als ein Penny, auf der Schwanzwurzel. Das Fell ist dichtanliegend und eine geringfügige Rauheit schützt ihren Körper vor Nässe und Kälte. Dieses Fell hat aber keinerlei Ähnlichkeit mit dem langen rauhaarigen Fell eines Scotchterriers. Die Beine sind pfeilgerade, die Pfoten perfekt. Die Lenden und die Gestalt des ganzen Rahmens weisen auf Unerschrockenheit und Ausdauer hin, während die Größe und das Gewicht dem einer ausgewachsenen Füchsin entsprechen.“

 

Reverend Russell kreuzte verschiedene andere Terrier ein, wann immer ihm ein Exemplar in seinem Sinne geeignet erschien. Dadurch und auch, weil die Arbeitsleistung in der ursprünglichen Zucht im Vordergrund stand, variierte das Äußere der Russell Terrier stark. Bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden die Russell Terrier als Working Terrier zusammengefasst, aus denen später auch die Foxterrier hervor gingen. Die Benennung nach ihrem ursprünglichen Züchter kam erst langsam auf. Die Einkreuzung anderer Rassen wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts lange beibehalten, um die angestrebten Eigenschaften weiter heraus zu arbeiten. So dauerte es auch bis 1990, bis der British Kennel Club den Jack Russell Terrier als eigenständige Rasse mit einheitlichem Standard anerkannte. Die FCI (die internationale kynologische Vereinigung) folgte im Jahr 2000. Der FCI ist die Aufteilung in den Parson Russell und den Jack Russell Terrier zu verdanken. Der Parson (engl. „Pfarrer“) Russell Terrier ist größer und quadratischer, der Jack Russell Terrier ist kurzbeiniger und etwas länger. Ganz einheitlich und unumstritten ist die weltweite Anerkennung und Namensvergabe aber immer noch nicht.

 

Schon vor der offiziellen Anerkennung war der Russell Terrier sehr beliebt als Jagdhund, aber auch als Reitbegleiter. Heute wird er zunehmend auch als Familienhund, teils sogar als „Schoßhund“ gehalten, was seinen Anlagen nur bedingt gerecht wird.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Jack Russell Terrier sind aktive, robuste, sehr selbstbewusste Jagdhunde, die gezüchtet wurden, eigenständig in engen Bauten selbst wehrhaftem Wild zu folgen. Sie zeichnen sich durch Raubzeugschärfe aus, das heißt, sie bringen den Willen mit, erbeutetes Wild auch zu töten. Russell Terrier sind intelligent, ausgesprochen arbeitswillig und ausdauernd. Da sie zur eigenständigen Arbeit gezüchtet wurden, machen sie ihrem Menschen die Erziehung nicht immer leicht. Am weitesten kommt man, wenn man seinem “Jacky” zeigt, wie viel Spaß gemeinsame Arbeit macht und dass es sich für ihn lohnt, auf seinen Menschen zu achten.
Auf Grund seiner recht niedrigen Reizschwelle kann der Russell Terrier aufbrausend sein, sowohl mit Menschen als auch mit anderen Hunden. Einige Exemplare bringen dabei einen regelrechten Hang zum Größenwahn mit.
Der Jack Russell ist wachsam, lässt sich aber durchaus von den guten Absichten fremder Menschen überzeugen. Er bellt gerne, buddelt gerne und findet öfter mal Besseres zu tun, wenn sein Besitzer ein Kommando gibt. Auf der anderen Seite ist er aber sehr fröhlich, zu jeder Schandtat bereit, voller Lebenslust und Energie und sehr leicht zu motivieren. Je nach Menschentyp kann er als der Traumhund schlechthin empfunden werden oder als nervtötendes Terror-Tier.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Jack Russell Terrier ist gut als fröhlicher, aktiver Familienhund zu halten, falls man diesem Powerpaket gerecht werden kann und willens ist, sich mit seinem Sturkopf auseinander zu setzen. Er spielt unermüdlich mit Kindern, ist meist gut gelaunt und verträgt auch etwas mehr Trubel. An hauseigene Kleintiere muss er umsichtig gewöhnt werden, da diese für Jack Russell Terrier in erster Linie zu tötende Beute darstellen. Auch im Freien ist sein Jagdtrieb schwer in den Griff zu bekommen, wurde er doch gezüchtet, um eigenständig und allen Widrigkeiten zum Trotz zu jagen. Viel alternative Auslastung, Konsequenz und ein durchdachtes Antijagdtraining sind Voraussetzung, um einen Jack Russell Terrier auch in wildreichem Gebiet ableinen zu können. Wenn man sich diese Mühe macht, bietet man dem Terrier damit auch gleich eine angemessene Auslastung. Und die braucht ein Temperamentbündel wie der Jack Russell Terrier. Er lernt mit Begeisterung fast alles, ist schnell und wendig im Agility, sehr geeignet für Dogdance, Frisbee oder selbst eine Rettungshundeausbildung. Rein über körperliche Bewegung wird man ihn allerdings kaum müde bekommen, sich eher einen Hochleistungssportler heran ziehen, der nach 2 Stunden Ball hinterher jagen noch gerne zu einer längeren Fahrradtour bereit ist. Kopfarbeit ist Pflicht!

 

Durch sein übergroßes Selbstbewusstsein, bringt er viel „natürliche Umweltsicherheit“ mit, zumindest wirft ihn so schnell nichts aus der Bahn. Dennoch sollte er gut sozialisiert werden und auch von klein auf daran gewöhnt werden, z.B. ruhig in der Bahn mitzufahren oder beim Einkaufsbummel auch mal gelassen warten zu können.

 

Die Pflege ist wenig anspruchsvoll, gelegentliches Bürsten reicht aus. Auch ist die Rasse gesundheitlich sehr robust. Gelegentlich kann Ataxie und Myelopathie auftreten, eine Terriertypische degenerative Erkrankung des Rückenmarks, die auch mit Taubheit einher geht. Wie bei allen Moderassen, sollte bei der Auswahl des Züchters dennoch besonnen vorgegangen werden. Zu viele Hündinnen müssen ihr Leben unter tierschutzwidrigen Bedingungen als Zuchtmaschinen verbringen, was man keinesfalls unterstützen sollte. Diesbezüglich auf der sicheren Seite ist man, wenn man die Mutterhündin kennen lernen kann und die Aufzucht und Haltungsbedingungen einem zusagen.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband:

 

Klub für Terrier e.V.

Geschäftsstelle

E-Mail: info(at)kft-online.de

Internet: www.kft-online.de

 

PJRTCG e.V.

Internet: www.parson-jack-russell-terrier-club.de

 

British Jack Russell Terrier Verein e.V.

Norbert Woischke

Internet: http://www.bjrtv.de/

 

Working Jack Russell Terrier Club Germany e.V.

Andrea Wendel

Internet: www.wjrtcg.com

 

Terrier in Not

Michaela Thein

http://www.terrier.de/terrier_in_not.htm

 

Sundog Animal Rescue e.V.

Ulrike Noll

http://www.jack-russel-in-not.de

 

zurück zur Rasseübersicht

Irish Wolfhound

15. August 2012 in Rassen

 

Größe: Rüde mindestens 79cm, Hündin mindestens 71cm

 

Gewicht: Rüde: mindestens 54,5kg, Hündin: mindestens 40,5kg

 

Fell: rauh, hart, drahtig

 

Farbe: grau, gestromt, rot, schwarz, reinweiß, Rehbraun

 

häufige Krankheiten: Herzerkrankungen, Knochenkrebs, Magendrehung, Osteochondrose, Portosystemischer Shunt, Epilepsie und weitere

 

Lebenserwartung: 5-8 Jahre

 

FCI Gruppe 10, Sektion 2: Rauhhaarige Windhunde

 

 

Geschichte

 

Der Irish Wolfhound ist eine recht alte Rasse. Seine Ursprünge dürften auf Arabische Windhunde zurückgehen, mit einiger Sicherheit gehört der Greyhound zu seinen Ahnen. Im dritten Jahrhundert kam der Vorläufer des Irish Wolfhound dann vermutlich mit den Kelten, die sich damals auf dem europäischen Festland ausgebreitet hatten, nach Irland und etwas später auch nach Schottland und England. Dort war man sehr interessiert an dem großen, kräftigen Jagdhund, da er sich zur Wolfsjagd eignete. So kam der Irish Wolfhound zu seinem Namen. Daneben wurde er aber auch als Hetzhund bei der Bären-, Wildschwein- und Elchjagd eingesetzt. Das Fell mag anfangs noch Windhundtypisch glatt und kurz gewesen sein, mit der Zeit bildete sich aber das rauhe, drahtige Fell heraus, da es deutlich besser vor der Witterung auf den Inseln schützt.

 

Irish WolfhoundIm 15. Jahrhundert war jede Grafschaft in England verpflichtet, eine Anzahl Wolfshunde zu halten, um die Herden der Bauern vor Wölfen zu schützen. Im Mittelalter wurde der Irish Wolfhound zum Statussymbol und zum begehrten Geschenk an die Königshäuser auf dem europäischen Festland. Später wurde die Ausfuhr von Wolfshunden untersagt, um den Bestand auf der Insel nicht zu gering werden zu lassen.

Um 1800 war der Wolf dann in Großbritannien und Irland ausgerottet. Damit einher ging ein starker Rückgang der Rasse Irish Wolfhound. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts startete der Schotte George Graham ein Zuchtprogramm, um den Wolfhound vom endgültigen Aussterben zu bewahren. Da damals zu wenige Exemplare des ursprünglichen Irish Wolfhound verfügbar waren, wurden der Barsoi, die Deutsche Dogge und der Deerhound eingekreuzt. So ist der heutige Irish Wolfhound sowohl größer, als auch kräftiger und weniger wendig, als es der ursprüngliche Wolfsjäger gewesen ist.

Ende der 1870er Jahre wurde der „neue“ Irish Wolfhound erstmals auf Ausstellungen präsentiert und kurz danach vom British Kennel Club als Rasse anerkannt.

 

Der Irish Wolfhound ist heute die größte Rasse der Welt. Der Rekord liegt bei einer Schulterhöhe von 106cm. Allerdings bezahlt der Irish Wolfhound dies mit einer sehr geringen Lebenserwartung und zahlreichen Rassetypischen Krankheiten. Nachdem lange viele Züchter nach dem Motto „je größer, umso besser“, vorgingen, findet langsam ein umdenken statt, um den Wolfhound etwas robuster und langlebiger zu züchten.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der irische Wolfshund ist, trotz seiner Ehrfurcht einflößenden Größe, im Grunde ein sehr sanftmütiger und umgänglicher Hund. Er liebt seine Menschen, reagiert aber auch auf Fremde offen und freundlich, so lange diese ihm keinen wirklich guten Grund liefern, sie nicht zu mögen. Als Wachhund ist er in erster Linie durch seine beeindruckende Größe zu gebrauchen. Kaum ein Mensch mit schlechten Absichten wird ernsthaft austesten wollen, ob der Hund wirklich so freundlich ist, wie es den Anschein hat.

Der Irish Wolfhound strahlt meist eine große innere Ruhe aus. Er ist geduldig, wenig fordernd und leicht auszulasten. Es hat den Anschein, als stünde er etwas über den Dingen. Man sollte ihn unbedingt mit der Achtung und dem Respekt behandeln, den er verdient hat. Härte in der Erziehung ist völlig fehl am Platz, zumal viele Irish Wolfhound recht sensibel sind. Dennoch muss die Erziehung konsequent und durchdacht vonstatten gehen. Ein unerzogener Hund dieser Größe, ist in der Öffentlichkeit nicht zu führen.

 

 

Haltung und Pflege

 

Auf Grund der großen Menschenbezogenheit ist der Irish Wolfhound für reine Außenhaltung nicht geeignet. Viel Platz im Haus und ein großer Garten sind dennoch von Vorteil. Im Grunde seines Herzens ist er aber ein Schoßhund. Er liebt weiche Plätze eng bei seinen Menschen, am besten zwischen den Familienmitgliedern aufs Sofa gequetscht. Die meisten Irischen Wolfshunde sind ausgesprochen verschmust und anhänglich. Mit Kindern versteht sich der Riese meist sehr gut und hütet sie, wie seinen Augapfel. Auch mit anderen Haustieren kann er vergesellschaftet werden, jedoch sollte die Gewöhnung am besten schon im Welpenalter beginnen. Ein gewisser Jagdtrieb wohnt dem Wolfhound noch inne.

 

Durch seine Windhund-Wurzeln ist die Freude am laufen im Freien erhalten geblieben. Dennoch braucht er nicht mehr Auslauf, als der Durchschnittshund. Manche Irish Wolfhound eignen sich für die Rennbahn. Wenn man daran Interesse hat, sollte man einen Züchter suchen, der entsprechende Linien züchtet. Ansonsten ist der Wolfhound für Hundesport wenig geeignet. Gerade der junge Irish Wolfhound kann aber auch übermütig und mit viel Tatendrang ausgestattet sein. Er wedelt locker die Tassen vom Tisch und erste Buddelversuche im Garten hinterlassen wahre Krater. Auch kleinere Kinder sind der Kraft eines jungen, stürmischen Wolfhound kaum gewachsen. Hier sind die Erwachsenen gefragt, schon früh die richtigen Grundsteine in der Erziehung zu legen.

Der Irish Wolfhound kann zuweilen etwas eigensinnig sein, bei einigen Kommandos braucht er etwas länger, um sie für sich zu überdenken und zu verinnerlichen. Auf freundliche, konsequente Erziehung spricht er aber gut an. Wichtig ist, die Übungen abwechslungsreich zu gestalten und mit viel Lob zu begleiten. Auf stupide Wiederholungen zum Kommandos lernen reagiert der Wolfhound eher unwillig, da er keinen rechten Sinn darin sieht.

 

Bei einem Hund dieser Größe muss einiges beachtet werden. Zum einen ist es extrem wichtig, in den ersten 2 Lebensjahren sehr auf eine ausgewogene Ernährung und angepasste Bewegung zu achten. Der Wolfhound ist sehr anfällig für Gelenkbeschwerden sowie Osteochondrose (Knochenfehlentwicklung in der Wachstumsphase). Falsche Ernährung und zu viel belastende Bewegung erhöhen das Risiko hierfür beträchtlich.

Ein solcher Riese braucht daneben auch sehr viel Platz. Z.B. wird man ihn kaum in einem Kleinwagen transportieren können und auch der Hundekorb muss um Einiges größer sein, als bei anderen Hunden. Was zum nächsten Punkt führt: Geld. Der Irish Wolfhound frisst sehr viel und sollte, wie schon angesprochen, hochwertig ernährt werden. Auch Tierarztbesuche sind teurer, da höhere Medikamentdosen verwendet werden müssen. Dazu kommt, dass der Irish Wolfhound keine besonders gesunde Rasse ist, man teure Tierarztbesuche also einplanen sollte. In vielen Ferienwohnungen ist ein so großer Hund ebenfalls nur ungern gesehen. Überhaupt wird man in der Öffentlichkeit mit einem sehr großen Hund kritischer beäugt, als mit einem Kleinhund. Reagiert der Hund mal nicht absolut freundlich und gut erzogen, muss man mit entsprechenden Kommentaren rechnen. In Bus und Bahn wird der Wolfhound kaum Platz finden.

 

Wie schon angesprochen, ist der Irish Wolfhound sehr anfällig für die verschiedensten gesundheitlichen Probleme. Ein paar davon sind Knochenkrebs, Magendrehung, Epilepsie oder Herzerkrankungen. Man sollte daher mit größter Umsicht den passenden Züchter wählen und auf keinen Fall ein vermeintliches Schnäppchen erstehen. Sehr wichtig ist, dass der Züchter die Hunde nicht so groß wie möglich, sondern so gesund wie möglich züchtet. Man sollte sich vom Züchter Auskunft geben lassen, wie alt die Großeltern, Großtanten/-onkel des Welpen sind oder wurden und ob die Linien, mit denen gezüchtet wird, weitestgehend gesund sind. Es reicht bei dieser Rasse bei weitem nicht, wenn die Elterntiere einen gesunden Eindruck machen.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Deutscher Windhundzucht- und Rennverband e.V. (DWZRV)

DWZRV Geschäftsstelle

E-Mail: dwzrv(at)dwzrv.com

Internet: www.dwzrv.com

 

Irish Wolfhound Club e.V.

Melitta Kuhless

E-Mail: office(at)iw-info.de

Internet: www.iw-info.de

 

zurück zur Rasseübersicht

Irish Setter

14. August 2012 in Rassen

Größe: Rüde 58-67cm, Hündin 55-62cm

 

Gewicht: 25-31kg

 

Fell: dicht, glatt, mittellang

 

Farbe: kastanienbraun, kleine weiße Abzeichen an Brust, Zehen oder Kopf erlaubt

 

häufige Krankheiten: keine; selten können Epilepsie, Hüftgelenksdysplasie oder Magendrehungen vorkommen

 

Lebenserwartung: 12 Jahre

 

FCI Gruppe 7: Vorstehhunde

 

 

Geschichte

 

Der Rasse-Ursprung des Irish Setter wird in spanischen Pointern sowie französischen Spaniels gesehen. Im 17. Jahrhundert kreuzte ein englischer Züchter Setter ein, wodurch ein rot-weißer Setter-ähnlicher Typ entstand. Erst später selektierte man auf rein rote Hunde. Ziel war ein Jagdgebrauchshund, der neben dem Vorstehen, auch zum aufstöbern und apportieren von Federwild eingesetzt werden konnte. Windhunde, aber auch Terrier, sind für diese Aufgabe eher wenig geeignet, da sie die Vögel eher verscheuchen. Der Unterschied beim Setter wird durch seinen Namen deutlich: Das Wort Setter leitet sich vom englischen „to set“ ab, übersetzt in etwa „erstarren/festsetzen“. Die Aufgabe des Setters war es, Federwild zu finden, es durch ruhiges abliegen oder Vorstehen anzuzeigen und so seinem Herrn zu ermöglichen, es mit Netzen einzufangen oder zu schießen.

Im Jahre 1882 wurde der Irish Red Setter Club gegründet, der einen einheitlichen Zuchtstandard und Arbeitsprüfungen vorgab. Vor allem in England wurde die Rasse Ende des 19. Jahrhunderts gerne als Jagdhund eingesetzt, da sie ideal für das dort vorherrschende offene Gelände ist.

 

Der Irish Setter gilt als der eleganteste und schönste der Setterrassen, was ihn auch zu einem beliebten Familien- und Ausstellungshund gemacht hat. Jedoch sollte man dabei nicht vergessen, dass er viel Energie und Arbeitsdrang mitbringt und entsprechend ausgelastet werden muss.

 

 

Verhalten und Wesen

 

In erster Linie ist ein Irish Setter ein Jagsgebrauchshund, und sollte auch als solcher ausgelastet werden. Er hat eine sehr gute Nase, bringt Apportierfreude und Wille zur Arbeit mit. Er ist ausdauernd, temperamentvoll und ausgesprochen begeisterungsfähig. Mit seinen Menschen gilt der Setter als charmant, liebenswürdig und anhänglich. So sollte er ohne Härte, aber mit freundlicher Konsequenz erzogen werden. Unausgelastet oder unerzogen, kann er sich durch seinen Arbeitsdrang und seine Intelligenz aber auch zur mittelschweren Katastrophe entwickeln.

 

Als der Irish Setter eine Zeit lang in Deutschland sehr in Mode war, fielen immer wieder recht nervöse und unsichere Exemplare auf. Dies gehört keinesfalls zum Rassestandard, obwohl der Irish Setter eine gewisse Sensibilität mitbringt. Von einem guten Züchter erworben, ist der Irish Setter nach wie vor ein robuster und wesensfester Hund.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Irish Setter ist voller Tatendrang. Er braucht Nasen- und Apportierarbeit sowie viel Bewegung, will man ihm als Nicht-Jäger gerecht werden. Auch mit einer Ausbildung zum Such- oder Rettungshund kann man ihn angemessen beschäftigen. Tägliche wetterunabhängige, lange und aktive Spaziergang, sind das absolute Minimum, wenn er nicht verkümmern soll. Gut ausgelastet, ist er im Haus sehr angenehm, menschenbezogen und ruhig. Mit Kindern und anderen Haustieren kommt er in der Regel gut aus, wenn beide Seiten gelernt haben, sich angemessen zu verhalten. Da er Wasser liebt und Dreck ihn nicht stört, kommt er selten salonfähig von einem Spaziergang zurück. So sollte sein Halter in der Hinsicht nicht allzu penibel sein.

 

Dank seiner Menschenfreundlichkeit, ist der Setter als Wachhund eher ungeeignet. Auch sollte er nicht im Zwinger, sondern mit engem Familienanschluss gehalten werden.

 

Der Setter bringt selbstverständlich Jagdtrieb mit, der bei entsprechender Erziehung und Alternativbeschäftigung aber kontrollierbar ist. Freilauf ist damit theoretisch auch in wildreichem Gebiet möglich.

 

Um ein Verfilzen des Fells zu verhindern, muss der Irish Setter regelmäßig gebürstet werden.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband:

 

Irish-Setter-Club Deutschland e.V.

Silke Dürrhammer

E-Mail: geschaeftsstelle.iscd(at)t-online.de

Internet: www.irish-setter-club.de

 

Verein für Pointer und Setter e.V.

Gaby Dergewitz

E-Mail: geschaeftsstelle(at)pointer-und-setter.de

Internet: www.pointer-und-setter.de

 

Cocker und Setter in Not e.V.

Melanie Wege

http://www.cocker-tierschutz.de/

 

Setter und Pointer in Not

info(at)setter-in-not.de

http://www.setter-in-not.de/

 

Jagdhunde in Not e.V.

http://www.jagdhunde-in-not.de

 

Krambambulli Jagdhundhilfe e.V.

http://www.krambambulli.de

 

zurück zur Rasseübersicht

Husky (Siberian)

14. August 2012 in Rassen

 

HuskyGröße: Rüde 53,5-60cm, Hündin 50,5-56cm

 

Gewicht: Rüde: 20,5-28kg, Hündin: 15,5-23kg

 

Fell: dicht, doppelt, pelzartig

 

Farbe: alle Farben und Musterungen erlaubt

 

häufige Krankheiten: selten HD, Katarakt

 

Lebenserwartung: 11-13 Jahre

 

FCI Gruppe 5, Sektion 1: nordische Schlittenhunde

 

 

Geschichte

 

Der Siberian Husky ist ein Schlittenhund, der ursprünglich aus dem nördlichen Siberien stammt. Hier begleitet er schon seit über 1000 Jahren Nomaden, vor allem die Tschuktschen, als Schlittenhund. In der Zucht wurde dabei vor allem auf sehr große Ausdauer und Robustheit der Hunde Wert gelegt, erst zweitrangig auf Schnelligkeit und Kraft. Sein Name „Husky“ bedeutet übersetzt „kräftig“, „stämmig“, aber auch „rau“/“rauchig“, auf die Stimme bezogen.

Außerhalb von Sibirien wurde die Rasse Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt, als sie erstmals (und sehr erfolgreich) an Schlittenhunderennen in Alaska teilnahm. Dort wurden dann in den Folgejahren die ersten Zuchten außerhalb Sibiriens aufgebaut.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Die Tschuktschen, unter denen sich der Husky über Jahrtausende hinweg entwickelte, sehen ihre Hunde mehr als Gebrauchstiere, weniger als Familienmitglied. Sehr wichtig war den Tschuktschen allerdings ein möglichst menschenfreundlichen Wesen, ohne Aggressionen und allgemein fügsam. Enge Zusammenarbeit war dagegen nicht gefragt. So ist der Siberian Husky bis heute relativ eigenständig Menschen gegenüber und kann auch gut im Freien im Hunderudel gehalten werden. Fremden Menschen begegnet er freundlich bis desinteressiert, als Wachhund sind die meisten Siberian Huskies völlig ungeeignet.
Huskies haben einen ausgesprochen starken Jagdtrieb und in der Regel auch kein Problem damit, sich für längere Zeit außer Sichtweite ihres Menschen zu befinden, wenn sie Wild verfolgen. Durch ihren sehr guten Orientierungssinn und die gute Nase finden sie immer wieder zurück. Da jagende Hunde in Deutschland nicht toleriert werden (was auch kaum im Sinne des Wildes wäre), kann man die meisten Siberian Huskies in wildreicher Gegend nicht ableinen.

 

Siberian Huskies bellen fast nie, dafür heulen sie. Sie sind neugierig, aufgeschlossen und grundsätzlich interessiert an ihrer Umwelt. Bei ungenügender Auslastung werden sie zu wahren Ausbruchskünstlern und suchen sich selbst Beschäftigung. Huskies stecken voller Energie und haben meist gute Laune. Allerdings halten sie wenig von absoluten Gehorsam und sind überhaupt nicht unterwürfig. Ihre Eigenständigkeit sollte man als Husky-Halter zu schätzen wissen.

 

Es gibt beim Siberian Husky zwei Zuchtlinien, zum einen die Arbeitslinie, zum anderen die Show-Linie. Erstere wird hauptsächlich auf Leistung gezüchtet und ist als reiner Familienhund nicht geeignet.

 

 

Haltung und Pflege

 

Huskies haben allgemein ein freundliches, aufgeschlossenes Wesen, sowohl Menschen, als auch anderen Hunden gegenüber. So sind sie gut in der Familie zu halten, und meist gute Zweithunde. Mit Kindern verstehen sie sich in der Regel ebenfalls, können als Junghunde aber sehr stürmisch sein.

Huskies lassen sich in der Wohnung halten, ziehen einen (ausbruchssicheren!) Garten aber häufig vor. Möchte man seinen Siberian Husky dauerhaft im Freien halten, sollte man mindestens zwei Hunde halten. Einzelhaltung ohne Familienanschluss, behagt den meisten Siberian Huskies überhaupt nicht. Auch bleiben die meisten Huskies (ohne Zweithund) nur ausgesprochen ungern alleine, was sich in dauerhaftem Heulen oder auch Zerstörungswut äußert.

 

Ein Siberian Husky ist durchaus erziehbar. Allerdings bewahrt er sich immer seinen eigenen Kopf, kann stupiden Wiederholungen überhaupt nichts abgewinnen und reagiert auf Druck und Ungeduld mit Arbeitsverweigerung. Mit viel Einfühlungsvermögen, liebevoller Konsequenz und abwechslungsreichen Übungen, die aus Sicht des Hundes Sinn machen, kann dennoch ein guter Grundgehorsam erreicht werden. Zumindest, so lange kein Wild auftaucht. Auch Hauskaninchen oder Nachbars Katze sind für einen Siberian Husky nichts weiter, als eine Zwischenmahlzeit. Falls der Husky mit einer Katze zusammen leben soll, muss er an diese von Welpenbeinen an gut gewöhnt werden. Huskies sind durchaus verspielt, was gut als Belohnung und Motivation in der Erziehung eingesetzt werden kann.

 

Die Rasse ist ausgesprochen bewegungsfreudig und ausdauernd. So bieten sich als Auslastung lange Fahrradtouren an und natürlich jede Art von Zugsport. Gehorsamsprüfungen wird man mit einem Husky dagegen eher nicht gewinnen und auch DogDance oder Agility kann der durchschnittliche Siberian Husky meist nur wenig abgewinnen.

 

Der Siberian Husky ist allgemein eine gesunde Rasse, die für die Größe eher langlebig ist. Das Fell ist dicht, mit Unterwolle und braucht eher wenig Pflege. Im Fellwechsel verliert er allerdings unglaublich viel Fell.

 

Der Siberian Husky ist ein Winterhund, der erst bei kühlen Temperaturen richtig auflebt. Man selbst sollte entsprechend auch lieber im Winter, bzw. bei kühlem Schmuddelwetter lange Spaziergänge machen, als im Sommer. Die Haltung eines Huskies in warmen südlichen Ländern, grenzt an Tierquälerei.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.

Sabine Betz

91456 Stübach

E-Mail: geschaeftsstelle(at)dcnh.de

Internet: www.dcnh.de

 

Siberian Husky Club Deutschland e.V.

Angelika Dietrich

06425 Plötzkau

E-Mail: info(at)huskyclub.de

Internet: www.huskyclub.de

 

Nothilfe für Polarhunde e.V.

Gert Müller

Freudenstadt

http://www.polarhunde-nothilfe.com/

 

Nothilfe Polarhund Nord e.V.

Heike Otter

Wulfstorf

http://www.nothilfe-polarhunde.de/

 

zurück zur Rasseübersicht

Hovawart

14. August 2012 in Rassen

 

Größe: Rüde: 63-70cm, Hündin: 58-65cm

 

Gewicht: Rüde: 30-40kg, Hündin: 25-35kg

 

Fell: dicht, leicht gewellt, wenig Unterwolle

 

Farbe: blond, schwarz, schwarz mit blonden Abzeichen an Kopf, Brust und Läufen

 

Lebenserwartung: 12 Jahre

 

FCI Gruppe 2, Sektion 2: Berghunde, mit Arbeitsprüfung

 

 

 

Geschichte

 

Der Hovawart ist eine deutsche Gebrauchshunderasse, die ursprünglich vor allem auf Bauernhöfen gehalten wurde. Der Name stammt aus dem Mittelhochdeutschen. „Hova“ ist das alte Wort für Hof, „wart“ steht für Wächter. Dies umreißt den ursprünglichen Einsatzbereich dieser Rasse: das Bewachen der Höfe.

Bereits 1275 wurde der Hovawart erstmals in dem Rechtsbuch „Schwabenspiegel“ erwähnt. Für den Adel war diese Rasse jedoch nie weiter interessant und so gab es auch wenige einheitliche Zuchtbemühungen. Nachkommen brauchbarer Hunde wurden an Nachbarhöfe weiter gegeben, einen Standard gab es lange nicht. Erst 1922 bemühte man sich, aus den wenigen noch vorhandenen Hofhunden diesen Typs, die Rasse neu aufleben zu lassen. Vor allem Kurt Friedrich König und sein Vater sind als Begründer der Zucht zu nennen. Sie stießen auf den Hovawart, als sie auf der Suche nach einem Hund waren, der selbstsicher und eigenständig handelt, aber trotzdem als vielseitiger Gebrauchs- und Schutzhund genutzt werden kann. Sie setzten damit bewusst einen Gegentrend zum aufkommenden Abrichten zum unbedingten Gehorsam ohne Eigenständigkeit, der in den 1920ern bei Gebrauchshunden in Mode kam. Da die Zuchtbasis des Hovawarts zu klein war, kreuzten sie unter anderem den Deutschen Schäferhund, Neufundländer, Leonberger und den Kuvasz ein. Die Selektion war hierbei sehr streng, da neben der Gebrauchsfähigkeit auch die Gesundheit bei der Zucht stark berücksichtigt wurde. Tatsächlich ist der Hovawart gesundheitlich eine sehr robuste Rasse geworden, die z.B. deutlich weniger zu Hüftgelenksdysplasie neigt, als die Rassen, die an der Entstehung des Hovawarts beteiligt waren.
In Deutschland wurde die Rasse 1937 offiziell anerkannt, international im FCI jedoch erst 1964. Noch heute ist der Hovawart vor allem in Deutschland bekannt.

 

 

Verhalten und Wesen

 

HovawartDer Hovawart ist ein ausgesprochen selbstsicherer, mutiger und robuster Hund. Er bringt viel Wachtrieb mit und ist Fremden gegenüber eher misstrauisch. Da der Hovawart dazu neigt, selbst zu entscheiden, wann sein Eingreifen erforderlich ist, ist sowohl eine gute Umweltgewöhnung, als auch eine konsequente Erziehung wichtig. Er neigt nicht zum streunen und verhält sich vor allem auf seinen Grundstück ausgesprochen territorial. Dies kann sich aber auf die komplette Gassistrecke ausdehnen, vor allem, wenn er von unsicheren Menschen geführt wird oder schlecht sozialisiert wurde. Er ist sehr empfänglich für die Stimmung seiner Menschen. Bei einem unsicheren Besitzer wird er vermuten, dass in der Umgebung Gefahr droht und im Zweifelsfall nach vorne gehen. Bei einem souveränen, selbstsicheren Besitzer dagegen, ist er ein zuverlässiger Begleiter. Allgemein sollte er eine hohe Reizschwelle haben und nicht grundlos aggressiv reagieren.

Der Hovawart ist ausdauernd und arbeitswillig, dabei aber ausgeglichen und mit eher mittlerem Temperament. Seiner Familie gegenüber ist er treu und loyal und immer bereit schützend zur Seite zu stehen. Er arbeitet gerne mit seinen Menschen zusammen, ist verspielt und für verschiedene Aufgaben gut zu motivieren. Bei angemessener Auslastung und Erziehung zeigt er kaum Jagdtrieb. Allgemein ist der Hovawart kein Anfängerhund.

 

 

Haltung und Pflege

 

Am wichtigsten ist, dass der Hovawart von souveränen, durchsetzungsfähigen Menschen geführt wird. Er muss gut sozialisiert werden und von seinem Besitzer selbstbewusst vermittelt bekommen, wann eigenständiges Handeln und Wachen seitens des Hundes gefordert ist und wann nicht. Die Erziehung erfordert sehr viel Geduld, Konsequenz und Einfühlungsvermögen, da der Hovawart sehr eigene Vorstellungen hat, was er wann angemessen findet. Alleine durch Härte wird man jedoch nicht seine Achtung und seinen Respekt gewinnen. Gut eingeordnet und erzogen, gibt der Hovawart einen nervenstarken, wachsamen und treuen Familienhund ab.

Mit familieneigenen Kindern versteht er sich meist gut, passt auf sie auf und verträgt auch mal gröbere Behandlung. Auch mit anderen Haustieren und mit Artgenossen gibt es meist keine Probleme. Der Hovawart ist als erwachsener Hund jedoch meist zu ernsthaft, um ausgelassen mit Artgenossen zu spielen, vor allem mit fremden.

Der Hovawart braucht Beschäftigung. Je mehr er seinen Arbeitswillen in vorgegebenen Bahnen ausleben kann, umso weniger wird er dazu neigen, sich selbst Aufgaben zu suchen. Lange Spaziergänge sind Pflicht, aber auch Kopfarbeit. Man kann im Rahmen des VPG eine Schutzausbildung mit ihm machen, jedoch wird dringend davon abgeraten, ihn „privat“ scharf zu machen. Mantrailing, Tunierhundesport oder Fährte sind auch gute Möglichkeiten, ihn auszulasten. Ebenfalls kann er einen guten und ausdauernden Reitbegleithund abgeben.

Der Hovawart kann im Freien gehalten werden, braucht aber Familienanschluss. Freilauf auf einem sicher eingezäunten Grundstück kommt ihm dabei wesentlich mehr entgegen, als Zwingerhaltung.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband:

 

Hovawart-Club e.V.

Petra Biallas

46446 Emmerich

Internet: www.hovawart-club.de

 

Hovawart Zuchtgemeinschaft Deutschland e.V.

Peter-Michael Haase

34212 Melsungen

E-Mail: pmhaase(at)web.de

Internet: www.hovawarte.com

 

Rassezuchtverein für Hovawart Hunde e.V.

Geschäftsstelle

51647 Gummersbach

E-Mail: geschaeftsstelle(at)hovawart.org

Internet: www.hovawart.org

 

Hovawart in Not

E-Mail: info(a)hovawart-in-not.de

Internet: http://www.hovawart-in-not.de

 

zurück zur Rasseübersicht 

 

Golden Retriever

13. August 2012 in Rassen

 

Größe: Rüde 56-61cm, Hündin 51-56cm

 

Gewicht: 26-36kg

 

Fell: mittellang, glatt bis leicht gewellt, mit wasserabweisender Unterwolle

 

Farbe: jede Schattierung von gold oder creme

 

häufige Krankheiten: HD, ED

 

Lebenserwartung: 12 Jahre

 

FCI Gruppe 8, Sektion 1: Apportierhunde, mit Arbeitsprüfung

 

 

Geschichte

 

Die Zuchtgeschichte des Golden Retrievers ist relativ gut belegt. Er wurde zwischen 1868 und 1890 von Dudley Marjoribanks, 1. Lord Tweedmouth, in England gezüchtet. Sein Ursprung sind ein gelber Retriever sowie der ausgestorbene Tweed Water Spaniel. Im Laufe der Jahre kreuzte Lord Tweedmouth weitere Spaniel und Retriever ein, aber auch einen irischen Setter sowie einen Bluthund. Ziel war ein Jagdhund mit ausgezeichnetem Geruchssinn , der Federwild sowohl vom Land als auch aus dem Wasser apportiert (engl. „retrieve“ bedeutet übersetzt holen/apportieren).

1913 wurde die Rasse von British Kennel Club anerkannt und gewann in England sowie in den USA schnell an Beliebtheit. Im restlichen Europa wurde der Golden Retriever erst ab 1980 bekannter.

 

Ähnlich wie beim Labrador, entwickelten sich auch beim Golden Retriever zwei Linien, wenn auch weniger ausgeprägt. Die Field Trial Linie ist leichter, temperamentvoller und wird leistungsorientiert vor allem in England noch für Apportier-Wettbewerbe ausgebildet und eingesetzt. Die Show-Linie dagegen züchtet auf ein Schönheitsideal und auch auf Familientauglichkeit hin.

In Deutschland ist der Golden Retriever heute einer der beliebtesten Begleit- und Familienhunde. Auch als Blinden- oder Therapiehund wird der Golden Retriever gerne eingesetzt.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Golden Retriever gilt als ausgesprochen freundlich, geduldig, anpassungsfähig und durch kaum etwas aus der Ruhe zu bringen. Er sollte weder scheu, noch nervös oder gar aggressiv sein. Er wurde für die enge Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet, was ihn leicht ausbildbar macht. Als Wachhund taugt er nicht, er heißt auch Einbrecher in der Regel freundlich als Besuch willkommen. Der Golden Retriever begleitet seine Menschen am liebsten überall hin, was durch seine freundliche, ruhige Art und sein gutes Image in der Öffentlichkeit, bei einem gut erzogenen Hund auch keine Probleme bereitet. Als Jagdhund ist er wetterfest, robust und ausdauernd. Er bringt viel Wille zur Zusammenarbeit mit seinem Menschen mit und will auch entsprechend gefordert und ausgelastet werden.

 

 

Haltung und Pflege

 

Seinen guten Ruf als Familienhund, verdankt der Golden Retriever seinem fröhlichen Wesen, seiner Leichtführigkeit, Menschenliebe und Anpassungsfähigkeit. Und tatsächlich kommt er meist wunderbar mit Kindern aus, ist gut motivierbar und himmelt seine Menschen geradezu an. Bei all diesen Eigenschaften, die ihn als tollen Familienhund prädestinieren, sollte man nicht vergessen, dass sie im Grunde genommen auch darauf zurück zu führen sind, dass er ein Jagdhund ist, der gezüchtet wurde, sehr eng mit seinem Menschen zusammen zu arbeiten. Mindestens sollte man ihm lange Spaziergänge mit viel Spiel und Abwechslung bieten. Ursprünglich auf eine gute Nase hin gezüchtet und für das Apportieren zu Land und zu Wasser, bieten sich entsprechend Dummy-Arbeit oder Nasenarbeit wie Fährte oder Zielobjektsuche an. Auch für Agility lässt er sich begeistern, für Dogdance, Obedience oder die Arbeit in einer Rettungshundestaffel. Er macht fast alles begeistert mit, so lange sich sein Halter nur mit ihm beschäftigt.

 

Auf Grund seiner engen Menschenbindung, ist er für Außen- oder Zwingerhaltung völlig ungeeignet. Auch bleibt er nur ungern alleine.

 

Die große Popularität der Rasse hat leider auch zur Folge, dass zu viele Menschen undurchdachte Verpaarungen vornehmen, sei es aus Unwissenheit oder aus Geldgier. So häufen sich die Berichte von kranken oder nicht wesensfesten Retrievern, die nervös, unverträglich oder ohne den berühmten „will to please“ sind. Es ist daher, wie bei allen Moderassen, ausgesprochen wichtig, viel Wert auf einen guten Züchter zu legen.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband:

 

Deutscher Retriever Club e.V.

Margitta Becker-Tiggemann

34302 Guxhagen

E-Mail: office(at)drc.de

Internet: www.drc.de

 

Golden Retriever Club e.V.

Helga Rüter

26655 Westerstede

E-Mail: geschaeftsstelle(at)grc.de

Internet: www.golden-retriever-club.de

 

Retriever in Not e.V.

Dagmar Auf der Maur

E-Mail: info(at)retriever-in-not.de

Internet: http://www.retriever-in-not.de/

 

Retriever Netzwerk

info(at)retriever-netzwerk.de

http://www.retriever-netzwerk.de/

 

Retriever Care Europe e.V.

E-Mail: info(at)retriever-care-europe.de

Internet: http://www.retriever-care-europe.de

 

Retriever-Hilfe e.V.

Email: admin(at)retriever-hilfe-ev.de

www.retriever-hilfe-ev.de

 

zurück zur Rasseübersicht

 

 

Foxterrier

13. August 2012 in Rassen

 

 

Größe: 36-39cm

 

Gewicht: 7- 8kg

 

Fell: es gibt 2 Varianten:
Drahthaar: dicht, drahtig, etwa 2-4cm lang
Glatthaar: kurz, dicht, wasserabweisend, glatt

 

Farbe: Weiß mit schwarzen, schwarz und lohfarbenen oder lohfarbenen Abzeichen

 

häufige Krankheiten: Ataxie und Myelopathie der Terrier

 

Lebenserwartung: 12-14 Jahre

 

FCI Gruppe 3, Sektion 1: hochläufige Terrier

 

 

 

Geschichte

 

Bereits im frühen Mittelalter gab es in England Foxterrier-ähnliche Hunde, die vor allem zur Schädlingsbekämpfung und als lautstarke Wächter eingesetzt wurden. Mit Aufkommen der Fuchsjagd, wurden andere Rassen, z.B. der Beagle, in den Foxterrier-Vorläufer eingekreuzt, und die Rasse entwickelte sich zum Jagdgebrauchshund.

Der Begriff Foxterrier (von englisch fox = Fuchs, lateinisch terra = Erde) stammt vermutlich aus dem 18. Jahrhundert. Neben den Meutejagdhunden, die Wild ausdauernd verfolgten, brauchte man auch mutige, kleine „Einzelkämpfer“, die Füchsen und Dachsen in ihre Bauten folgten, um sie heraus zu treiben und bei Bedarf auch zu stellen. Dies war die Aufgabe des Foxterriers.

 

Den Foxterrier gibt es in 2 Varietäten, zum einen mit drahtigem, gelocktem Fell, zum anderen mit kurzem Fell. Man nimmt an, dass die Kurzhaar-Variante die ursprünglichere ist und der Rauhaar, unter Einkreuzung von anderen Terriern, von ihr abstammt. Im Charakter sind sich beide Varietäten sehr ähnlich.

 

Glatthaar

1876 wurden beide Varianten vom British Kennel Club als Rasse anerkannt. Wenig später kam der Foxterrier als Jagdhund auch nach Deutschland. Zu Anfang wurde die Rasse hauptsächlich in reinweiß gezüchtet, um sie bei der Jagd gut von den Füchsen und anderem Wild unterscheiden zu können. Abgesehen davon spielte die Optik nur eine geringe Rolle, die Zucht erfolgte lange rein nach Leistung: Mut, Zähigkeit und das Verfolgen von Füchsen bis in deren Bauten.

Zu Beginn der Zucht war die Glatthaar-Variante deutlich verbreiteter, da man sie für jagdtauglicher hielt. Seit etwa 1930 wurde dann die Rauhaar-Variante immer beliebter, vor allem auch als Ausstellungs- und Familienhund. Mittlerweile ist der Glatthaar-Foxterrier nur noch selten anzutreffen.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Foxterrier ist ein typischer Terrier: mutig, intelligent, aufbrausend, draufgängerisch und voller Tatendrang. Trotz seiner handlichen Größe, ist er als Schoßhund völlig ungeeignet. Er will Abenteuer erleben und sich im Freien austoben können. Er hat einen ausgeprägten eigenen Kopf und damit wenig Sinn für absoluten Gehorsam. Über viel Konsequenz und Motivation ist er dennoch recht gut erziehbar.
Der Foxterrier ist begeisterungsfähig, sehr neugierig und immer offen für Neues. Er kann sehr kreativ und einfallsreich sein, ist oft ein richtiger Clown, und bleibt bis ins hohe Alter verspielt und aktiv.

 

Der Foxterrier ist anderen Hunden gegenüber häufig aufbrausend, neigt auch zum Raufen. Eine gute Erziehung und Sozialisierung ist Pflicht, wenn man diesbezüglich entspannte Spaziergänge erleben möchte.

Fremden Menschen gegenüber ist er meist zurückhaltend und eher desinteressiert. Seine Menschen verteidigt er jedoch mit Inbrunst, wenn er dies als nötig empfindet. Zuhause ist er ein mutiger und vor allem lautstarker Wächter. Überhaupt bellt der Foxterrier gerne und viel.

Der ausgeprägte Jagdtrieb des Foxterriers setzt eine sehr gute Erziehung voraus, wenn man seinen Hund in Wald und Feld frei laufen lassen möchte.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Foxterrier braucht Menschen, die noch sturer und durchsetzungsfähiger sind, als er selbst. Sonst wird er leicht zum Haustyrann, der die ganze Familie gut im Griff hat. Dazu ist er ein absoluter Naturbursche und somit nichts für Stubenhocker. Er braucht viel Bewegung und vor allem auch Beschäftigung. Der Foxterrier ist einer der lebhaftesten und energiegeladensten Hunde überhaupt. Wer einen in sich ruhenden, genügsamen Begleiter sucht, ist mit ihm völlig falsch beraten. Dafür ist er ungemein begeisterungsfähig und für fast jedes Spiel zu haben. Er eignet sich z.B. für Geländelauf, Agility oder DogDance. Auch Frisbee, Apportierspiele oder das Laufen am Pferd oder Fahrrad sind mit ihm möglich. Ursprünglich als „Erdhund“ gezüchtet, betätigt sich der Foxterrier auch gerne als Landschaftsgärtner und gräbt mit Wonne den heimischen Garten um. Dieser Buddeldrang ist ihm nur sehr schwer abzugewöhnen.

 

Mit Kindern verstehen sich Foxterrier in der Regel gut, da sie robust sind und nimmermüde Spielgefährten abgeben. Die Erziehung ist durch ein Kind aber keinesfalls zu leisten.
Falls der Foxterrier sein Zuhause mit Katzen oder Kleintieren teilen soll, muss er von Welpe an gut an diese gewöhnt werden. Und selbst falls es im Haus klappt, wird er mit großer Sicherheit dennoch jedes Kaninchen, und oft auch Katzen, im Freien als Beute ansehen.

 

Der Foxterrier ist in der Regel sehr gesund und robust und erreicht so häufig ein Alter von 14 Jahren und mehr. Umso wichtiger, sich vor der Anschaffung gut zu überlegen, ob man diesem Energiebündel über so einen langen Zeitraum hinweg wirklich gerecht werden kann. Ein nicht ausgelasteter Foxterrier kann sich zu einer mittelschweren Katastrophe entwickeln. Gut ausgelastet und mit genug Ansprache ist er dagegen ein fröhlicher, aufgeweckter Begleiter, mit dem es nie langweilig wird.

 

Die Fellpflege der Kurzhaar-Variante ist kaum erwähnenswert. Allerdings setzen sich zum Fellwechsel die feinen Haare gerne mal in Polstern und Teppichen fest. Der Drahthaar haart nicht, muss dafür aber regelmäßig getrimmt werden. Trimmen bedeutet, dass das abgestorbene Haar heraus gezupft wird. Geschoren werden sollte der Foxterrier dagegen nicht. Durch das Scheren geht der Teil des Fells verloren, der für die leuchtenden Farben und den Schmutz- und Wasserabweisenden Effekt verantwortlich ist.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Deutscher Foxterrier Verband e.V.

Corinna Möhrke

44149 Dortmund

E-Mail: dfv(at)foxterrier-verband.de

Internet: www.foxterrier-verband.de

 

Terrier in Not

Michaela Thein

21395 Tespe

http://www.terrier.de/terrier_in_not.htm

 

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Englischer Cocker Spaniel

13. August 2012 in Rassen

 

Größe: um 40cm

 

Gewicht: 12-15kg

 

Fell: glatt, seidig, gut befedert

 

Farbe: viele Fraben erlaubt, z.B. schwarz, rot, Leber, braun, weiß mit blauen oder roten Abzeichen

 

häufige Krankheiten: Kongenitales Vestibularsyndrom, Ohreninfektionen

 

Lebenserwartung: 12-14 Jahre

 

FCI Gruppe 8, Sektion 2: Stöberhunde, mit Arbeitsprüfung

 

 

Geschichte

 

Spaniel als Jagdhunde gibt es schon seit dem 14. Jahrhundert. Sie waren dazu gedacht, Niederwild und Vögel aufzustöbern und nach dem Schuss zu apportieren. Auch in der Falknerei und zum Apport aus dem Wasser wurden sie eingesetzt. Woher die Bezeichnung „Spaniel“ stammt, ist nicht genau geklärt. Zum einen könnte es auf einen spanischen Ursprung hindeuten, zum anderen könnte es sich vom keltischen Wort „spain“, zu deutsch „Kaninchen“ ableiten. Auch eine Ableitung vom altfranzösischen Verb s’espagner“, zu deutsch „niederlegen“, wäre eine Möglichkeit.

Im Laufe der Jahrhunderte bildeten sich verschiedene Spaniel-Typen heraus. Der Cocker Spaniel wurde insbesondere zum Aufscheuchen von Waldschnepfen (englisch: woodcock) eingesetzt, woraus sich sein Name ableitet. Um 1900 herum wurden die verschiedenen Spaniel-Varietäten nach und nach als eigenständige Rassen vom British Kennel Club anerkannt.

 

Auch heute noch wird der English Cocker Spaniel als Jagdgebrauchshund eingesetzt, vor allem in England und Schottland. Viel häufiger ist er mittlerweile aber als Familien- und Ausstellungshund anzutreffen. In Deutschland gehört der Cocker Spaniel seit vielen Jahren zur Top Ten der beliebtesten Hunderassen (gemessen an den Welpen, die beim Verband für das Deutsche Hundewesen, VDH, gemeldet werden).

 

 

Verhalten und Wesen

 

Ein Cocker Spaniel ist ein Gute-Laune-Paket, fast immer fröhlich, voller Lebenslust und sehr begeisterungsfähig. In seiner Familie ist er anhänglich, verspielt und verschmust und auch zu Fremden baut er leicht Freundschaften auf. Als Wachhund ist er bedingt geeignet. Er meldet gerne und mit Inbrunst, lässt sich aber leicht von den guten Absichten des Besuchs überzeugen.

Der typische Cocker Spaniel ist selbstbewusst, manchmal eigensinnig, aber ohne Hang zu Dominanz. Die Erziehung fällt meist nicht schwer. Am meisten hat man noch mit jugendlichem Überschwang und seinem Temperament zu kämpfen. Dabei gelten Cocker als sehr verfressen, was die Erziehung über Belohnungs-Happen einfach macht. Jedoch muss man ihm beibringen, draußen nicht „Staubsauger“ zu spielen und natürlich auf seine schlanke Linie achten.

Im Freien ist er unermüdlich, liebt das Stöbern und Verfolgen von Spuren, was man früh in geordnete Bahnen lenken sollte, will man ihn in Wald und Feld ableinen können. Alternativ-Beschäftigung, zum Beispiel in Form von Dummy-Arbeit, nimmt er gerne an. Will man den Cocker Spaniel jagdlich führen, sollte auf eine entsprechende Arbeits-Zucht geachtet werden (siehe Kontakt unten).

 

 

Haltung und Pflege

 

Auf Grund seines gutmütigen, unkomplizierten und humorvollen Wesens, eignet sich ein Cocker Spaniel gut als Familienhund. Er ist immer gerne mit dabei, manchmal fast etwas aufdringlich und liebt jede Art von Beschäftigung mit seiner Familie. Einen Garten braucht er nicht unbedingt, aber viel Bewegung und Beschäftigung im Freien. Es bietet sich Nasenarbeit oder Apportiersport an, aber auch für z.B. Agility oder DogDance ist er zu begeistern. Viele Cocker schwimmen auch sehr gerne.

 

Mit anderen Haustieren versteht er sich in der Regel gut, im Freien kann beim Anblick von Kleintieren aber sein Jagdtrieb mit ihm durchgehen. Mit fremden Hunden sind die meisten Cocker Spaniel verträglich und verspielt, eine gute Sozialisierung vorausgesetzt. Durch seine Intelligenz und Begeisterungsfähigkeit ist der Cocker recht leicht zu erziehen, jedoch lernt er auch schnell, wie er seine Menschen um den Finger wickeln und Situationen zu seinem Vorteil nutzen kann. So ist, wie bei jedem Hund, auch beim Cocker Spaniel Konsequenz sehr wichtig.

 

Das Fell sollte regelmäßig gebürstet werden, vor allem an den Ohren und den Läufen, damit es nicht verfilzt. Die langen Schlappohren müssen regelmäßig auf Parasiten, aber auch auf Grassamen und ähnliches kontrolliert und gegebenenfalls gesäubert werden.

 

 

Zuchtverband/Nothilfe

 

Cocker Club Deutschland e.V.

Jutta Meyer

31860 Emmerthal

Internet: www.cockerclub-deutschland.de

 

Jagdspaniel-Klub e.V.

Petra Wulff

24943 Flensburg

E-Mail: geschaeftsstelle(at)jagdspaniel-klub.de

Internet: www.jagdspaniel-klub.de

 

Spaniel-Club Deutschland e.V.

Evelyn Simon

65187 Wiesbaden

Internet: www.spaniel-club-deutschland.de

 

Verein Jagdgebrauchsspaniel e.V.

Heidi Hermann

53639 Königswinter

E-Mail: verein-jagdgebrauchsspaniel(at)gmx.de

Internet: www.jagdgebrauchsspaniel.de

 

Cocker und Setter in Not e.V.

Melanie Wege

http://www.cocker-tierschutz.de/

 

Cocker Hilfe

Tipps und Notvermittlung

http://www.cocker-hilfe.de

 

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Dogo Argentino

13. August 2012 in Rassen

 

Größe: Rüde 62-68cm, Hündin 60-65cm

 

Gewicht: um 40kg

 

Fell: kurz, glatt, weich

 

Farbe: reinweiß, schwarzer Fleck um das Auge erlaubt

 

häufige Krankheiten: Taubheit

 

Lebenserwartung: 13 Jahre

 

FCI Gruppe 2, Sektion 1: Molosser

 

 

Geschichte

 

Der Dogo Argentino wird schon seit vielen Jahrzenten in Argentinien als Gebrauchshund gehalten. Er dient dort in erster Linie als Wächter und Jagdhelfer. Seine Ursprünge liegen in der Provinz Corduba in Zentralargentien, wo er noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts in erster Linie für Hundekämpfe gezüchtet und eingesetzt wurde. Wert gelegt wurde auf Mut, Stärke und eine niedrige Reizschwelle gegenüber fremden Hunden. Wie bei anderen Rassen mit Kampfhundvergangenheit wurde aber auch hier Wert darauf gelegt, dass die Hunde Menschen gegenüber keine gesteigerten Aggressionen zeigen.
1928 wurde von Dr. Antonio Nores Martinez, einem Bewunderer der Rasse, der erste einheitliche Standard aufgestellt. Martinez kreuzte hierzu ausgewählte Exemplare des „Cordoba-Kampfhundes“ unter anderen mit Bulldoggen, Mastiffs und Pointern. Sein Ziel war ein Hund, der vielseitig als Gebrauchshund eingesetzt werden konnte, vor allem aber ein wehrhafter, ausdauernder und mutiger Jagdgehilfe auf Großwild war. Die weiße Farbe diente der Unterscheidung des Hundes vom Wild, damit der Jäger nicht versehentlich auf seinen Hund schießt. Mit der Zeit wurde auch sein Potential als unerschrockener Wächter immer wichtiger.

Heute ist der Dogo Argentino in Argentinien ein Allround-Gebrauchshund mit einem Stellenwert, wie ihn in Deutschland der Deutsche Schäferhund hat. Nach Europa wurde diese Rasse erstmals 1968 eingeführt. Bis heute ist der Dogo Argentino in Deutschland allerdings sehr selten.

In mehreren Bundesländern steht diese Rasse auf der Liste potentiell gefährlicher Hunde und darf nur unter Auflagen gehalten werden.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Dogo Argentino ist ausgesprochen selbstbewusst, mutig und ausdauernd. Er gilt als unbestechlich und ist seiner Familie gegenüber absolut loyal. Sein starker Schutztrieb gepaart mit Eigenständigkeit und dem Willen, im Ernstfall auch anzugreifen, machen eine Haltung im dicht besiedelten Deutschland nicht immer einfach. Er hat starken Jagdtrieb und tötet seine Beute auch. Auf Kontakt zu fremden Hunden kann er gut verzichten, ihm reicht sein (menschliches) Rudel. Zudem können vor allem Rüden mit Artgenossen sehr rauflustig sein.

Trotz des Wachtriebes ist der Dogo Argentino fremden Menschen gegenüber meist gutmütig und desinteressiert. Dies ändert sich erst, wenn er seine Familie in Gefahr sieht. Bellfreudig ist der Dogo nicht, wenn er mal bellt, hat er einen sehr guten Grund dafür.

Der Dogo Argentino gehört zu den Spätentwicklern. Es dauert rund drei Jahre, bis er geistig wirklich ausgereift ist und sein ganzes Potential entfaltet. In der Ausbildung sollte dies unbedingt berücksichtigt werden.

Diese Rasse braucht sehr viel Beschäftigung und Bewegung, am besten eine richtige Aufgabe.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Dogo Argentino ist seinen Menschen gegenüber sehr liebevoll und anhänglich. Für Zwingerhaltung ist er nicht geeignet, er braucht unbedingt engen Familienanschluss. Mit Kindern in der Familie ist er meist ausgesprochen gutmütig und geduldig. An im Haus lebende Kleintiere und Katzen muss er von Welpe an gewöhnt werden, damit er zumindest diese Wohnungsgenossen nicht als Beute ansieht. Fremden Menschen begegnet er in der Regel desinteressiert bis freundlich, außer diese bedrohen seine Familie. Sein Wachtrieb sollte nicht gefördert werden, keinesfalls darf der Hund „scharf gemacht“ werden. Sein natürlicher Wach- und Schutztrieb ist so stark, dass er im Ernstfall auch ohne solche Maßnahmen alles tun wird, um die Gefahr von seinem Menschen abzuwenden.

Ein Dogo Argentino wurde als selbstbewusster Hund gezüchtet, der im Ernstfall auch eigene Entscheidungen trifft. Wer Kadavergehorsam wünscht oder über übermäßige Gewalt und Strenge erzieht, wird dem Dogo nicht gerecht. Es braucht einen gerechten, selbstsicheren, konsequenten Menschen, der echte Führungsqualitäten hat und einen Hund, der mitdenkt, zu schätzen weiß. Grobheiten und ungerechte Behandlungen verträgt der Dogo nur schlecht, wird störrisch und zieht sich zurück. Eine sehr gute Erziehung ist bei dieser Rasse aber absolut unerlässlich. Dabei ist er trotz aller Härte Umwelteinflüssen gegenüber, seinem Herrn gegenüber recht sensibel und lernt gerne.

Der Dogo Argentino braucht sehr viel Bewegung und auch geistige Auslastung. Sein ausgezeichneter Geruchssinn kann in der Arbeit als Rettungshund oder privat z.B. bei der Fährte oder Zielobjektsuche genutzt werden. Seine Wendigkeit und Schnelligkeit machen ihn auch für Agility oder Tunierhundesport geeignet. Vielseitigkeitsport für Gebrauchshunde, bzw. die Ausbildung zum Schutzhund, muss im Einzelfall abgewogen werden. Die Rasse wurde zu großer Eigenständigkeit in Kämpfen gezüchtet und lässt Beute nur ausgesprochen ungern wieder los. Auch findet der Dogo Argentino Unterordnungsübungen durch den immer gleichen Ablauf sehr schnell langweilig und verweigert sich.

 

Wer eine Rasse in der Öffentlichkeit führt, die gemeinhin als „Kampfhund“ angesehen wird, braucht sprichwörtlich ein dickes Fell. Mit Anfeindungen und ängstlichen Reaktionen muss immer gerechnet werden, auch wenn der Hund noch so brav und gut erzogen ist. Man wird ausgesprochen kritisch beäugt, was eine sehr gute Erziehung nur umso wichtiger macht. So muss man sich auch die Frage stellen, ob man diesem Aspekt über die Jahre hinweg gewachsen ist.

 

Trotz des kurzen Fells, ist der Dogo Argentino sehr robust, auch widriger Witterung gegenüber. Die Rasse ist allgemein nicht krankheitsanfällig und für die Größe sehr langlebig. Wie bei allen weißen Hunden, besteht allerdings eine gewisse Gefahr, dass die Welpen taub zur Welt kommen. Ein seriöser Züchter wird die Hörfähigkeit seines Nachwuchses überprüfen lassen, bevor er seine Hunde verkauft.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH)

Geschäftsstelle

44141 Dortmund

E-Mail: info(at)vdh.de

Internet: www.vdh.de

 

Molosser in Not

Katharina Keck

http://www.molosser-in-not.de/

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Dobermann

13. August 2012 in Rassen

 

Größe: Rüde 68-72cm, Hündin 63-68cm

 

Gewicht: Rüden: 40-45kg; Hündinnen: 32-35kg

 

Fell: kurz, hart, dicht, ohne Unterwolle

 

Farbe: schwarz oder braun mit rostroten Abzeichen an Kopf, Brust und Beinen

 

häufige Krankheiten: Wobbler-Syndrom, Herzerkrankungen (DCM)

 

Lebenserwartung: 10-12 Jahre

 

FCI Gruppe 2, Sektion 1: Pinscher und Schnauzer mit Arbeitsprüfung

 

 

Geschichte

 

Der Dobermann ist eine relativ junge Rasse, die ab 1870 im thüringischen Apolda von Louis Dobermann gezüchtet wurde. Louis Dobermann war unter anderem Steuereintreiber und damit nicht sonderlich beliebt bei einigen seiner Mitmenschen. So wollte er einen Hund, der zuverlässigen Schutz bot und auch ein entsprechendes Äußeres mitbrachte. Da er auch als Hundefänger fungierte, hatte er alle Möglichkeiten, Hunde nach seinem Geschmack miteinander zu verpaaren. Er kreuzte Pinscher mit Rottweilern, dem Manchester Terrier sowie vermutlich auch Beauceron und Pointern. So erhielt er einen wendigen, ausdauernden Hund mit scharfen Sinnen und Schutztrieb, der durch diese Eigenschaften bald in ganz Europa bekannt wurde. Vor allem als Polizeihund sowie als Wachhund wurde er schnell beliebt. In den USA wurde er mit dem Ersten Weltkrieg bekannt, als er auf deutscher Seite als Melde- und Minensuchhund eingesetzt wurde. Im Zweiten Weltkrieg sowie im Pazifikkrieg wurden Dobermänner dann auch auf Seiten der USA genutzt. Noch heute ist der Dobermann in erster Linie ein Gebrauchshund, daneben ein wachsamer, sportlicher Familienhund.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Dobermann bringt viel Sinn für richtig und falsch mit und ist im Zweifelsfall immer gewillt einzugreifen. Er hat äußerst scharfe Sinne, beobachtet seine Umwelt sehr genau und reagiert schon auf geringe Reize. Nervös oder übersensibel sollte er nicht sein, wenngleich dies durchaus vorkommen kann. Die Rasse bringt viel Arbeitswillen mit und möchte ihrem Rudel dienlich sein. Bekommt der Dobermann keine kompetente Anleitung, Erziehung und Auslastung, wird er selbst entscheiden, was in welcher Situation angebrachtes Verhalten ist, was sicherlich nicht immer im Sinne seiner Menschen ausfallen wird.

 

Seiner Familie gegenüber ist er anhänglich, loyal und liebevoll, Fremden gegenüber dagegen meist eher misstrauisch oder zumindest reserviert. Bei guter Erziehung lernt er zu unterscheiden, in welchen Situationen er entspannt bleiben kann und wann Misstrauen gerechtfertigt ist.

 

Viele Dobermänner sind passionierte Sichtjäger, zum Teil auch mit Tötungsabsicht am Wild. Eine gute Grunderziehung und Auslastung hilft auch hierbei weiter.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Dobermann steckt voller Energie, liebt Zusammenarbeit mit seinem Menschen, ist begeisterungsfähig und sehr lernwillig. Man kann den Dobermann im VPG führen, viel Auslastung, am besten Hundesport, ist ein Muss bei dieser Rasse. Gut ausgelastet, ist er ein sehr anhänglicher und angenehmer Familienhund. Im Haushalt lebenden Kindern gegenüber, verhält er sich meist ausgesprochen liebevoll und beschützend. An Katzen sollte er von Welpe an gewöhnt werden.

 

Der Schutztrieb, gepaart mit einer relativ niedrigen Reizschwelle und dem Willen zu handeln, macht diese Rasse für Anfänger eher ungeeignet. Sehr wichtig ist eine möglichst umfassende Umweltgewöhnung, damit der Dobermann die entsprechenden Reize als „normal“ ansieht und nicht als potentiell gefährlich. Mindestens ebenso wichtig ist ein souveräner, ruhiger, durchsetzungsfähiger Halter, der mit gutem Beispiel voran geht. Der Dobermann ist keinesfalls geeignet für unsichere Menschen, aber auch nicht für Menschen, die sprunghaft oder cholerisch veranlagt sind. Da er sehr sensibel in Bezug auf seine Bezugsperson ist, ist der Dobermann sehr viel mehr Spiegelbild seiner Halter, als viele andere Rassen. Durch Härte ist er kaum erziehbar, erkennt er seinen Menschen als souveräne Führungsautorität an, ist Härte allerdings auch völlig unnötig.

Beim Dobermann ist die Wahl des richtigen Züchters ungemein wichtig. Es fallen immer wieder Dobermänner auf, die ein ausgesprochen schwaches Nervenkostüm haben. Keinesfalls sollte man einen Dobermann aus einer „Hinterhofzucht“ nehmen. Vielmehr ist es wichtig, sich vom angenehmen Wesen der Elterntiere zu überzeugen und sehr viel Wert auf eine durchdachte Aufzucht und Umweltgewöhnung legen.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Dobermann-Verein e.V.

80335 München

E-Mail: info(at)dobermann.de

Internet: www.dobermann.de

 

Dobermann-Nothilfe e.V.

Internet: www.dobermann-nothilfe.de

Email: info(at)dobermann-nothilfe.de

 

Dobermann-Hilfe e.V.

Email: info(at)dobermann-hilfe.de

http://www.dobermann-hilfe.de

 

zurück zur Rasseübersicht

Deutscher Schäferhund

10. August 2012 in Rassen

 

deutscher SchäferhundGröße: Rüde 60-65cm, Hündin 55-60cm

 

Gewicht: Rüde: 30-40kg, Hündin: 22-32kg (abhängig von der Linie)

 

Fell: dichtes, harsches Stockhaar, mit Unterwolle, Kurz- und Langstockhaar erlaubt

 

Farbe: einfarbig schwarz oder grau, oder mit gelben oder braunen Abzeichen

 

häufige Krankheiten: Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogendysplasie, Arthrose, Allergien

 

Lebenserwartung: 12 Jahre

 

FCI Gruppe 1, Sektion 1: Schäferhund mit Arbeitsprüfung

 

 

Geschichte

 

Schäferhunde in verschiedenen Schlägen gibt es etwa seit dem 7. Jahrhundert in Deutschland. Neben guten Hüteeigenschaften wurde in der Zucht seit jeher Wert gelegt auf Konzentrationsfähigkeit, Gehorsam, Ausdauer und Robustheit. Die Leistung stand dabei immer im Vordergrund, das Äußere dagegen war sehr uneinheitlich.

Die Zucht des Deutschen Schäferhundes wie wir ihn heute kennen, begann im Jahre 1871 durch den preußischen Hofrittmeister Max von Stephanitz. Er hatte genaue Vorstellungen sowohl vom Äußeren des Hundes, als auch von seinem Wesen und seinen Arbeitseigenschaften. Das Ziel von Stephanitz war es, einen vielseitigen Gebrauchshund zu schaffen. Schnell zeigten sich gute Erfolge, so dass im April 1899 der Verein für Deutsche Schäferhunde gegründet werden konnte.

Von Anfang an gab es verschiedene Fell-Varianten, rauhaarige, glatthaarige sowie langhaarige Typen. Auch die Farbvarianten waren ähnlich wie heute, gelb-schwarze und graue mit verschiedenen Abzeichen kamen vor. Die Leistungsfähigkeit stand im Vordergrund, nicht das einheitliche Aussehen.

 

Sein Arbeitswille, seine Ausdauer und seine vielfältige Einsetzbarkeit machten den Deutschen Schäferhund schnell bei Militär und Polizei beliebt. Im ersten Weltkrieg wurden über 30.000 Schäferhunde an der Front eingesetzt, im 2. Weltkrieg sogar über 200.000, von denen viele ihren Einsatz mit dem Leben bezahlten.

Im Dritten Reich wurde der Deutsche Schäferhund als nationalistisches Symbol missbraucht und im Sinne „deutscher“ Tugenden glorifiziert. Dies führte dazu, dass er in einigen Ländern lange unter dem Namen „Alsatian“ (nach seiner elsässische Herkunft) bekannt war, da das „Deutsche“ wenig beliebt war und damit im Namen vermieden wurde.

Nach der Teilung Deutschlands entwickelten sich in Ost- und Westdeutschland die Schäferhunde auseinander. In Westdeutschland stand bald das Schönheitsideal im Vordergrund, auch wenn unter anderem durch den massigeren Körperbau und das „Fließheck“ die Arbeitsfähigkeit litt. In Ostdeutschland dagegen wurde ein leichterer Typ gezüchtet, bei dem gute Diensthundeigenschaften im Vordergrund standen. Noch heute unterscheidet man zwischen der Hochzucht (Schönheitszucht) und der Leistungszucht. Versuche, die Leistungslinie als eigene Rasse anerkennen zu lassen, scheiterten.

In seiner ursprünglichen Verwendung als Herdengebrauchshund, wird der Deutsche Schäferhund heute kaum noch eingesetzt. Man findet ihn vor allem als Diensthund bei der Polizei, im Militär, als Rettungshund und auch privat als Begleit- und Wachhund. Dabei ist er nicht nur in Deutschland, sondern weltweit die führende Diensthunderasse.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Weltweit berühmt ist der Deutsche Schäferhund für seine Tugenden wie Treue, Zuverlässigkeit, Ausdauer und Mut. Er ist sehr arbeitswillig und intelligent und so für fast jede ihm zugedachte Aufgabe geeignet.
Schutz- und Beutetrieb sind abhängig von der Linie. Beides sollte bei einem Schäferhund aus Leistungszucht nicht unterschätzt werden, ebenso wie die teils recht niedrige Reizschwelle.

Der deutsche Schäferhund lebt für seine Familie, ist loyal, beschützend und aufmerksam. Fremden gegenüber verhält er sich meist neutral, aber wachsam. Mit bekannten Menschen ist er sehr anhänglich und liebevoll. Wenn er nicht ausgelastet ist, wird er sich allerdings selbst eine Aufgabe suchen. Dies kann sich z.B. im Wildern äußern oder in übertriebener Wachsamkeit.

Wichtig ist ein nervenfestes, selbstsicheres Wesen, dennoch bringt ein Schäferhund auch viel Härte und Trieb mit, was ihn als Diensthund erst einsetzbar macht.

 

 

Haltung und Pflege

 

In erster Linie ist der Deutsche Schäferhund ein Arbeitshund, der entsprechend ausgelastet werden sollte. Ein gut erzogener und beschäftigter Schäferhund gibt aber auch einen sehr guten Familienhund ab, kinderlieb und auch mit anderen Haustieren verträglich. Leider sieht man den Deutschen Schäferhund oft als Zwingerhund. Wenn er nicht dennoch viel Ansprache und Auslastung bekommt, wird dies seinem menschenbezogenen, ausdauernden und intelligenten Wesen auf keinen Fall gerecht. Dazu kommt, dass ein abgeschottetes Leben und schlechte Umweltgewöhnung zu einem nervösen, überwachsamen Tier führen kann, das im Alltag nur schwer zu führen ist.

 

Da Trieb und Arbeitsdrang sehr von der Zucht abhängen, ist es wichtig, den für seine eigenen Ansprüche passenden Züchter zu finden. Aber auch ein Schäferhund aus Schönheitszucht bringt viel Lernwillen mit, ist ausdauernd, wachsam und keinesfalls mit kurzen Runden um den Block zufrieden. Neben VPG bietet sich fast jede Art von Hundesport, Nasenarbeit, Dog Dance oder Rettungshundearbeit an. Der Schäferhund ist an jeder Form von Zusammenarbeit interessiert. So ist die Erziehung nicht schwierig, durch sein Selbstbewusstsein und seine Trieblage aber absolut notwendig. Härte braucht es nicht, Konsequenz und Motivation führen zum Erfolg.

Da der Schäferhund viel natürlichen Wachtrieb mitbringt, ist ein unprofessionelles Abrichten völlig unnötig und dazu gefährlich.

 

Neben dem passenden Wesen, machen es auch verbreitete gesundheitliche Probleme, vor allem Gelenkdeformationen, sehr wichtig, den Züchter mit Bedacht zu wählen. Auch sollten körperlich belastende Aktivitäten nicht übertrieben werden, so lange der Schäferhund nicht ausgewachsen ist. Vor einem Einsatz im Leistungssport ist es zudem sehr ratsam, durch röntgen klären zu lassen, ob Gelenkerkrankungen vorliegen.

 

Die Fellpflege ist wenig aufwendig. Im Fellwechsel haart der Deutsche Schäferhund recht stark, ansonsten reicht gelegentliches Bürsten.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Notvermittlung:

 

Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V.

Hauptgeschäftsstelle

86167 Augsburg

E-Mail: info(at)schaeferhunde.de

Internet: www.schaeferhunde.de

 

Deutscher Schäferhund Nothilfe e.V.

Birgit Zach

E-Mail: vorstand(at)dshn.de

Internet: http://www.dsh-nothilfe.de

 

Langstockhaar Schäferhund Nothilfe

Sonja Erika Pohlscheidt

E-Mail: Kontakt@lsh-schaeferhund-nothilfe.de

Internet: http://www.lsh-schaeferhund-nothilfe.de

 

zurück zur Rasseübersicht

Deutsche Dogge

9. August 2012 in Rassen

 

Größe: Rüden: mindestens 80cm, Hündinnen: mindestens 72cm

 

Gewicht: ab 50kg

 

Fell: kurz, dicht, glatt und glänzend

 

Farbe: gelb mit schwarzer Maske, gelb und schwarz gestromt, schwarz-weiß gefleckt, schwarz (weiße Abzeichen erlaubt), blau (weiße Abzeichen erlaubt)

 

häufige Krankheiten: dilatative Cardiomyopathie, Krebserkrankungen, HD, ED, Magendrehung, Bindehautentzündung

 

Lebenserwartung: 5-8 Jahre

 

FCI Gruppe 2, Sektion 1: molossoide, doggenartige Hunde

 

 

Geschichte

 

Die Deutsche Dogge kann auf römische Mastiffs zurückgeführt werden, die in der Antike als schwere Kampf- und Kriegshunde gehalten wurden. Aus ihnen entwickelten sich im Mittelalter in verschiedenen europäischen Ländern molossoide Rassen, die zu Jagd- und Wachzwecken genutzt wurden. Es wird vermutet, dass auch Windhunde eingekreuzt wurden, um den alten Mastiff-Typ wendiger und schneller zu züchten. Speziell der Irische Wolfshund wird hierbei genannt, der Größe und Eleganz einbringen sollte. Jagdlich wurden die so entstandenen Doggen vor allem auf Wildschweine, Bären und andere wehrhafte Tiere angesetzt. Auch als eindrucksvolle Begleiter am Hof waren die großen Hunde beliebt.

Je nach Landstrich entwickelten sich verschiedene Typen der Dogge, wie z.B. die Ulmer Dogge, die Dänische Dogge oder der Saupacker. 1880 beschloss ein Komitee unter Vorsitz von Dr. Bodinus, alle Varietäten unter dem Begriff der Deutschen Dogge mit einheitlichem Standard zusammen zu fassen. Diese Entscheidung war nicht unumstritten, da mehrere Länder die Herkunft der Dogge für sich beanspruchten. Zwar setzten sich die deutschen Züchter durch, doch noch heute ist die Dogge teils als „Dänische Dogge“ bekannt.

Einer der prominentesten Doggenhalter war Fürst Otto von Bismarck, der sich über 60 Jahre hinweg immer von Deutschen Doggen begleiten ließ, was der Rasse den Beinamen „Reichshund“ einbrachte. Heute wird die Deutsche Dogge als Begleit- und Familienhund geschätzt.

 

 

Verhalten und Wesen

 

wachsam

Trotz ihrer eher kämpferischen Vergangenheit und ihres eindrucksvollen Äußeren, ist die Deutsche Dogge allgemein ausgeglichen und freundlich. Sie hat eine hohe Reizschwelle und ein großes Selbstbewusstsein, was sie nur eingreifen lässt, wenn ihrer Familie wirklich ernsthafte Gefahr droht. Sie bellt oder droht nur selten, was bei einem Hund ihrer Größe auch nicht nötig ist. Kaum jemand wird ernsthaft herausfinden wollen, ob sie wirklich nichts tut. Fremden gegenüber ist sie eher zurückhaltend, aber weder scheu noch aggressiv. Ihre Familie dagegen liebt sie, ist anhänglich und reagiert sensibel auf die Stimmungen ihrer Menschen.

 

Gerade als junger Hund bewegt sich die Deutsche Dogge gerne und viel, ist aber dennoch allgemein ruhig und geduldig. Sie gilt als eher leichtführig, hat aber durchaus einen eigenen Kopf und überdenkt Kommandos und Situationen gerne erst mal. Auf sehr strenge, harte Erziehung reagiert sie stur, auf positive Motivation und Konsequenz spricht sie dagegen sehr gut an.

 

 

Haltung und Pflege

 

Die Deutsche Dogge ist sehr menschenbezogen und gut als Familienhund zu halten. Normalerweise geht sie mit Kindern sehr sanft und geduldig um. Als junger Hund muss sie jedoch lernen, ihre Kräfte richtig einzuschätzen.

 

Die Rasse ist ausgesprochen anhänglich und bleibt nur ungern allein. Für Außenhaltung ist sie völlig ungeeignet. Möchte man die Deutsche Dogge in der Wohnung halten, muss diese ebenerdig sein. Bis sie ausgewachsen, darf die Deutsche Dogge überhaupt keine Treppen laufen und auch im Alter können verschiedene Erkrankungen das Treppen steigen unmöglich machen. Mit anderen Haustieren und auch mit Artgenossen gibt es in der Regel keine Probleme. Die Deutsche Dogge ist nicht streitlustig, sondern neigt eher dazu, gelassen über den Dingen zu stehen. Auch Jagdtrieb bringt sie kaum mit. Auf Grund ihrer Kraft und Größe ist eine gute Erziehung allerdings zwingend nötig. Sie ist recht lernwillig und macht es ihren Besitzern dadurch nicht allzu schwer. Dennoch sollte man sich als Mensch der großen Verantwortung, diesen Hund sicher zu führen, bewusst sein. Dazu gehört auch, die Dogge von Anfang an sehr gut zu sozialisieren und an ihre Umwelt zu gewöhnen. Dann erhält man mit der Deutschen Dogge einen ausgesprochen gelassenen, selbstsicheren und freundlichen Begleiter.

 

Foto: Dan Bennett/flickr Doggen machen Eindruck

Es ist sehr wichtig, dass die Sehnen und Muskeln der Dogge gut trainiert sind, um sie lange gesund und fit zu halten. Trotz ihres eher ruhigen Gemüts, sind daher im Erwachsenenalter tägliche längere Spaziergänge Pflicht. Im Welpenalter dagegen darf der Körper keinesfalls überfordert werden. Wilde Spiele, Treppen laufen sowie große Spazierrunden sollten unterbleiben. Trotzdem wird kaum eine Dogge älter als 8-10 Jahre. Und selbst dies ist schon ein großes Glück.

 

Die Deutsche Dogge neigt zu Knochenkrebs, Magendrehungen, Hüftgelenksdysplasie, zur Herzmuskelerkrankung DCM und anderem mehr. 28% der Deutschen Doggen sterben, bevor sie 5 Jahre alt sind. Um die Gefahr einer Erkrankung zu minimieren, spielt neben angemessener Bewegung, auch die Ernährung eine große Rolle. Der Züchter oder ein Tierarzt sind zu diesem Thema gute Ansprechpartner.

 

Ein Hauptgrund für die hohe Anfälligkeit für Krankheiten und Knochenprobleme verschiedener Art, ist die immense Größe. Leider legen immer noch viele Züchter und auch Käufer Wert darauf, möglichst große Hunde zu erhalten. Sehr viel unterstützenswerter sind Bestrebungen einiger Züchter, Gesundheit und Langlebigkeit in der Zucht deutlich wichtiger, als die Größe anzusetzen. Durchgesetzt werden kann dies aber nur, wenn die Käufer ihren Focus ebenfalls darauf legen.

 

Vor dem Kauf muss auch bedacht werden, dass ein Hund dieser Größe in allem mehr braucht, als ein kleiner Hund. Viel Futter, einen großen Schlafplatz, ein sehr großes Auto und auch der Tierarzt ist teurer. In Anbetracht der Ausgaben, die man im Laufe ihres Lebens haben wird, macht es überhaupt keinen Sinn, bei der Anschaffung Geld zu „sparen“ und die Dogge statt bei einem guten Züchter, bei einem dubiosen Vermehrer zu kaufen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass man das Geld dann hinterher in den Tierarzt investieren darf.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Deutscher Doggen-Club 1888 e.V.

Doris A. Zevens

47551 Bedburg-Hau

E-Mail: info(at)doggen.de

Internet: www.doggen.de

 

Kynologische Gesellschaft für Deutsche Doggen e.V.

Heiko Wagner

55576 Sprendlingen

E-Mail: kydd(at)kyddoggen.net

Internet: www.kyddoggen.com

 

DOGGEN-NOTHILFE

24211 Postfeld

http://www.doggen-nothilfe.de

 

NotDogge e.V.

Peter Wiesseckel

85084 Reichertshofen

http://www.notdogge.de

 

Doggen-Rettung

Astrid Lindner

NIEDERLANDE

http://www.doggen-rettung.de

 

zurück zur Rasseübersicht

Deutsch Drahthaar

9. August 2012 in Rassen

 

 

Größe: Rüde 61-68cm, Hündin 57-64cm

 

Gewicht: 25 – 32kg

 

Fell: dichtes, hartes, drahtiges Fell mit wasserabweisender Unterwolle

 

Farbe: braun mit oder ohne weißen Brustfleck, Schwarz- und Braunschimmel mit oder ohne Platten, Hellschimmel

 

häufige Krankheiten: keine

 

Lebenserwartung: 12 – 14 Jahre

 

FCI Gruppe 7, Sektion 1: kontinentale Vorstehhunde, mit Arbeitsprüfung

 

 

 

Geschichte

 

Der Deutsch Drahthaar ist eine relativ junge Rasse, die um 1900 aus Griffon, Pudelpointer und Deutsch Stichelhaar gezüchtet wurde. Auch der Deutsch Kurzhaar wurde eingekreuzt, wobei beim Drahthaar aber explizit ein rauhaariger Hund angestrebt wurde. Durchgeführt wurde die Zucht von Sigismund Freiherr von Zedlitz und Neukirchen nach dem Prinzip „durch Leistung zum Typ“. Das Ziel war ein harter, robuster Jagdgebrauchshund, ein Vorstehhund, der sich aber sehr vielfältig einsetzen lässt.

Mit der Zeit fand die Rasse weltweit Verbreitung, wobei sie fast nur in Jägerhänden anzutreffen ist.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Deutsch Drahthaar ist ein Vollgebrauchsjagdhund, mit Stöber-, Vorsteh- und Apportierhundqualitäten. Er ist hart im Nehmen, sehr ausdauernd und wetterfest. Sein drahtiges Fell schützt ihn vor Verletzungen beim stöbern im Unterholz. Er darf keinesfalls schreckhaft sein, sondern belastbar, selbstbewusst und mutig. Seinen Menschen gegenüber ist er sehr anhänglich und freundlich, Fremden gegenüber dagegen wachsam, aber nicht aggressiv. Ihn zeichnen Lernwille und Arbeitsbereitschaft aus, dennoch hat er einen recht eigenen Kopf und muss daher konsequent erzogen werden.

 

 

Haltung und Pflege

 

Deutsch DrahthaarIn erster Linie eignet sich der Deutsch Drahthaar für Jäger. Mit Ausnahme der Baujagd, bringt er alle Voraussetzungen für einen erstklassigen Jagdbegleiter in allen Lebenslagen mit. Als Familienhund eignet er sich nur bei guter Auslastung, die seinen Anlagen gerecht wird. Mit Kindern kommt er meist sehr gut aus, an andere Haustiere muss er durchdacht gewöhnt werden. Durch seine enge Bindung an Menschen, sollte er nicht zu isoliert gehalten werden. Grundsätzlich eignet sich der Deutsch Drahthaar aber auch für Außenhaltung. Für Wohnungshaltung in der Stadt ist er eher ungeeignet.
Der Deutsch Drahthaar reagiert durch sein ausgeglichenes, robustes Wesen wenig sensibel auf Umweltreize, was ihn auch zu einem angenehmen Begleiter im Alltag macht.

 

Das Fell ist extrem pflegeleicht. Die Rasse ist ausgesprochen gesund und langlebig für einen Hund dieser Größe.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband:

 

Verein Deutsch-Drahthaar e.V.

Bernd Grabert

24211 Honigsee

Internet: www.drahthaar.de

 

Jagdhunde in Not e.V.

http://www.jagdhunde-in-not.de

 

Krambambulli Jagdhundhilfe e.V.

http://www.krambambulli.de

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Dalmatiner

8. August 2012 in Rassen

 

DalmatinerGröße: Rüde 56-61cm, Hündin 54-59cm

 

Gewicht: Rüde: 27-32kg, Hündin: 24-29kg

 

Fell: kurz, glatt, glänzend

 

Farbe: weiß mit schwarzen oder braunen Tupfen. Welpen werden weiß geboren

 

mögliche Krankheiten: Taubheit, Harngries, Allergien, purinarme Ernährung ist nötig

 

Lebenserwartung: 12-14 Jahre

 

FCI Gruppe 6, Sektion 3: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen

 

 

Geschichte

 

Der Ursprung des Dalmatiners ist ungeklärt, die Theorien sind vielfältig. Dalmatiner-ähnliche Hunde sind bereits auf mehreren Tausend Jahre alten griechischen Fresken sowie ägyptischen Pharaonengräbern zu sehen. Daneben gibt es die Theorie, der Dalmatiner stamme aus Kroatien (Dalmatien), aber auch Italien, England, die Türkei und Nordindien sind als möglicher Ursprung im Gespräch. Genetische Tests legen eine Verwandtschaft zu Pointern nahe, was für England sprechen würde. Wie der Dalmatiner zu seinem Namen kam, ist nicht überliefert. Ebenfalls strittig ist, ob der Dalmatiner oder seine Vorfahren je zu Jagdzwecken eingesetzt wurden. Offen bleibt allerdings auch die Frage, was stattdessen sein ursprüngliches Aufgabengebiet gewesen sein könnte. In Frage käme ein Begleithund, der daneben zum Bewachen der Ställe und jagen von kleinen Schädlingen auf den Höfen eingesetzt wurde. Auf Reisen könnte er als ausdauernder Begleiter von Reiter oder Kutsche gedient haben, der nachts die Aufgabe des Wachens übernahm. Dagegen spricht, dass der Dalmatiner keine Unterwolle besitzt und harter Witterung deshalb wenig entgegen setzen kann.

 

Gesichert ist, dass der Dalmatiner seit Ende des Mittelalters in europäischen Adelshäusern und allgemein in der höheren Gesellschaft beliebt war. Vor allem in England war er dabei auch Begleiter von Kutschen. In den USA wurde er als „lebende Sirene“ und zum fernhalten von streunenden Hunden vor Feuerwehrwagen eingesetzt, als diese noch von Pferden gezogen wurden. Noch heute ist er das Maskottchen der amerikanischen Feuerwehr.

Im Jahr 1890 wurde ein einheitlicher Standard aufgestellt und der Dalmatiner als Rasse anerkannt. Einen Boom erlebte die Rasse nach dem Kinofilm „101 Dalmatiner“. Da es noch keiner Rasse gut getan hat, zum Modehund zu werden, ist es erfreulich, dass die Nachfrage wieder auf ein Normalmaß zurückgegangen ist. Heute ist er ein beliebter Begleit- und Familienhund, ohne spezielles Aufgabenfeld.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Dalmatiner hat allgemein ein freundliches, offenes Wesen, zeigt situationsabhängig aber auch gute Wachhundeigenschaften. Er ist vor allem ein ausdauernder Läufer, aber auch für Spiele leicht zu begeistern und lernfreudig. Seinen Menschen gegenüber ist er sensibel und aufmerksam, für ein hartes Abrichten unter Zwang ist er nicht geeignet. Dennoch bringt er durchaus den Willen zu eigenständigem Handeln mit und kann gelegentlich eine gewisse Sturheit zeigen.

Trotz dass er vermutlich nie zur Jagd eingesetzt wurde, bringen einige Dalmatiner Jagdtrieb mit. Gute Erziehung und Auslastung lassen Freilauf dennoch zu.

In den 1970er Jahren, nach dem Boom des Films 101 Dalmatiner, fielen einige Vertreter der Rasse durch aggressives oder nervöses Verhalten auf. Diese Wesenszüge sind dem Dalmatiner eigentlich fremd und auf rein profitorientierte Züchtung zurück zu führen.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Dalmatiner ist ein anpassungsfähiger, humorvoller und aktiver Begleithund, der als solcher gut in eine lebhafte Familie passt. Er braucht auf jeden Fall engen Familienanschluss mit viel Ansprache und Beschäftigung. Für eine Außenhaltung ist er auch wegen seines dünnen Felles nicht geeignet. In der Regel ist er kinderfreundlich, jedoch sollten die Kinder ihn auf Grund seines eher sensiblen Wesens nicht als Spielzeug ansehen. Besucher werden gemeldet, aggressiv oder ängstlich reagiert ein Dalmatiner jedoch nicht. Gute Zucht und Umweltgewöhnung vorausgesetzt.

 

Gezüchtet, um Kutschen tagelang begleiten zu können, braucht er sehr viel Bewegung. Ein Garten ersetzt bei ihm keinesfalls den täglichen, am besten mehrstündigen Spaziergang. Daneben ist er lernfreudig, verspielt und wendig genug, um Hundesport zu betreiben. Auch für Clickern, Suchspiele oder Dog Dance lässt er sich begeistern. Ebenfalls ist eine Ausbildung zum Rettungshund möglich. Ideal ist es natürlich, ihn am Pferd oder Fahrrad mitlaufen zu lassen oder ihn mit zum joggen zu nehmen.

 

Leider gibt es einige Dalmatiner-typische Gesundheitsprobleme. Etwa 4% der Welpen kommen taub zur Welt. Ein guter Züchter wird vor der Abgabe der Welpen eine audiometrische Untersuchung durchführen lassen, um das Gehör zu testen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Dalmatiner ein gestörtes Harnsäuretransportsystem haben, weshalb sich schneller Harnsteine bilden. Vorbeugend kann man auf eine Purinarme Ernährung achten. Viel Purin ist z.B. in Fisch, Hefe und Innereien. Gegebenfalls sollte ein spezieller Ernährungsplan mit dem Tierarzt besprochen werden. Das macht vor allem dann Sinn, wenn noch Allergien hinzukommen, die leider ebenfalls bei Dalmatinern verbreitet sind.

Tendentiell leiden Dalmatiner auch häufiger als andere Rassen an einer Immunschwäche. Omega 3 und 6 Fettsäuren, wie sie z.B. in Rapsöl vorhanden sind, können hier helfen.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Club für Dalmatiner-Freunde e.V.

Christel Herbst

52477 Alsdorf

E-Mail: geschaeftsstelle(at)cdf-dalmatinerverein.de

Internet: www.cdf-dalmatinerverein.de

 

Dalmatiner Verein Deutschland e.V.

Manuela Botzki

91220 Schnaittach

Internet: www.dalmatineronline.de

 

Deutscher Dalmatiner-Club von 1920 e.V.

Andrea Mix

04564 Böhlen

E-Mail: geschaeftsfuehrer(at)dalmatiner-ddc.de

Internet: www.dalmatiner-ddc.de

 

Dalmatinerhilfe e.V.

22926 Ahrensburg

http://www.dalmatiner-hilfe.de/index.php

 

Damatiner Vermittlung

Kerstin Kraps

7356 Rotenburg

http://www.dalmatiner-vermittlung.de/

 

Dalmatinerpfoten in Not e. V.

50181 Bedburg

http://www.dalmatinerpfoten-in-not.de/

 

Dalmatiner in Not

Nina Müller

81549 München

http://www.dalmatiner-in-not.de

 

SOS-Dalmatinerrettung (Privatinitiative)

Geschäftsstelle: Nicole Breitholz

53577 Neustadt

http://www.sos-dalmatinerrettung.de/

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Dackel

8. August 2012 in Rassen

 

Brustumfang und Gewicht: es gibt 3 Varianten:

Teckel: über 35cm, maximal 9kg

Zwergteckel: 30-35cm, 6-7kg

Kaninchenteckel: bis 30cm, 4kg

 

Fell: es gibt 3 Varianten:

Kurzhaar: kurz, dicht, glatt, hart

Rauhaar: dicht, drahtig mit Bart

Langhaar: weich, glatt mit guter Befederung

 

Farbe:

Kurzhaar und Langhaar: rot oder rotgelb, schwarze Stichelung erlaubt; schwarz oder braun mit gelbem bis rostrotem Brand an Kopf, Brust und Beinen; getigert oder gestromt,
Rauhaar: wie oben, zusätzlich auch saufarben

 

häufige Krankheiten: Dackellähme

 

Lebenserwartung: 13-16 Jahre

 

FCI Gruppe 4: Dachshunde, mit Arbeitsprüfung

 

 

Geschichte

 

Der Dackel, auch Teckel oder Dachshund genannt, wurde im Mittelalter in Deutschland aus Bracken für die Jagd unter der Erde gezüchtet. Hierfür war ein niederläufiger, eigenständiger, mutiger und robuster Hund nötig. Zu Anfang stand die Jagd auf Dachse im Vordergrund, woraus auch sein Name, Dachshund, abgeleitet ist. Das Wort „Dackel“ kann als Kurzform dazu angesehen werden. Neben der Dachsjagd, folgt der Dackel aber auch Kaninchen oder Füchsen in die Bauten und kann zum spurlauten Jagen und Stöbern eingesetzt werden.

Noch heute wird die Größe des Dackels als Brustumfang angegeben, was ausschlaggebend für seinen jagdlichen Einsatz in engen Tierhöhlen ist. Man geht davon aus, dass die ersten Dackel größer und kräftiger waren, als die heutigen Dackel. Dennoch war die Aufgabe des Hundes nicht, sich auf einen Kampf mit dem zu jagenden Tier einzulassen, sondern, es aus seinem Bau vor die Flinte des Jägers zu treiben.

 

Außerhalb von Deutschland wurde der Dackel erst im 19. Jahrhundert bekannt, als die englische Königin Viktoria ihr Herz an die Rasse verlor. Etwas später fand der Dackel auch in Frankreich Verbreitung. Der erste Rassestandard wurde dennoch erst 1925 aufgestellt.

 

Seit den 1960er-Jahren ist der Dackel in den deutschen Welpen-Statistiken immer ganz oben mit dabei. Er wird dabei allgemein mehr als Begleithund, denn als Jagdhund gehalten.

 

Den Dackel gibt es in drei anerkannten Fellvarianten, Kurz-, Rau-, und Langhaar, wobei jede davon in drei verschiedenen Größen gezüchtet wird.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Dackel wurde gezüchtet, um selbständig zu arbeiten, unter der Erde lassen sich kaum Anweisungen geben. So ist der Dackel noch heute sehr eigensinnig und lässt sich von kleineren Unannehmlichkeiten nicht von seinem Weg abbringen. Eine ebenfalls aus dem Jagdverhalten resultierende “Schwierigkeit” ist, dass Dackel meist kein Problem damit haben, sich längere Zeit außer Sichtweite des Menschen aufzuhalten und das Rufen geflissentlich zu ignorieren.

Dackel sind mutig, ausdauernd und robust und damit trotz der Größe alles andere als Schoßhunde. Sie verfügen über ein sehr großes Selbstbewusstsein und gehen Konfrontationen im Allgemeinen nicht aus dem Weg. Das brachte dem Dackel den Ruf ein, ein Raufer und Kläffer zu sein. Vieles hängt allerdings von der Aufzucht und Erziehung ab, er muss behandelt und erzogen werden, wie der große Hund, als der er sich fühlt.

Menschen gegenüber versucht er gerne seinen Kopf durchzusetzen, ist aber allgemein freundlich. Bei Fremden braucht er häufig etwas länger, um Freundschaft zu schließen, auch sieht er sich selbst als furchtlosen Wachhund. Sein Jagdtrieb ist stark ausgeprägt. Er reagiert dabei sowohl auf Bewegungsreize, vor allem Kaninchen und andere Kleintiere, als auch auf Fährten. Dies zusammen mit seiner Eigenständigkeit, macht Freilauf in wildreichen Gebieten schwierig.

 

 

Haltung und Pflege

 

Bei der Haltung des Dackels sollte man im Hinterkopf behalten, dass er trotz seiner Größe zäh, mutig und aktiv ist und sich selbst als Arbeitshund sieht. Er jagt mit Inbrunst und ohne einen weiteren Gedanken an seine Besitzer, er bewacht Haus und Hof und gräbt leidenschaftlich den Garten um. Der Dackel ist ein Charakterkopf, und gehört zu Besitzern, die ihn lieben, wie er ist. Dabei ist der Dackel keinesfalls erziehungsresistent und über Belohnung auch zur Zusammenarbeit zu bewegen. Ein unerzogener Dackel, dem man alles durchgehen lässt, wird allerdings schnell das Zepter in die Hand nehmen und die Familienordnung nach seinen Vorstellungen umstrukturieren.

 

Eine gute Gewöhnung im Junghundealter an andere Hunde und auch an Kinder ist Voraussetzung, damit er mit diesen später verträglich ist. Aber auch dann eignet sich der Dackel nicht als Kinderspielzeug, da er sich wenig gefallen lässt und mit Respekt behandelt werden will. An andere Haustiere, vor allem an Kleintiere, gewöhnt man ihn am besten schon im Welpenalter. Fremde Kleintiere außerhalb der Wohnung, bleiben dennoch in der Regel Beute für ihn.

Er liebt lange Spaziergang, auch bei schlechtem Wetter. Für Hundesport ist er dagegen weniger zu begeistern.

 

Dackel sind durch die im Verhältnis zu den Beinen extrem lange Wirbelsäule anfällig für Dackellähme, eine Form von Bandscheibenvorfall. Hierbei werden Nerven durch die Wirbel abgeklemmt, was zu Lähmungserscheinungen führt. Die Dackellähme ist nicht mehr rückgängig zu machen, jedoch lassen sich die Symptome durch Medikamente und Reha-Übungen lindern. Vorbeugend wirkt der Aufbau einer guten Rückenmuskulatur durch viel Bewegung und die Vermeidung von Übergewicht.

 

Der Rauhaardackel gilt allgemein als der gesundheitlich robusteste der Dackel, was er der Einkreuzung von Schnauzern und des Dandie Dinmont Terriers im 19. Jahrhundert verdanken könnte. Auch für Dackellähme ist er weniger anfällig. Der Rauhaardackel ist allerdings vom Wesen her tendentiell noch etwas schärfer und eigensinniger als die anderen Varietäten.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Deutscher Teckelklub e.V.

 

7058 Duisburg
E-Mail: info(at)dtk1888.de
Internet: www.dtk1888.de

 

 

Aktion Teckelhilfe

 

Manfred Todtenhausen

42111 Wuppertal

http://www.teckelhilfe.de

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Collie (Langhaar)

7. August 2012 in Rassen

 

Größe: Rüde 56-61cm, Hündin 51-55cm

 

Gewicht: 20-30kg

 

Fell: dicht, glatt mit üppiger Mähne und Unterwolle

 

Farbe: Bluemerle, Tricolor, Zobelfarben, immer mit weißen Abzeichen

 

häufige Krankheiten: Dermatomyositis (Haut-Muskel-Erkrankung), MDR1-Defekt

 

Lebenserwartung: 12 Jahre

 

FCI Gruppe 1, Sektion 1: Schäferhunde

 

 

Geschichte

 

Schon seit dem 13. Jahrhundert gibt es in Schottland Schäferhunde, die vor allem in den Hochmooren zum Hüten der Schafe eingesetzt wurden. Die Bezeichnung „Collie“ leitet sich von der schottischen Schafrasse „Colley“ ab, deren Name wiederum auf den Ausdruck „Kohlschaaf“ (nach dunklen Fellpartien) zurück geht. Diese Schafe kamen ursprünglich mit den Angeln und Sachsen nach England. Der Rasseursprung des Collies liegt vermutlich in Hirtenhunden germanischer Stämme, die dann über Jahrhunderte hinweg in England zum Hütehund verfeinert wurden.

Schon 1858 wurde der Collie offiziell als Rasse anerkannt, was er auch der damals großen Beliebtheit in britischen Adelskreisen verdankt. Damals war der Collie allerdings noch wesentlich „plumper“ gebaut, kleiner und mit breiterem Kopf. Ab 1870 wurde auf den heutigen Collie-Typ hingezüchtet, 1881 der erste Standard aufgestellt. Schnell wurde er weltweit bekannt. In Australien gilt er als der Urvater des Australian Cattle Dogs sowie des Kelpie. Auch soll er bei der Zucht des Barsoi in Russland mitgewirkt haben und in viele andere Hunderassen weltweit eingekreuzt worden sein.

 

Zum Hüten wird der Langhaar-Collie schon lange nicht mehr eingesetzt, stattdessen wurde als Hüteleistungshund der Border Collie aus dem ursprünglichen Collie-Typ heraus gezüchtet. Ab Mitte des 19.Jahrhunderts war und ist der Collie hauptsächlich Begleit- und Ausstellungshund. Er wurde allerdings als Melde- und Sanitätshund von der britischen Armee in den Weltkriegen eingesetzt.

 

Der sehr schmale Kopf ließ ihn eine Zeit lang in dem Ruf stehen, minder intelligent zu sein. Dies änderte sich schlagartig mit der Fernsehkarriere von „Lassie“. Noch heute ist Lassie für viele der Inbegriff eines Collies. So ist der Collie seit rund 60 Jahren auch ein beliebter Familienhund.

 

Es gibt zwei Varianten des Langhaar-Collies, den britischen und den amerikanischen Typ. Der britische Typ ist kleiner und kompakter, mit fülligerem Fell und weniger langem Kopf.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Collie gilt als anpassungsfähiger, sensibler und ruhiger Begleithund. Er ist seinem Besitzer gegenüber sehr sanft, aufmerksam und anhänglich, Fremden gegenüber dagegen meist reserviert. Trotzdem bringt er keinen starken Wachtrieb mit. Er meldet, überlässt dann aber lieber anderen das Feld. Als (ehemaliger) Hütehund ist er immer noch gut zur Zusammenarbeit mit seinem Menschen zu motivieren, eher aktiv und lernwillig. Durch die jahrzehntelange Zucht zum Showhund, ohne Berücksichtigung von Arbeitsqualitäten, darf man von den meisten Collies aber keine Höchstleistungen in punkto Ausdauer oder Arbeitswillen erwarten.

Trotz dass er sehr sensibel ist, sollte der Collie weder scheu noch nervös sein. Viel trägt eine gute Züchterwahl und eine durchdachte Umweltgewöhnung dazu bei, einen wesensfesten, nicht nervösen Hund zu erhalten.

 

 

Haltung und Pflege

 

Collies sind gute Begleit- und Familienhunde, bei den richtigen Menschen. Die feinen Sinne, das sensible Wesen und die niedrige Reizschwelle in Bezug auf Umweltreize, sind Erbe ihres Hütehunddaseins und haben auch Konsequenzen für das Leben als Familienhund. Sehr wichtig ist vor allem eine gute Umweltgewöhnung im Junghundealter, damit der Collie nicht unsicher oder schreckhaft auf Geräusche, neue Situationen oder auch Menschen reagiert. Auch kann ein sehr trubeliger Haushalt ihm schnell zu viel werden. Die Erziehung des Collies bedeutet in erster Linie, ihn souverän und ruhig mit Einfühlungsvermögen anzuleiten, um ihm so Sicherheit und Verlässlichkeit zu vermitteln. Eine harte Hand ist beim Collie völlig unangebracht.

 

Junghund

Als ehemaliger Arbeitshund bringt er immer noch viel Willen zur gemeinsamen Beschäftigung mit seinem Menschen mit. Er kann zum Rettungshund ausgebildet werden, daneben bieten sich Obedience, Nasenarbeit oder Dog Dance an. Lange Spaziergänge, auch bei weniger gutem Wetter, sind das Minimum, um ihn auszulasten. Freilauf ist meist ohne größere Probleme möglich, da er kaum Jagdtrieb hat und sich in der Regel auf Spaziergängen nie weit von seinem Menschen entfernt. Dennoch erzieht sich natürlich auch ein Collie nicht von selbst.

Die meisten Collies bleiben nur ungern alleine, so dass man es ihnen geduldig beibringen muss. Für Zwinger- oder Außenhaltung ist der Collie völlig ungeeignet.

 

Wie z.B. auch beim Australian Shepherd, können durch das Merle-Gen gesundheitliche Probleme auftreten. Es handelt sich hierbei um eine Gen-Mutation, die unter anderem zu einer Aufhellung der Fellfarbe führt. Der Hund hat jedes Gen in zwei Kopien, eine vom Vater geerbt und eine von der Mutter. Hat der Hund in beiden Kopien den Merle-Gendefekt, so kann dies zu schweren Missbildungen führen, vor allem zu Taubheit, Blindheit und früher Sterblichkeit. Die Züchtung von Merle-farbenen Hunden muss daher sehr durchdacht vorgenommen werden, keinesfalls dürfen zwei Merle-farbene Hunde miteinander verpaart werden. Beim Collie kommt erschwerend hinzu, dass man erwachsenen Zobel-farbenen Collies oft nicht mehr ansieht, ob sie das Merle-Gen in sich tragen. Seriöse Züchter nehmen daher in der Regel keine Verpaarung zweier Zobel-farbener Hunde vor.

 

Collies sollten regelmäßig gebürstet werden, damit das Fell nicht verfilzt. Bei Schlechtwetter-Spaziergängen bleibt zudem eine Menge Dreck im Fell hängen.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Club für Britische Hütehunde e.V.

 

Erika Heintz

22929 Hamfelde

E-Mail: geschaeftsstelle(at)cfbrh.de

Internet: www.cfbrh.de

 

 

Deutscher Collie-Club e.V.

 

Michael Wirth

96126 Maroldsweisach

Internet: www.deutschercollieclub-ev.de

 

 

Collie in Not e.V.

 

Margit & Klaus Koopmann

http://www.collie-in-not-tierschutz.de/

 

 

Tierschutz im Club für Britische Hütehunde e.V.

 

Inge Holz

38723 Seesen

http://www.cfbrh-tierschutz.com/

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Chow Chow

7. August 2012 in Rassen

 

Chow Chow

Chow Chow

Größe: Rüde 48-56cm, Hündin 46-51cm

 

Gewicht: 25-30kg

 

Fell: Lang- oder Kurzhaar, üppig, dicht, bei Langhaar mit ausgeprägter Mähne und dichter Unterwolle

 

Farbe: schwarz, rot, blau, rehfarben, creme oder weiß, Schattierungen erlaubt, aber nie gefleckt; charakteristisch ist die blaue Zunge

 

häufige Krankheiten: HD, Hautprobleme, Entropium

 

Lebenserwartung: 11-13 Jahre

 

FCI Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp

 

 

Geschichte

 

Der Chow Chow ist eine sehr alte Rasse, die vor über 2000 Jahren in China entstand. Das Wort Chow bedeutet übersetzt „Nahrung“, was Aufschluss über seinen ursprünglichen Verwendungszweck gibt. Die Rasse wurde als Fell- und Fleischlieferant genutzt, aber auch als Wachhund, Zughund und Jagdhund. Der Chow war, anders als andere chinesische Rassen, nie Luxushund, sondern mehr Allzweckhund ärmerer Bevölkerungsschichten.

Er zählt zu den ursprünglichen Spitztypen, wobei es Spekulationen gibt, ob er auch mit Bären nah verwandt ist. Anders als andere Hunde, hat er 44 statt 42 Zähne. Auch teilt er mit bestimmten asiatischen Bärenarten den kurzen Fang, den quadratischen Körperbau sowie die blaue Zunge. Tatsächlich ist eine Verpaarung zwischen Hund und Bär biologisch aber nicht möglich.

Nach Europa kam die Rasse im 18. Jahrhundert, ist hier aber immer noch nur selten anzutreffen.

 

 

Verhalten und Wesen

 

der Chow Chow ist sehr wetterfest

Der Chow Chow ist ein geradezu stoischer Hund, der sich kaum aus der Ruhe bringen lässt. Oder anders ausgedrückt: er befindet kaum etwas Wert, darauf zu reagieren. Er gilt als sehr eigensinnig, stur, unbestechlich, aber seinem Menschen treu ergeben. Dabei ist er in der Regel ein Ein-Mann-Hund, der den Rest der Familie eher nur toleriert. Fremden Menschen und auch Hunden gegenüber verhält er sich meist ignorant und abweisend. Falls er allerdings etwas als ernsthafte Bedrohung seiner Familie wahrnimmt, kann er Mensch und Tier gegenüber gefährlich werden.

Er wirkt Stolz und würdevoll und hat nichts Unterwürfiges an sich. In Vielem mag er eher einer Katze ähneln, als einem Hund.

 

 

Haltung und Pflege

 

In China zur Kaiserzeit hieß es über den Chow Chow: “Nur ein starker Herr wird sein König, den zu verehren sich lohnt”. Eine konsequente, aber liebevolle Erziehung ist nötig, zu etwas zwingen oder unterwerfen lässt sich der Chow Chow jedoch nicht. Da er Wachtrieb hat und eigenständig entscheidet, Bedrohliches auch anzugreifen, ist eine sehr gute Sozialisierung zwingend nötig, damit er möglichst gelassen auf seine Umwelt reagiert. Er ist weder verspielt noch verschmust, daher als Kindergefährte eher ungeeignet.

Für Hundesport ist ein Chow Chow nicht zu begeistern, Spaziergänge schätzt er jedoch. Freilauf ist durch seinen Jagdtrieb schwierig.

 

Der Chow ist für teilweise Außenhaltung im Garten (nicht Zwinger) durchaus geeignet und bleibt vergleichsweise gut alleine. Er gilt als quasi geruchsfrei und ist in der Wohnung zumeist völlig unauffällig und ruhig.

 

Das üppige Fell sollte mehrmals wöchentlich gründlich durchgebürstet werden.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Allgemeiner Chow-Chow-Club e.V.

 

Henning Schenk

Internet: http://www.chow-chow-acc.de/

 

 

Chow-Chow-Club in Deutschland e.V.

 

Wolfgang Heine

http://www.chow-chow-club.de/

 

 

CHOW in Not

 

Rotraut Ueding

http://www.chowinnot.de/

 

zurück zur Rasseübersicht

Chinese Crested

7. August 2012 in Rassen

Größe: Rüde 28-33cm, Hündin 23-30cm

 

Gewicht: maximal 5,5kg

 

Fell: es gibt 2 Varianten:

Hairless: weitestgehend haarlos, mit weichen langen Haarbüscheln an Kopf, Pfoten und Rute;

Powder Puff: weicher, langer Haarschleier mit Unterwolle

 

Farbe: jede Farbe erlaubt

 

häufige Krankheiten: Zahnfehler

 

Lebenserwartung: 12 Jahre

 

FCI Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde

 

 

Geschichte

 

Der Chinese Crested Dog (chinesischer Schopfhund) stammt, wie der Name schon sagt, aus China. Ob er ursprünglich dort gezüchtet wurde oder ein Nachfahre südamerikanischer oder afrikanischer Nackthunde ist, ist ungeklärt. Nackthunde gibt es schon seit etwa 4000 Jahren. Durch Vasen, Bilder und Schriftstücke ist belegt, dass haarlose Hunde in vielen Ländern der Erde existierten, z.B. in Portugal, der Türkei, Mexiko und einigen südafrikanischen und asiatischen Ländern. Der Chinese Crested ist in China schon seit mindestens 2000 Jahren bekannt, in der restlichen Welt erst seit Mitte des 19. Jahrhundert. Erste Zuchtbemühungen außerhalb von

China, gab es damals in den USA. In Europa begann die Zucht erst ab 1960.

 

Den Chinese Crested gibt es in zwei Varianten: zum einen als „Hairless“, größtenteils ohne Fell, abgesehen von Fellbüscheln an Kopf, Pfote und Rute, und zum anderen als „Powder Puff“, mit durchgehendem feinen Haarkleid. In einem Wurf können beide Varietäten vorkommen.

 

Die Aufgabe des Chinese Crested war zu jeder Zeit die eines ungewöhnlichen, also exklusiven Begleithundes. Er diente als Gesellschafter, als Wärmflasche und als Statussymbol. In China galt der Schopfhund darüber hinaus auch als Delikatesse.

Die Rasse ist immer noch sehr selten, sowohl in China, als auch im Rest der Welt.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Chinese Crested ist im besten Sinne ein Begleithund, ein Gesellschafter, als der er ja auch gezüchtet wurde. Er ist anhänglich, verspielt, fröhlich, von mittlerem Temperament und immer gerne mit dabei. Er sollte keine Spur von Aggressivität zeigen und ist allgemein mit Mensch und Tier gut verträglich. Fremden gegenüber kann er auch zurückhaltend und etwas unnahbar erscheinen, er sollte aber niemals ängstlich reagieren. Seine Familie liebt er, ist verschmust und für fast alles zu begeistern. Wachtrieb hat er wenig, auch neigt er nicht zum kläffen. Ebenso ist der Jagdtrieb nur wenig ausgeprägt. Seine Besitzer schätzen vor allem seine Treue, seine Anpassungsfähigkeit und seine Lebensfreude.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Chinese Crested ist am liebsten dort, wo sich seine Besitzer aufhalten. Er ist sehr anpassungsfähig und braucht weder eine große Wohnung, noch einen Garten. Er liebt allerdings Beschäftigung, Spiel und Schmuseeinheiten mit seinen Menschen und möchte viel Ansprache. Er geht gerne spazieren, braucht aber weder stundenlange Wanderungen, noch Hundesport. Dank seiner Begeisterungsfähigkeit kann man aber dennoch gut Agility oder DogDance mit ihm machen. Alleine bleibt er nur ungern, so dass er für Vollzeit Berufstätige weniger geeignet ist.

Der Schopfhund lässt sich leicht erziehen, hat aber durchaus einen eigenen Kopf und versteht es, seine Menschen um den Finger zu wickeln. Er ist ein Clown, intelligent und quirlig und kommt so mit Kindern meist sehr gut aus.

 

Im Winter, bei wenig Sonneneinstrahlung, ist seine Haut sehr hell, im Sommer dagegen dunkel. Sonnenschutzcreme kann dennoch nötig sein. Nässe mögen die meisten Chinese Crested nicht. Im Winter kann wärmende Kleidung nötig werden, auch wenn die meisten Chinese Crested tiefe Temperaturen gut vertragen. Insgesamt ist der Chinese Crested robuster, als es den Anschein hat. Auch zu Krankheiten neigt er in der Regel nicht.

 

Die Powder Puff Variante muss regelmäßig gebürstet werden, damit das Fell nicht verfilzt.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Club für exotische Rassehunde

 

Almut Martin

30890 Barsinghausen

Internet: www.c-e-r.de

 

 

Nackthunde in Not

 

Astrid Scheffler

www.nackthunde-in-not.de

 

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Bullterrier

7. August 2012 in Rassen

 

Größe: nicht vorgegeben, meist um 50cm

 

Gewicht: nicht vorgegeben, meist 24-30kg

 

Fell: kurz, glatt, dicht anliegend

 

Farbe: weiß, schwarz-weiß, gestromt, rot, rehbraun, jeweils mit weiß

 

häufige Krankheiten: Gelenkprobleme, Herzerkrankungen

 

Lebenserwartung: 12 Jahre

 

FCI Gruppe 3: Terrier

 

 

Geschichte

 

Der Bullterrier wurde Anfang des 19. Jahrhundert aus der englischen Bulldogge und Terriern als Bullen- und Dachsbeißer gezüchtet, sowie für Hundekämpfe. Diese Tierquälerei wurde in England bereits 1835 verboten, mit dem Image des „Kampfhundes“ müssen die Rasse und ihre Halter aber bis heute leben.

Der Bullterrier entwickelte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts zum beliebten Familienhund der englischen Arbeiterklasse, da er nervenstark und menschenfreundlich genug war, auf engstem Raum in Großfamilien zu leben. Eingesetzt wurde er dabei z.B. als Wachhund oder zur Ungezieferjagd. Im ausgehenden 19. Jahrhundert war der Bullterrier in weißer Fellfarbe ein beliebter Begleithund der englischen Aristokratie. Man nimmt an, dass mit der Zeit Dalmatiner und/oder Pointer eingekreuzt wurden, was den heutigen eher schmaler gebauten und weniger aufbrausenden Typ bewirkte. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde der Bullterrier auch in anderen Farben als weiß gezüchtet.

In den 90er Jahren wurden die Haltungsbedingungen für den Bullterrier in weiten Teilen Europas stark reglementiert, teils die Zucht auch ganz verboten. Da der Bullterrier nie auf ein Aggressionspotential Menschen gegenüber gezüchtet wurde, gehen die Meinungen angesichts solcher Pauschal-Verurteilungen weit auseinander.
Der Bullterrier ist nach wie vor kräftig und muskulös gebaut. Charakteristisch ist sein „Eierkopf“.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Bullterrier soll laut Rassestandard „voller Feuer“, tapfer, ausgeglichen und menschenfreundlich sein. Daneben gilt er als sehr eigensinnig und hartnäckig, spricht auf konsequente Erziehung aber durchaus gut an. Menschen gegenüber ist er kaum aus der Ruhe zu bringen und auch auf Stadtlärm und Trubel reagiert er in der Regel sehr gelassen, was auf seine ursprünglichen Haltungsbedingungen zurück geführt werden kann. Seinen Menschen gegenüber ist er loyal, verspielt und verschmust.

Ein schwaches Nervenkostüm ist bei der Zucht absolut unerwünscht.

 

 

Haltung und Pflege

 

Am schwierigsten an seiner Haltung ist sein schlechtes Image. Man muss mit vielen Anfeindungen rechnen, auch, dass Menschen auf Distanz zu ihren eigenen Hunden oder Kindern achten. Um das zu ertragen, sollte man sich ähnlich ignorant und nervenstark wie sein Bullterrier verhalten. Überhaupt sollte sein Besitzer starke Nerven und viel Geduld mitbringen, da ein Bullterrier ebenso intelligent wie eigensinnig ist. Auf erzieherische Härte reagiert er allerdings vor allem mit Sturheit.

Da er ein sehr robuster Hund mit Nerven wie Drahtseile ist, kommt er in der Regel auch gut mit Kindern aus. Fremden Hunden gegenüber kann der Bullterrier eher aufbrausend reagieren, zumal, wenn er nicht gut sozialisiert wurde. Hierauf sollte man bei der Aufzucht achten.

 

Der Bullterrier ist agil, verspielt und mag lange Spaziergänge, aber er ist kein Workaholic, der Hundesport braucht, um glücklich zu sein.

 

Die Pflege ist nicht besonders aufwändig. Er mag allerdings weder zu heißes noch feuchtkaltes Wetter.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Deutscher Club für Bullterrier e.V.

 

Bärbel v. Kralik

67454 Hassloch

E-Mail: info(at)dcbt.de (Betreff: Geschäftsstelle)

Internet: www.dcbt.de

 

 

Gesellschaft für Bullterrier-Freunde e.V.

 

Ortlieb Lothary

99438 Possendorf

Internet: www.gb-f.de

 

 

Vermittlung von Tierheimhunden

 

Katharina Keck

http://home.mnet-online.de/nothilfe/

 

 

Bullterrier in Not e.V.

 

Claudia Schürmann

32051 Herford

http://www.bullterrier-in-not.de/

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Boxer

7. August 2012 in Rassen

 

Boxer HundGröße: Rüde 57-63cm, Hündin 53-59cm

 

Gewicht: Rüde: um 30kg, Hündin: um 25kg

 

Fell: kurz, eng anliegend, hart

 

Farbe: gelb oder gestromt, mit schwarzer Maske, weiße Abzeichen erlaubt

 

häufige Krankheiten: Herzerkrankungen, HD, Arthrose, Tumore, Spondylose

 

Lebenserwartung: 10-12 Jahre

 

FCI Gruppe 2, Sektion 2: Molossoide, doggenartige Hunde, mit Arbeitsprüfung

 

 

Geschichte

 

Der Boxer geht auf die Bullenbeißer des Mittelalters zurück. Das Bullenbeißen (und auch das Bärenbeißen) war im 16-18. Jahrhundert vor allem in England ein beliebter „Sport“, bei dem hohe Wetteinsätze den Besitzer wechselten. Der Hund kämpfte hierbei mit Bullen, verbiss sich in deren Nase und versuchte sie nieder zu ringen. 1835 ist dieser grausame Tierkampf in England verboten worden. Einsetzbar waren die entsprechend gezüchteten Hunde auch für die Jagd auf wehrhaftes Wild, das sie ebenso packen und niederringen sollten.

Eng verwandt ist der Boxer mit dem Mastiff, der zusammen mit dem Brabanter Bullenbeißer an seiner Entstehung beteiligt war. Sein heutiges Aussehen verdankt er vermutlich auch der Einkreuzung des Bulldog.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird der Boxer in einheitlichem Typ gezüchtet. Anfangs wurde eine Karriere als Gebrauchshund angestrebt und 1924 wurde er als Diensthund offiziell anerkannt. Mittlerweile ist er allerdings als solcher kaum noch anzutreffen. Vielmehr wird er heute als wachsamer, temperamentvoller Familien- und Sporthund gehalten.

 

 

Boxer Hund
Foto: fPat Murray/flickr
Verhalten und Wesen

 

Der Boxer ist ein verspielter, neugieriger und temperamentvoller Hund. Man sagt ihm nach, im Zweifelsfall erst zu handeln und dann zu denken. Dennoch ist er aufmerksam und sehr begeisterungsfähig, aber selbst als erwachsener Hund meist wenig ernsthaft. Mit Artgenossen ist er manchmal etwas rauflustig.

Der Boxer bringt weniger den Willen zu Gefallen mit, als die meisten anderen Gebrauchshundrassen, kann sogar recht eigensinnig und stur sein, wenn sich ihm der Sinn einer Übung nicht erschließt. Seiner Familie gegenüber ist er treu und anhänglich und gerne immer mit dabei. Fremden gegenüber ist er etwas distanzierter, lässt sich aber bereitwillig von deren guten Absichten überzeugen und schließt schnell neue Freundschaften. Trotzdem ist er wachsam und im Ernstfall auch verteidigungsbereit.

 

 

Haltung und Pflege

 

Sein selbstbewusstes, robustes und nervenstarkes Wesen, macht ihn auch für einen turbulenten Haushalt mit Kindern sehr geeignet. Da er gerade als junger Hund sehr ungestüm ist, muss man ihm aber sorgfältig beibringen, Kinder vorsichtig zu behandeln. Wenn auch die Kinder lernen, Tieren einen gewissen Respekt entgegen zu bringen, steht einer tollen Hund-Kind-Beziehung dann nichts mehr im Wege.
Der Boxer ist verspielt, verschmust, liebt seine Familie und geht mit ihr durch Dick und Dünn. Für isolierte Zwinger-Haltung eignet sich der Boxer nicht. Sein recht eigener Kopf, macht eine konsequente Erziehung nötig. Wenn die Motivation stimmt, lernt er aber freudig und schnell. Dennoch ist ein Boxer eher ein Hund für humorvolle Menschen, die nicht unbedingt Kadaver-Gehorsam erwarten.
Da der Boxer ein sehr agiler Hund ist, braucht er viel Bewegung und Beschäftigung. Neben einer Ausbildung im VPG, kann er über Nasenarbeit oder apportieren ausgelastet werden. Auch als Rettungshund eignet er sich.

 

Leider ist der Boxer keine besonders gesunde Rasse. Vor allem Gelenkdeformationen, Spondylose, Arthrose, aber auch Tumore und Herzerkrankungen kommen häufiger vor. Die Zucht sollte daher so umsichtig wie möglich vonstatten gehen. Idealerweise werden nicht nur gesunde Elterntiere miteinander verpaart, sondern der Züchter bezieht auch die gesundheitliche Auswertung von z.B. Halb-Geschwistern, Onkel und Tanten mit in seine Zuchtplanung ein. Ein Schnäppchen-Kauf eines vermeintlich günstigen Welpen kann sich durch hohe Tierarztrechnungen und den frühen Tod des Hundes bitter rächen. Zu erwähnen ist auch, dass bei weißen Boxern häufig Taubheit auftritt. Sicherheit bietet ein audiometrischer Test, den ein seriöser Züchter vor dem Welpenkauf durchführen wird.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Boxer-Klub e.V. Geschäftsstelle

 

81241 München

Internet: www.bk-muenchen.de

 

 

Internationaler Boxer-Club e.V.

 

Manfred Stöbe

50574 Erftstadt

Internet: www.ibc-boxerclub.de

 

 

Boxer Nothilfe Deutschland e.V

 

32120 Hiddenhausen (OT Schweicheln)

Email: geschaeftsstelle(at)boxernothilfe.de

http://www.boxernothilfe.de/

 

 

Boxer Notrufzentrale e.V.

 

73061 Ebersbach

http://www.boxernotrufzentrale.de/

 

 

Zuflucht für Notboxer e.V.

 

Anke Körner-Walkenhorst

Bremen

http://www.notboxer.de/

 

 

Boxer im Tierheim

 

Heidrun Ubrig

36323 Grebenau-Bieben

http://www.boxer-im-tierheim.de

 

zurück zur Rasseübersicht

Boston Terrier

7. August 2012 in Rassen

 

Boston TerrierGröße: 36-42cm

 

Gewicht: 6-11kg

 

Fell: kurz, glatt, glänzend, fein

 

Farbe: Gestromt, Schwarz oder Seal (schwarz mit rötlichem Schimmer) je mit weißer Zeichnung an Kopf, Brust und an den Beinen

 

häufige Krankheiten: Kurzatmigkeit, Allergien

 

Lebenserwartung: 12 Jahre

 

FCI Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde

 

 

Geschichte

 

Der Boston Terrier ist eine relativ junge Rasse, die Mitte des 19 Jahrhunderts in den USA gezüchtet wurde. Zu seinen Ahnen zählen die englische Bulldogge sowie der ausgestorbene English White Terrier. Zu Anfang wurde eine Verwendung für Hundekämpfe angestrebt. Die ersten Exemplare waren entsprechend wesentlich größer und kräftiger, als der heutige Boston Terrier. Jedoch entwickelte sich die Rasse recht schnell in eine kleinere und weniger kampfeslustige Richtung, wobei vermutet wird, dass auch die Einkreuzung der französischen Bulldogge hierbei eine Rolle spielte. So wurde er lange Zeit vor allem als Rattenjäger und als Begleithund gehalten, letzteres auch heute noch.

Offiziell wird der Boston Terrier mittlerweile zu den Begleithunden gezählt, nicht zu den Terriern. Erstmals als Rasse anerkannt wurde er 1893 vom American Kennel Club und dort nach der Stadt benannt, in der er erstmals gezüchtet wurde: Boston. Charakteristisch ist die sehr kurze, teils geschraubte Rute und der kompakte Körperbau mit breitem, kurzen Kopf und weit auseinander liegenden ausdrucksstarken Augen.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Laut Rassestandard, sollen den Boston Terrier vor allem Intelligenz, Lebhaftigkeit und Charme auszeichnen. Er gilt als liebenswürdig, mutig, wachsam, ohne ein Kläffer zu sein, und sehr anpassungsfähig. So hat er alle Anlagen, um einen tollen Begleiter in allen Lebenslagen abzugeben. Er ist gewitzt genug, zu versuchen, seine eigenen Vorstellungen auf charmante Weise durchzusetzen, aber mit positiver Motivation und etwas Konsequenz gut erziehbar. Er neigt weder zum Jagen noch zum Streunen, so dass Freilauf recht problemlos möglich ist. Temperament, den Willen körperlich und geistig gefordert zu werden, bringt er aber dennoch mit.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Boston Terrier ist gerne überall dabei, was durch seine kompakte Größe, sein Selbstbewusstsein und seine Anpassungsfähigkeit ,auch keine größeren Probleme darstellt. Er mag lange Spaziergänge und ist durch seine Intelligenz auch sehr lernfähig. Auf Grund der kurzen Nase ist er kein Extremsportler, aber für z.B. Dog Dance oder Obedience durchaus zu begeistern. Bei angemessener Beschäftigung und Auslauf, ist er problemlos in einer kleinen Stadtwohnung zu halten. Mit Kindern, Artgenossen und anderen Haustieren kommt er in der Regel sehr gut aus.

 

In der Pflege ist der Boston Terrier anspruchslos. Zu erwähnen ist aber eine gewisse Hitzeempfindlichkeit.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband:

 

1. Club für Boston Terrier in Deutschland e.V.

 

Milos Caban

67269 Grünstadt

Internet: www.boston-terrier.de

 

 

Klub für Terrier e.V.

 

65451 Kelsterbach

E-Mail: info(at)kft-online.de

Internet: www.kft-online.de

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Border Terrier

6. August 2012 in Rassen

 

Größe: 25-30cm

 

Gewicht: 5-7kg

 

Fell: rauh und dicht, feste Unterwolle

 

Farbe: Rot, weizenfarben, grizzle mit tan, blau mit tan

 

häufige Krankheiten: keine

 

Lebenserwartung: 13-15 Jahre

 

FCI Gruppe 3: Terrier

 

 

 

Geschichte

 

Entwickelt hat sich die Rasse im Grenzgebiet (engl. „border“) zwischen Schottland und England. Die genaue Rassegeschichte ist unklar, aber es wird angenommen, dass er eng mit dem Dandie Dinmont Terrier verwandt ist. Der Border Terrier wurde als ausdauernder, harter Jagdhund auf Kleinwild wie Ratten, Füchse, Otter und Marder gezüchtet, sowie um den Hof zu bewachen und schädlingsfrei zu halten. So stand lange seine Arbeitstauglichkeit und weniger sein Äußeres bei der Zucht im Vordergrund.

Mittlerweile hat der Border Terrier, wie viele andere Terrier auch, seinen Platz als robuster, lebhafter Familienhund gefunden. Als Austellungshund ist er dagegen wenig populär.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Border Terrier ist auch bei widrigster Witterung wetterfest, ausgesprochen ausdauernd, mutig und robust. Auf Grund seiner Zucht-Geschichte, ist er ein relativ eigenständig jagender und wachender Hund, der mutig jede Herausforderung annimmt, ohne unbedingt vorher Rücksprache mit seinem Menschen zu halten. Dennoch ist er sehr gelehrig, wenn er einen Sinn in den gegebenen Kommandos sieht. Blinden Gehorsam darf man von ihm aber nicht erwarten.

 

Für einen Terrier ist der Border Terrier relativ wenig aufbrausend und bei guter Auslastung auch recht ruhig und ausgeglichen. Auch gilt er als weniger rauflustig mit fremden Hunden als andere Terrier.

 

Hinter der rauen Schale steckt ein intelligenter, liebenswerter, agiler Familienhund, der gerne seine Menschen um sich hat und Abenteuer mit ihnen erlebt.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Border Terrier braucht sehr viel Bewegung und Beschäftigung. Er eignet sich unter anderem gut als Jagdbegleithund, aber z.B. auch für Agility oder Flyball. Ebenfalls ist er robust und ausdauernd genug, stundenlang am Pferd mit zu laufen. Allerdings erfordert sein Jagdtrieb viel Einsatz in der Erziehung, um ihn ohne Leine laufen lassen zu können.

Da der Border Terrier ausgesprochen wetterfest ist, sollte sein Mensch dies ebenfalls sein und auch bei 3 Grad, Wind und Nieselregen gerne lange Spaziergänge unternehmen. Es ist ratsam, im jungen Alter eine gute Umweltgewöhnung zu erreichen, so dass er möglichst gelassen auf Umweltreize oder auch fremde Hunde reagiert. Ebenfalls sollte mit der Erziehung schon früh begonnen werden, wobei Motivation eine ebenso große Rolle spielen sollte, wie Konsequenz.

Auf Grund seiner Robustheit und seiner Freude am Spiel, ist er gut in einer Familie mit Kindern zu halten. Im Haushalt lebende Kleintiere sind trotz Gewöhnung in der Regel nur Beute für ihn. Katzen sollte er von Welpe an kennen lernen, um friedlich mit ihnen zusammen leben zu können.

 

Der Border Terrier ist ausgesprochen pflegeleicht, sollte allerdings 2x jährlich getrimmt werden, keinesfalls geschoren. Beim Trimmen wird das tote Deckhaar entfernt, das er nicht, wie viele andere Rassen, von selbst verliert. Der Vorteil dabei ist, dass der Border kaum haart.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Klub für Terrier e.V.

 

65451 Kelsterbach

E-Mail: info(at)kft-online.de

Internet: www.kft-online.de

 

zurück zur Rasseübersicht

Border Collie

6. August 2012 in Rassen

 

Größe: 45-55cm

 

Gewicht: 13-22kg

 

Fell: es gibt zwei Varianten: mittellang, glatt mit Unterwolle sowie Kurzstockhaar mit Unterwolle

 

Farbe: meist schwarz-weiß, aber fast jede Farbe ist erlaubt (z.B. schwarz, Tri-Color, braun-weiß, blue merle), wobei weiß nie überwiegen darf

 

häufige Krankheiten: Augenkrankheiten, Epilepsie

 

Lebenserwartung: 12-14 Jahre

 

FCI Gruppe 1: Schäferhunde

 

 

Geschichte

 

Der Border Collie stammt aus der Grenzregion (engl. „border“) zwischen Schottland und England. Seine Aufgabe war von jeher das Hüten von Schafen in enger Zusammenarbeit mit dem Schäfer. Bereits 1570 fand er Erwähnung als Hirtenhund mit außergewöhnlichen Arbeitseigenschaften.

Als Stammvater des heutigen Border Collies gilt der Rüde „Old Hemp“, der durch seine Arbeitsleistungen ab 1893 zu einem gefragten Zuchtrüden wurde. Seit 1910 gibt es die International Sheep Dog Society, eine Züchtervereinigung, die den Border rein nach Arbeitsleistung züchtet. Von der FCI (Federation Cynologique Internationale) als Rasse anerkannt wurde der Border Collie 1976. Zu diesem Zeitpunkt wurde damit auch erstmals ein Rassestandard aufgestellt, der das Äußere des Hundes mit einbezog. Nach wie vor zeichnet sich der Border Collie vor allem dadurch aus, Schafe sehr gut lesen zu können, blitzschnell zu reagieren und sehr eng mit seinem Menschen zusammen arbeiten zu wollen. Dennoch wird er in den letzten Jahren von Züchtern auch zunehmend als Familienhund abgegeben.

 

Border Collie bei der Arbeit

Border Collie bei der Arbeit

Verhalten und Wesen

 

Anders als viele andere Schäferhund-Rassen, war und ist der Border kein Allround-Farmhund, sondern hoch spezialisiert auf das Hüten von Schafen. Er reagiert so fein auf die Schafe, dass er sie in beliebige Richtungen treiben, durch Gatter führen oder einzelne Tiere von der Herde isolieren kann. Als Wachhund ist der Border dagegen eher ungeeignet, da dies nie zu seinem Aufgabenbereich gehörte. So reagiert er auf fremde Menschen meist neutral bis positiv.

Der Border besitzt eine sehr rasche Auffassungsgabe, schnelle Reaktionen und eine enorm hohe Arbeitsbereitschaft. Lässt man ihn nicht hüten, nimmt er in der Regel an anderen Aufgaben, was er kriegen kann. Er braucht unbedingt “Kopfarbeit”, anders wird man ihn nicht wirklich auslasten können. Bezeichnend sind Border Collies, die stundenlang stupide Bällen hinterher jagen, anschließend lange am Fahrrad mitlaufen und ihren Besitzern dennoch fragend anschauen, was als nächstes kommt. Mit rein körperlicher Auslastung, bekommt man einen nimmermüden, überdrehten Hochleistungssportler, aber keinen glücklichen Border Collie.
Gut ausgelastet und durchdacht an Umweltreize gewöhnt, ist der Border Collie ein angenehmer, anpassungsfähiger und im Haus ruhiger Hund. Er ist relativ sensibel und will es seinem Menschen recht machen. Eine Erziehung mit harter Hand ist daher völlig unangebracht.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Border Collie ist keinesfalls geeignet für Menschen, die einen aktiven Hund suchen, da sie selbst gerne aktiver werden würden. Der Border ist ein Hund für Menschen, die bereits aktiv sind und den Willen haben, ihn über Jahre hinweg angemessen zu beschäftigen.

Gerade der junge Border Collie sollte allerdings vor allem eines lernen: Ruhe, Konzentration, abschalten können. Auch eine gute Umweltgewöhnung ist sehr wichtig, um keinen nervösen, hektischen Hund zu erhalten. Der Border braucht zwar Bewegung, vor allem aber braucht er Zusammenarbeit mit seinem Menschen. Er muss geistig gefordert und gefördert werden. Da er hoch spezialisiert auf das Hüten ist, ist dies auch die mit Abstand beste Form, ihm gerecht zu werden. Er lässt sich allerdings alternativ für fast jede Aufgabe begeistern. Er ist leicht zu motivieren, lernt schnell und bringt viel will to please mit. Erzogen kommt natürlich auch ein Border Collie nicht zur Welt ;) .

Sein angeborener Hütetrieb kann dafür sorgen, dass er mangels anderer Möglichkeiten Kinder, Autos oder Schatten an der Wand hütet. Einige Züchter versuchen, Border Collies mit mehr Eignung als Familienhund zu züchten. Die Frage ist, inwiefern sich die Jahrhunderte lange Hochleistungszucht einfach aufheben lässt und ob das Ergebnis dann noch ein Border Collie ist.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband:

 

Club für Britische Hütehunde e.V.

 

Erika Heintz

22929 Hamfelde

E-Mail: geschaeftsstelle(at)cfbrh.de

Internet: www.cfbrh.de

 

 

Notvermittlung des ABCD e.V.

 

http://www.bordercollie-in-not.de/

 

 

zurück zur Rasseübersicht

Bordeaux Dogge

6. August 2012 in Rassen

 

Größe: 58-68cm

 

Gewicht: Rüden: mindestens 50kg, Hündinnen: mindestens 45kg

 

Fell: kurz, fein, weich

 

Farbe: mahagonirot in allen Schattierungen

 

häufige Krankheiten: Entropium (Rolllid), HD, ED, Spondylose

 

Lebenserwartung: 7-10 Jahre

 

FCI Gruppe 2, Sektion 1: doggenartige Molosser, ohne Arbeitsprüfung

 

 

Geschichte

 

Die Bordeaux Dogge, auch Französischer Mastiff genannt, gehört zu den ältesten französischen Hunderassen. Ihre Vorfahren sind römische Mastiffs, aus denen sich im Mittelalter die Alanerhunde entwickelten. Diese hatten schon Ähnlichkeit zur heutigen Bordeauxdogge und wurden hauptsächlich als Saupacker bei der Jagd und als Wachhunde eingesetzt. Der Begriff „Dogge“ kam erstmals im 14 Jahrhundert auf. Die Bordeaux Dogge entstand schließlich durch Einkreuzung weiterer molossoider Hunde. Ihre Aufgaben waren die Jagd auf Wildschwein und Bär, der Schutz von Haus und Hof und teils wurde sie auch bei Hundekämpfen eingesetzt.

Im Jahr 1863 wurde die Bordeaux Dogge auf der ersten französischen Hundeausstellung unter ihrem heutigen Namen präsentiert. Es dauerte allerdings bis 1926, bis man sich auf einen einheitlichen Rassestandard einigen konnte. Außerhalb von Frankreich wurde die Rasse erst durch den Film „Scott und Huutsch“ mit Tom Hanks etwas bekannter. In einigen deutschen Bundesländern ist die Bordeaux Dogge als Kampfhund gelistet, so dass man sie dort nur unter besonderen Auflagen halten und führen darf.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Bordeaux Doggen sind selbstsichere und mutige Hunde, mit einer hohen Reizschwelle. Die Rasse zeichnet sich durch Ausgeglichenheit und schier endlose Geduld aus. Das zeigt sich auch in der Erziehung: die Bordeaux Dogge überdenkt Kommandos gerne und besitzt in der Regel wenig Arbeitseifer.

Ihr Wachtrieb ist recht ausgeprägt, jedoch neigt sie auch hier nicht zu Überreaktionen. Es braucht einiges, um sie aus der Ruhe zu bringen, aber im Ernstfall wird sie ihr Heim und ihre Besitzer furchtlos und mit ganzem Einsatz verteidigen.

Ihren Menschen gegenüber ist die Bordeaux Dogge sehr loyal und liebevoll. Sie neigt nicht zum streunen und hat auch keinen stark ausgeprägten Jagdtrieb. Freilauf ist daher mit einer gut sozialisierten und erzogenen Bordeaux Dogge meist problemlos möglich.

 

 

Haltung und Pflege

 

Im Alltag ist die Bordeaux Dogge ruhig, anpassungsfähig und ausgeglichen. Durch ihre Nervenstärke ist sie auch in der Stadt entspannt zu führen, gute Umweltgewöhnung vorausgesetzt.

Kindern gegenüber ist sie geduldig und gutmütig, so dass sie gut als Familienhund gehalten werden kann. Eine junge Bordeaux-Dogge kann im Spiel aber auch recht stürmisch werden und muss erst lernen, ihre Kräfte richtig einzuschätzen. Eine Gewöhnung an andere Haustiere klappt meist problemlos. Fremden Hunden gegenüber kann sie teils dominant und abweisend sein. Auf Grund ihrer Größe und Kraft sind daher eine sehr gute Gewöhnung im Junghundealter an andere Hunde sowie eine gute Erziehung nötig, damit der Spaziergang im Park zum Vergnügen wird.

 

Die Erziehung setzt einiges an Konsequenz, Geduld und Einfühlungsvermögen voraus. Die Rasse hat einen sehr eigenen Kopf, reagiert aber schlecht auf eine harte Hand. Überhaupt ist sie ihrer Familie gegenüber sensibler, als man es ihr auf Grund ihres Äußeren zutrauen mag. Sie braucht unbedingt engen Familienanschluss und ist für Zwingerhaltung ungeeignet.

 

Für Sport ist die Bordeaux Dogge nicht zu begeistern, auch Obedience-Prüfungen wird sie eher nicht gewinnen. Lange Spaziergänge mit ihren Menschen weiß sie aber sehr zu schätzen. Ihre Wachhundqualitäten kann diese Rasse eher auf dem Land mit großem Grundstück, als in der Stadt ausleben. Möchte man sie dennoch in der Stadt halten, sollte es eine ebenerdige Wohnung sein, da Bordeaux Doggen zu Gelenkproblemen neigen und zu schwer sind, um sie im Notfall tragen zu können. Bis der Hund ausgewachsen ist, sollte er zudem nur in Ausnahmefällen Treppen laufen.

 

Die Fellpflege ist unaufwendig. Allerdings sabbert die Bordeaux Dogge viel, weswegen sie bei nicht ganz so empfindlichen Menschen besser aufgehoben ist.

 

Leider ist die Bordeaux Dogge keine besonders gesunde Rasse und die Lebenserwartung mit rund 8 Jahren sehr niedrig. Seinen Züchter sollte man daher mit viel Bedacht wählen. Ebenso wichtig ist, seinen Hund schlank zu halten und im ersten Lebensjahr körperlich nicht zu überlasten.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Bordeauxdoggen Club Deutschland e.V.

 

Wera Paulmann

64823 Groß-Umstadt

Internet: www.bordeauxdoggen-club-deutschland.de

 

 

Club für Molosser e.V.

 

Uwe Jokisch

64584 Biebesheim

Internet: www.club-molosser-deutschland.de

 

Bordeauxdoggen-Nothilfe e.V.

 

49536 Lienen

http://www.bordeauxdoggen-nothilfe-ev.de

 

 

zurück zur Rasseübersicht

Berner Sennenhund

5. August 2012 in Rassen

 

Größe: Rüde 64-70cm, Hündin 56-66cm

 

Gewicht: 40-50kg

 

Fell: mittellang, üppig, glänzend, glatt bis leicht gewellt, mit Unterwolle

 

Farbe: schwarze Grundfarbe mit braunroten Abzeichen an Kopf, Brust und Beinen, weiße Rutenspitze, weiße Blesse und weiß an Schnauze, Zehen sowie an der Brust

 

häufige Krankheiten: Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogendysplasie, Krebs

 

Lebenserwartung: 8-10 Jahre

 

FCI Gruppe 2, Sektion 3: Schweizer Sennenhunde

 

 

Geschichte

 

Wie der Name schon verrät, stammt der Berner Sennenhund aus der Umgebung von Bern in der Schweiz. Der Beiname Dürrbächler ist auf einen Weiler und ein Gasthaus diesen Namens bei Riggisberg im Kanton Bern zurückzuführen, wo der Berner Sennenhund in seinen Anfängen besonders verbreitet war. Vermutlich zählen Mastiffs zu seinen Vorfahren, die mit der römischen Armee über die Alpen kamen. Daneben dürften Bernhardiner, Neufundländer und Schäferhund-Typen eingekreuzt worden sein. Ziel war ein robuster, wachsamer Bauernhofhund, der auch zum Ziehen von Wagen und zum Treiben der Tiere eingesetzt werden konnte. Im Jahr 1902 wurde der Berner Sennenhund erstmals auf einer Ausstellung gezeigt und ab 1910 in einem eigenen Verein nach Rassestandard gezüchtet.

Beliebt ist er heute vor allem als ruhiger, gutmütiger, aber dennoch wachsamer Familienhund. Es wird aber auch wieder vermehrt das Erlernen von Zughundearbeit mit dem Berner angeboten.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Berner Sennenhund Rüde

Berner Sennenhund Rüde

Berner Sennenhunde sind allgemein freundliche, menschenbezogene und ausgeglichene Hunde. Dank ihrer hohen Reizschwelle, reagieren sie auf Umweltreize meist absolut gelassen. So muss man trotz ihres Wachtriebes nicht mit Überreaktionen Menschen gegenüber rechnen. Sie beobachten ruhig und greifen nur ein, wenn es wirklich nötig ist. Natürlich spielen hierbei auch eine gute Zucht und die Umweltgewöhnung eine wichtige Rolle.

Man sagt dem Berner eine gewisse Sturheit nach. Das mag an seinem großen Selbstvertrauen liegen und daran, dass er gerne einen Sinn sehen möchte in den Kommandos und Aufgaben, die man ihm gibt. Mit positiver Motivation und viel Konsequenz ist er aber in der Regel gut erziehbar.

Jagdtrieb bringt der Berner Sennenhund kaum mit und er neigt auch nicht zum streunen. So ist nach der Grunderziehung Freilauf bei ihm normalerweise problemlos möglich. Rüden können vor allem auf dem eigenen Territorium allerdings zu Unverträglichkeit mit Geschlechtsgenossen neigen.

 

 

Haltung und Pflege

 

Als gutmütiger, gelassener, selbstbewusster und menschenfreundlicher Hund, eignet sich der Berner gut als Familienhund, der mit Kindern meist wunderbar auskommt.

Viele Berner Sennenhunde schätzen einen Garten, den sie bewachen können. Allerdings braucht die Rasse unbedingt engen Familienanschluss und ist daher keinesfalls als reiner Zwingerhund geeignet. Falls man den Berner in einer Wohnung halten möchte, wäre es optimal, wenn entweder ein Aufzug vorhanden ist oder diese im Erdgeschoss liegt. Bis der Berner ausgewachsen ist, sollte er möglichst wenig Treppen laufen und im Alter oder bei Krankheit wird er es unter Umständen nicht mehr können. Der Berner Sennenhund wird in jedem Fall zu groß und zu schwer, als dass man ihn regelmäßig tragen könnte.

 

Der Berner ist ein Winterhund. Er liebt kühle Temperaturen und Schnee, im Sommer dagegen leidet er schnell unter der Hitze. Man kann darüber nachdenken, ihn im Sommer scheren zu lassen. Er eignet sich aber eher für Menschen, die Kälte und Schnee mögen und bevorzugt im Winter lange draußen unterwegs sein möchten.

Tatsächlich ist der Berner Sennenhund aktiver und arbeitswilliger, als manch einer es ihm auf Grund seines Äußeren zutraut. Er mag lange Spaziergänge und auch Wanderungen, am Fahrrad mitlaufen sollte allerdings nur ein schlanker, trainierter Berner. Da er gut zu motivieren ist, ist er auch für Aktivitäten wie z.B. Dog Dance geeignet und natürlich für Zughundearbeit. Auf Grund seines menschenfreundlichen, gelassenen Wesens, eignet er sich ebenfalls als Therapiehund, z.B. im Bereich der Altenpflege.

 

Leider ist die Lebenserwartung des Berner Sennenhundes sehr gering. Vor allem Krebserkrankungen, Nierenprobleme und schwere Gelenkdeformationen lassen ihn früher sterben, als es sein müsste. Es ist daher sehr ratsam, seinen Hund von einem guten Züchter zu holen, der viel Wert auf Gesundheit und Langlebigkeit seiner Nachzuchten legt. Auswertungen von möglichst vielen Verwandten über mehrere Generationen sowie bisheriger Nachzuchten, sollten in die Zuchtplanung einfließen.

Ebenfalls spielt die Belastung im ersten Lebensjahr und eine angepasste Ernährung eine große Rolle, ob der Berner gesund alt werden kann. Leider sieht man viele Berner, die zu dick sind, was der Gesundheit natürlich nicht förderlich ist.

 

Der Berner Sennenhund sollte regelmäßig gebürstet werden und verliert im Fellwechsel Unmengen an Haaren. Auch mit einem gewissen Sabbern muss man leben können. Abgesehen davon, ist die Pflege nicht allzu aufwändig.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Deutscher Club für Berner Sennenhunde e.V.

 

Inge Wirkner-Erb

64560 Riedstadt

E-Mail: dcbsgstelle(at)aol.com

Internet: www.dcbs.de

 

 

Schweizer-Sennenhund-Verein für Deutschland e.V.

 

Wolfgang Bürner

90587 Obermichelbach

E-Mail: buerner(at)ssv-ev.de

Internet: www.ssv-ev.de

 

 

Berner Sennenhunde in Not e.V.

 

58091 Hagen

Telefon 02331 73 55 36

http://www.berner-sennenhunde-in-not.de/

 

zurück zur Rasseübersicht

Beagle

5. August 2012 in Rassen

 

Größe: 33-40cm

 

Gewicht: 10-14 kg

 

Fell: kurz, dicht und wetterfest

 

Farbe: Jede anerkannte Houndfarbe, mit Ausnahme von leberbraun, Rutenspitze weiß

 

häufige Krankheiten: keine

 

Lebenserwartung: 12-14 Jahre

 

FCI Gruppe 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen

 

 

Geschichte

 

Der Beagle gehört zu den ältesten englischen Laufhundrassen, deren Wurzeln bis ins 14 Jahrhundert zurück reichen. Gezüchtet wurde er aus verschiedenen Meute-Jagdhunden. Vermutet wird, dass die Ursprünge der Rasse bei den südfranzösischen „Southern Hounds“ des 14. Jahrhunderts liegen, in die English Foxhounds und Harrier eingekreuzt wurden. Allerdings sind Laufhunde ähnlichen Typs bereits um 400 nC erstmals beschrieben worden. Damals wurden sie zur Jagd in weiten Teilen Griechenlands und Kleinasiens eingesetzt. Auch von dort könnte eine Verbreitung in ganz Europa unter Einkreuzung lokaler Rassen stattgefunden haben.

 

junger Beagle

junger Beagle

Gesichert ist, dass der Beagle bereits im 16. Jahrhundert in Großbritannien weit verbreitet war. Da die größeren Wildtiere Englands langsam ausgerottet waren, brauchte man zu dieser Zeit vermehrt kleinere Jagdhunde, die Fährten des tagscheuen (Klein-) Wildes verfolgen und aufspüren konnten. So wurde der Beagle schnell als kleiner, robuster und spursicherer Laufhund bekannt, der traditionell für die Treibjagd auf Kaninchen und Hasen in der Meute eingesetzt wurde.

Wert gelegt wurde bei der Zucht auf Ausdauer, selbständiges Folgen der Fährte sowie Spurlaut. Durch die geringe Körpergröße konnte der Beagle auch Teile des Weges in der Satteltasche zurücklegen. Mit diesen Eigenschaften fand er auch schnell Freunde am Königshof. Beispielsweise ist von Elisabeth I von England (1509-1547), der Tochter von Heinrich VIII, bekannt, dass sie zahlreiche Beagle hielt.
Bis ins 19. Jahrhundert gab es verschiedene Varietäten, die sich unter anderem in der Größe unterschieden. Mit der Vereinheitlichung des Rassestandards, ist der Beagle seit 1890 durch den British Kennell Club anerkannt. Ebenfalls seit dem 19. Jahrhundert ist der Beagle auch in Frankreich als Jagdhund sehr beliebt geworden. Durch die geringe Reviergröße, ist der Einsatz von Meutejagdhunden in Deutschland dagegen kaum möglich. So hat er Hierzulande, neben dem Dasein als Familienhund, vor allem eine traurige Bekanntheit durch seine gute Eignung als Laborhund.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Über Jahrhunderte hinweg erfolgte die Selektion beim Beagle auf gute Eignung für die Hasenjagd in der Hundemeute. Daraus resultiert sein Wesen, das ihn auf der einen Seite zu einem wunderbaren Familienhund macht, auf der anderen Seite seine Besitzer aber auch oft an den Rand der Verzweiflung bringt. Der Beagle ist in erster Linie ein Jagdhund, der gezüchtet wurde, eigenständig Fährten zu folgen. Davon wird er sich nur mit ausgesprochen viel Einsatz abhalten lassen, was Freilauf bei ihm kaum möglich macht. Sein ursprüngliches Leben in einer Hundemeute macht ihn zu einem ausgesprochen verträglichen und gutmütigen Hund. Auf der anderen Seite bleiben Beagle dadurch nur sehr ungern allein, was die Haltung für Berufstätige schwieriger macht.

Als guter Jagdhund ist er robust, widerstandsfähig und wenig wehleidig. Er ist ausgesprochen menschenfreundlich und als Wachhund völlig ungeeignet. Fast schon legendär sind seine Verfressenheit, sein unerschütterlicher Optimismus, seine Friedfertigkeit sowie eine gewisse Sturheit.

 

 

Haltung und Pflege

 

Als Laufhund bringt der Beagle viel Energie mit, vor allem aber eine sehr große Passion, eigenständig Fährten zu folgen. Ersatzbeschäftigung kann man ihm durch Nasenarbeit bieten, was ihn aber nicht davon abhalten wird, bei der nächsten Hasenfährte auf und davon zu sein. Auch ist er nicht für absoluten Gehorsam gezüchtet, einige Grundkommandos lassen sich über Futterbelohnung dennoch recht gut beibringen.

Ein Beagle braucht neben langen Spaziergängen vor allem viel Ansprache und Gesellschaft. Auch mit Kindern kommt er durch sein robustes, gutmütiges Wesen meist wunderbar aus. Im Haus ist er ruhig, liebevoll und verspielt. Auf Grund seiner Verfressenheit sollte auf sein Gewicht geachtet werden. Auch mag es ein gewisser Aufwand sein, ihm abzugewöhnen, draußen „Staubsauger“ zu spielen.

 

Der Pflegeaufwand ist gering. Nur seine Ohren sollten regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Beagle Club Deutschland e.V.

 

Renate Leonhardt

30938 Burgwedel

Tel.: 0 51 39 27 82 02

E-Mail: info(at)beagleclub.de

Internet: www.beagleclub.de

 

 

entlaufene Beagle und Notvermittlung

 

Sigrid Boveland

47058 Duisburg

http://www.beagle-entlaufen.de/

 

 

Tiere in Not Ennepetal e.V.

 

Geschäftsstelle

58256 Ennepetal

http://www.versuchstiere.de/

 

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Basenji

3. August 2012 in Rassen

 

Größe: Rüde 43cm, Hündin 40cm

 

Gewicht: 9-11kg

 

Fell: kurz, glänzend und dicht, sehr fein

 

Farbe: schwarz und weiß, auch mit lohfarbenen Abzeichen, rot und weiß, schwarz, lohfarben mit weiß, gestromt

 

häufige Krankheiten: Nierenprobleme

 

Lebenserwartung: 12-14 Jahre

 

FCI Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp

 

 

Geschichte

 

Die genaue Herkunft des Basenjis ist ungeklärt. Abbildungen von Basenji-ähnlichen Hunden findet man bereits auf 2700 Jahre alten Zeichnungen in ägyptischen Pyramiden. Eine Vermutung ist, dass ein Vorläufer des Basenjis über Handelsbeziehungen von Ägypten aus in andere Teile Afrikas kam.

Im heutigen Sudan entdeckte ihn 1868 der deutsche Afrika-Forscher Georg Schweinfurth als Jagdbegleithund von Pygmäen. Er beschrieb die Basenjis als “eine kleine Rasse mit kurzem seidigen Fell, großen, immer aufrecht getragenen Ohren und einem geringelten Schwanz wie der eines Schweinchen. Üblicherweise sind sie gelbbraun in der Farbe und haben häufig einen weißen Streifen um den Nacken herum. Damit sie nicht in dem hohen Steppengras verloren gehen, hat man ihnen kleine hölzerne Glocken um den Hals gehängt.” Auch heute noch lebt der Basenji dort als Begleiter der Pygmäen. Der Name Basenji geht auf ein Pygmäen-Wort zurück, das übersetzt etwa „kleines Buschding“ bedeutet.

In Zentralafrika gibt es eine Reihe ähnlicher Hunde, die wie die Basenjis zu Hunden des Urtyps, zu sogenannten Pariahunden gezählt werden. Die Hunde leben am Rand der Gesellschaft, weder kümmern sie sich um engen Anschluss an Menschen, noch werden sie von Menschen als Haustiere gehalten. Der Basenji ist der einzige Rassehund, der je aus afrikanischen Paria-Hunden gezüchtet wurde.
In Europa dauerte es lange, bis eine stabile Zucht aufgebaut werden konnte. Die importierten Hunde verstarben meist rasch, da sie gegen die europäischen Krankheitserreger nicht gewappnet waren. Erst 1937 zeigten sich erste Zuchterfolge. Seit 1977 gibt es auch in Deutschland einen Zuchtverein, den 1. Basenji-Klub Deutschland (Adresse siehe unten). Außerhalb seiner Heimat wird der Basenji rein als Begleit- und Ausstellungshund gehalten.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Basenji wird zu den Urhunden gezählt, zu den Pariahunden, die sich eher lose dem Menschen anschließen. So lässt sich seine große Unabhängigkeit erklären, die Erziehung im herkömmlichen Sinne kaum möglich macht.

Keinesfalls sollte man den Basenji mit Härte erziehen, man kann ihm aber zeigen, dass es sich lohnt, auf seinen Menschen zu achten. Viele vergleichen den Basenji mit einer Katze: sehr selbständig, sauber, zurückhaltend und mit ausgeprägtem eigenen Willen. Diese Eigenständigkeit gepaart mit seinem starken Jagdtrieb, macht Freilauf schwierig. Er bellt kaum, gibt eher jodelnde Töne von sich. Er ist wachsam, als ehemaliger Pariahund fremden Menschen gegenüber sogar eher misstrauisch. Im Zweifelsfall zieht er sich aber lieber zurück, als zum Angriff überzugehen. Er ist gut mit anderen Basenjis im Rudel zu halten, das innigen Kontakt pflegt. Je nach Zucht, sind einige der ursprünglichen Anlagen „aufgeweicht“, was ihn für einen Familienhund geeigneter machen mag.

 

 

Haltung und Pflege

 

Am wichtigsten dürfte sein, sich darauf einzulassen, dass der Basenji kein typischer Hund ist. Man sollte sein unabhängiges Wesen zu schätzen wissen. Wer einen Hund für Gehorsamsprüfungen oder Hundesport sucht, wird mit einem Basenji nicht glücklich werden. Vor allem eine ruhige, souveräne Führung, ohne Härte und mit viel Gespür für den Hund, lässt eine Grunderziehung zu.

Durch seine Eigenständigkeit neigen einige Basenjis zum streunen. Umso wichtiger, ihn nicht ohne Aufsicht im Garten zu lassen. Gut und positiv auf den Menschen geprägt, ist er aber durchaus anhänglich und verspielt. Er bleibt ungern alleine, wobei es helfen kann, mehrere Basenjis zu halten.

 

Angepasst an heißes Klima, behagt das nasskalte deutsche Wetter Basenjis weniger. Der Basenji ist ausgesprochen reinlich, fast geruchsfrei und so auch sehr anspruchslos in der Pflege. Die Hündinnen werden nur einmal jährlich läufig.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband:

 

1. Basenji Klub Deutschland e.V.

 

Judy Ziegenhirt-Volmert

52391 Vettweiß

Tel.: 0 22 52 95 08 01

E-Mail: jzjudy(at)alice-dsl.net

Internet: www.basenji-klub.org

 

 

Basenjis in Not

 

Erika Heilmann

Plattner Str. 32

84332 Hebertsfelden

http://www.basenjis-in-not.de

 

 

Nothilfe des Basenji Klubs Deutschlands

 

Karin Teufel

An der Siegelau 3

D-85247 Arnbach / Schwabhausen

http://www.basenji-klub.org/basenjihilfe/

 

zurück zur Rasseübersicht

Australian Shepherd

3. August 2012 in Rassen

 

Australian Shepherd

Australian Shepherd “red merle”

Größe: Rüde 51-58cm, Hündin 46-53cm

 

Gewicht: 17-27kg

 

Fell: mittellang, üppig, glatt bis leicht gewellt, mit Unterwolle

 

Farbe: Bluemerle, schwarz, Redmerle, Rot, alle mit oder ohne weiße/kupferfarbene Abzeichen

 

häufige Krankheiten: Augenkrankheiten, Epilepsie

 

Lebenserwartung: 12-14 Jahre

 

FCI Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde

 

 

Geschichte

 

Entgegen seines Namens, entwickelte sich der Australian Shepherd in den USA. Seine genaue Rasseentstehung ist nicht dokumentiert, da rein nach Arbeitsleistung immer wieder verschiedene Schäferhundtypen eingekreuzt wurden. Ziel war es, einen möglichst vielseitigen und zähen Farmhund zu erhalten, der zum einen eng mit seinen Menschen zusammen arbeitet, auf der anderen Seite aber auch blitzschnell Situationen erfasst und selbst Entscheidungen trifft. Der Australian Shepherd sollte mit halbwilden Rindern zurecht kommen, die Farm schützen und jederzeit ansprechbar sein.

Es gibt einige Theorien, wie das “Australian” in seinen Namen kam. Die wahrscheinlichste Vermutung ist, dass einige der eingekreuzten Schäferhunde auf Schiffen aus Spanien Schafherden begleiteten, welche wiederum ursprünglich aus Australien stammten.

 

Die Beliebtheit der Rasse wuchs parallel zur Westernreiterei nach dem 2. Weltkrieg. Anfänglich hauptsächlich über das Western-Reiten, wurde die Rasse in den 1990ern auch in Deutschland bekannt. Mittlerweile ist der „Aussie“ ein beliebter, sportlicher Familienhund geworden.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Australian Shepherd Rüde

Oft wird der Australian Shepherd als „Border Collie-Light“ verkauft. Tatsächlich ist er eher Allround-Farmhund als Hütespezialist, was seine Haltung prinzipiell auch für Menschen ohne Schafherde empfehlenswerter macht. Was ihn aber ebenfalls vom Border unterscheidet, ist ein oft nicht zu unterschätzender Wach- und Schutztrieb. Dazu kommt eine Hütehund-typische eher niedrige Reizschwelle. Diese lässt sich unter anderem aus den traditionellen Haltungsbedingungen erklären: Hütehunde leben und arbeiten in einer Umwelt, die relativ wenig „Neues“ birgt. Ihre Heimat sind große Farmen, viel Natur und immer die gleichen Menschen um sich herum. Somit wurde nie darauf selektiert, dass diese Rasse trotz Menschenmengen, Lärm, vielfältigen Gerüchen und anderen städtischen Begleiterscheinungen, immer gelassen bleibt. Hinzu kommt, dass es zwingend erforderlich ist, dass der Hütehund auf kleinste Bewegungen seiner Herde reagiert, sowie Geräusche oder plötzliche Bewegungen im Umfeld als mögliche Gefahr oder zumindest Verunsicherung der ihm anvertrauten Tiere erkennt. Damit ist es dringend nötig, eine möglichst gute Sozialisierung und Umweltgewöhnung vorzunehmen, will man einen gelassenen „Stadt-Aussie“.

 

Daneben ist der Australian Shepherd in erster Linie ein robuster und ausdauernder Arbeitshund, der gefordert werden will. Er besitzt eine rasche Auffassungsgabe und eine große Bereitschaft Aufgaben zu übernehmen. Dies bedeutet auch, dass er sich selbst Aufgaben suchen wird, wenn sein Mensch ihm keine gibt. Durch seine Begeisterungsfähigkeit und seinen Willen, sich in seine Familie einzubringen, ist er relativ leicht erziehbar. Härte in der Erziehung ist völlig unnötig, zumal ein Aussie in der Regel sehr sensibel auf Ansagen seiner Menschen reagiert. Wichtig ist vor allem Souveränität, Begeisterungsfähigkeit und Konsequenz.

Der Aussie nimmt ihm übertragene Aufgaben sehr ernst, ist loyal und neigt nicht zum streunen. Fremden gegenüber ist der Australian Shepherd meist eher reserviert. Da es sich beim Hütetrieb um einen umgelenkten Jagdtrieb handelt, bringen viele Aussies auch mehr oder weniger viel Jagdtrieb mit. Dieser ist, durch entsprechende Erziehung und Auslastung, aber in der Regel gut zu kontrollieren.

 

 

Haltung und Pflege

 

junge Hündin in “red tri”

Wichtig ist eine gute Auslastung, sowohl körperlich als auch geistig. Dabei ist der Australian Shepherd für viele Sportarten zu begeistern. Neben dem Hüten eignen sich z.B. Agility, Obedience, Dog-Dance, die Begleitung am Pferd oder eine Rettungshundeausbildung. Ein gelangweilter Australian Shepherd dagegen kann unruhig oder überwachsam werden, die Inneneinrichtung zerstören oder anfangen Menschen zu hüten. Dennoch, oder gerade deshalb, ist es sehr wichtig, dass der Aussie im ersten Lebensjahr vor allem Ruhe lernt, sich zurück zu nehmen, und dass er nicht immer im Mittelpunkt steht. Übertreibt man es gerade beim jungen Hund mit der Bewegung und Beschäftigung, ist die Gefahr groß, dass man sich einen nimmermüden, aufgedrehten Hund heranzieht.

 

In der Fellpflege ist die Rasse eher anspruchslos. Außerhalb des Fellwechsels reicht gelegentliches bürsten.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

CASD Club für Australian Shepherd Deutschland e.V.

 

E-Mail: blue.spirit(at)t-online.de

Internet: www.australian-shepherd-ig.de

 

 

ASCD AUSTRALIAN SHEPHERD CLUB DEUTSCHLAND e.V.

 

eMail: Welpenvermittlung(at)ascdev.de

Homepage: http://www.ascdev.de

 

 

Australian Shepherd Hilfe

 

Thomas Hesselbarth

http://www.notaussies.de/

 

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Alaskan Malamute

3. August 2012 in Rassen

 

Größe: 58-65cm

 

Gewicht: 34-40kg

 

Fell: dick, rau, mit dichter öliger Unterwolle

 

Farbe: grau bis schwarz mit verschiedenen Schattierungen und weiß am Kopf, am Bauch und den Beinen; als Einheitsfarbe nur weiß erlaubt

 

häufige Krankheiten: keine

 

Lebenserwartung: 10-12 Jahre

 

FCI Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp

 

 

Geschichte

 

Der Alaskan Malamute ist das Produkt jahrhundertelanger Auslese hin zu einem kräftigen, ausdauernden und Kälte trotzenden Schlittenhund. Die Rasse entstand im Nordwesten Alaskas beim Inuit-Stamm der Mahlemuten, von dem sie ihren Namen hat. Die Selektion war hart: nur der Hund, der kräftig genug zum arbeiten unter widrigsten Bedingungen war, überlebte. Der Alaskan Malamute war und ist in Alaska mehr Nutztier als Haustier. Anders als der Husky, wurde der Alaskan Malamute nicht für hohe Geschwindigkeiten gezüchtet, bezeichnend ist sein Beiname „Lokomotive des Nordens“. Er half, schwere Lastschlitten zu ziehen und wurde auch bei der Jagd auf Rentiere eingesetzt.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist der Alaskan Malamute in den USA als fröhlicher, robuster Begleithund beliebt. Nach Europa kam er erst gut 50 Jahre später, erfreute sich aber auch hier schnell wachsender Beliebtheit. Auffallend ist, dass er trotz seines kräftigen Körperbaus eine athletische Eleganz ausstrahlt.

Im Gegensatz zum Husky, sind beim Alaskan Malamute blaue Augen ein zuchtausschließender Fehler.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Alaskan Malamute ist in erster Linie ein kräftiger, lauffreudiger Arbeitshund. Selektion erfolgte aber nicht nur auf Arbeitsfähigkeit, sondern auch auf ein umgängliches und menschenfreundliches Wesen. Noch heute ist Aggressivität und Ängstlichkeit ein Zuchtausschließender Fehler. Allerdings trifft der Malamute gerne seine eigenen Entscheidungen und bringt nicht allzu viel „will to please“ mit, zumindest, wenn man darunter devoten Gehorsam versteht. Er ist selbstbewusst, mutig, weder überdreht noch nervös. Er gilt als ausgesprochen menschenbezogen und bringt meist auch keinerlei Wachtrieb mit. Anders sieht es mit dem Jagdtrieb aus, der Freilauf, wenn überhaupt, nur nach guter Erziehung oder in wildarmen Gebieten ermöglicht. Bei Unterbeschäftigung kann er zum streunen neigen.

 

 

Haltung und Pflege

 

Dafür, dass er einer so harten Leistungszucht unterworfen war, erweist sich der Alaskan Malamute als erstaunlich anpassungsfähig. Bei guter Auslastung ist er ein ruhiger, ausgeglichener Hund, der auch ohne Schlittenhundearbeit glücklich werden kann. Dass ein solcher Hund nicht in einer Stadtwohnung mit kurzen Gassi-Runden um den Block gehalten werden sollte, dürfte sich dennoch von selbst verstehen.
Es ist mittlerweile auch in Deutschland möglich, mit seinem Hund Zughundearbeit zu betreiben, für anderen Hundesport eignet sich der Alaskan Malamute dagegen weniger. Lange Spaziergänge sind auf jeden Fall Pflicht Geht es nach dem Hund, werden die Spaziergänge im Winter deutlich länger ausfallen, als im Sommer. Malamutes bekommen zwar auch ein Sommerfell, blühen bei kühlen Temperaturen jedoch erst richtig auf.

Der Alaskan Malamute ist weniger ein Rudelhund, als beispielsweise der Husky und kann bei engem Familienanschluss auch gut ohne Artgenossen gehalten werden. Zur Zwingerhaltung eignet er sich weniger. Durch sein offenes, freundliches Wesen Menschen gegenüber und seine Robustheit, ist er auch ein guter Kinderhund.

Eine gründliche Erziehung ist sehr wichtig, da er einen recht ausgeprägten eigenen Willen hat und vor allem sehr viel Kraft.

An andere Haustiere muss man ihn auf Grund seines Jagdtriebs gut gewöhnen. Eine Garantie, dass er dann auch die Nachbarskatze nicht als Beute ansieht und am Leben lässt, gibt es jedoch nicht. Mit Artgenossen ist er bei guter Sozialisierung durchaus verträglich. Die über dem Rücken getragene Rute kann jedoch zu Missverständnissen bei Hundebegegnungen führen. Auch neigen vor allem die Rüden zu Dominanz anderen Hunden gegenüber.

 

Das Fell sollte gelegentlich gebürstet werden, ist aber nicht besonders Pflegeintensiv. Im Fellwechsel mag sich allerdings mancher Mensch fragen, wie ein einziger Hund so viel Fell verlieren kann…

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe

 

Deutscher Club für nordische Hunde e.V.

 

Sabine Betz

Hauptstr. 16

91456 Stübach, Deutschland

Tel.: (0 91 61) 8 82 49 32 Fax: (0 91 61) 8 82 49 33

E-Mail: geschaeftsstelle(at)dcnh.de

Internet: www.dcnh.de

 

 

Nothilfe für Polarhunde e.V.

 

Monica Schwartze

Silcherstr. 10

72250 Freudenstadt

http://www.polarhunde-nothilfe.com

 

 

Nothilfe Polarhunde Nord e.V.

 

Wulfstorfer Straße 5

29553 Wulfstorf

http://www.nothilfe-polarhunde.com

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Akita Inu

3. August 2012 in Rassen

 

Größe: Rüde: um 67cm, Hündin: um 61cm

 

Gewicht: 35-40kg

 

Fell: hartes, gerades Deckhaar mit weicher, dichter Unterwolle

 

Farbe: rot, sesam, gestromt, weiß, je mit weißen Abzeichen an Kopf, Brust, Beinen, unter dem Bauch und unter der Rute

 

häufige Krankheiten: Vogt-Koyanagi-Harada (VKH), Sebadenitis

 

Lebenserwartung: 12 Jahre

 

FCI Gruppe 5, Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen

 

 

Geschichte

 

Der Akita Inu ist eine alte japanische Nationalrasse. Akita steht für eine Provinz in Japan, der Zusatz „Inu“ bedeutet übersetzt schlicht „Hund“.
Ursprünglich wurde der Akita Inu zur Jagd auf Bären, Schwarzwild und Federwild eingesetzt, daneben auch als Wachhund, zum Ziehen von Lasten und für Hundekämpfe. Im 19. Jahrhundert nahm die Begeisterung für Hundekämpfe immer mehr zu, was zur Folge hatte, dass große, kräftige Tosa- und Mastiff-Rassen in den Akita Inu eingekreuzt wurden. 1908 wurden Hundekämpfe in Japan verboten, was der Beliebtheit des Akitas allerdings wenig Abbruch tat. 1931 wurde er gar zum Kulturgut erklärt. Der 2. Weltkrieg brachte den Akita Inu dann an den Rand des Aussterbens, da alle Hunde, bis auf die im Militärdienst stehenden deutschen Schäferhunde, als Fleisch- und Felllieferant eingezogen werden sollten. Nach Ende des Weltkrieges standen sich zwei unterschiedliche Restbestände an Akita-Linien gegenüber. Die eine war schmaler und größer, meist gestromt oder schwarz, was sehr wahrscheinlich auf das Einkreuzen deutscher Schäferhunde zurück zu führen ist. Diese Linie kam über das Militär in die vereinigten Staaten und entwickelte sich dort zum American Akita. Von Japan ist diese Linie Akitas nicht anerkannt. Stattdessen versuchte man in Japan wieder auf die ursprüngliche Erscheinungsform zurück zu züchten. Zu diesem Zweck wurden der japanische Jagdhund Kishu Inu, japanische Schlittenhunde und auch der Chow Chow eingekreuzt. Auch in Europa ist der etwas kleinere, oft rötliche oder sesamfarbene Akita Inu verbreiteter. Im F.C.I. sind der Akita Inu und der American Akita mittlerweile jeweils als eigenständige Rasse anerkannt.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Akita Inu ist ein ausgesprochen selbstbewusster, in sich ruhender Hund. Man sagt ihm einen Hang zu Dominanz nach, was darauf zurück zu führen sein mag, dass er nicht zu blindem Gehorsam neigt. Er ist überhaupt kein unterwürfiger Hund und möchte einen Sinn in den verlangten Kommandos sehen. Vor allem bei unsicheren Besitzern zieht er es vor, sich auf sich selbst zu verlassen und seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Einem souveränen, gerechten Menschen folgt er dagegen zuverlässig, ist sehr treu und loyal. Eine harte Hand verträgt er schlecht, Ungerechtigkeiten merkt er sich fürs Leben. Fremde werden meist ignoriert, so lange der Akita Inu seine Familie nicht bedroht sieht. Im Zweifelsfall wird er seine Menschen allerdings unter Einsatz all seiner nicht unerheblichen Kräfte verteidigen.

 

Man sagt dem Akita Inu eine gewisse Arroganz im Umgang mit fremden Menschen, aber auch mit anderen Hunden nach. Viele Akitas, vor allem Rüden, sind auch gänzlich unverträglich mit fremden Artgenossen. Die würdevolle Ruhe, die einen Akita umgibt, und sein plüschiges Aussehen, mögen dazu verleiten, diese Rasse als kuscheliges, imposantes Accessoire zu halten. Tatsächlich ist der Akita aber ein ausgesprochen ernsthafter Hund, der Respekt erwartet und als „Gesellschaftshund“ nur bedingt taugt. Sein Jagdtrieb lässt Freilauf in wildreichen Gebieten nur mit sehr guter Erziehung zu.

 

 

Haltung und Pflege

 

Mit den Kindern der eigenen Familie kommt ein Akita in der Regel sehr gut aus, ist geduldig und liebevoll. Bei wilden Spielen mit Besuchskindern kann es vorkommen, dass der Akita die eigenen Kinder „beschützt“, so dass man ihn hierbei nicht unbeaufsichtigt lassen sollte. Mit im Haushalt lebenden Kleintieren oder Katzen kann ein Akita gut auskommen, wenn er möglichst von Welpe an an diese gewöhnt wurde. Allgemein ist dem Akita seine Familie Gesellschaft genug. Er mag es ruhig und überschaubar, auf Kontakt zu fremden Menschen oder Tieren kann er gut verzichten. Wer vor hat, seinen Hund vor allem mit Besuchen der örtlichen Hundewiese auszulasten, ist mit einem Akita somit eher schlecht beraten.

Akitas können dem Kontakt mit fremden Artgenossen meist nur wenig abgewinnen. Gute Sozialisierung mit anderen Hunden von Welpenbeinen an, hilft meist nur bedingt. Wichtig ist, dem Akita von Anfang an zu vermitteln, welches Verhalten man von ihm bei Hundebegegnungen erwartet. Mobben oder „den Macho spielen“, gehört z.B. nicht dazu. Der Akita ist eigentlich nicht schwer zu erziehen, wenn man ihm vermittelt, dass der Gehorsam einen Sinn für ihn macht. Er ist zu selbstbewusst und eigenständig, um nur deshalb zu gehorchen, weil sein Mensch das gerade gerne so hätte. Dennoch, oder gerade deshalb, braucht es viel Einfühlungsvermögen, souveräne Ruhe und Geduld in der Erziehung. Gewalt und Lautstärke bewirken nur, dass der Akita sich zurück zieht und erst recht seinen eigenen Weg geht. Konsequenz und Durchsetzungsfähigkeit, ein möglichst noch größerer Dickkopf beim Menschen, als der Akita ihn hat, sind ebenfalls Vorraussetzung, für eine gelungene Erziehung.

Ein Akita braucht Familienanschluss, ist aber auch mit teilweiser Außenhaltung zufrieden und kann vergleichsweise gut alleine bleiben. Er bellt wenig und ist durchaus auch in einer Mietwohnung zu halten. Tiefe Temperaturen sind deutlich mehr sein Ding, als Sommerhitze. An die Auslastung stellt ein Akita keine großen Ansprüche. Er mag lange, ruhige Spaziergänge und Beutespiele, manche Akitas lassen sich auch für Hundesport begeistern. Ingesamt ist er aber ein eher stoischer, gelassener Hund, der für „alberne“ Spielchen und Kunststücke wenig übrig hat.

 

Die Fellpflege ist anspruchslos. Lediglich im Fellwechsel ist häufigeres Bürsten wichtig.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe

 

Akita Club e.V

 

Heike Schaupp

Bergstraße 4

35091 Cölbe, Deutschland

Tel.: 0 64 21 98 24 70

E-Mail: goyamaichi(at)gmx.de

Internet: www.akita.de

 

 

Deutscher Club für Nordische Hunde e.V.

 

Sabine Betz

Hauptstr. 16

91456 Stübach, Deutschland

Tel.: (0 91 61) 8 82 49 32 Fax: (0 91 61) 8 82 49 33

E-Mail: geschaeftsstelle(at)dcnh.de

Internet: www.dcnh.de

 

 

Japan Akita e.V.

 

Beate Vetter

Am Wenzelflecken 11

61279 Grävenwiesbach, Deutschland

Tel.: 0 60 86 18 88 Fax: 0 60 86 2 89

E-Mail: info(at)japan-akita.de

Internet: www.japan-akita.de

 

zurück zur Rasseübersicht

Airedale Terrier

3. August 2012 in Rassen

 

Größe: Rüde 58-61cm, Hündin 56-59cm

 

Gewicht: 22-28kg

 

Fell: hart, dicht, drahtig mit weicher Unterwolle

 

Farbe: lohfarben, schwarzer Sattel, Nacken und Oberseite der Rute ebenfalls schwarz

 

häufige Krankheiten: keine, selten HD

 

Lebenserwartung: 12 Jahre

 

 

FCI Gruppe 3, Sektion 1: hochläufige Terrier

 

 

Geschichte

 

Der Airedale Terrier stammt ursprünglich aus der Grafschaft Yorkshire in Mittelengland. Die genaue Rassegeschichte ist nicht bekannt. Man geht aber davon aus, dass der Airedale Terrier Mitte des 19. Jahrhunderts durch Kreuzung des Otterhounds mit großen Terriern und schottischen Schäferhunden entstand. Gezüchtet wurde er als robuster, vielfältig einsetzbarer Arbeitshund. Als Jagdhund half er bei der Jagd auf Otter, Moorhühner und Wiesel, daneben konnte er auch zum Viehtreiben und als Wachhund eingesetzt werden.

In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde der Airedale Terrier erstmals auf einer Hundeschau in England ausgestellt und als eigenständige Rasse anerkannt. Zu Anfang beschrieb man ihn als eher „unansehnlich“ und struppig. So wurde er erst ab 1930 als Ausstellungshund beliebter und sein Äußeres wurde im Zuge dessen ansprechender.

In den Weltkriegen wurde die Rasse als Sanitäts- und Meldehund eingesetzt, sowohl in England, als auch in Deutschland und Russland. Mittlerweile wird der Airedale Terrier in erster Linie als robuster, mutiger und loyaler Familienhund gehalten. Teilweise ist er aber auch heute noch „im Dienst“ zu finden, z.B. beim Bundesgrenzschutz.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Airedale Terrier hat den Beinamen „König der Terrier“, was er nicht nur seiner Größe verdankt. Vor allem ist es auch sein Wesen, das Terrieruntypisch von relativ viel Würde und Geduld geprägt ist . Er ist seiner Familie gegenüber sehr anhänglich und loyal und braucht unbedingt engen Familienanschluss. Für Zwingerhaltung ist er nicht geeignet. Trotz seiner Wachsamkeit und seines Mutes, zeigt er wenig Aggressionspotential. Er beschränkt sich meist auf das Melden von Fremden, er greift nur ein, wenn es wirklich erforderlich ist. Ein Kläffer ist er nicht. Mit anderen Haustieren sowie mit fremden Hunden, ist der Airedale Terrier meist friedfertig und verträglich, gute Aufzucht und Prägung vorausgesetzt.Die Rasse ist temperamentvoll bei Spiel und Beschäftigung und immer gerne überall mit dabei. Dennoch hat der Airedale Terrier ein eher ausgeglichenes Naturell und behält auch im Trubel die Nerven.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Airedale Terrier ist verspielt, geduldig und robust, was ihn zu einem guten Kinderhund macht. Er muss in jedem Fall mit engem Familienanschluss gehalten werden. Ein Haus mit Garten braucht er nicht unbedingt, aber viel Bewegung und Beschäftigung im Freien. Ehemals als ausdauernder, robuster Arbeitshund gezüchtet, bringt er immer noch viel Beschäftigungsdrang und Willen zur Zusammenarbeit mit seinem Menschen mit. So ist er auch durchaus einfacher zu erziehen, als manch anderer Terrier. Abwechslungsreiches Training, Motivation und viel Konsequenz, sind die Voraussetzung dazu. Einen Terrier-typischen Eigensinn hat auch er. Die Rasse eignet sich z.B. für Turnierhundesport, Obedience, für eine Ausbildung als Rettungshund oder auch für Schutzhundesport.

 

Der Airedale Terrier haart kaum, muss dafür aber zweimal jährlich getrimmt werden.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Klub für Terrier e.V.

 

Geschäftsstelle auch Notvermittlung

Schöne Aussicht 9

65451 Kelsterbach, Deutschland

Tel.: 0 61 07 75 79-0 Fax: 0 61 07 75 79 28

E-Mail: info(at)kft-online.de

Internet: www.kft-online.de http://www.airedale-kft.de/

 

 

Terrier in Not

 

Michaela Thein

21395 Tespe

http://www.terrier.de/terrier_in_not.htm

 

 

zurück zur Rasseübersicht

 

Afghane

3. August 2012 in Rassen

 

 

Größe:Rüde 68-74cm,Hündin 63-69cm

 

Gewicht: 23-28kg

 

Fell: lang und seidig, im Gesicht und am Sattel entlang des Rückens kurz
und dicht

 

Farbe: alle Farben erlaubt

 

häufige Krankheiten: eher selten Herzkrankheiten, Krebs, HD

 

Lebenserwartung: 12 Jahre

 

FCI Gruppe 10, Sektion 1:langhaarige Windhunde

 

 

 

Geschichte

 

Die Geschichte des Afghanischen Windhundes ist nicht genau bekannt. Man vermutet, dass er von Salukis abstammt, die mit Kaufleuten vor über 2000 Jahren von Persien nach Afghanistan kamen. Das rauhe Klima in Afghanistan begünstigte die Herausbildung des dichten, langen Haarkleides.

Genutzt wurde der Windhund für die Jagd auf Schakale, Gazellen und anderes großes, schnelles Wild. Er folgt dem Wild eigenständig, ohne enge Zusammenarbeit mit den menschlichen Jägern. So zeichnen ihn große Ausdauer, viel Jagdtrieb auf Sicht und Robustheit aus.

In Afghanistan gibt es den kräftigeren, stärker behaarten Typ, der zur Jagd im Gebirge eingesetzt wurde und den schmaleren, schnelleren und weniger behaarten Typ, der mehr dem Saluki ähnelt, und zur Jagd in der Steppe genutzt wurde. Gezüchtet wurde nach Leistung, weniger nach dem Äußeren. Da der Windhund eine wichtige Rolle bei der Ernährung der Familie spielte, wurde er meist hoch geschätzt, im Gegensatz zu den im arabischen Raum eher verachteten restlichen Hunderassen.

Erst um 1900 kamen die ersten Afghanischen Windhunde mit britischen Soldaten nach Europa. Schnell fand der Afghane durch sein edles Aussehen Anhänger und wurde zum Statussymbol für Wohlhabende und den Adel. Einige Legenden trugen zu seinem Ansehen bei. So erzählt man, dass Afghanen auf Noah`s Arche die Sintflut überlebten. Zur Zucht in Europa wurde sowohl der Gebirgs- als auch der Flachlandtyp verwendet und miteinander gekreuzt. Zu Beginn der Zucht in England gab es nur wenige Vertreter der Rasse, so musste mit dem gezüchtet werden, was jeweils verfügbar war. Durchgesetzt hat sich schließlich der langhaarige Bergtyp. 1926 wurde die Rasse in England und in den USA offiziell anerkannt.

Noch heute ist der Afghane durch sein unabhängiges Wesen, seine Größe und seinen starken Jagdtrieb kein Hund für Jedermann. Dennoch ist er der beliebteste unter den Windhunden. Gehalten wird er hauptsächlich als Renn- oder Ausstellungshund, weniger als reiner Familienhund. Vor allem in den USA geht der Trend in Richtung immer üppigeren und längeren Fells, für Hunderennen sind diese Afghanen jedoch kaum noch geeignet.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Durch seine ursprüngliche Verwendung als Einzeljäger, bringt der Afghane viel Eigenständigkeit mit, die eine Erziehung zum Gehorsam nicht immer einfach macht. Die Grundregeln des Zusammenlebens und ein gewisser Grundgehorsam können ihm durch viel liebevolle, geduldige Konsequenz dennoch beigebracht werden. Zumindest so lange sich die Wünsche seines Besitzers in etwa mit seinen eigenen decken und nichts wichtigeres seine Aufmerksamkeit einnimmt. In erster Linie ist dabei Wild zu nennen oder auch Nachbars Katze. Freilauf ist kaum möglich, da der Afghane bei Jagdreizen, oder auch aus reiner Lauflust, auf und davon ist. Er hat kein Problem damit, sich dabei über längere Zeit außer Sicht- und Rufweite seines Besitzers aufzuhalten. Mittels Gewalt wird man bei einem Afghanen nichts daran ändern können, es sei denn, man strebt einen gebrochenen Hund an, der nichts mehr von der Lebenslust und dem Stolz des Afghanen inne hat. Afghanen sind eher sensibel, so dass sie über Härte generell nicht ausbildbar sind, sondern eher misstrauisch und scheu werden.

Im Haus ist der Afghane windhundtypisch unaufdringlich, sanft und ruhig. Menschen gegenüber ist er eher zurückhaltend, bei Fremden mitunter auch wachsam, aber ohne Schutztrieb. Er prägt sich fest ein, wer es gut und wer es schlecht mit ihm meint. Bellen hört man ihn nur selten. Auf Spaziergängen ist der Afghane fröhlich, verspielt und neugierig und gerne überall mit dabei.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Afghane ist ein Liebhaberhund für Menschen, die sein unabhängiges, stolzes Wesen schätzen, ihm auch ohne Freilauf auf Spaziergängen genügend Bewegung verschaffen können und die sehr anspruchsvolle Fellpflege nicht scheuen. Ein „Anfängerhund“ ist er nicht. Trotz des starken Hetztriebes kann der Afghane an andere Haustiere, wie z.B. Wohnungs-Katzen, gewöhnt werden. Außerhalb des Hauses ist Freilauf mit Kleintieren dagegen kaum möglich. Mit vernünftigen Kindern kommt der Afghane in der Regel gut aus. Rückzugsorte sollten akzeptiert werden und selbstverständlich stellt ein Hund kein Kinderspielzeug dar. Da junge Afghanen sehr stürmisch sein können und die Rasse recht groß ist, muss auch dem Afghanen sorgsam beigebracht werden, welches Verhalten Kindern gegenüber angemessen ist.

 

Ausgesprochen aufwendig ist die Pflege des Haarkleides. Wenn man nicht bereit ist, mehrere Stunden pro Woche in die Fellpflege zu investieren, sollte man von der Anschaffung eines Afghanen absehen. Nach jedem Spaziergang müssen vorsichtig Blätter, kleine Fellknötchen und Ästchen aus dem Fell entfernt werden. Mindestens einmal die Woche sollte der Afghane gründlich durchgebürstet werden. Dies ist recht aufwendig, da das Fell lagenweise gebürstet wird und Knoten und Verfilzungen vorsichtig von Hand gelöst werden sollten. Etwa alle 3 Wochen steht ein Bad mit anschließender Spülung an. Dies erleichtert auch das anschließende Bürsten. Das Fell darf dabei keinesfalls trocken gerubbelt werden, ein Föhn ist hilfreich. Das Fell muss allgemein sehr vorsichtig gebürstet werden, sonst reißt man zu viele Haare aus. An diese Prozedur gewöhnt man am besten schon den ganz jungen Hund, damit er es später anstandslos hinnimmt. Das Fell an Hals und Rücken wird gezupft, nicht geschoren. Die Ohren sollten regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gesäubert werden. Beim Fressen empfiehlt es sich, die Ohren mit so genannten Snoots (Hauben) zu schützen. Die Ohren hängen sonst ins Futter, so dass das Fell schmutzig wird und verklebt. Bei unzureichender Pflege verfilzt das Fell rasch und ist dann kaum noch zu retten. Ein gut gepflegter Afghane dagegen hat, neben dem wunderschönen Fell, kaum Hundegeruch und verliert auch nur wenig Haare.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe

 

Deutscher Afghanen-Rassezuchtclub 1988 e.V.

 

Werner Wirkotsch

Wassertrüdinger Straße 36

91550 Dinkelsbühl, Deutschland

Tel.: 0 98 51 16 87 Fax: 0 98 51 5 34 95

E-Mail: geschaeftsstelle(at)afghane.com

Internet: www.afghane.com

 

 

Deutscher Windhundzucht- und Rennverband e.V. (DWZRV)

 

DWZRV Geschäftsstelle

Hildesheimer Strasse 26

31185 Söhlde, Deutschland

Tel.: 0 51 29 89 19 Fax: 0 51 29 88 10

E-Mail: dwzrv@dwzrv.com Internet: www.dwzrv.com

 

 

Afghanen in Not


Erika Heilmann

D-84332 Hebertsfelden

http://www.afghanen-in-not.de

 

 

Windhunde in Not e.V.

 

Rina de Vries

87477 Sulzberg

http://www.windhunde-in-not.org

 

 

 

zurück zur Rasseübersicht