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Hundehaltung in der Mietwohnung

26. Juli 2013 in News aus der Tierwelt, welcher Hund passt zu mir?

Nicht jeder Mensch, der einen Hund aufnehmen möchte, lebt in einem Haus mit Garten. Eine Wohnung zu finden, in der Hunde erlaubt sind, ist oftmals allerdings gar nicht so einfach. Wie entscheiden Gerichte, wenn Nachbarn oder der Vermieter gegen den Hund sind? Und ist ein Hund in einer Wohnung überhaupt glücklich und ausgelastet?

 

Welche Hunde eignen sich für die Haltung in einer Mietwohnung?

ein Garten ersetzt weder Spaziergänge, noch Beschäftigung mit dem Hund

Ein Garten ersetzt weder Spaziergänge, noch Beschäftigung mit dem Hund

Die meisten Hunde sind nicht automatisch glücklicher oder gar ausgelasteter, wenn sie in einem Haus mit Garten wohnen. Ein Garten hat viele Vorteile, aber wenn der Hund dort nur sich selbst überlassen wird, ist dieser kaum interessanter oder abwechslungsreicher, als die Wohnung. Die wenigsten Hunde beschäftigen sich im Garten selbst über längere Zeit (außer sie nehmen ihren Wachhund-Job sehr ernst) und gehen dort auch nicht spazieren.

 

Die Vorstellung, dass größere Hunde nicht in einer Mietwohnung gehalten werden sollten, hält sich dennoch in vielen Köpfen hartnäckig. Tatsächlich ist einiges dabei zu bedenken.

 

Hunde schlafen und dösen rund 16 – 20 Stunden pro Tag, je nach Rasse und Alter des Hundes. Wichtig ist, dass der Hund in der restlichen Zeit gut ausgelastet wird. Die Ansprüche des Hundes hängen dabei weniger von seiner Größe ab, sondern vielmehr von seinem Temperament und Arbeitsdrang. Man denke z.B. an einen quirligen kleinen Jack Russell und im Vergleich dazu an eine gemütliche Englische Bulldogge. Arbeitshunde-Rassen haben dabei zumeist eine recht genaue Vorstellung, welche Art der Auslastung sie benötigen.

Für die meisten nicht-Arbeitsrassen gilt aber: wenn der Hund sich zumindest einmal am Tag draußen richtig auspowern kann, dazu seinen Menschen viel im Alltag begleitet und/oder im Haus zusätzlich kleine Denk- und Suchspiele geboten bekommt, wird er in der Regel ausgelastet und damit in der Wohnung zufrieden und ruhig sein. So passt auch ein großer Hund problemlos in eine kleine Wohnung.

 

im Alter fällt das Treppensteigen nicht mehr leicht

Im Alter fällt das Treppensteigen nicht mehr leicht

Ein Problem kann bei größeren Hunden allerdings eine Wohnung in einem oberen Stockwerk ohne Aufzug werden. Wird der Hund krank oder bekommt im Alter Arthrose, wird er die Treppen unter Umständen nicht mehr laufen können. Eine Faustregel bei der Rassewahl in dieser Situation sollte entsprechend sein, dass man den Hund zur Not problemlos mehrmals täglich die Treppen runter und wieder rauf tragen kann.

 

Ebenfalls kann es zu Problemen mit sehr territorialen Rassen kommen. Diese wurden darauf selektiert, teils über viele Jahrhunderte hinweg, dass sie Fremden gegenüber auf dem eigenen Grund und Boden sehr misstrauisch sind. Potentiell “Gefährliches” wird gemeldet oder aktiv “vertrieben”. Das Territorium wird dabei in einer Mietwohnung häufig auf das ganze Haus mit angrenzendem Grünstreifen ausgedehnt. Eine Rasse mit möglichst wenig Wachtrieb ist daher in einer Mietwohnung immer vorzuziehen. Untersuchungen haben gezeigt, dass Einbrecher sich bereits durch das bloße Vorhandensein eines (eigentlich netten) Hundes abschrecken lassen (siehe auch: der Hund als Schutz vor Einbrechern)

 

Wenn die Wohnung sehr klein ist, ist auch zu bedenken, dass der Hund kaum Rückzugsorte hat. Gerade in einem trubeligen, lauten Haushalt kann ein sensibles Exemplar dann schnell überfordert sein oder ein hibbeliger Hund gar nicht mehr zur Ruhe kommen.

 

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Sean Naber/flickr ein Welpe braucht sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit

Viele Menschen möchten ihren Hund von Anfang an begleiten, aber ein Welpe kann in einer Mietwohnung zu einigen Problemen führen. Ein Welpe kann noch nicht einhalten, bis man mehrere Stockwerke tiefer irgendwann auf einem Rasenstreifen ankommt. Auch ist ein Hund erst mit etwa 4-6 Monaten wirklich stubenrein (siehe auch: so wird der Hund stubenrein). Vor allem Holzböden und Teppichböden leiden so zwangsläufig, was keinen Vermieter erfreut.

Ebenfalls braucht ein Welpe meist längere Zeit, bis man ihn einige Stunden am Stück alleine lassen kann. Ein Welpe hat sehr kurze Schlaf-Wachphasen. Bei mehrstündiger Abwesenheit wird er also einige Male aufwachen, jeweils mit drückender Blase und voller Tatendrang. Er weiß noch nicht, dass er die Fußleiste nicht ankauen darf, um Milderung für sein vom Zahnen juckendes Zahnfleisch zu erfahren, oder dass er nicht zur Beschäftigung einzelne Fasern aus dem Teppich ziehen darf. Auch bellen und jaulen viele junge Hunde (und teils auch noch erwachsene) aus Verlassensängsten (siehe auch: so lernt der Hund alleine zu bleiben). Ein Welpe erfordert sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit von seinem Besitzer, gerade in einer Mietwohnung.

 

 

Darf der Vermieter Haustierhaltung verbieten?

Das größte Problem, wenn man mit einem (großen) Hund in einer Mietwohnung leben möchte, ist überhaupt erst mal eine Wohnung zu finden. Viele Vermieter lehnen Hunde von vornherein ab. Gründe dafür sind teils schlechte Erfahrungen mit hundebesitzenden Vormietern, oft aber können sich Vermieter auch allgemein nicht vorstellen, dass es mit einem Hund nicht früher oder später zu Problemen kommen wird. Der Hund könnte ausdauernd bellen, Fell und Dreck im Hausflur verlieren oder in der Wohnung zu Schäden führen, indem er z.B. die Böden oder Fenster zerkratzt, an den Wänden markiert oder die Fußleiste abkaut. Dazu kommt die Sorge, andere Mieter könnten sich schon durch die reine Anwesenheit eines noch so lieben Hundes belästigt fühlen. Einige Menschen haben starke Ängste vor Hunden oder eine Tierhaarallergie.

 

Kaninchen dürfen auch ohne Zustimmung des Vermieters gehalten werden

Kaninchen dürfen auch ohne Zustimmung des Vermieters gehalten werden

Ein „Gesetz“ zum Halten von Hunden in einer Mietwohnung gibt es nicht. Nach recht einhelliger Meinung der Gerichte, gehört das Halten von Haustieren allgemein durchaus zur vertragsgemäßen Nutzung einer Wohnung dazu, Tiere sind Teil der Lebensführung. Allerdings müssen gerade in einer Mietwohnung auch die Interessen des Vermieters und der Nachbarn berücksichtigt werden. Im Fall von Kleintieren, die nicht in übermäßiger Anzahl gehalten werden und weder durch Gestank noch durch Lärm auffallen, darf eine Haltung tatsächlich nicht generell verboten werden. Entsprechende Klauseln im Mietvertrag sind ungültig und sie dürfen sogar ohne Wissen und Zustimmung des Vermieters einziehen. Unter diese “Kleintierregelung” fallen vor allem solche Tiere, die im Käfig, im Terrarium oder Aquarium gehalten werden, also z.B. Rennmäuse, Hamster, Kaninchen, Meerschweinchen, Wellensittiche und Zierfische, aber auch in Terrarien gehaltene „Exoten“, sofern sie nicht unter das Artenschutzabkommen fallen. Ausnahme: es handelt sich um giftige „gefährliche“ Tiere oder um sehr laute Tiere (Großpapageien). Bei Ratten entscheiden manche Gerichte im Sinne des Vermieters, dass die Haltung auf Grund des „Ekligkeitsfaktors“ untersagt werden darf.

 

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Jason Scragz/flickr so genannte Kampfhunde kann ein Vermieter auch dann verbieten, wenn schon andere Hunde im Haus leben

Bei Hunden und Katzen hat ein Vermieter da schon deutlich mehr Mitspracherecht. Eine Klausel, die Hundehaltung nur nach Absprache erlaubt, ist rechtsgültig. Hat der Vermieter gute Gründe, die Haltung nicht zu gestatten, muss der Mieter dies akzeptieren. Steht nichts zu Haustieren im Mietvertrag, könnte der Mieter daraus schließen, dass Hundehaltung erlaubt ist und wenn es hart auf hart kommt, können ihm Gerichte sogar Recht geben. Meist kommt es dabei allerdings auf die Gesamtumstände an (z.B.: Beschweren sich Mitmieter über den Hund? Leben bereits Hunde im Haus? Handelt es sich um einen so genannten Kampfhund?). Es ist immer der bessere Weg, auch im Sinne eines menschlichen Miteinanders, vor dem Hundeeinzug das Gespräch mit dem Vermieter und eventuell mit den Nachbarn zu suchen.

 

Ein generelles Verbot der Hundehaltung ist am 20.03.2013 vom Bundesgerichtshof für unzulässig erklärt worden. Der Bundesgerichtshof entschied im Falle eines Kleinhundes, der unter anderem zur Aufmunterung eines kranken Kindes gedacht war, dass der Vermieter in diesem Fall die Hundehaltung tolerieren muss. Der Bundesgerichtshof ging sogar noch weiter: in diesem Grundsatzentscheid heißt es, dass Klauseln zur generellen Untersagung der Hunde- und Katzenhaltung unwirksam sind. Begründung: “Sie benachteiligt den Mieter unangemessen, weil sie ihm eine Hunde- und Katzenhaltung ausnahmslos und ohne Rücksicht auf besondere Fallgestaltungen und Interessenlagen verbietet” (Aktenzeichen VIII ZR 168/12).

 

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Brian Snelson/flickr Gegen Kleinsthunde wie Chihuahua oder Yorkshire Terrier lassen sich nur schwer Gründe finden

Daraus darf nicht geschlossen werden, dass sich nun jeder nach Belieben einen Hund oder eine Katze anschaffen kann. Allerdings muss nun eine Interessenabwägung aller Beteiligten erfolgen (Vermieter, Mieter, Nachbarn). Lediglich bei guten Gründen gegen die Tierhaltung, hat das Verbot bestand. Was für einen Einfluss dieses Urteil auf zukünftige Gerichtsentscheide haben wird, muss abgewartet werden. Vor allem bei der Haltung mehrerer (großer) Hunde oder bei der Haltung eines sogenannten “Kampfhundes” wird man vor Gericht weiterhin gegen die “Interessen” des Vermieters/Nachbarn wenig Chancen haben.

 

Generell nicht verboten werden dürfen Blindenführhunde und andere Hunde, die nachweislich für die Erkrankung des Halters sehr sinnvoll sind. Im Zweifelsfall ist aber auch dies wieder eine Interessenabwägung vor Gericht.

 

 

Wie überzeugt man den Vermieter von seinem Hund?

Oft ist in Mietverträgen die Klausel “Haustiere nur nach Absprache” enthalten. Hier hat man gute Chancen, den Vermieter von seinem Hund zu überzeugen. Ein nettes persönliches Vorstellen des Hundes oder ein schönes Bild kann den Mieter schon vom Hund einnehmen. Und hat man eine Unterschriftenliste aller Mitmieter, dass dem Hund zugestimmt wird, kann man dem Vermieter so einen Teil der Bedenken nehmen. Sinnvoll ist es ebenfalls, im Gespräch mit dem Vermieter viel Verantwortungsbewusstsein zu zeigen, wie z.B. dass der Hund nicht längere Zeit alleine bleiben muss (weniger Gefahr eines “Bellproblems”), dass man Hundedreck im Hausflur unverzüglich entfernen wird und den Hund selbstverständlich nicht im Gemeinschaftsgarten seine Geschäfte erledigen lässt. Eine Hundehaftpflichtversicherung ist immer sinnvoll und zeigt dem Vermieter, dass er auf eventuellen Schäden nicht sitzen bleibt. Hat man vorher schon mit dem Hund zur Miete gelebt, ohne dass es Probleme dadurch gab, kann man sich dies vom ehemaligen Vermieter bescheinigen lassen. Legt man das Schreiben dem potentiellen neuen Vermieter vor, kann auch das dazu beitragen, Bedenken zu nehmen.

 

Wird ein Hund erlaubt, ist ein zweiter Hund nicht automatisch auch willkommen

Wird ein Hund erlaubt, ist ein zweiter Hund nicht automatisch auch willkommen

Hat der Vermieter dem Hund zugestimmt, sollte dies unbedingt schriftlich festgehalten werden, um nachträgliche “Rückzieher” zu vermeiden. Eine Erlaubnis kann dabei entweder nur für diesen einen Hund erteilt werden oder aber generell zur Hundehaltung. Ist ersteres der Fall, muss für einen “Nachfolger-Hund” oder einen Zweithund erneut beim Vermieter angefragt werden. Ebenfalls darf man nicht automatisch davon ausgehen, dass man einen Hund halten darf, nur weil der Nachbar einen hat. In der Praxis zeigt sich allerdings, dass Gerichte in dem Punkt recht unterschiedlich urteilen, wie hier nachzulesen ist.

 

Eine Haltungserlaubnis kann natürlich auch widerrufen werden, wenn sich zeigt, dass vom Hund erhebliche Belästigung oder gar Bedrohung für die Nachbarn ausgeht oder ein Nachbar nachweislich allergisch auf den Hund reagiert.

 

Falls der Vermieter oder Nachbarn hartnäckig gegen den Hund sind, ist ein Wohnungswechsel meist die empfehlenswerteste Lösung, will man am Hundewunsch festhalten. Ärger ist sonst schon wegen Kleinigkeiten vorprogrammiert.

Schafft man einen Hund gar ohne Zustimmung des Vermieters “heimlich” an, ohne dass Hundehaltung erlaubt ist, entscheiden Gerichte bislang in fast allen Fällen, dass der Vermieter eine Abschaffung des Hundes verlangen kann und bei Nichtbefolgen eine fristlose Kündigung folgen kann.

 

Der Hund als Schutz vor Einbrechern

21. Juni 2013 in News aus der Tierwelt, welcher Hund passt zu mir?

 

Im Jahr 2012 ereigneten sich laut Kriminalstatistik bundesweit gut 144.000 Einbrüche in Privatwohnungen, ein Anstieg von 8,7% im Vergleich zum Vorjahr. Durchschnittlich kommt es damit etwa alle 3,5 Minuten in Deutschland zu einem Wohnungseinbruch.

 

Grund genug, sich über eine ausreichende Sicherung der eigenen Wohnung Gedanken zu machen. Aber was schreckt Einbrecher zuverlässig ab? Die meisten Einbrecher sind “Gelegenheitsdiebe”. Sie nutzen Dunkelheit und schlecht gesicherte Türen und Fenster in Erdgeschosswohnungen, weil dies am einfachsten und schnellsten Erfolg verspricht. Eine vernünftige Hausbeleuchtung und entsprechend gut gesicherte potentielle “Eingänge” für die Diebe sind damit Grund-Maßnahmen, die viele Einbrüche bereits verhindern. Eine Alarmanlage kann ergänzend sinnvoll sein, wenn sie vom Täter nicht mit einfachen Mitteln umgegangen werden kann. Spätestens an diesem Punkt fällt vielen Menschen auch ein Hund zur Sicherung des Eigentums ein. Wenn er gute Wachhundqualitäten mitbringt, meldet er zuverlässig alles Ungewöhnliche und kann den Einbrecher damit aktiv vertreiben. Die Statistik zeigt, dass alleine ein Hundewarnschild etwa 2/3 aller Einbrecher abschreckt.

 

 

Ein Hund als “lebende Alarmanlage”?

 

Hunde dienen Menschen schon seit mehreren Tausend Jahren als Wächter. Sie haben ein hervorragendes Gehör und sind nachts sogar besonders aufmerksam. Die meisten Hunde haben dabei ein Gefühl für ihr Territorium, unterscheiden zwischen eigenem Revier und neutraler Gegend, zwischen bekannten und fremden Menschen.

 

die wenigsten Hunde sind alleine durch das Bewachen des Grundstücks ausgelastet und glücklich

die wenigsten Hunde sind alleine durch das Bewachen des Grundstücks ausgelastet und glücklich

Tatsächlich ist ein Hund aber ein recht anspruchsvoller “Ersatz” einer elektronischen Alarmanlage, wenn er tatsächlich in erster Linie als Wächter und nicht als Familienmitglied dienen soll. Ein Hund wird im Laufe seines Lebens teurer, als selbst eine sehr gute Alarmanlage es ist, und stellt zudem einige Ansprüche: Pflege, Sozialkontakte, Spaziergänge und Erziehung. Mit etwas Pech nimmt er seinen Job zudem zu ernst und nervt Nachbarn durch anhaltendes Bellen oder lässt selbst willkommenen Besuch nicht mehr aufs Grundstück. Beißt er beispielsweise den Paketboten, hat man ein ernstes Problem. Ein fertig ausgebildeter Wachhund ist sehr teuer, möchte man ihn selbst dazu erziehen, braucht es viel Hundeverstand und Zeit. Privates Abrichten von Hunden auf Menschen ist in Deutschland verboten! Auch sind gerade die „ernsthafteren“ Hunderassen häufig Spätentwickler. Erst im Alter von um die 3 Jahre sind sie geistig wirklich erwachsen und zeigen ihr volles Potential. Ein Hund einer „Wachhunderasse“ kann durchaus mit 1 Jahr noch jeden Fremden fröhlich begrüßen, mit 2 Jahren aus Unsicherheit dann mal “überreagieren” und mit 3 Jahren ein zuverlässiger Wächter sein. Wichtig ist, dass der Mensch seinen Hund durch die Lebensphasen gezielt begleitet und Anleitung gibt.

 

In Privathand ist es daher fast immer sinnvoller, wenn man den Hund in erster Linie als sozialen Familienbegleiter in seinem Leben haben möchte und gerne seinen Alltag mit dem Hund teilt. Die abschreckende Wirkung auf Einbrecher ist dann ein netter Nebeneffekt.

 

 

Wie sicher schützt ein Hund vor Einbrüchen?

 

Die abschreckenste Wirkung an einem Hund ist interessanterweise weniger die Angst vor einem Biss, sondern der Lärm, den ein meldender Hund macht.

 

Hunde, die bellen, beißen nicht?

Hunde, die bellen, beißen nicht?

Da die meisten Diebe “leichte Gelegenheiten” nutzen, gehen sie das Risiko, durch Gebell auf sich aufmerksam zu machen, nur ungern ein. Haben sie es nicht auf ein ganz bestimmtes Objekt abgesehen, reicht also alleine das Vorhandensein eines Hundes, ohne dass dieser besondere Wachhundqualitäten mitbringen muss. Möchte ein Einbrecher dagegen in ein bestimmtes Haus eindringen, nützt ein Hund nur noch bedingt. Vielleicht bellt der Zwingerhund auch grundlos oft genug, so dass es den Nachbarn nicht weiter auffällt. Vielleicht ist der Hund durch Wurst zu bestechen oder frisst sie zumindest samt Betäubungsmittel oder Schlimmerem. Vielleicht ist der Hund leicht einzuschüchtern oder lässt sich vertrauensselig von den scheinbar freundlichen Absichten des Fremden überzeugen. Will ein Einbrecher in ein ganz bestimmtes Haus, wird er meist Wege finden, trotz Hund sein Vorhaben durchzuziehen.

 

Dazu kommt, dass die wenigsten Menschen Hunde als reine Wachhunde permanent frei auf dem Grundstück halten. Menschen gehen mit ihren Hunden spazieren (und das häufig zu den immer gleichen Zeiten) und auch im Urlaub, der von Dieben gerne genutzt wird, bleibt der Hund selten alleine Zuhause. Gerade für die Urlaubszeit können dabei so genannte Haussitter von behördlich zugelassenen Agenturen eine sinnvolle Alternative sein. Diese verbringen die meiste Zeit des Tages in der Wohnung, übernehmen wichtige Nachbarschaftspflichten und sind gegen in der Wohnung verursachte Schäden versichert. Weitere Informationen dazu findet man unter anderem hier.

 

 

Darf ein Hund Einbrecher beißen?

 

OakleyOriginals

Foto: OakleyOriginals/flickr alleine das Vorhandensein eines Zauns, ist keine ausreichende Sicherung

Grundsätzlich muss ein Hund in Deutschland so gehalten werden, bzw. gesichert sein, dass er niemanden verletzen kann. Das gilt weitestgehend auch für Menschen, die unbefugt das Grundstück betreten. Beißt ein Hund auf dem eigenen Grundstück einen “Eindringling”, kann diesem unter Umständen Schmerzensgeld zugesprochen werden und dem Hundehalter eine Überprüfung der „Gefährlichkeit“ des Hundes drohen (Wesenstest). Im Extremfall kann der Hundehalter sich sogar wegen fahrlässiger Körperverletzung strafbar machen. Vor Gericht spielt dabei zum einen eine Rolle, wie ausreichend die „Sicherung“ des Hundes war, ob z.B. auch ein Kind leicht Zugang zum Grundstück hätte finden können. Wichtig sind ein ausreichend hoher Zaun, verschlossene Tore und Warnschilder an jedem Tor. Die Warnschilder sollten auf einen freilaufenden Hund hinweisen und das Betreten des Grundstückes verbieten oder nur auf eigene Gefahr gestatten. Aber auch dies muss vor Gericht nicht zwingend als “ausreichende Sicherung” angesehen werden. Zumindest wird einem Erwachsenen in dem Fall aber häufig eine Teilschuld gegeben. Eher nicht ratsam sind Schilder, die auf einen bissigen oder gefährlichen Hund hinweisen, da der Halter so gewissermaßen bereits zugibt, dass von seinem Hund ein hohes Verletzungsrisiko ausgeht. Damit muss er auch einer ganz besonderen Sorgfaltspflicht bei der Sicherung des Hundes nachkommen.

 

Betritt jemand nicht nur unbefugt das Grundstück, sondern bricht in die Wohnung ein und wird dort gebissen, wird ihm mit großer Wahrscheinlichkeit zumindest eine Mitschuld gegeben, falls der Hundehalter überhaupt belangt wird.

 

ein Herdenschutzhund imponiert schon alleine durch Anwesenheit

ein Herdenschutzhund imponiert schon alleine durch Anwesenheit

Daneben entscheiden Gerichte auch nach „Verhältnismäßigkeit“. Betritt jemand „nur“ unbefugt ein Grundstück, kann ein Biss als unverhältnismäßig eingestuft werden. Wird der Eigentümer (oder der Hund) aber durch einen Eindringling ernsthaft angegriffen, kann ein „Verteidigen“ (Notwehr) durch den Hund durchaus verhältnismäßig sein. Pauschale Aussagen sind hier nicht zu machen, vor Gericht spielen viele Faktoren in das Urteil mit rein, es sind immer Einzelfallentscheidungen. In jedem Fall ist es verboten (und kann empfindliche Konsequenzen für Hund und Halter haben) wenn ein Hund privat „scharf gemacht“ wird oder auf Einbrecher „gehetzt“ wird.

 

Allgemein gilt beim Hund in Deutschland die „Gefährdungshaftung“. Das heißt, dass der Hundehalter grundsätzlich erst mal für alle Schäden, die der Hund verursacht, haftbar ist, unabhängig davon, wie es dazu kam. Alleine das Halten eines Hundes stellt nach deutschem Recht eine potentielle Gefahr dar, da er “in seinem Verhalten nicht vernunftgesteuert und im allgemeinen unberechenbar ist.” (OLG Hamm, Az.: 2 Ss 1035/95)

 

Der entsprechende Paragraph im BGB:

 

§ 833 BGB

 

Haftung des Tierhalters

 

Wird durch ein Tier ein Mensch getötet oder der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist derjenige, welcher das Tier hält, verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen. Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn der Schaden durch ein Haustier verursacht wird, das dem Beruf, der Erwerbstätigkeit oder dem Unterhalt des Tierhalters zu dienen bestimmt ist, und entweder der Tierhalter bei der Beaufsichtigung des Tieres die im Verkehr erforderliche Sorgfalt beobachtet oder der Schaden auch bei Anwendung dieser Sorgfalt entstanden sein würde.”

 

 

der will nur spielen?

der will nur spielen?

Wie weit dies gehen kann, wird aus folgender Urteilsbegründung deutlich:
Ein Tierhalter, der seinen Hund frei laufen lässt, hat auch für solche Schäden einzustehen, die dadurch verursacht werden, dass sich jemand von diesem Tier bedroht fühlt, wegläuft und hierdurch einen Schaden verursacht. Dieser Schaden ist dem Hund zuzurechnen, da die Ursache des Weglaufens alleine von dem Hund ausging. Im Rahmen der Tierhalterhaftung nach §833 BGB muss daher der Hundehalter auch diesen Schaden ersetzen.
(AG Frankfurt, Az. 32 C 2314/99-48).

 

Daher wird allen Hundehaltern dringend empfohlen, eine Hundehaftpflichtversicherung mit entsprechend hoher Deckungssumme abzuschließen.

 

und abschließend ein Beispiel aus der Justiz bzgl. eines beißenden Wachhundes:

 

“Grundstückseigentümer trifft die Verpflichtung für einen verkehrssicheren Zustand
ihres Grundstücks zu sorgen. Im zumutbaren Rahmen sollen Gefahren von Dritten
abgewendet werden. Diese Verpflichtung gilt insbesondere für Grundstücke von
denen aufgrund besonderer Umstände, erhebliche Gefahren ausgehen. Hierzu gehört auch das uneingeschränkte Herumlaufen eines bissigen Hundes, auf einem in
einem Wohngebiet gelegenen Hausgrundstück. Wird ein Besucher in solch einem
Fall gebissen, so haftet der Grundstückseigentümer nicht nur als Hundehalter,
sondern auch, weil er seine Sorgfaltspflicht gegenüber anderen verletzt hat. Ein am
Tor angebrachtes Schild “Warnung vor dem Hund” stellt keine ausreichende
Sicherung dar, weil es ein Betretungsverbot nicht ausspricht und auch nicht auf die
Bissigkeit des Hundes hinweist. Wer aber solch eine Warnung aus dem Wind
schlägt, muss sich im Falle einer Hundebissverletzung, ein Mitverschulden anrechnen lassen und bekommt nicht den vollen Schaden bezahlt.”

(Landgericht Memmingen, Az: 1 S 2081/93)

 

 

Welche Rassen eignen sich besonders als Wachhund?

 

Denkt man an einem „Wachhund“, haben viele Menschen als erstes einen Zwingerhund vor Augen, der jede Bewegung lautstark meldet. Frei auf dem Grundstück laufende Wachhunde sollten, wie oben angesprochen, keinesfalls unvorsichtigen Besuchern gefährlich werden können. Kettenhaltung ist in Deutschland verboten, Anbindehaltung nur unter starken Auflagen erlaubt, wie in der Tierschutz-Hundeverordnung nachzulesen ist.

Glücklicherweise zeigt die Statistik, dass alleine das Vorhandensein des Hundes (auch im Haus!) ausreicht, um Einbrecher abzuschrecken. Welche Hunde eignen sich aber nun als “Wachhunde”?

 

Rottweiler

Rottweiler

Viele Hunde zeigen auf dem eigenen Grundstück Territorialverhalten und melden zumindest Ungewöhnliches, auch wenn sie Rassen angehören, die man nicht gleich als erstes mit einem „Wachhund“ assoziiert. Daher sollte die wichtigste Frage bei der Hundewahl sein, was man außer der abschreckenden Wirkung auf Einbrecher vom Hund erwartet. Wie stellt man sich das Zusammenleben mit ihm vor, was kann man dem Hund bieten? Nimmt man z.B. den Deutschen Schäferhund, für viele der klassische „Wachhund“. In der Regel geht ihm seine Familie über alles, er sollte sehr menschenbezogen sein, aufmerksam und mit viel Wille zur Zusammenarbeit, sportlich und immer einsatzbereit, dabei Fremden gegenüber eher reserviert und wachsam. Für einen reinen Wachhund, erst recht wenn er die meiste Zeit alleine im Zwinger gehalten wird, ist er damit eigentlich denkbar ungeeignet. Die meisten klassischen Gebrauchshunderassen, z.B. auch Dobermann, Rottweiler, Boxer oder Riesenschnauzer, wurden zu enger Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet. Diese Rassen bieten sich an, wenn man dem Hund engen Familienanschluss bieten kann und zusätzlich zum „Wachen“ Hundesport oder zumindest täglich lange Spaziergänge mit Beschäftigung.

 

Hovawart

Hovawart

Klassische Hofhunderassen wie Spitze, Berner Sennenhunde, Leonberger, Deutsche Pinscher oder auch der Hovawart bieten sich für eine (teilweise) Außenhaltung eher an. Aber auch hier sollte auf genügend Sozialkontakt zum Menschen und Spaziergänge außerhalb des Grundstücks geachtet werden. Einige Hovawart-Linien sind zudem eher im „Gebrauchshunde“-Bereich anzusiedeln, sie brauchen deutlich mehr Auslastung. So ziemlich jeder Hund wird es dabei vorziehen, das gesamte Grundstück und nicht nur einen kleinen Zwinger als hauptsächlichen Aufenthaltsort zu Verfügung zu haben.

Die Hofhunderassen bringen meist relativ viel Selbständigkeit mit, wurden gezüchtet, eigene Entscheidungen zu treffen und sind im Erwachsenenalter recht ernsthaft. Bällchen holen oder klassischen Hundesport wissen sie eher weniger zu schätzen. Auch hier ist die Frage, was der Mensch erwartet: z.B. wie „verspielt“ er seinen Hund gerne hätte und ob er genau diesen Hundetyp wirklich zu schätzen weiß.
Ein Vorteil an Rassen, die schon lange als Hofhund gezüchtet wurden, ist, dass sie in der Regel nicht zum Streunen neigen. Auch der Jagdtrieb, falls überhaupt vorhanden, beschränkt sich häufig auf Kleintiere.

 

Don DeBold

Foto: Don deBold/flickr Pyrenäenberghund

Noch eigenständiger und ernsthafter sind die Herdenschutzhunde. Diese sind nicht für überwiegende Zwingerhaltung geeignet, sondern sollten sich frei auf einem möglichst großen Grundstück bewegen können. Unterwürfigkeit, Spieltrieb oder will to please bringen sie nicht mit. Dafür reichen bei ausreichend Grund zum Bewachen und Sozialkontakten zu „Rudelmitgliedern“ auch kleinere Spazierrunden; Hundesport oder sonstige Beschäftigung wollen und brauchen sie in aller Regel nicht. Ob eine Haltung der imposanten Tiere in Deutschland sinnvoll ist, ist umstritten, Einbrecher (und mit etwas Pech auch Besucher) werden dem Grundstück allerdings fern bleiben.

Ähnliches gilt für andere Rassen, die explizit zum Bewachen gezüchtet wurden, wie z.B. Cane Corso, Fila Brasileiro oder Presa Canario.

 

Parson Russell Terrier

Parson Russell Terrier

Terrier waren lange „Allzweckhunde“: Begleiter auf der Jagd, furchtlose und lautstarke Wächter, Schädlingsbekämpfer auf dem Grundstück und Spielkamerad für die Kinder. Die meisten Terrier vereinen noch heute all dies in sich. Sie brauchen in jedem Fall engen Familienanschluss und viel Auslastung. Ihren „Dickkopf“ muss man mögen, mit dem Jagdtrieb sollte man leben können. Anders als andere gut als „Wachhund“ geeignet Hundetypen, gibt es Terrier auch in kleineren Größen.

 

Border Collies sind meist keine guten Wachhunde

Border Collies sind meist keine guten Wachhunde

Bei den Hütehunden kommt es darauf an, wo ihr Haupteinsatzgebiet im Laufe der Rassegeschichte lag. Ein Allround-Farmhund wie der Australian Shepherd oder der Cattle Dog sollte neben Hüteeigenschaften auch Wachtrieb mitbringen, ein Border Collie dagegen ist selten wachsam. Allen Hütehunden ist gemein, dass sie unbedingt ihren Anlagen entsprechende Aufgaben in enger Zusammenarbeit mit dem Menschen bekommen müssen.

Abessinier

19. Oktober 2012 in Rassen

 

 Aussehen

 

Abessinier sind mittelgroße, athletisch gebaute Katzen. Die Rasse wirkt elegant-geschmeidig, mit eher langen, schlanken Beinen und kleinen Pfoten. Der Schwanz verjüngt sich vom Ansatz zur Spitze sichtbar.
Ihr anmutig wirkender, keilförmiger Kopf sitzt auf einem langen, grazilen Hals. Die weit auseinander stehenden, mandelförmigen Augen dürfen grün, bernsteinfarben oder haselnussbraun sein. Die großen Ohren verstärken die keilförmige Kopfform und dürfen einen Haarbüschel tragen, ähnlich wie bei Waldkatzen. Zu spitz sollte die Kopfform nicht sein, eher leicht abgerundet mit kräftiger Kinn-Nasen-Partie.

 

Das Fell der Abessinier ist kurz, weich und eng anliegend. Es sollte einen schimmernd-seidigen Eindruck machen. Typisch ist das Ticking des Fells: jedes einzelne Haar ist mehrfarbig, das heißt, es hat zur Grundfarbe dunklere Bänder. Anerkannt sind hierbei verschiedenste Variationen, wie z.B. ein apricotfarbener Grundton mit Zimtfarbenen Bändern (Sorrel genannt), ein silbrig-heller Grundton kombiniert mit dunkleren Bändern (Silver) oder das typisch „Wildfarben“.

 

Das Gewicht liegt bei Katzen um die 4-5 kg, bei Katern um 5-6 kg

 

 

Geschichte

 

Mit dem Kaiserreich Abessinien, das im Gebiet des heutigen Äthiopien und Eritrea lag, hat der Ursprung der Rasse wahrscheinlich nichts zu tun. Man geht vielmehr davon aus, dass sie sich ursprünglich im südostasiatischen Raum entwickelte, wofür die Fell-Genmutationen sprechen, die sich in diesem Teil der Welt entwickelten. Auf Grund des interessanten Farbschlags (Ticking in Wildfarben) stieß sie dort schon früh auf das Interesse von Europäern. Man vermutet, dass sie hierbei durch Kolonialmächte auch in den Ostafrikanischen Raum (und damit Abessinien) gelangte. Völlig geklärt ist dies allerdings nicht. Aus Abessinien gelangte die Rasse jedenfalls schließlich mit britischen Soldaten Mitte des 19. Jahrhunderts nach Großbritannien. Hier wurden sofort britische Katzenzüchter auf sie aufmerksam, die den Felleffekt weiter entwickeln wollten. Es folgten Einkreuzungen von Hauskatzen und der British Kurzhaar. 1882 wurde die Rasse in Großbritannien offiziell anerkannt. Trotz des anfänglich sehr großen Zuchtinteresses, das auch auf die USA überschwappte, ist die Rasse in Europa nach wie vor recht selten.

 

 

Charakter

 

Abessinier gelten als aktiv, neugierig und verspielt. Die Rasse mag Abwechslung und braucht unbedingt viel Ansprache und Beschäftigung. Sie bringt eine gute Stresstoleranz mit und ist bei guter Auslastung ausgeglichen und freundlich. Dabei ist der Abessinier zwar sehr menschenbezogen, aber nicht unbedingt ein ausgesprochener Schmusetiger, der sich gerne herum tragen lässt. Für jede Art von Spiel und Action sind Abessinier dagegen immer zu begeistern.

Vor allem junge Abessinier stecken voller Tatendrang, weswegen man möglichst zwei Kitten aufnehmen sollte, damit die Katzen ausgelastet sind und nicht die ganze Wohnung umdekorieren.
Ansonsten ist die Rasse sehr unkompliziert, fröhlich und gerne immer mit dabei.

 

 

Haltung und Pflege

 

Auf Grund des Temperaments der Rasse, passen Abessinier gut in eine turbulente Großfamilie, wo immer etwas los ist. Muss sie längere Zeit des Tages alleine bleiben, sollte zumindest eine zweite Katze mit ähnlichem Aktivitäts-Level vorhanden sein. Schön wäre auch ein gesicherter Freilauf oder zumindest ein Balkon. Sie braucht die Möglichkeit zu klettern, zu rennen und immer wieder neues zu erkunden.

 

Im Allgemeinen kommen Abessinier sehr gut mit Artgenossen und netten Hunden zurecht und wissen überhaupt jede Art von Abwechslung und Gesellschaft zu schätzen. Dennoch nehmen sie im Zusammenleben mit anderen Tieren gerne eine dominante Stellung ein und passen eher schlecht zu einer sehr sensiblen zweiten Katze.

 

Das Fell ist sehr pflegeleicht. Allgemein gilt die Rasse als robust, gesund und langlebig.

 

 

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Beschäftigung mit dem Tier

16. Oktober 2012 in Welches Haustier passt zu mir

 

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Beschäftigung

 

welches Haustier passt zu mir - Kaninchen?

Hund und Kaninchen

Keine Frage, Haustiere bereichern das Leben ihrer Menschen. Sie bringen Leben in die Wohnung und Abwechslung in den Alltag, dienen als Seelentröster, Spielkamerad und Freizeitpartner. Fast jedes Kind wünscht sich irgendwann ein Haustier, auch viele Erwachsene können sich ein Leben ohne Tiere kaum vorstellen.

Haustiere zu halten, bedeutet allerdings auch viel Verantwortung sowie zeitlichen und finanziellen Aufwand, und das in der Regel über viele Jahre hinweg. Damit Mensch und Tier dauerhaft miteinander glücklich werden, müssen daher Ansprüche des Tieres und Wünsche des Menschen zueinander passen.

 

Die folgenden Tabellen sollen helfen, das zu seinem Leben und seinen Vorstellungen passende Haustier zu finden.

 

 

Haltung als reines Beobachtungstier möglich kuscheln/streicheln möglich Spiel, Ausbildung, Beschäftigung
Hund nein ja, in der Regel zwingend nötig ja, in der Regel zwingend nötig
Katze nein ja, in der Regel zwingend nötig zumindest bei Wohnungskatzen sollte täglich Spiel/Beschäftigung stattfinden
Frettchen nein möglich finden Spiel / Beschäftigung mit dem Menschen meist toll
Zwergkaninchen in artgerechter Gruppenhaltung möglich je nach Zahmheit und Kaninchentyp möglich vor allem in Form von abwechslungsreicher Auslaufgestaltung, Denkspiele / Labyrinthe und ähnliches, um an Futter zu kommen
Meerschweinchen in artgerechter Gruppenhaltung möglich ja, bei zahmen Tieren möglich vor allem in Form von abwechslungsreicher Auslaufgestaltung und Futter erarbeiten lassen
Hamster ja im Normalfall nein nein
Ratten eher nein, in abwechslungsreichem, großen Käfig mit Artgenossen aber möglich ja, zahme Ratten genießen Körperkontakt ja, finden Beschäftigung mit dem Menschen meist toll, lernen schnell und gerne neues
Mäuse ja, und bei einer quirligen Mäusegruppe gibt es auch viel zu beobachten in der Regel nein nur in Form von wechselnder Käfiggestaltung, erkunden gerne neues
Pferd nein ja ja, Intensität je nach Haltungsform
Aquarium ja nein nein
Wellensittiche in artgerechter Volierenhaltung möglich je nach Zahmheit wird zumindest gerne Körperkontakt aufgenommen eher nein; je nach Vogel und Zahmheit lassen sich Wellensittiche über Futter bedingt zur Mitarbeit motivieren
Großpapageien eher nein bei zahmen Tieren durchaus möglich Großpapageien lassen sich in der Regel über Futter gut ausbilden, lernen gerne neues und beschäftigen sich gerne mit ihrem Menschen

Mischling oder Rassehund

28. August 2012 in welcher Hund passt zu mir?

 

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Mischling oder Rassehund

 

 

Foto: Andrew Sutherland/flickr Mischling

Ein Rassehund empfiehlt sich besonders für solche Menschen, die gezielt nach einem Hund mit bestimmten Wesenseigenschaften suchen oder eine bestimmte Art von Auslastung bevorzugen. Nimmt man einen Rassehund als Welpen auf, hat man eine gewisse Sicherheit, wie groß der Hund später mal wird und vor allem, wie sein Charakter in etwa sein wird und was er an Beschäftigung braucht. Natürlich ist jeder Hund ein Individuum, aber in etwa lässt sich sagen, ob der Hund z.B. viel Schutztrieb entwickeln wird oder dem Einbrecher eher noch die Taschenlampe hält.

 

Ein Mischlingswelpe ist gewissermaßen immer ein Überraschungsei, selbst wenn die enthaltenen Rassen bekannt sind. Paart man z.B. einen Herdenschutzhund mit einem Collie, so kann es sein, dass der Hund ein durchaus umgänglicher Familienhund wird, mit hoher Reizschwelle und gutem Wachinstinkt. Es kann aber auch sein, dass man einen Hund erhält, der die Sensibilität und niedrige Reizschwelle des Collies, gepaart mit dem starkem Schutztrieb und Misstrauen Fremden gegenüber vom Herdenschutzhund aufweist. Als Familienhund, in nicht wirklich kundigen Händen, eine mittlere Katastrophe.

Nimmt man einen erwachsenen Mischlingshund auf, gibt es die genannten Nachteile natürlich nicht mehr. Das Wesen ist gefestigt und somit gut absehbar, ob der Hund zu einem passt. In jedem Fall ist ein Mischling immer ein Unikat, was viele Menschen zu schätzen wissen.

 

Foto: Rover_JP/flickr Barsoi

In der Anschaffung ist ein Rassehund in der Regel deutlich teurer, zumal wenn er von einem guten, seriösen Züchter stammt. Allerdings sollte man bedenken, dass der Kaufpreis des Hundes, über sein Leben gerechnet, noch mit der geringste Posten ist.

 

Ein Mischling ist nicht automatisch gesünder, als ein Rassehund, wie vielfach zu hören ist. Entscheidend ist, was die Elternteile an genetischen Faktoren mitbringen. Wenn man eine Hündin mit einer Veranlagung zu einer bestimmten Krankheit mit einem Rüden mit der Veranlagung zu einer bestimmten Krankheit kreuzt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Welpe diese Krankheit haben wird, einigermaßen hoch. Dabei ist es völlig unerheblich, ob die Mutter, der Vater oder der Welpe reinrassig sind oder nicht. Allerdings sind bei einigen Rassen bestimmte Krankheitsveranlagungen relativ weit verbreitet. Was vor allem bedeutet, dass man seinen Rassehund nicht als preisgünstiges Schnäppchen, sondern von einem guten, gewissenhaften Züchter kaufen sollte.

Siehe auch: Wahl des Züchters

Welcher Hund passt zu mir: Felllänge

28. August 2012 in welcher Hund passt zu mir?

 

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die Felllänge

 

 

Die Fellbeschaffenheit des Hundes spielt bei der Auswahl oft nur optisch eine Rolle. Es lohnt aber, sich auch darüber Gedanken zu machen.

 

Foto: John Haslam/flickr Bearded Collie

Langes Fell benötigt meist mehr Pflege, als kurzes Fell. Hat der Hund zudem Unterwolle, fallen zwei mal jährlich im Fellwechsel gewaltige Haarmengen vom Hund ab. Regelmäßiges bürsten ist da Pflicht und trotzdem wird man einiges an Hundehaaren in der Wohnung finden. Einige Rassen leiden in warmen Sommern auch sehr unter dem dichten Fell.

Ein weiterer Nachteil ist, dass langes Fell sehr viel länger braucht, um trocken zu werden. Zusammen mit dem typischen nasser-Hund-Geruch, sieht man das fröhliche Planschen des Hundes in der Talsperre so nicht mehr rein positiv. Auch den Hund nach einem Spaziergang bei Matschwetter von Dreck und Ästchen zu befreien, ist sehr viel aufwändiger, als bei einem kurzhaarigen Vertreter.

 

Kurzhaarige Hunde oder Hunde ohne Unterwolle, sind dafür oft kälteempfindlicher. Zudem sind kurze Haare häufig schwieriger auch Textilien und Teppichen zu entfernen, als langes Fell.

 

Einige Rassen haaren kaum, müssen dafür aber regelmäßig getrimmt werden, was entweder Zeit kostet (wenn man es selber kann) oder ins Geld geht.

 

Welcher Hund passt zu mir: Aktivität und Charakter

27. August 2012 in welcher Hund passt zu mir?

 

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Aktivität und Charakter

 

Im Laufe der Jahrtausende haben sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Hunderassen entwickelt, manche ursprünglich nach Gebrauchsfähigkeit gezüchtet, andere nach angenehmem Äußeren und Gesellschafterqualitäten. So gibt es quirlige kleine Sportskanonen, wachsame und ernsthafte Arbeitshunde, fröhliche Unterhaltungstalente, nervenstarke Phlegmatiker, passionierte Jäger, sensibele Riesen und eigenständige Diven.

 

Manche Rassen benötigen viel Beschäftigung, oft auch eine ganz bestimmte Aufgabe, andere sind genügsame Begleiter oder vielfältig zu begeistern.

 

Saarloos Wolfhund

Oft spricht einen an einer Hunderasse als erstes das Aussehen an. Die Optik spielt später im Alltag aber die geringste Rolle, ob Hund und Halter wirklich miteinander glücklich werden. So sollten das Wesen und die Auslastungsbedürfnisse bei der Wahl des Hundes das wichtigste Kriterium sein. Je ehrlicher man dabei mit sich selbst ist, umso größer ist die Chance auf einen glücklichen Alltag mit dem Hund. So passt eine aktive Rasse zu aktiven Menschen, nicht aber zu Menschen, die eigentlich faul sind, aber gerne aktiver werden würden. Fast jeder Hund geht gerne länger spazieren. Aber nicht jede Rasse braucht dies täglich. Auch die eigene Konsequenz, Ausdauer und Geduld, wird manchesmal überschätzt.

 

Wie darf der Hund denn sein? Eher eigenständig oder mit viel will to please? Ein eigenständiger Hund fordert meist weniger “Bespaßung”, dafür ist es schwieriger, ihn zum Gehorsam zu erziehen oder allgemein für gemeinsame Aktivitäten zu begeistern. Hunde mit viel will to please, z.B. Hütehundrassen, brauchen dagegen die Beschäftigung mit ihren Menschen und bringen meist auch viel Arbeitsdrang mit.

 

Foto: mjk23/flickr Wetterhoun

Wieviel Wachtrieb darf der Hund haben? Soll der Hund jeden Fremden freudig begrüßen oder eher etwas zurückhaltender sein? Viele Menschen wissen es zu schätzen, dass ihr Hund wachsam ist und Ungewöhnliches meldet oder im Ernstfall vielleicht sogar verteidigt. Tatsächlich tun dies die meisten Hunde, auch solche, die nicht extra zum Wachen gezüchtet wurden. Ein Hund mit sehr starkem Wachtrieb muss lernen, sich an seinen Besitzern zu orientieren, damit er nicht selbst entscheidet, wer Freund und wer Feind ist, mit anderen Worten: wer ins Haus gelassen wird.

 

Einige Rassen, vor allem Herdenschutzhunde, wurden explizit zum selbständigen Bewachen und auch selbständigen Entscheiden gezüchtet. Oft sind diese Rassen allgemein misstrauisch gegenüber Fremden und eignen sich damit nicht unbedingt als Bürohund oder auch für eine innerstädtische Wohnlage. Auch wer einen trubeligen Haushalt mit viel Besuch hat, ist mit einer solchen Rasse sicher nicht gut beraten, auch wenn Nachts die Einbrecher fern bleiben.

 

Wie bellfreudig darf der Hund sein? Wohnt man in einem Mietshaus oder einsam auf dem Land? Stört einen selbst das Bellen? Spitze, viele Terrier, aber auch viele Hütehunde sind allgemein recht „mitteilsam“, kommentieren gerne, melden jedes kleine Geräusch oder bellen bei Aufregung.

 

Border Collie

Wie viel Jagdtrieb darf der Hund haben? Jagdtrieb kann sich unterschiedlich äußern. Hütetrieb beispielsweise besteht aus bestimmten Sequenzen des Jagdverhaltens. Gerade unausgelastete oder schlecht erzogene Hütehunde reagieren teils sehr stark auf Bewegungsreize und jagen somit auch Rehen oder Nachbars Katze hinterher. Durch die Leichtführigkeit und das große Interesse an der Zusammenarbeit mit ihrem Menschen, ist der Jagdtrieb bei Hütehunden aber in der Regel gut in den Griff zu bekommen.

 

Viele nordische Rassen können dagegen in wildreichen Gebieten kaum abgeleint werden. Sie bringen teils ausgesprochen starken Jagdtrieb mit und agieren deutlich selbständiger, als Hütehunde.

 

Die eigentlichen Jagdhundrassen wurden zu unterschiedlichen Aufgaben gezüchtet. Einige Rassen, wie z.B. Golden oder Labrador Retriever, kamen erst nach dem Schuss zum Einsatz, Steadyness (also dass ruhige Warten auf ihren Einsatz, auch bei starken Reizen), ist dabei sehr wichtig. Je nach gemachten Erfahrungen oder schlecht erzogen, kann aber auch ein Retriever Spaß am Hetzen entwickeln. Andere Jagdhundrassen, Setter, Pointer oder Spaniel z.B., bringen schon stärkeren Jagdtrieb mit, sind aber ebenfalls zur engen Zusammenarbeit mit ihren Menschen gezüchtet. Mit entsprechender (teils aufwändiger) Auslastung und Erziehung, ist ein Ableinen in Feld und Wald durchaus möglich.

 

Foto: winkyintheuk/flickr Whippet

Windhunde, aber auch Meutehunde wie der Beagle, wurden gezüchtet, selbständig Wild hinterher zu gehen und sich dabei von nichts aufhalten zu lassen. Auch nicht von wütend rufenden Menschen… Diese Rassen sind allgemein mit einem starken eigenen Willen ausgestattet und nicht einfach zu erziehen.

 

Begleithunde und Haus- und Hofhunderassen (z.B. Hovawart, Sennenhunde, Spitze), bringen dagegen meist nur wenig Jagdtrieb mit.

 

Den Jagdtrieb muss man dabei nicht rein negativ sehen. Je nach Rasse bieten sich tolle Beschäftigungsmöglichkeiten, wie z.B. Dummy-Arbeit, Fährte oder Mantrailing an. Auch das spielen mit dem Ball setzt eine gewisse Freude an der Jagd voraus.

 

Wie stellt man sich die Auslastung des Hundes vor? Möchte man in erster Linie einen unkomplizierten, anpassungsfähigen Alltagsbegleiter? Oder vielleicht auch Hundesport mit seinem Hund machen? Oder ihn zum Joggen mitnehmen? Oder ihm viele Tricks beibringen? Gibt es einen Hundesport-Verein in der Nähe? Wie viel Zeit plant man für den täglichen Spaziergang ein?

 

Parson Russell Terrier

Ein Schlittenhund möchte viele Kilometer am Tag laufen, vor allem, wenn es draußen kalt ist. DogDance oder Agility eignen sich als Alternativauslastung bei ihm eher weniger. Umgekehrt ist es z.B. bei Hütehunden. Diese wurden gezüchtet, um auf kleinste Zeichen ihrer Besitzer zu reagieren und sich blitzschnell auf neue Aufgaben einzustellen. Rein durch Bällchen werfen und kilometerweites Fahrradfahren, macht man keinen Hütehund glücklich. Terrier sind meist für Vieles zu begeistern, Hauptsache, es passiert etwas.

Jagdhunde sind ausdauernd, sehr bewegungsfreudig und lassen sich, je nach Rasse, z.B. für Suchspiele jeder Art begeistern oder auch für Wasserarbeit, Fährte oder eine Ausbildung zum Rettungshund.

Hofhunderassen sind in ihren Ansprüchen an Auslastung genügsamer, ebenso die Begleithunderassen. Letztere sind aber dennoch recht begeisterungsfähig und begleiten ihre Menschen gerne im Alltag und bei Spaziergängen. Somit die unkomplizierteste Variante, wenn man in erster Linie einen Gesellschafter sucht.

 

Möglichkeiten sich über eine Rasse zu informieren gibt es viele. Hundeausstellungen sind z.B. voller Menschen, die kaum etwas lieber tun, als stundenlang über ihre Lieblinge zu erzählen. Auch auf Spaziergängen reagieren viele Menschen positiv darauf, mit Interesse auf ihren Hund angesprochen zu werden. Falls man vor hat, einen bestimmten Hundesport zu betreiben, kann man entsprechende Hundevereine oder Wettkämpfe besuchen und die Rassen in Aktion erleben. Ein Nachmittag in der Bücherei oder in einer gut sortierten Buchhandlung, bietet Gelegenheit, in verschiedene Rassebücher rein zu lesen. Im Internet gibt es zu fast jeder Rasse ein Rassespezifisches Forum, wo man auch gleich die typischen Probleme von Haltern dieser Rasse mit ihren Hunden kennen lernt.

 

Der perfekte Familienhund

27. August 2012 in der Familienhund, Hunde, welcher Hund passt zu mir?

 

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der perfekte Familienhund

 

Der perfekte Familienhund: kinderlieb soll er sein, verschmust, folgsam, nervenstark und verspielt…

 

der perfekte Familienhund?

der perfekte Familienhund?

Um einen solchen Hund zu bekommen, ist es wichtig, die zur eigenen Familie passende Rasse auszuwählen. Denn Rassen, die grundsätzlich und immer perfekte Familienhunde abgeben, gibt es sicherlich nicht. Zu unterschiedlich sind die Ansprüche von Familien an den Hund und auch, was dem Hund letztlich geboten werden kann.

 

Im Zweifelsfall sind ein eher niedriges Aggressionspotential, nicht zu viel Wach- oder Schutztrieb und eine eher hohe Reizschwelle für einen Familienhund recht empfehlenswert. Sehr sensible Hunde sind in turbulenten Familien oft völlig überfordert, Hunde, die auf jeden kleinen Reiz reagieren, kommen hier kaum zur Ruhe. Schutztrieb dagegen ist in Familien mit viel Besuch oft Stress für Hund und Halter. Zumal der Hund auch auf die Idee kommen kann, die eigenen Kinder im wilden Spiel vor Besucher-Kindern zu schützen.

 

Sportliche Ambitionen und Bewegungsdrang des Hundes sollten mit dem der erwachsenen (!) Familienmitglieder zusammen passen.

 

Foto: Simone/flickr wir werden mal ernsthafte Herdenschutzhunde!

In einer Familie mit kleineren Kindern empfiehlt es sich, einen Hund zu wählen, der kein größeres Problem damit hat, wenn er mal einige Tage am Stück zurück stecken muss, falls die Situation es erfordert. Eine eher hohe Reizschwelle und ein ruhiges Grundgemüt passen in dem Fall ebenfalls oft am besten. Große Hunde müssen sorgsam lernen, ihre Kräfte im Umgang mit Kleinkindern einzuschätzen. Vor allem verspielte Junghunde tun sich damit oft schwer. Ein Kleinhund dagegen wird von kleinen Kindern oft nicht ernst genommen, kann im Spiel verletzt werden oder beim tragen fallen gelassen werden. Grundsätzlich sollten Kleinkinder mit Hunden nie alleine gelassen werden.

Bei älteren Kindern kann ein kleinerer, aktiver Hund aber durchaus eine gute Wahl sein. Im Spiel und beim Hundesport ist ein kleinerer Hund von Kindern oft leichter kontrollierbar und auch auf Spaziergängen kann das Kind stärker in die Führung des Hundes mit eingebunden werden.

 

 

Hunde, die gut in eine Familie passen können

 

Hier eine kleine Auswahl an Möglichkeiten (Was als pro oder kontra empfunden wird, hängt natürlich von den eigenen Ansprüchen und Vorstellungen ab und bezieht sich hier auf einen Hund, der als reiner Familienhund gehalten werden soll. Die aufgezählten Rasseeigenschaften sind auch abhängig vom einzelnen Individuum sowie von der Sozialisierung des Hundes):

 

 

Beagle:

 

Beagle-Junghund

für fröhliche Familien, in denen immer jemand Zuhause ist und wo immer etwas los ist. Gut in der Stadt zu halten, vor allem da der Freilauf des Beagles auf Hundewiesen besser funktioniert, als im Wald ;)

 

pro: Meist sehr verträglich mit anderen Hunden, meist offen und freundlich zu fremden Menschen, insgesamt kaum Aggressionsverhalten. Kaum Wachtrieb. Robust, dennoch handliche Größe. Verspielt und meist gut gelaunt. Geht gerne Spazieren, braucht aber keinen Hundesport.

 

kontra: Starker Jagdtrieb (Freilauf in wildreicher Umgebung kaum möglich). Sehr eigener Kopf (was die Erziehung schwierig macht). Bleibt als Meutehund eher ungern allein Zuhause. Sehr verfressen (was sich auch auf Mülleimer, Komposthaufen und herum liegende Süßigkeiten bezieht).

 

 

 

Sheltie:

 

gut geeignet für eher ruhige Familien mit älteren Kindern, die sich an der Auslastung und Erziehung des Hundes beteiligen möchten

 

pro: Durch die geringe Größe und das lernwillige, begeisterungsfähige Wesen auch von Kindern schon im Hundesport zu führen, bzw. Kinder können an der Beschäftigung und Führung des Hundes beteiligt werden. Aktiv, verspielt, leicht erziehbar, sanft und anpassungsfähig. Ist gerne immer mit dabei, geht gerne spazieren und ist auch für Hundesport zu begeistern, fordert dies aber nicht. Fremden Hunden und Menschen gegenüber eher reserviert (was man als pro oder contra ansehen kann). In der Regel kaum Jagdtrieb.

 

contra: Relativ sensibel, weniger für sehr turbulente Haushalte geeignet. Bellfreudig.

 

 

 

 

Pudel:

 

für aktive, fröhliche Familien, die sich nicht an seinem schlechten Image stören

 

pro: Sehr lernwillig und anpassungsfähig, verspielt und fast immer gut gelaunt. Geringer Wach- und Jagdtrieb. In der Regel freundlich zu fremden Menschen und Hunden. Haart nicht.

 

contra: Vor allem sein Image als Oma-Hund… Muss regelmäßig zum Hundefriseur, da abgestorbene Haare im Fell hängen bleiben und zu langes Fell verfilzt.

 

 

 

Berner Sennenhund:

 

Berner Sennen-Rüde

für Familien mit Haus und Garten, die einen souveränen, selbstbewussten Hund zu schätzen wissen, der wenig Bespaßung braucht

 

pro: Robust mit hoher Reizschwelle (lässt sich kaum aus der Ruhe bringen). Guter Wachtrieb, der sich in der Regel auf Beobachten und Melden beschränkt. Kaum Jagdtrieb. Ausgeglichen und eher ruhig, geht gerne Spazieren, verträgt aber auch „Ruhetage“.

 

contra: Erwachsene Berner sind meist wenig verspielt. Optimal wäre ein Haus mit Garten (zumindest sollte der Berner zur Wohnung möglichst wenig Treppen laufen und braucht natürlich Platz). Ein so großer, kräftiger Hund braucht eine sehr gute Erziehung, um ihn angenehm in der Öffentlichkeit führen zu können. Erziehung und Spaziergänge sind auch durch ein älteres Kind nicht zu leisten. Kann auf seinem Grundstück recht territorial fremden Hunden und Menschen gegenüber sein. Keine besonders gesunde Rasse, mit eher kurzer Lebenserwartung.

 

 

 

Eurasier:

 

für Familien, die einen selbstbewussten, eher eigenständigen Hundetyp zu schätzen wissen, der dennoch gerne aktiv mit dabei ist. Die Ausgangsrassen der noch jungen Zucht sind Chow Chow, Samojede und Wolfspitz

 

pro: Mit dem Ziel eines guten „Familienhundes“ gezüchtet worden: robust, nervenstark, anpassungsfähig. Mag lange Spaziergänge, ist durchaus aktiv und ausdauernd, braucht aber keinen Hundesport (und will in der Regel auch keinen). Kaum Jagdtrieb. Fremden Hunden und Menschen gegenüber eher desinteressiert, aber nicht unfreundlich. Wachtrieb auf dem eigenen Grundstück bei vielen Vertretern vorhanden, aber ohne Hang zu Überreaktionen.

 

contra: Erwachsene Hunde sind meist nur mäßig verspielt. Die Eigenständigkeit und einen gewissen Wachtrieb muss man mögen.

 

 

Golden Retriever:

 

für aktive Familien, die gerne in der Natur unterwegs sind und sich gerne viel mit ihrem Hund beschäftigen

 

pro: In der Regel offen und freundlich fremden Menschen und Hunden gegenüber, auch als erwachsener Hund noch verspielt. Der Retriever ist eine Jagdhundrasse, die für die enge Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet wurde: er bringt entsprechend will to please, Begeisterungsfähigkeit und Arbeits- und Bewegungsfreude mit. Jagdtrieb ist meist gut kontrollierbar. Kaum Wachtrieb. Nervenstark und anpassungsfähig.

 

contra: Da die Rasse sehr beliebt ist, ist sie leider auch für Vermehrer sehr interessant, die vor allem auf das Geld schauen und nicht darauf, gesunde, wesensfeste Hunde zu züchten. Genau hinsehen bei der Züchterwahl! Liebt Wasser und Matschpfützen und kommt selten sauber vom Spaziergang nach Hause. Braucht möglichst täglich längere Spaziergänge und Beschäftigung.

 

 

 

Boxer:

 

für aktive Familien mit älteren Kindern, die einen präsenten und beschäftigungswilligen Hund zu schätzen wissen

 

pro: Sehr robust, verträgt auch mal einen Rempler. In der Regel fröhliche, verspielte Clowns, gut motivierbar, gerne immer mit dabei, Hundesport ist aber nicht unbedingt nötig. Selbstbewusst-souverän, bei passender Sozialisierung sehr umweltsicher. Ein gewisser Wachtrieb ist vorhanden, er lässt sich aber gerne von den guten Eigenschaften Fremder überzeugen. Meist verträglich mit fremden Hunden.

 

contra: Große und kräftige Rasse, recht wild und körperlich spielender Hund (was durch Erziehung natürlich gelenkt werden kann). Braucht viel Auslastung und eine konsequente Erziehung. Auf die Zucht-Linie achten: es gibt auch recht ernsthafte Vertreter der Rasse.

 

 

Bearded Collie:

 

für aktive Familien, die gerne in der Natur unterwegs sind und sich gerne und viel mit dem Hund beschäftigen möchten

 

pro: Sehr begeisterungsfähig, aktiv und verspielt, braucht aber nicht unbedingt Hundesport. In der Regel freundlich zu fremden Menschen und Hunden, aber distanzierter, als z.B. Golden und Labrador Retriever (was man als pro oder contra ansehen kann). Geringer Wachtrieb. Geringer Jagdtrieb.

 

contra: Aufwändige Fellpflege. Braucht täglich Beschäftigung und Spaziergänge, sehr aktive Rasse. Eher etwas eigensinniger, dafür weniger sensibel, als manch andere Hütehundrasse (was man als pro oder contra ansehen kann).

 

 

 

 

Border Terrier:

 

für Familien, die gerne in der Natur unterwegs sind und das kernige Wesen eines Terriers mögen

 

pro: Sehr robuster und für einen Terrier nervenstarker Hund, dazu verspielt und begeisterungsfähig. Weniger rauflustig als andere Terrier-Rassen, auch eher ausgeglichener und weniger bellfreudig. Aktiv und ausdauernd, ist aber auch ohne Hundesport glücklich. Handliche Größe, auch in einer Stadtwohnung zu halten.

 

contra: Ein Terrier ist er natürlich trotzdem, bringt einen eigenen Kopf und viel Selbstbewusstsein mit, hat auch Jagdtrieb und meldet Ungewöhnliches. Zumindest täglich längere Spaziergänge braucht er.

 

 

 

Labrador:

 

für aktive Familien, die einen sehr präsenten, überschwänglichen Hund zu schätzen wissen und eine gewisse Toleranz für nasse, haarende Hunde mitbringen ;)

 

pro: In der Regel sehr offen und freundlich mit fremden Menschen und Hunden, geduldig und robust mit Kindern, verspielt und nervenstark. Jagdtrieb in der Regel über Erziehung gut kontrollierbar, kaum Wachtrieb. Der Labrador Retriever ist eine Jagdhundrasse, die für die enge Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet wurde: er bringt entsprechend will to please, Begeisterungsfähigkeit und Arbeits- und Bewegungsfreude mit.

 

contra: Kann sehr distanzlos fremden Hunden und Menschen gegenüber sein, was nicht jeder zu schätzen weiß. Hat viel Energie und Arbeitsdrang, was es sehr schade macht, wenn man ihn verfetten lässt und ihn nur über stupides Bällchen werfen im Garten auslastet. Er liebt Wasser und kommt selten sauber vom Spaziergang nach Hause. Als sehr beliebte Rasse ist er leider auch für Vermehrer interessant: unbedingt auf einen guten Züchter achten, damit der Labrador die positiven Wesenszüge mitbringt, die man sich erhofft und dazu auch gesund ist. Vor allem HD und ED (Gelenkfehlbildungen von Hüfte und Ellenbogen) sind ein großes Problem beim Labrador.

Großer oder kleiner Hund?

23. August 2012 in welcher Hund passt zu mir?

 

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die Größe des Hundes

 

 

Die Größe des Hundes ist meist Geschmackssache. Dennoch gibt es auch eine Reihe praktischer Überlegungen zu diesem Thema:

 

Parson Russell Terrier

Große Hunde werden von Menschen meist ernster genommen. Die Überlegung, dass der Hund auch als Beschützer im Ernstfall taugt, spielt bei der Anschaffung eines großen Hundes oft eine Rolle. Ein großer Hund ist aber nicht automatisch selbstbewusster oder verteidigungsbereiter. Die größte Hunderasse der Welt, der Irische Wolfshund, gilt z.B. als ausgesprochenes Sensibelchen und als sehr friedfertig. Kleine Terrier dagegen bringen oft das Herz eines Löwen mit.

 

Kleine Hunde können und sollten genauso erzogen werden, wie große Hunde. An der Größe des Hundes ist auch kaum auszumachen, wie viel Bewegung oder geistige Beschäftigung der Hund braucht. Viel mehr ist ausschlaggebend, wofür der Hund ursprünglich gezüchtet wurde und wie agil er ist. Allerdings macht es einen großen Unterschied (sowohl für den Halter als auch für Passanten), ob ein 50kg Hund bellend in der Leine hängt oder ein 5kg Hund. Je größer der Hund, umso kritischer wird sein Verhalten und seine Erziehung in der Öffentlichkeit betrachtet.

 

Ein großer Hund sollte als Welpe und Junghund wenig Treppen laufen, da dies auf die Gelenke geht. Ist man in der Lage, den Hund zu tragen? Diese Frage stellt sich auch, wenn der Hund alt wird oder zu krank ist, um Treppen laufen zu können. Vor allem, wenn man im 3. Stock ohne Aufzug wohnt.

 

Große Hunde sind beim wilden Spiel mit Kindern robuster, was besser für den Hund, aber schlechter für das Kind sein kann.

 

Kleine Hunde dürfen oft umsonst in öffentlichen Verkehrsmitteln mitgenommen werden, je nach Fluggesellschaft bis zu einem Höchstgewicht von 5-7 kg auch im Flugzeug mit in der Passagierkabine.

 

Mit einem kleinen Hund kann es deutlich leichter sein, eine Wohnung zu finden, als mit einem großen Hund. Auch sind in einigen Ferienwohnungen nur kleine Hunde erlaubt.

 

Die Maulkorb- und Leinenpflicht sowie weitere Vorgaben wie z.B. Chip-Pflicht oder ein Sachkundenachweis, sind in einigen Gemeinden und Städten für kleine Hunde weniger umfassend, als für große Hunde.

 

Große Hunde brauchen mehr Platz. Ein Neufundländer passt schwerlich in einen Kleinwagen, eine Dogge nicht unbedingt im Restaurant unter den Tisch.

 

Große Hunde sind bei Hundebegegnungen robuster, was für die Nerven des Halters eine Rolle spielen könnte, wenn ein fremder großer Hund mit unbekannter Absicht auf einen zu gerannt kommt.

 

Kleine Hunde werden von einigen Menschen nicht ganz ernst genommen und nicht als vollwertige Hunde angesehen. Gegen blöde Sprüche diesbezüglich muss man sich als Kleinhundehalter ein dickes Fell zulegen.

 

Große Hunde kosten mehr. Sie fressen mehr, brauchen größere Körbchen/Leinen/Halsbänder, auch Entwurmung, Impfung, Kastration und viele weitere Leistungen des Tierarztes sind teurer.

 

Große Hunde werden im Allgemeinen nicht so alt, wie kleine Hunde.

 

Welche Katze passt zu mir?

16. Juli 2012 in eine Katze zieht ein

 

Kitten oder erwachsene Katze?

 

Junge Katzen sind meist sehr lebhaft, voller Abenteuerdrang, wollen spielen und etwas erleben. Auch müssen sie erst noch lernen, dass das Sofa kein Kratzbrett ist und kein Käse von der Anrichte geklaut wird. Kitten benötigen meist sehr viel mehr an Zeit von ihren Menschen, als eine ältere Katze. Es ist sehr sinnvoll, gleich zwei Kitten aufzunehmen, damit diese miteinander spielen und Sozialkontakte haben können.

Der Vorteil an Kitten ist ihre große Anpassungsfähigkeit. Meist kann man sie problemlos zu Wohnungs- oder Freigängerkatzen heran ziehen, sie leben sich schnell in ihre neue Umgebung ein und sind auch gut an Hunde zu gewöhnen.

 

Ältere Katzen sind in der Regel deutlich vernünftiger und ruhiger. Es gibt sie im Tierheim in allen Farben, verspielt oder ernsthaft, verschmust, sehr menschenbezogen oder etwas eigenständiger, verträglich mit anderen Katzen oder Einzelgänger aus Überzeugung, Freigänger oder Wohnungskatze. Mehr als genug Katzen warten auf ein neues Zuhause, so dass für jeden die passende dabei ist.

Dafür nimmt man eine Katze mit Vorgeschichte auf. Die Katzen haben schon deutliche Vorlieben und Abneigungen, sind teils ängstlich oder kommen nicht mit Hunden zurecht. Viele Tierheime und Tierschutzorganisationen arbeiten mit Pflegestellen zusammen, die die Katzen bei sich im Haushalt leben lassen. So kann oft besser als bei Tierheiminsassen gesagt werden, wie die Katze tatsächlich ist, was sie braucht und was sie gar nicht mag. Das gleiche gilt natürlich auch für Katzen, die von privat abgegeben werden.

 

 

Katze oder Kater?

 

Manche Menschen schwören auf Kater, andere auf Katzen. Tatsächlich hängt es aber sehr viel mehr vom individuellen Charakter des Tieres als vom Geschlecht ab, wie schmusig, verspielt, gelassen oder kratzbürstig es ist. Bei Katern ist allerdings zu bedenken, dass eine Kastration, sowohl bei Wohnungstieren als auch bei Freigängern, fast unumgänglich ist. Unkastrierte Kater haben oft große Territorien, starkes Markierverhalten, auch in der Wohnung, und Kämpfe mit anderen Katern um ihre Herzdame. Kastrierte Kater dagegen sind weiblichen Katzen ähnlicher: sie streunen weniger und können auch gut mit anderen kastrierten Katern zusammen gehalten werden.

Kater und Katzen unterscheiden sich leicht im Körperbau. Kater sind meist etwas größer und deutlich kräftiger gebaut, mit breiterem Kopf. Falls man nicht vor hat zu züchten, macht es letztlich keinen großen Unterschied, ob man sich für eine Katze oder einen Kater entscheidet.

 

 

 

Rassekatze oder Hauskatze?

 

Rassekatzen kosten in der Anschaffung sehr viel Geld, zumal, wenn man zu einem guten, seriösen Züchter geht

 

Siam

Einige Rassekatzen haben spezielle Anforderungen an die Fellpflege, auch gibt es durchaus Linien, in denen bestimmte Krankheiten gehäuft vorkommen. Da hilft nur sehr durchdachte Züchterauswahl (siehe auch: Wo finde ich meine Traumkatze).

 

Rassekatzen kann man in der Regel keinen Freilauf gewähren, da das Risiko eines Diebstahls nicht unerheblich ist. Dies wiederum bedeutet, dass viel Zeit für die Katze vorhanden sein muss, um sie angemessen zu beschäftigen. Oft bietet sich die Aufnahme eines Geschwisterpärchens an, einige Züchter geben in Einzelhaltung auch keine Tiere ab. Dies verdoppelt natürlich den Anschaffungspreis.
Rassekatzen werden meist nach dem Aussehen ausgesucht. Es gibt aber durchaus auch Unterschiede im Charakter, z.B. wie lebhaft die Katze ist, ob sie viel miaut oder viel Abwechslung möchte.

 

Die Auswahl an Hauskatzen ist riesig, sowohl von privat, als auch aus dem Tierheim. Oft bekommt man Kitten aus „Unfallwürfen“ oder vom Bauernhof sogar geschenkt. Dies sollte einen keinesfalls zu einer unüberlegten Anschaffung verleiten. In der Regel sind Hauskatzen recht gesund und robust, der Charakter mag etwas weniger vorhersehbar sein, als bei einer Rassekatze.

 

 

Freigänger oder Wohnungskatze?

 

Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Befürworter der Freiganghaltung sind der Meinung, dass selbst viel an Beschäftigung, Spielzeug und Kratzbäumen nur ein kläglicher Ersatz für die vielen Eindrücke und Möglichkeiten sind, die einem Freigänger zu Verfügung stehen. Befürworter der reinen Wohnungshaltung führen an, dass Freigänger häufig einen frühen, qualvollen Tod sterben und Wohnungskatzen mit ein wenig Willen und Aufwand nicht minder glücklich oder ausgelastet sind, als Freigänger. Abnehmen kann einem diese Entscheidung letztlich niemand.

 

Freigänger haben in der Regel ein größeres Territorium, tatsächlich mehr Sinneseindrücke, mehr Jagdmöglichkeiten und sie bewegen sich mehr. So sind unter den Freigängern weniger übergewichtige Katzen zu finden und auch weniger Katzen, die aus Langeweile die Wohnung umgestalten. Ein Freigänger hat somit in der Regel auch deutlich weniger Ansprüche an seine Menschen, z.B. was Beschäftigung oder Jagdersatz angeht, und gibt sich meist auch mit deutlich weniger an Kratzbäumen oder Spielzeug zufrieden.

 

Dafür bereitet ein Freigänger seinen Menschen sehr viel mehr Sorgen, wenn er mal wieder nicht zur üblichen Zeit nach Hause kommt. Die Gefahren draußen sind vielfältig: Hunde, Autos, Jäger, Regentonnen, Rattengift, versehentliches eingesperrt werden, um nur ein paar wenige zu nennen. Einer Katze an einer stark befahrenen Straße Freilauf zu gewähren, ist kaum möglich, möchte man länger als ein paar Monate was von ihr haben.

 

Ein paar Regeln helfen, das Risiko geringer zu halten:

 

Freilauf sollte nur in ruhigen Wohngegenden ohne stärker befahrene Straße in der Nähe gewährt werden. Je ländlicher, umso besser.

 

Es sollten feste Fütterungszeiten eingehalten werden, so dass die Katze gezwungen ist, sich regelmäßig Zuhause blicken zu lassen. Nach der letzten Mahlzeit Abends bleibt die Katze im Haus. Nachts ist das Risiko mit Abstand am höchsten, dass die Katze überfahren wird. Die Katze sieht schlechter und der Autofahrer auch. Zudem fahren leider viele Autofahrer nachts besonders schnell und unvorsichtig, da sie nicht mit Hindernissen auf der Straße rechnen.

 

Freigängerkatzen sollten gechipt oder tätowiert sein. Das hilft aber nur, wenn man sein Tier dann auch unter dieser Nummer bei Tasso (Auskunft über den Tierarzt oder http://www.tasso.net/) registrieren lässt.

 

Um die Tierheime nicht endgültig aus allen Nähten platzen zu lassen, sollten Freigänger unbedingt kastriert werden, sowohl Kater als auch Katzen.

 

Freigänger brauchen noch dringender als Wohnungskatzen einen ausreichenden Impfschutz.

Eine Katze zieht ein

16. Juli 2012 in eine Katze zieht ein

 

Die Entscheidung ist gefallen, ein Stubentiger soll einziehen. Aber wo findet man sein neues Familienmitglied? Was muss beim Einzug alles beachtet werden? Verträgt sie sich wohl mit dem Familienhund?

 

Welche Katze passt zu mir?

 

Wo finde ich meine Traumkatze?

 

Was braucht eine Katze?

 

Die ersten Tage im neuen Heim

 

 

 

und ein paar Vorüberlegungen

 

Sind alle Familienmitglieder mit dem Einzug der Katze einverstanden? In erster Linie sollten die erwachsenen Familienmitglieder die Katze wollen. So sehr sich ein Kind eine Katze wünschen mag, die Erwachsenen sind es letztlich, die für die Versorgung und oft auch für die Beschäftigung verantwortlich sind. Interessen der Kinder ändern sich und wenn das Kind irgendwann auszieht, ist die Katze in der Regel immer noch da.

 

Hat ein Familienmitglied eine Tierhaarallergie? Hat vielleicht die beste Freundin eine Tierhaarallergie und könnte dann nicht mehr zu Besuch kommen?

 

Falls man zur Miete wohnt: ist die Katzenhaltung erlaubt?

 

Ist man bereit, Katzenbäume, Kratzbretter, Liegeplätze und ein Katzenklo in der Wohnung verteilt zu haben? Kann man damit leben, wenn die Katze doch mal an der Tapete kratzt, sich auf den neuen Teppich übergibt oder die teure Vase herunter wirft?

 

Eine Katze verliert auch bei bester Pflege Haare, die sich überall in der Wohnung, auf den Polstern und an der Kleidung finden lassen. Stört einen das?

 

auch reinliche Katzen bringen Dreck ins Haus

Was passiert mit der Katze, wenn man in Urlaub fährt?

 

Wie kann und soll sich die Katze den Tag über beschäftigen?

 

Ist das Geld vorhanden, einen Tierarzt zu bezahlen, falls die Katze erkrankt? Auch Futter, Spielzeug und die Erstausstattung kostet.

 

Ist genug Zeit für die Katze da? Wie stellt man sich den Alltag mit der Katze vor? Die wenigsten Katzen geben sich damit zufrieden, Abends eine Stunde schnurrend auf dem Schoß zu liegen und ansonsten nicht weiter aufzufallen.

 

Katzen werden irgendwann alt, vielleicht inkontinent, vielleicht blind, vielleicht brauchen sie spezielle Futterzusätze oder Medikamente. Ist man bereit, sich auch dann noch um die Katze zu kümmern?

 

Welches Pferd passt zu mir?

4. Juli 2012 in Pferdehaltung

 

Für viele Menschen ist ein eigenes Pferd ein großer Traum. Wenn Unterbringung, Zeitaufwand und Kosten geklärt sind, steht die nächste wichtige Frage an: welches Pferd passt zu mir?

 

Ein junges, nicht ausgebildetes Pferd ist in der Regel am günstigsten zu erstehen und manch einer mag davon träumen, seinem Pferd alles selbst beizubringen. Diese Aufgabe sollte man allerdings nicht unterschätzen. Es erfordert viel Zeit, Geduld, Pferdewissen und Einfühlungsvermögen, um aus dem Pferd auch „nur“ einen angenehmen Freizeitbegleiter zu machen. Strebt man Turnierteilnahmen an, kommt man um eine gemeinsame Ausbildung (Mensch und Pferd) unter fachkundiger Leitung kaum herum.

 

Das Pferd muss natürlich zur eigenen Größe und zum Gewicht passen. Ob das Pferd einen tragen kann, hängt dabei nicht nur von der Pferdegröße ab. Massigere Pferde mit eher kurzem Rücken kommen meist besser mit viel Gewicht klar, als feingliedrige. Aber auch abgesehen davon, sollte die Größe des Reiters zum Pferd passen, da man nur dann Hilfen gut setzen kann.

 

Mit am wichtigsten bei der Wahl des Pferdes ist sicherlich, dass das Pferd zu den eigenen Ambitionen, aber auch zum eigenen Können passt. Hat man Wettkampfabsichten? Bevorzugt man eine bestimmt Reitweise? Ist das Pferd dafür geeignet oder bereits in Grundzügen danach ausgebildet worden?

 

Welches Wesen stellt man sich vor? Soll das Pferd z.B. gutmütig und leichtführig sein oder temperamentvoll und sensibel oder sehr robust, mit eigenen Kopf?

 

 

Man kann Pferde/Ponys bezüglich ihren Ansprüchen und dem Wesen grob in einen Nord- und einen Süd-Typ einteilen:

 

Nord-Typ: Hierzu zählen vor allem die Ponys, aber auch Kaltblüter. Der Nord-Typ gilt als bedächtig, nervenstärk und weniger zu kopfloser Flucht neigend. Das liegt daran, dass sich dieser Pferdetyp in kühlem Klima und rauem Gelände entwickelte, wo unbedachte Flucht leicht zu Stürzen führt, vor allem aber zu viel Energieverschwendung wäre. Entsprechend sind Nord-Typen meist sehr trittsicher und kommen gut mit kalten Temperaturen klar. So eignen sie sich gut für Robusthaltung, bzw. Offenstallhaltung. Sie sind gute Futterverwerter, sehr kräftig und durchaus ausdauernd. Nord-Typen sind vor allem für Pferdeanfänger in der Regel empfehlenswerter, aber auch allgemein für reine Freizeitreiter. Sie haben ein sehr umgängliches, robustes Wesen, sind zuverlässig, trittsicher und wenig schreckhaft im Gelände, stellen in der Haltung geringere Ansprüche und verzeihen eher Fehler.

Nord-Typen sind in der Regel über Futter sehr gut zu erziehen, da sie sehr verfressen sind. Da die Tiere allerdings dazu neigen, erst zu denken und dann zu handeln, gelten sie schon mal als etwas stur.

 

Süd-Typ: Süd-Typen sind temperamentvoller, sensibler und haben eine höhere Individualdistanz. Als Tiere, die sich in weiten Steppen entwickelt haben, sind sehr schnell, sowohl auf kurze, als auch auf lange Distanzen. Sie neigen allerdings dazu, bei möglicher Gefahr sehr kopflos ihr Heil in der Flucht zu suchen.
Süd-Typen kommen mit Hitze und Trockenheit gut klar, aber auch mit trockener Kälte. Einzig bei feucht-kaltem Wetter sind sie anfälliger, als der Nord-Typ, und brauchen entsprechend eine gut isolierte und vor allem trockene Rückzugsmöglichkeit.
Ein Problem in der Haltung kann es sein, dass Südpferde-Typen einen sehr großen Bewegungsdrang haben und bei zu wenig Bewegung dazu tendieren, nervös zu werden. Die Bewegung dient bei ihnen auch dem Stressabbau. So sollte der Umstand, dass sie in typisch deutscher nasskalter Witterung gerne mal öfter in den Stall geholt werden nicht bedeuten, dass die tägliche (!) Bewegung darunter leidet.
Süd-Typen erfordern im Umgang einige Erfahrung des Menschen, Ruhe und Einfühlungsvermögen. Die Umweltgewöhnung ist meist aufwändiger als bei Nord-Typen und auch die Haltungs- und Bewegungsansprüche sind größer. Schlechte Behandlung verunsichert sensible Pferde sehr viel schneller und nachhaltiger, so dass sie schnell „schwierig“ werden, Verhaltensprobleme entwickeln, nervös werden oder jede Mitarbeit einstellen.
Man sagt Südpferde-Typen, vor allem Vollblütern, nach, schneller zu lernen, was aber vor allem bedeutet, dass man als Mensch sehr gut mit dem Timing sein muss. Denn natürlich lernen sie auch Unerwünschtes schneller. Auf der anderen Seite lassen sie sich über interessantes Training und eine positive Grundstimmung im Training auch ohne weitere Belohnung recht gut zur Mitarbeit motivieren.

 

siehe auch: Rassezucht und Pferdetypen

 

Was man sich auch bereits im Vorfeld des Pferdekaufs überlegen sollte: was passiert, wenn das Pferd nach kurzer Zeit aus irgendeinem Grund nicht mehr reitbar ist? Dies ist durchaus eine Gewissensentscheidung. Man kauft sich ein Pferd zu einem bestimmten Zweck, in der Regel zumindest, um schöne Ausritte mit ihm zu erleben. Die Haltung ist sehr teuer, zumeist mehrere 100€ monatlich. Was also, wenn das Pferd nicht mehr wie gewünscht „funktioniert“? Behält man es trotzdem? Oder schiebt man es ab, wie ein defektes Spielzeug? Sucht man ihm zumindest noch einen bestmöglichen Platz als Beistellpferd? Kommt es zum Schlachter? Man darf dabei auch nicht vergessen, Pferde sind hochsoziale und sensible Tiere. Und das Pferd hat sich nicht ausgesucht, bei seinem Menschen einzuziehen.