Größe: 25-30cm

 

Gewicht: 5-6kg

 

Fell: dicht, glatt, rau oder stichelhaarig, wetterfest

 

Farbe: weiß als Grundfarbe mit lohfarbenen und /oder schwarzen Flecken

 

häufige Krankheiten: selten Ataxie und Myelopathie

 

Lebenserwartung: 13-15 Jahre

 

FCI Gruppe 3, Sektion 2: niederläufige Terrier, mit Arbeitsprüfung

 

 

Geschichte

 

Der Jack Russell Terrier wurde ab 1800 in England gezüchtet. Reverend John Russell, neben seiner Tätigkeit als Pfarrer auch begeisterter Jäger, züchtete diese Rasse als Ergänzung zu seinen Fox Hounds. Er wollte einen robusten, harten, kleinen Hund, um Füchse und andere Tiere in unterirdischen Bauten zu verfolgen und ins Freie zu jagen. Es gab zu diesem Zeitpunkt bereits verschiedene Terrier-Rassen, von denen Reverend Russell schon in seinen Studienzeiten eine Hündin, Trump, erwarb. Trump ging als Stammmutter der Russell-Terrier in die Geschichte ein. In der Biografie „Memoir of the Reverend John Russell“ wird sie von E.W.L. Davies wie folgt beschrieben: „Zuerst einmal ist ihre Grundfarbe weiß, mit nur einem braunen Fleck über jedem Auge und Ohr und einem Fleck, nicht größer als ein Penny, auf der Schwanzwurzel. Das Fell ist dichtanliegend und eine geringfügige Rauheit schützt ihren Körper vor Nässe und Kälte. Dieses Fell hat aber keinerlei Ähnlichkeit mit dem langen rauhaarigen Fell eines Scotchterriers. Die Beine sind pfeilgerade, die Pfoten perfekt. Die Lenden und die Gestalt des ganzen Rahmens weisen auf Unerschrockenheit und Ausdauer hin, während die Größe und das Gewicht dem einer ausgewachsenen Füchsin entsprechen.“

 

Reverend Russell kreuzte verschiedene andere Terrier ein, wann immer ihm ein Exemplar in seinem Sinne geeignet erschien. Dadurch und auch, weil die Arbeitsleistung in der ursprünglichen Zucht im Vordergrund stand, variierte das Äußere der Russell Terrier stark. Bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden die Russell Terrier als Working Terrier zusammengefasst, aus denen später auch die Foxterrier hervor gingen. Die Benennung nach ihrem ursprünglichen Züchter kam erst langsam auf. Die Einkreuzung anderer Rassen wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts lange beibehalten, um die angestrebten Eigenschaften weiter heraus zu arbeiten. So dauerte es auch bis 1990, bis der British Kennel Club den Jack Russell Terrier als eigenständige Rasse mit einheitlichem Standard anerkannte. Die FCI (die internationale kynologische Vereinigung) folgte im Jahr 2000. Der FCI ist die Aufteilung in den Parson Russell und den Jack Russell Terrier zu verdanken. Der Parson (engl. „Pfarrer“) Russell Terrier ist größer und quadratischer, der Jack Russell Terrier ist kurzbeiniger und etwas länger. Ganz einheitlich und unumstritten ist die weltweite Anerkennung und Namensvergabe aber immer noch nicht.

 

Schon vor der offiziellen Anerkennung war der Russell Terrier sehr beliebt als Jagdhund, aber auch als Reitbegleiter. Heute wird er zunehmend auch als Familienhund, teils sogar als „Schoßhund“ gehalten, was seinen Anlagen nur bedingt gerecht wird.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Jack Russell Terrier sind aktive, robuste, sehr selbstbewusste Jagdhunde, die gezüchtet wurden, eigenständig in engen Bauten selbst wehrhaftem Wild zu folgen. Sie zeichnen sich durch Raubzeugschärfe aus, das heißt, sie bringen den Willen mit, erbeutetes Wild auch zu töten. Russell Terrier sind intelligent, ausgesprochen arbeitswillig und ausdauernd. Da sie zur eigenständigen Arbeit gezüchtet wurden, machen sie ihrem Menschen die Erziehung nicht immer leicht. Am weitesten kommt man, wenn man seinem “Jacky” zeigt, wie viel Spaß gemeinsame Arbeit macht und dass es sich für ihn lohnt, auf seinen Menschen zu achten.
Auf Grund seiner recht niedrigen Reizschwelle kann der Russell Terrier aufbrausend sein, sowohl mit Menschen als auch mit anderen Hunden. Einige Exemplare bringen dabei einen regelrechten Hang zum Größenwahn mit.
Der Jack Russell ist wachsam, lässt sich aber durchaus von den guten Absichten fremder Menschen überzeugen. Er bellt gerne, buddelt gerne und findet öfter mal Besseres zu tun, wenn sein Besitzer ein Kommando gibt. Auf der anderen Seite ist er aber sehr fröhlich, zu jeder Schandtat bereit, voller Lebenslust und Energie und sehr leicht zu motivieren. Je nach Menschentyp kann er als der Traumhund schlechthin empfunden werden oder als nervtötendes Terror-Tier.

 

 

Haltung und Pflege

 

Der Jack Russell Terrier ist gut als fröhlicher, aktiver Familienhund zu halten, falls man diesem Powerpaket gerecht werden kann und willens ist, sich mit seinem Sturkopf auseinander zu setzen. Er spielt unermüdlich mit Kindern, ist meist gut gelaunt und verträgt auch etwas mehr Trubel. An hauseigene Kleintiere muss er umsichtig gewöhnt werden, da diese für Jack Russell Terrier in erster Linie zu tötende Beute darstellen. Auch im Freien ist sein Jagdtrieb schwer in den Griff zu bekommen, wurde er doch gezüchtet, um eigenständig und allen Widrigkeiten zum Trotz zu jagen. Viel alternative Auslastung, Konsequenz und ein durchdachtes Antijagdtraining sind Voraussetzung, um einen Jack Russell Terrier auch in wildreichem Gebiet ableinen zu können. Wenn man sich diese Mühe macht, bietet man dem Terrier damit auch gleich eine angemessene Auslastung. Und die braucht ein Temperamentbündel wie der Jack Russell Terrier. Er lernt mit Begeisterung fast alles, ist schnell und wendig im Agility, sehr geeignet für Dogdance, Frisbee oder selbst eine Rettungshundeausbildung. Rein über körperliche Bewegung wird man ihn allerdings kaum müde bekommen, sich eher einen Hochleistungssportler heran ziehen, der nach 2 Stunden Ball hinterher jagen noch gerne zu einer längeren Fahrradtour bereit ist. Kopfarbeit ist Pflicht!

 

Durch sein übergroßes Selbstbewusstsein, bringt er viel „natürliche Umweltsicherheit“ mit, zumindest wirft ihn so schnell nichts aus der Bahn. Dennoch sollte er gut sozialisiert werden und auch von klein auf daran gewöhnt werden, z.B. ruhig in der Bahn mitzufahren oder beim Einkaufsbummel auch mal gelassen warten zu können.

 

Die Pflege ist wenig anspruchsvoll, gelegentliches Bürsten reicht aus. Auch ist die Rasse gesundheitlich sehr robust. Gelegentlich kann Ataxie und Myelopathie auftreten, eine Terriertypische degenerative Erkrankung des Rückenmarks, die auch mit Taubheit einher geht. Wie bei allen Moderassen, sollte bei der Auswahl des Züchters dennoch besonnen vorgegangen werden. Zu viele Hündinnen müssen ihr Leben unter tierschutzwidrigen Bedingungen als Zuchtmaschinen verbringen, was man keinesfalls unterstützen sollte. Diesbezüglich auf der sicheren Seite ist man, wenn man die Mutterhündin kennen lernen kann und die Aufzucht und Haltungsbedingungen einem zusagen.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband:

 

Klub für Terrier e.V.

Geschäftsstelle

E-Mail: info(at)kft-online.de

Internet: www.kft-online.de

 

PJRTCG e.V.

Internet: www.parson-jack-russell-terrier-club.de

 

British Jack Russell Terrier Verein e.V.

Norbert Woischke

Internet: http://www.bjrtv.de/

 

Working Jack Russell Terrier Club Germany e.V.

Andrea Wendel

Internet: www.wjrtcg.com

 

Terrier in Not

Michaela Thein

http://www.terrier.de/terrier_in_not.htm

 

Sundog Animal Rescue e.V.

Ulrike Noll

http://www.jack-russel-in-not.de

 

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