Körperbau und Sinne

 

Der Körperbau von Frettchen ist sehr charakteristisch: ein lang gezogener, schlanker und biegsamer Rumpf, mit kurzen, kräftigen Beinen und langem, buschigen Schwanz. Der rundliche Kopf ist kaum vom Körper abgesetzt, mit kleinen Knopfaugen und halbrunden Ohren. Rüden werden etwa 35 – 50cm lang, Fähen 30 – 40cm (jeweils kommt da noch die Schwanzlänge hinzu). Das Gewicht beträgt bei Rüden etwa 900 – 2000g, bei Fähen 600 – 900g, im Winter grundsätzlich etwas mehr als im Sommer. Bei guter Pflege und Ernährung beträgt die Lebenserwartung 8-12 Jahre.

 

Optimiert ist der Körperbau auf das Jagen in engen Kaninchenbauten. So helfen auch die Tasthaare am Kopf, sich im Dunkeln zu orientieren. Sehr gut entwickelt sind der Geruchssinn und das Gehör, die Augen sind nach menschlichen Maßstäben dagegen eher „schlecht“. Tatsächlich haben sie aber nur eine andere Optimierung: Menschen können gut bei Tag sehen, haben ein recht hoch entwickeltes Farbensehen und können bei genügend Licht auch unbewegte Gegenstände sehr differenziert betrachten. Bei Frettchen ist das Sehen optimiert auf Dämmerungs- und Nachtsicht, außerdem auf das Erkennen von schnellen Bewegungen. Farben und unbewegte Objekte sehen sie dafür weniger gut.

 

Frettchen haben eine extrem biegsame Wirbelsäule und können ihren Kopf um fast 180 Grad drehen. Wie beim Hund können die Krallen nicht eingezogen werden.

 

Bei starker Aufregung, Angst oder Schmerz, kann über die Analdrüsen ein stark stinkendes Sekret abgegeben werden. Im Alltag mit dem Frettchen passiert das aber in aller Regel nicht.

 

 

Entwicklung

 

Die Fähe wird im Frühjahr nach ihrer Geburt geschlechtsreif und kommt ab dann jedes Frühjahr in die Ranz. Leider ist es nicht selten, dass es zu einer unter Umständen tödlich endenden Dauerranz kommt. Eine Kastration wird daher empfohlen, wenn man nicht züchten möchte. Auch Rüden werden mit 9 Monaten geschlechtsreif, riechen nun stärker und markieren ihr Revier. Auch hier wird eine Kastration empfohlen.

 

Die Jungtiere kommen meist im Frühsommer zur Welt. Sie sind zu Anfang noch blind und taub und nur von einem dünnen Fellfilm überzogen. Mit 2-3 Wochen werden sie langsam aktiver und beginnen, sich mit ihrer Umwelt und den anderen Frettchen in der Wurfkiste auseinander zu setzen. Mit gut 4 Wochen öffnen sich die Augen und die Frettchen fangen an, Jagdspiele zu spielen, Futter zu horten und suchen zuverlässig eine feste Lösestelle auf. Mit 5-6 Wochen erkunden sie langsam auch die nähere Umgebung der Wurfkiste und werden etwas selbständiger. Das Säugen wird langsam zu Gunsten fester Nahrung reduziert und schließlich mit etwa 7-8 Wochen eingestellt. Mit 8 Wochen können die Frettchen dann zu ihren neuen Besitzern umziehen.

 

 

Fell

 

Das Fell ist dicht, aber eng anliegend, mit Unterwolle. Schwitzen können Frettchen nicht, wechseln dafür aber von Sommer- zu Winterfell. Dennoch ist es wichtig, dass sie sich im Sommer immer an schattige Orte und im Winter immer an frostfreie Orte zurück ziehen können.

 

An Farben gab es zu früheren Zeiten, als das Frettchen vor allem Jagdbegleiter war, fast nur „Albino“, also weiß mit roten Augen. So konnte es zuverlässig vom zu erlegenden Wild unterschieden werden.
Heute, da das Frettchen vor allem Haustier ist, gibt es eine Reihe mehr Farben. Iltisfarben ist das typische Wildfarben der Urform des Frettchens: dunkle Grannenhaare mit heller Unterwolle und eine Gesichtsmaske (ähnlich wie beim Waschbär) mit weißer Schnauze und hellen Bereiche über dem Auge, dazu helle Ohrränder. Beliebt ist auch Harlekin, das ähnlich dem Iltisfarbenen ist, jedoch mit hellen Bereichen an den Pfoten, der Brust und/oder an Bauch und Innenschenkeln. Beim Zimtfarbenen Frettchen hat das Fell einen helleren Braunton, eine Gesichtsmaske ist kaum erkennbar. Vor allem in den USA wird versucht, besonders ausgefallene Farben zu züchten. Meist geht dies mit starker Inzucht einher und oft auch mit daraus resultierenden gesundheitlichen Problemen.

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