Aussehen

 

Die Norwegische Waldkatze wird gerne mit der ähnlich aussehenden und immer noch deutlich weiter verbreiteten Maine Coon verwechselt. Vor allem an Hand des Kopfes lassen sich die beiden Rassen allerdings zuverlässig unterscheiden. Im Vergleich zur Maine Coon ist der Kopf der Norwegischen Waldkatze deutlich dreieckiger. Das Kinn ist vergleichsweise schmal, die Nase gerade und ohne Stopp. Die Augen sind mandelförmig und können eine beliebige Farbe aufweisen. Die Ohren sind relativ hoch angesetzt und laufen spitz zu. Es können sich Luchspinsel an den Ohren befinden.

Die Norwegischen Waldkatze ist eine relativ große, kräftig gebaute Katze. Der muskulöse Rücken ist eher lang, die Hinterbeine sind etwas länger, als die Vorderbeine. Die kräftigen Pfoten haben Haarbüschel zwischen den Zehen, die Schnee von den Ballen fernhalten sollen. Der lange Schwanz ist dicht behaart und dick. Das Fell ist sehr dicht, halblang, mit Unterwolle. Am üppigsten ist das Fell am Hals, an den Hinterbeinen sowie am Schwanz. Im Winter wird auch das Fell unter dem Bauch, am Hals und an der Brust auffallend üppiger, was die Rasse extrem Kälteresistent macht. Das Fell ist leicht fettig, wodurch es wasser- und schmutzabweisend wird. An Farben sind alle natürlich vorkommenden erlaubt.

 

Katzen wiegen etwa 4,5 – 5,5 kg, Kater etwa 5,5-7,5 kg. Es kommen aber vereinzelt auch deutlich schwerere Exemplare vor.

 

 

Geschichte

 

Langhaarige Katzen entwickelten sich ursprünglich im früheren Persien, wozu z.B. der Iran, die Türkei und Teile Südrusslands gehören. So ist eine Theorie zur Entstehung der Norwegischen Waldkatze, dass sie vor einigen Jahrhunderten auf dem Seeweg aus Persien nach Norwegen kam. Sie könnte als Schädlingsbekämpfer mit an Bord genommen worden sein, um dann bei Ankunft in Norwegen weitestgehend sich selbst überlassen zu werden. Tatsächlich legen Kopfform und Körperbau eine Verwandtschaft zur Turkish Angora nahe. Allerdings gibt es in Norwegen schon deutlich ältere Legenden, langhaarige Waldkatzen betreffend. So ist eine zweite Theorie, dass sich die Rasse auf natürlichem Weg in Norwegen selbst entwickelte. Demnach entwickelte sich das Fell als Anpassung an das rauhe kalte Klima in den skandinavischen Wintern.

1938 wurde dann die erste Norwegischen Waldkatze auf einer Katzenausstellung in Oslo präsentiert. In der Folge gab es immer wieder gezielte Zuchtversuche. Von den internationalen Zuchtverbänden wurde die Rasse aber erst in den 1970er Jahren anerkannt. Noch heute leben Vertreter der Rasse in den Wäldern und auf den Gehöfen Norwegens als Mäusefänger. Es handelt sich dabei aber nicht im eigentlichen Sinne um „wilde“ Katzen, da ein Anschluss an den Menschen in der Regel gegeben ist.

 

 

Charakter

 

Norwegische Waldkatzen gelten als gelassen, selbstbewusst und eher unkompliziert. Daneben ist ihnen viel Energie und Tatendrang inne, sie sind neugierig und verspielt. Als gute Jäger sollte man ihnen bei reiner Wohnungshaltung unbedingt adäquate Beschäftigung bieten. Norwegische Waldkatzen sind dem Menschen zugetan, mögen durchaus Streicheleinheiten, zeigen aber auch recht deutlich, wenn sie lieber ihre Ruhe möchten. Aufdringlich oder laut sind sie nicht. Allerdings neigt die Rasse dazu, sich ein Lieblingsfamilienmitglied zu suchen, bei dem sie gerne im Mittelpunkt steht, während der Rest der Familie eher uninteressant für sie ist.

 

 

Haltung und Pflege

 

Norwegischen Waldkatzen schätzen Freigang oder alternativ zumindest ein Freigehege, bzw. einen gesicherten Balkon. Als reine Wohnungskatzen brauchen sie genug Klettermöglichkeiten und Beschäftigung. Tatsächlich kann die Waldkatze deutlich besser klettern und springen, als die meisten anderen Katzenrassen.

Norwegische Waldkatzen gelten als recht gesellig, so dass sich die Haltung mehrerer Katzen anbietet, die auch untereinander für Auslastung sorgen. Mitunter kann es bei gleichgeschlechtlichen Tieren durch das stark ausgeprägte Territorialverhalten allerdings zu Problemen kommen. Mit Hunden klappt das Zusammenleben meist sehr gut. Die Norwegische Waldkatze kommt mit vernünftigen Kindern in der Regel gut aus und bleibt bis ins hohe Alter verspielt.

 

Das fettige, wasserabweisende Fell benötigt recht wenig Pflege. Während des Fellwechsels hilft allerdings regelmäßiges bürsten. Um die Felleigenschaften zu erhalten, sollte diese Rasse keinesfalls gebadet werden. Das gilt auch für Ausstellungstiere.

 

Die Rasse gilt als sehr robust und gesund.

 

 

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