lateinischer Name/Trivialname: Pinus sylvestris, gehört zu den Kieferngewächsen. Auch unter den Namen Forche, Weißkiefer oder Rotföhre bekannt

 

 

Steckbrief

 

Kiefernwald

Kiefernwald

immergrüner Nadelbaum

 

wird etwa 20-30m hoch, unter Optimalbedingungen auch 40m

 

kann 500Jahre alt werden und mehr

 

die Bergkiefer hat eine rote Stammfarbe, über die sie recht gut von anderen Kiefern unterschieden werden kann

 

die Wuchsform ist oft „urig“, krumm und verwinkelt wirkend, die Krone hängt oft zu einer Seite über. Im Wald bildet die Kiefer nur eine kleine Krone ganz oben am Stamm aus.

 

die Borke ist sehr charakteristisch, tief zerfurcht, mit groben Platten

 

die eher harten Nadeln werden bis zu 7cm lang.

 

 

Fortpflanzung

 

Waldkiefern sind Zwitter, mit männlichen und weiblichen Zapfen an einem Baum. Die männlichen Zapfen sind klein und im reifen Zustand bräunlich mit gelbem Pollen.

 

Kiefernzapfen im Winter

Kiefernzapfen im Winter

In den größeren weiblichen Zapfen reifen nach der Befruchtung die Samen heran. Wenn der Samen reif ist, öffnen sich die Zapfen und die Samen werden zur Windverbreitung frei gesetzt. Dabei schließt sich der Zapfen durch Quellmechanismen bei Regen und öffnet sich bei trockenem Wetter. So wird gewährleistet, dass der Samen auch weit fliegen kann und nicht sofort vom Regen zu Boden gedrückt wird. Anschließend fallen die Zapfen zu Boden.
Von der Bildung des Zapfens bis zum Freisetzen des Samens vergehen dabei gut 2 Jahre.

 

 

Vorkommen und Geschichte

 

Die Kiefer hat nur geringe Bodenansprüche und gedeiht auch unter widrigen Bedingungen. So ist sie weit über Europa verbreitet, hat aber auf „guten“ Böden gegen andere Baumarten im direkten Konkurrenzkampf kaum eine Chance.
Ähnlich der Fichte, wurde auch die Kiefer künstlich in großer Menge in Deutschland angepflanzt. Vor allem auf solchen Standorten, auf denen die Fichte nicht gedieh, z.B. auf sandigen Böden im Flachland. Die Verbreitung ist damit regional sehr unterschiedlich. Natürlicherweise käme die Kiefer in Deutschland nur auf Sonderstandorten vor, auf denen tatsächlich andere Baumartenkaum kaum Überlebenschancen haben. So aber ist die Kiefer mit einem Anteil von 24% einer der häufigsten Waldbäume in Deutschland. “Schuld” daran ist die gute Nutzbarkeit ihres Holzes, ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Schnellwüchsigkeit, vor allem bei dichterer Pflanzung.

 

In Deutschland gibt es verschiedene Kiefernarten, teils eigentlich nicht heimisch, die Waldkiefer ist dabei die häufigste Art.

 

 

Besonderheiten und Ansprüche

 

Kiefer in den Alpen: kaum ein anderer Baum würde hier oben im Fels überleben

Kiefer in den Alpen: kaum ein anderer Baum würde hier oben im Fels überleben

Kiefern haben eine Pfahlwurzel, die sich etwa 6m weit in den Boden bohrt. Dies ist eine Anpassung an trockene Standorte, so steigt die Chance, dass die Wurzel in tieferen Schichten doch noch auf (Grund-)Wasser trifft. Die Bodenansprüche der Kiefer sind sehr gering. Sie mag es allerdings eher warm und wenn sie die Wahl hat, nicht zu nass. Sie wächst auch im Wald, bevorzugt aber etwas mehr Licht. Als Unterwuchs in einem dichten Wald hat sie keine Chance. Auf der anderen Seite lässt die Kiefer genug Licht durch, so dass z.B. Buche oder Tanne unter ihr groß werden, um sie schließlich zu verdrängen.
So ist sie ein typischer „Pionierbaum“. Sie besiedelt Standorte, die brach liegen und nicht genug Nährstoffe für die meisten anderen Pflanzen bieten. Die Kiefer arrangiert sich mit fast allem, bildet dabei ihren eigenen Humus und ebnet so den Weg für andere Sträucher und schließlich Bäume, bis für sie selbst kein Raum mehr ist.

 

Kiefern kommen gut mit praller Sonne klar, mit starkem Frost, Stürmen und Trockenheit. Man findet sie im Gebirge, in sandigen Böden und sogar in Mooren. Sehr viele Pilzarten können mit der Kiefer eine Gemeinschaft eingehen, der Pilz versorgt mit Mineralstoffen, schützt die Wurzeln und führt Wasser zu, der Baum gibt im Gegenzug organisches Material. Dies hilft auf kargen Böden beiden Seiten.

 

Vor allem auf trockenen Standorten, besteht durch das sehr harzhaltige Holz eine hohe Waldbrandgefahr! Im Mittelalter war die Kiefer allerdings eine der wichtigsten Lichtquellen in Form von Kienspänen und auch bedeutsam zur Harzgewinnung.

 

 

Nutzung

 

Kiefernholz wird gerne als Bauholz, aber auch für Böden, Möbel oder Spielzeug genutzt. Es ist relativ elastisch, lässt sich gut verarbeiten, ist aber nicht witterungsbeständig und eher weich.

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