Größe: Rüde mindestens 79cm, Hündin mindestens 71cm

 

Gewicht: Rüde: mindestens 54,5kg, Hündin: mindestens 40,5kg

 

Fell: rauh, hart, drahtig

 

Farbe: grau, gestromt, rot, schwarz, reinweiß, Rehbraun

 

häufige Krankheiten: Herzerkrankungen, Knochenkrebs, Magendrehung, Osteochondrose, Portosystemischer Shunt, Epilepsie und weitere

 

Lebenserwartung: 5-8 Jahre

 

FCI Gruppe 10, Sektion 2: Rauhhaarige Windhunde

 

 

Geschichte

 

Der Irish Wolfhound ist eine recht alte Rasse. Seine Ursprünge dürften auf Arabische Windhunde zurückgehen, mit einiger Sicherheit gehört der Greyhound zu seinen Ahnen. Im dritten Jahrhundert kam der Vorläufer des Irish Wolfhound dann vermutlich mit den Kelten, die sich damals auf dem europäischen Festland ausgebreitet hatten, nach Irland und etwas später auch nach Schottland und England. Dort war man sehr interessiert an dem großen, kräftigen Jagdhund, da er sich zur Wolfsjagd eignete. So kam der Irish Wolfhound zu seinem Namen. Daneben wurde er aber auch als Hetzhund bei der Bären-, Wildschwein- und Elchjagd eingesetzt. Das Fell mag anfangs noch Windhundtypisch glatt und kurz gewesen sein, mit der Zeit bildete sich aber das rauhe, drahtige Fell heraus, da es deutlich besser vor der Witterung auf den Inseln schützt.

 

Irish WolfhoundIm 15. Jahrhundert war jede Grafschaft in England verpflichtet, eine Anzahl Wolfshunde zu halten, um die Herden der Bauern vor Wölfen zu schützen. Im Mittelalter wurde der Irish Wolfhound zum Statussymbol und zum begehrten Geschenk an die Königshäuser auf dem europäischen Festland. Später wurde die Ausfuhr von Wolfshunden untersagt, um den Bestand auf der Insel nicht zu gering werden zu lassen.

Um 1800 war der Wolf dann in Großbritannien und Irland ausgerottet. Damit einher ging ein starker Rückgang der Rasse Irish Wolfhound. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts startete der Schotte George Graham ein Zuchtprogramm, um den Wolfhound vom endgültigen Aussterben zu bewahren. Da damals zu wenige Exemplare des ursprünglichen Irish Wolfhound verfügbar waren, wurden der Barsoi, die Deutsche Dogge und der Deerhound eingekreuzt. So ist der heutige Irish Wolfhound sowohl größer, als auch kräftiger und weniger wendig, als es der ursprüngliche Wolfsjäger gewesen ist.

Ende der 1870er Jahre wurde der „neue“ Irish Wolfhound erstmals auf Ausstellungen präsentiert und kurz danach vom British Kennel Club als Rasse anerkannt.

 

Der Irish Wolfhound ist heute die größte Rasse der Welt. Der Rekord liegt bei einer Schulterhöhe von 106cm. Allerdings bezahlt der Irish Wolfhound dies mit einer sehr geringen Lebenserwartung und zahlreichen Rassetypischen Krankheiten. Nachdem lange viele Züchter nach dem Motto „je größer, umso besser“, vorgingen, findet langsam ein umdenken statt, um den Wolfhound etwas robuster und langlebiger zu züchten.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der irische Wolfshund ist, trotz seiner Ehrfurcht einflößenden Größe, im Grunde ein sehr sanftmütiger und umgänglicher Hund. Er liebt seine Menschen, reagiert aber auch auf Fremde offen und freundlich, so lange diese ihm keinen wirklich guten Grund liefern, sie nicht zu mögen. Als Wachhund ist er in erster Linie durch seine beeindruckende Größe zu gebrauchen. Kaum ein Mensch mit schlechten Absichten wird ernsthaft austesten wollen, ob der Hund wirklich so freundlich ist, wie es den Anschein hat.

Der Irish Wolfhound strahlt meist eine große innere Ruhe aus. Er ist geduldig, wenig fordernd und leicht auszulasten. Es hat den Anschein, als stünde er etwas über den Dingen. Man sollte ihn unbedingt mit der Achtung und dem Respekt behandeln, den er verdient hat. Härte in der Erziehung ist völlig fehl am Platz, zumal viele Irish Wolfhound recht sensibel sind. Dennoch muss die Erziehung konsequent und durchdacht vonstatten gehen. Ein unerzogener Hund dieser Größe, ist in der Öffentlichkeit nicht zu führen.

 

 

Haltung und Pflege

 

Auf Grund der großen Menschenbezogenheit ist der Irish Wolfhound für reine Außenhaltung nicht geeignet. Viel Platz im Haus und ein großer Garten sind dennoch von Vorteil. Im Grunde seines Herzens ist er aber ein Schoßhund. Er liebt weiche Plätze eng bei seinen Menschen, am besten zwischen den Familienmitgliedern aufs Sofa gequetscht. Die meisten Irischen Wolfshunde sind ausgesprochen verschmust und anhänglich. Mit Kindern versteht sich der Riese meist sehr gut und hütet sie, wie seinen Augapfel. Auch mit anderen Haustieren kann er vergesellschaftet werden, jedoch sollte die Gewöhnung am besten schon im Welpenalter beginnen. Ein gewisser Jagdtrieb wohnt dem Wolfhound noch inne.

 

Durch seine Windhund-Wurzeln ist die Freude am laufen im Freien erhalten geblieben. Dennoch braucht er nicht mehr Auslauf, als der Durchschnittshund. Manche Irish Wolfhound eignen sich für die Rennbahn. Wenn man daran Interesse hat, sollte man einen Züchter suchen, der entsprechende Linien züchtet. Ansonsten ist der Wolfhound für Hundesport wenig geeignet. Gerade der junge Irish Wolfhound kann aber auch übermütig und mit viel Tatendrang ausgestattet sein. Er wedelt locker die Tassen vom Tisch und erste Buddelversuche im Garten hinterlassen wahre Krater. Auch kleinere Kinder sind der Kraft eines jungen, stürmischen Wolfhound kaum gewachsen. Hier sind die Erwachsenen gefragt, schon früh die richtigen Grundsteine in der Erziehung zu legen.

Der Irish Wolfhound kann zuweilen etwas eigensinnig sein, bei einigen Kommandos braucht er etwas länger, um sie für sich zu überdenken und zu verinnerlichen. Auf freundliche, konsequente Erziehung spricht er aber gut an. Wichtig ist, die Übungen abwechslungsreich zu gestalten und mit viel Lob zu begleiten. Auf stupide Wiederholungen zum Kommandos lernen reagiert der Wolfhound eher unwillig, da er keinen rechten Sinn darin sieht.

 

Bei einem Hund dieser Größe muss einiges beachtet werden. Zum einen ist es extrem wichtig, in den ersten 2 Lebensjahren sehr auf eine ausgewogene Ernährung und angepasste Bewegung zu achten. Der Wolfhound ist sehr anfällig für Gelenkbeschwerden sowie Osteochondrose (Knochenfehlentwicklung in der Wachstumsphase). Falsche Ernährung und zu viel belastende Bewegung erhöhen das Risiko hierfür beträchtlich.

Ein solcher Riese braucht daneben auch sehr viel Platz. Z.B. wird man ihn kaum in einem Kleinwagen transportieren können und auch der Hundekorb muss um Einiges größer sein, als bei anderen Hunden. Was zum nächsten Punkt führt: Geld. Der Irish Wolfhound frisst sehr viel und sollte, wie schon angesprochen, hochwertig ernährt werden. Auch Tierarztbesuche sind teurer, da höhere Medikamentdosen verwendet werden müssen. Dazu kommt, dass der Irish Wolfhound keine besonders gesunde Rasse ist, man teure Tierarztbesuche also einplanen sollte. In vielen Ferienwohnungen ist ein so großer Hund ebenfalls nur ungern gesehen. Überhaupt wird man in der Öffentlichkeit mit einem sehr großen Hund kritischer beäugt, als mit einem Kleinhund. Reagiert der Hund mal nicht absolut freundlich und gut erzogen, muss man mit entsprechenden Kommentaren rechnen. In Bus und Bahn wird der Wolfhound kaum Platz finden.

 

Wie schon angesprochen, ist der Irish Wolfhound sehr anfällig für die verschiedensten gesundheitlichen Probleme. Ein paar davon sind Knochenkrebs, Magendrehung, Epilepsie oder Herzerkrankungen. Man sollte daher mit größter Umsicht den passenden Züchter wählen und auf keinen Fall ein vermeintliches Schnäppchen erstehen. Sehr wichtig ist, dass der Züchter die Hunde nicht so groß wie möglich, sondern so gesund wie möglich züchtet. Man sollte sich vom Züchter Auskunft geben lassen, wie alt die Großeltern, Großtanten/-onkel des Welpen sind oder wurden und ob die Linien, mit denen gezüchtet wird, weitestgehend gesund sind. Es reicht bei dieser Rasse bei weitem nicht, wenn die Elterntiere einen gesunden Eindruck machen.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Deutscher Windhundzucht- und Rennverband e.V. (DWZRV)

DWZRV Geschäftsstelle

E-Mail: dwzrv(at)dwzrv.com

Internet: www.dwzrv.com

 

Irish Wolfhound Club e.V.

Melitta Kuhless

E-Mail: office(at)iw-info.de

Internet: www.iw-info.de

 

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