Größe: Rüden: mindestens 80cm, Hündinnen: mindestens 72cm

 

Gewicht: ab 50kg

 

Fell: kurz, dicht, glatt und glänzend

 

Farbe: gelb mit schwarzer Maske, gelb und schwarz gestromt, schwarz-weiß gefleckt, schwarz (weiße Abzeichen erlaubt), blau (weiße Abzeichen erlaubt)

 

häufige Krankheiten: dilatative Cardiomyopathie, Krebserkrankungen, HD, ED, Magendrehung, Bindehautentzündung

 

Lebenserwartung: 5-8 Jahre

 

FCI Gruppe 2, Sektion 1: molossoide, doggenartige Hunde

 

 

Geschichte

 

Die Deutsche Dogge kann auf römische Mastiffs zurückgeführt werden, die in der Antike als schwere Kampf- und Kriegshunde gehalten wurden. Aus ihnen entwickelten sich im Mittelalter in verschiedenen europäischen Ländern molossoide Rassen, die zu Jagd- und Wachzwecken genutzt wurden. Es wird vermutet, dass auch Windhunde eingekreuzt wurden, um den alten Mastiff-Typ wendiger und schneller zu züchten. Speziell der Irische Wolfshund wird hierbei genannt, der Größe und Eleganz einbringen sollte. Jagdlich wurden die so entstandenen Doggen vor allem auf Wildschweine, Bären und andere wehrhafte Tiere angesetzt. Auch als eindrucksvolle Begleiter am Hof waren die großen Hunde beliebt.

Je nach Landstrich entwickelten sich verschiedene Typen der Dogge, wie z.B. die Ulmer Dogge, die Dänische Dogge oder der Saupacker. 1880 beschloss ein Komitee unter Vorsitz von Dr. Bodinus, alle Varietäten unter dem Begriff der Deutschen Dogge mit einheitlichem Standard zusammen zu fassen. Diese Entscheidung war nicht unumstritten, da mehrere Länder die Herkunft der Dogge für sich beanspruchten. Zwar setzten sich die deutschen Züchter durch, doch noch heute ist die Dogge teils als „Dänische Dogge“ bekannt.

Einer der prominentesten Doggenhalter war Fürst Otto von Bismarck, der sich über 60 Jahre hinweg immer von Deutschen Doggen begleiten ließ, was der Rasse den Beinamen „Reichshund“ einbrachte. Heute wird die Deutsche Dogge als Begleit- und Familienhund geschätzt.

 

 

Verhalten und Wesen

 

wachsam

Trotz ihrer eher kämpferischen Vergangenheit und ihres eindrucksvollen Äußeren, ist die Deutsche Dogge allgemein ausgeglichen und freundlich. Sie hat eine hohe Reizschwelle und ein großes Selbstbewusstsein, was sie nur eingreifen lässt, wenn ihrer Familie wirklich ernsthafte Gefahr droht. Sie bellt oder droht nur selten, was bei einem Hund ihrer Größe auch nicht nötig ist. Kaum jemand wird ernsthaft herausfinden wollen, ob sie wirklich nichts tut. Fremden gegenüber ist sie eher zurückhaltend, aber weder scheu noch aggressiv. Ihre Familie dagegen liebt sie, ist anhänglich und reagiert sensibel auf die Stimmungen ihrer Menschen.

 

Gerade als junger Hund bewegt sich die Deutsche Dogge gerne und viel, ist aber dennoch allgemein ruhig und geduldig. Sie gilt als eher leichtführig, hat aber durchaus einen eigenen Kopf und überdenkt Kommandos und Situationen gerne erst mal. Auf sehr strenge, harte Erziehung reagiert sie stur, auf positive Motivation und Konsequenz spricht sie dagegen sehr gut an.

 

 

Haltung und Pflege

 

Die Deutsche Dogge ist sehr menschenbezogen und gut als Familienhund zu halten. Normalerweise geht sie mit Kindern sehr sanft und geduldig um. Als junger Hund muss sie jedoch lernen, ihre Kräfte richtig einzuschätzen.

 

Die Rasse ist ausgesprochen anhänglich und bleibt nur ungern allein. Für Außenhaltung ist sie völlig ungeeignet. Möchte man die Deutsche Dogge in der Wohnung halten, muss diese ebenerdig sein. Bis sie ausgewachsen, darf die Deutsche Dogge überhaupt keine Treppen laufen und auch im Alter können verschiedene Erkrankungen das Treppen steigen unmöglich machen. Mit anderen Haustieren und auch mit Artgenossen gibt es in der Regel keine Probleme. Die Deutsche Dogge ist nicht streitlustig, sondern neigt eher dazu, gelassen über den Dingen zu stehen. Auch Jagdtrieb bringt sie kaum mit. Auf Grund ihrer Kraft und Größe ist eine gute Erziehung allerdings zwingend nötig. Sie ist recht lernwillig und macht es ihren Besitzern dadurch nicht allzu schwer. Dennoch sollte man sich als Mensch der großen Verantwortung, diesen Hund sicher zu führen, bewusst sein. Dazu gehört auch, die Dogge von Anfang an sehr gut zu sozialisieren und an ihre Umwelt zu gewöhnen. Dann erhält man mit der Deutschen Dogge einen ausgesprochen gelassenen, selbstsicheren und freundlichen Begleiter.

 

Foto: Dan Bennett/flickr Doggen machen Eindruck

Es ist sehr wichtig, dass die Sehnen und Muskeln der Dogge gut trainiert sind, um sie lange gesund und fit zu halten. Trotz ihres eher ruhigen Gemüts, sind daher im Erwachsenenalter tägliche längere Spaziergänge Pflicht. Im Welpenalter dagegen darf der Körper keinesfalls überfordert werden. Wilde Spiele, Treppen laufen sowie große Spazierrunden sollten unterbleiben. Trotzdem wird kaum eine Dogge älter als 8-10 Jahre. Und selbst dies ist schon ein großes Glück.

 

Die Deutsche Dogge neigt zu Knochenkrebs, Magendrehungen, Hüftgelenksdysplasie, zur Herzmuskelerkrankung DCM und anderem mehr. 28% der Deutschen Doggen sterben, bevor sie 5 Jahre alt sind. Um die Gefahr einer Erkrankung zu minimieren, spielt neben angemessener Bewegung, auch die Ernährung eine große Rolle. Der Züchter oder ein Tierarzt sind zu diesem Thema gute Ansprechpartner.

 

Ein Hauptgrund für die hohe Anfälligkeit für Krankheiten und Knochenprobleme verschiedener Art, ist die immense Größe. Leider legen immer noch viele Züchter und auch Käufer Wert darauf, möglichst große Hunde zu erhalten. Sehr viel unterstützenswerter sind Bestrebungen einiger Züchter, Gesundheit und Langlebigkeit in der Zucht deutlich wichtiger, als die Größe anzusetzen. Durchgesetzt werden kann dies aber nur, wenn die Käufer ihren Focus ebenfalls darauf legen.

 

Vor dem Kauf muss auch bedacht werden, dass ein Hund dieser Größe in allem mehr braucht, als ein kleiner Hund. Viel Futter, einen großen Schlafplatz, ein sehr großes Auto und auch der Tierarzt ist teurer. In Anbetracht der Ausgaben, die man im Laufe ihres Lebens haben wird, macht es überhaupt keinen Sinn, bei der Anschaffung Geld zu „sparen“ und die Dogge statt bei einem guten Züchter, bei einem dubiosen Vermehrer zu kaufen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass man das Geld dann hinterher in den Tierarzt investieren darf.

 

 

Ansprechpartner/Zuchtverband/Nothilfe:

 

Deutscher Doggen-Club 1888 e.V.

Doris A. Zevens

47551 Bedburg-Hau

E-Mail: info(at)doggen.de

Internet: www.doggen.de

 

Kynologische Gesellschaft für Deutsche Doggen e.V.

Heiko Wagner

55576 Sprendlingen

E-Mail: kydd(at)kyddoggen.net

Internet: www.kyddoggen.com

 

DOGGEN-NOTHILFE

24211 Postfeld

http://www.doggen-nothilfe.de

 

NotDogge e.V.

Peter Wiesseckel

85084 Reichertshofen

http://www.notdogge.de

 

Doggen-Rettung

Astrid Lindner

NIEDERLANDE

http://www.doggen-rettung.de

 

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