lat. Name/Trivialname: Prunus avium, regional gibt es viele unterschiedliche Namen für diesen Baum, am gebräuchlichsten ist der Name Vogelkirsche. Die Wildkirsche gehört zu den Rosengewächsen.

 

 

Kirschblätter

Kirschblätter

Steckbrief

 

sommergrüner Laubbaum

 

wird etwa 15-25m hoch

 

wird selten älter als 100Jahre

 

schmaler, wenig verzweigter Wuchs, starke, relativ dicke Äste erst in größerer Höhe, mit einigen feineren Zweigen daran

 

die Blätter sind eher dunkel, langgezogen, mit doppelt gesägtem Rand

 

charakteristische, glatte, glänzende, teils rötliche, teils silbrig-braune Borke, die quer immer wieder eingerissen ist und so Korkringe sichtbar werden lässt

 

 

 

Fortpflanzung

 

Kirschblüten

Kirschblüten

Die Vogelkirsche wird über Insekten bestäubt. Sie blüht im April/Mai auffallend, der Baum ist übersät mit kleinen weißen, leicht duftenden Blüten. Die kleinen, eher bitteren roten Früchte sind die Wildform unserer Süßkirsche. Vor allem Vögel fressen sie und tragen so zur Samenverbreitung bei. Daneben finden auch Eichhörnchen und Mäuse Gefallen daran.

 

 

Vorkommen und Geschichte

 

Die Wildkirsche wächst in lichten Mischwäldern und an Waldrändern, lokal sogar recht häufig. Im Bergischen Land z.B. galt die Kirsche früher als „Eiche des kleinen Mannes“.
In jüngerer Vergangenheit wurden und werden in Deutschland gezielt mit möglichst gutem Erbgut wieder vermehrt Kirschbäume in Mischwälder eingebracht. Die Blüten sind dekorativ und ernähren Bienen, die Kirschen sind ebenfalls Wildtierfutter und der Baum selbst wächst rasch, das Holz ist begehrt. Allerdings hat die Vogelkirsche recht hohe Standortansprüche und darf nicht zu dicht stehen.
Ursprünglich stammt die Baumart mehr aus dem Südosteuropäischen Raum. So gibt es z.B. in Griechenland schon lange süßere Kirschen-Zuchtformen.

 

 

Besonderheiten und Ansprüche

 

charakteristische Borke

charakteristische Borke

Vogelkirschen vertragen in jungen Jahren Halbschatten, bevorzugen aber spätestens im Alter sonnige Lagen. Sie mögen nährstoffreichen Boden mit ausreichend Niederschlägen, aber ohne Staunässe. Am liebsten kalkhaltigen Boden, keine trockenen, sandigen Böden. Insgesamt sind ihre Ansprüche verhältnismäßig hoch. Vogelkirschen neigen zu einer Reihe von Krankheiten, von Wurzelfäule über Wasserreiserbildung und Lausbefall bis zu Spätfrostschäden und Fruchtfliegenbefall.

Die Kirsche  wächst vom Flachland bis in Bergregionen, auf guten Böden trotzt sie auch stärkeren Frösten. Für einen „Obstbaum“ wird sie recht groß und gewinnt schnell an Höhe, so dass sie auch in Wäldern teils konkurrenzfähig ist. Mit 50 Jahren ist sie bereits ausgewachsen, wird aber auch selten älter als 100Jahre.

 

 

Nutzung

 

Wildkirsche

Wildkirsche

Die dunkelroten Früchte sind kleiner und bitterer, als die Zuchtform, aber essbar. Heute werden sie vor allem für Marmeladen und zum Brennen von Schnäpsen verwendet. Die Kirschen hängen recht hoch im Baum, da die Vogelkirsche schnellwüchsig ist und dickere Zweige erst ab einer gewissen Höhe ausbildet, vor allem im Wald. So sind sie für Menschen nur schwer zu ernten.
Das Holz ist begehrt, fest und elastisch, von rötlicher Farbe. Dank ihres großen Lichtbedürfnisses und der hohen Bodenansprüche, wird sie dennoch selten in größerer Anzahl in Forsten gepflanzt. Entsprechend teuer sind die Holzprodukte, wie Parkett, hochwertige Möbel oder Instrumente.

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