LabradorGröße: 54-57cm

 

Gewicht: 26-36kg (je nach Linie)

 

Fell: hart, kurz, dicht, mit Unterwolle

 

Farbe: einfarbig schwarz, gelb oder schokoladenbraun

 

häufige Krankheiten: Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogendysplasie

 

Lebenserwartung: 11-13 Jahre

 

FCI Gruppe 8, Sektion 1: Apportierhunde mit Arbeitsprüfung

 

 

Geschichte

 

Der Labrador stammt ursprünglich aus Neufundland an der Ostküste Kanadas. Bekannt war er dort aber unter dem Namen St. John’s Hund, benannt nach einem Oberst. Seine Aufgabe war es den Fischern zu helfen, indem er abgetriebene Netze und Fische wieder holte. Dies ist der Grundstein für seine Wasserliebe und Apportierleidenschaft, die ihn auch heute noch auszeichnen.

Als Jagdgebrauchshund machte er ab Anfang des 19. Jahrhunderts Karriere, nachdem der englische Lord Malmesbury ihn nach Großbritannien holte. Hier fand er schnell weitere Anhänger in Adelskreisen und wurde auf jagdliche Leistungsfähigkeit hin gezüchtet. Vermutlich wurde zu diesem Zweck auch Pointerblut eingekreuzt.

 

der Labrador in seinem Element

der Labrador in seinem Element

Seinen heutigen Namen, Labrador Retriever, erhielt er erst 1970. Labrador ist der Name einer Insel vor Neufundland, Retriever (von engl. „retrieve“, übersetzt “zurückholen”) bezieht sich auf sein jagdliches Einsatzgebiet. Er wurde für die Arbeit nach dem Schuss gezüchtet, das heißt zum Suchen und Bringen des erlegten Tieres. Wichtig hierfür ist eine Neigung zum Apportieren sowie ein “weiches Maul”, um die Beute möglichst unversehrt zu seinem Hundeführer bringen. Durch seine Vorliebe für Wasser, war vor allem auch das Apportieren von Wasservögeln ein wichtiges Einsatzgebiet. Alle heutigen Labradore gehen auf diese englischen Jagdhunde zurück, da der ursprüngliche St. Johns Hund durch restriktive Hundehaltungsgesetze in seiner Heimat Ende des 19. Jahrhunderts fast ausstarb.

Ab 1930 wurde der Labrador auch außerhalb der Jagd immer populärer und entwickelte sich in zwei verschiedenen Linien weiter. In der Field Trial Linie züchtet man einen schlankeren kleineren Hund, vor allem in Hinsicht auf jagdliche Leistung. Daneben wurde nun aber auch der Show-Labrador für Ausstellungen gezüchtet, der meist wesentlich massiger ist. Schnell wurde die Show-Linie auch als Familienhund begehrt.

 

Eingesetzt wird der Labrador heute in vielen Bereichen, z.B. als Blindenhund, als Rettungshund oder Drogenspürhund. Die Freude an Wasser und am Apportieren sind aber auch in der Show-Linie erhalten geblieben. Der ursprüngliche Labrador war schwarz, andere Farben waren lange nicht anerkannt. Ab dem Jahr 1899 gibt es auch gelbe Labradore, braune wurden erst ab 1964 offiziell anerkannt.
Charakteristisch ist der kompakte Körperbau, die „Otter“-Rute, der breite Kopf mit Schlappohren sowie die wasserabweisende Unterwolle.

 

 

Verhalten und Wesen

 

Der Labrador gilt als ausgesprochen anpassungsfähiger und menschenfreundlicher Hund, aufgeschlossen, gutmütig und nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Er ist relativ leicht zu erziehen, gut zu motivieren und in der Regel auch mit Artgenossen sehr verträglich. Der Show-Linie sagt man nach, nicht nur ruhiger, sondern auch etwas sturer zu sein. Eine Affinität zu Wasser, Schlammpfützen und Apportierspielen bringt aber fast jeder Labrador mit. Ein junger Labrador steckt  voller Energie, ist verspielt, kann dabei aber sehr distanzlos und aufdringlich fremden Menschen und Hunden gegenüber sein. Was davon beim erwachsenen Hund übrig bleibt, liegt in der Hand des Besitzers.

Die Field Trial- (Arbeits-) Linie bringt in der Regel mehr will to please mit, ist leichter gebaut und hat mehr Arbeitsdrang.

 

Als Wachhund eignet sich der Labrador kaum. Viele Labradore würden spätestens für ein Stück Wurst dem Einbrecher noch die Taschenlampe tragen.
Der Jagdtrieb sollte durch Erziehung gut in den Begriff zu bekommen sein, zumal Steadyness (ruhiges Warten auf den Einsatz bei der Jagd, kein unüberlegtes Losspringen bei Wildsichtung) ursprünglich ein wichtiges Arbeitsmerkmal beim Labrador war.

 

 

Haltung und Pflege

 

Durch seine gutmütige, unkomplizierte und menschenfreundliche Art, eignet der Labrador sich gut als Familienhund und gilt als Anfängerhund. Hierbei sollte man nicht vergessen, dass auch ein Labrador sich nicht von selbst erzieht, recht groß und kräftig wird und im Teenager-Alter gerne seine Grenzen austestet. Es kostet auch oft viel Arbeit, ihm abzugewöhnen, jeden fremden Menschen und jeden fremden Hund überschwänglich als neuen besten Freund zu begrüßen. Tatsächlich haben einige Hunderassen ein Problem mit der oft sehr distanzlosen und in ihren Augen respektlosen Art des Labradors.

 

Ein junger Labrador (und auch ein entsprechend geförderter und schlanker erwachsener Labrador) bringt viel Energie mit, ist verspielt und will Beschäftigung. Dummy-Arbeit bietet sich geradezu an. Züchter können häufig Kontakt zu den Dummy-Gruppen in der Umgebung herstellen. Den Hund nur dem Ball hinterher rennen zu lassen, pusht auf, ohne wirklich auszulasten, stellt nicht wirklich eine Zusammenarbeit mit dem Hund dar und ist deshalb nur bedingt ein Ersatz für Dummy-Arbeit. Für Agility eignet der Labrador sich auf Grund des kräftigen Knochenbaus eher nicht. Alternativen zur Dummy-Arbeit wären jedoch Obedience oder Dogdance.

 

Die Pflege ist wenig aufwendig. Da der Labrador aber haart und draußen kaum eine Pfütze auslässt, sollte man nicht zu penibel sein.

Seine Verfressenheit macht es wichtig, sehr auf seine Figur zu achten. Vor allem, da der Labrador zu Gelenk-Fehlbildungen (Hüftgelenksdysplasie und Ellenbogendysplasie) neigt. Man minimiert das Risiko einer Erkrankung und erhöht die Chance auf einen wirklich wesensfesten, freundlichen Hund, wenn man sich viel Zeit bei der Auswahl des Züchters lässt und nicht am falschen Ende spart.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Notvermittlung:

 

Deutscher Retriever Club e.V.

Margitta Becker-Tiggemann

E-Mail: office(at)drc.de

Internet: www.drc.de

 

Labrador Club Deutschland e.V.

Andrea Kienitz

E-Mail: lcd-geschaeftsstelle(at)labrador.de

Internet: www.labrador.de

 

Retriever in Not e.V.

Dagmar Auf der Maur

info(at)retriever-in-not.de

http://www.retriever-in-not.de/

 

Retriever Netzwerk

info(at)retriever-netzwerk.de

http://www.retriever-netzwerk.de/

 

 

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Retriever Care Europe e.V.

E-Mail: info(at)retriever-care-europe.de

http://www.retriever-care-europe.de

 

Retriever-Hilfe e.V.

Email: admin(at)retriever-hilfe-ev.de

www.retriever-hilfe-ev.de

 

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