Wer einen eigenen Garten hat, der hat es gut: Im Sommer ganz privat in der Sonne liegen, den Frühling vom Fenster aus sehen und in Herbst und Winter dem allmählichen Einschlafen der Natur hautnah beiwohnen. Gartenbesitzern fällt jedoch zunehmend auf, dass es mit der Artenvielfalt bergab geht. Ohne Insekten und andere Nützlinge würde das Überleben für den Menschen schwer. Umso wichtiger ist es daher, im eigenen Garten für die Vielfalt einzustehen.

 

Es summt und brummt? Dann hat der Gartenbesitzer alles richtig gemacht! (Quelle: Emiel Molenaar on Unsplash)

Es summt und brummt? Dann hat der Gartenbesitzer alles richtig gemacht! (Quelle: Emiel Molenaar on Unsplash)

 

Gut für Bienen, Schmetterlinge und Co: Wilde Hecken

Zahlreiche Insekten sind auf Nahrung angewiesen, die sie nur von heimischen Pflanzen mit Blüten erhalten können. In einem Garten mit kahler Rasenfläche und immergrüner Thujahecke bleibt der Speiseplan dieser nützlichen Tiere kahl. Wer seinen Garten neu anlegt, sollte daher besser Abstand von allzu kargen und „glatten“ Elementen nehmen und lieber auf bunte und natürliche Wildheit setzen.

 

Mit einer Wildhecke klappt das sicher gut. Es gibt zahlreiche Sträucher und Büsche, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten des Jahres Blüten tragen, sodass sich Bienen, Schmetterlinge, andere Falter, Hummeln und weitere Nützlinge satt essen können. Tolle Beispiele für solche Gewächse sind

 

• Bauernjasmin,
• Forsythie
• Flieder
• Hibiskus
• Schneeball
• oder auch Hartriegel.

 

Sie lassen sich in einer abwechslungsreichen Hecke kombinieren. Diese wirkt dabei nicht nur anziehend auf allerlei Insekten, sondern bietet auch Vögeln und weiteren Tieren Unterschlupf sowie Zuhause.

 

Wichtig! Wer eine Katze hat, sollte selbstverständlich darauf achten, ungiftige Heckenpflanzen zu verwenden. Schließlich sind viele Katzen im Freien unterwegs, da sie in der Wohnung sonst zu Problemverhalten neigen. Gelegentliches Nagen an Pflanzen sollte für die Samtpfoten ungefährlich sein.

 

Zusätzliche Hilfe für Nützlinge im Garten

Eine bunte Hecke mit vielen abwechslungsreichen Sträuchern ist schnell angelegt. Wer sich in den kommenden Jahren um geeignete Pflege kümmert, wird schon bald einen besonderen Lebensraum geschaffen haben, in dem es rund um das Jahr Bewegung gibt.
Ist mehr Platz im Garten vorhanden, könnte übrigens auch eine Benjeshecke interessant sein. Sie wird auf spezielle Weise mit Totholz angelegt und gilt als beste Möglichkeit, um auch Reptilien, Amphibien, Siebenschläfer und Igel anzulocken. Das folgende Video zeigt, wie eine solche Hecke aussehen kann:

 

Sollen sich nützliche Insekten im Garten ganz besonders wohlfühlen, lohnt sich auch der Bau und die Installation von Insektenhotels. Hier werden unterschiedliche Materialien verwendet, die Marienkäfern, Wildbienen, Ohrenkneifern und vielen weiteren Nützlingen eine gute Heimat bieten können. Da es in der natürlichen Umgebung immer weniger Nischen und Ecken für den Bau sicherer Nester gibt, werden Insektenhotels meist gut angenommen. Wohnen.de hat weitere interessante Informationen rund um den Bau und die Nutzung von Insektenhotels zusammengestellt.

 

Die absoluten Don’ts im tierfreundlichen Außenbereich

Wer Tiere zu sich in den Garten einladen möchte, muss sich nach ihren Bedürfnissen richten. Dies ist eine Tatsache, die das Zusammenleben von Mensch und Tier nicht selten erschwert, denn während sich Tiere möglichst unberührte Natur wünschen, neigt der Mensch meist dazu, sich sein Umfeld so komfortabel und sauber wie möglich zu gestalten.

 

Sollen sich nützliche Tiere wie Vögel, Insekten und Co. wohlfühlen, sollten diese drei „Don’ts“ unbedingt vermieden werden:

 

1. Chemisch düngen und behandeln
Chemische Düngemittel und auch Pflanzenschutzmittel sowie Insektizide bestehen nicht selten aus Stoffen, die Tieren das Leben schwer machen. Viele Insektizide sind so gestaltet, dass sie keinen Unterschied zwischen Nützling und Schädling machen können, weshalb bei einer Behandlung nicht nur die „Schlechten“, sondern auch die „Guten“ gehen müssen.

 

In einem naturnahen Garten empfiehlt es sich, auch im Bereich der Pflanzenbehandlung auf Natürlichkeit zu setzen: Kompost, Ackerschachtelhalmbrühe, Brennnesseljauche und vieles mehr entstammt der Natur und kann einfach sowie tierfreundlich in sie zurückgebracht werden.

 

2. Klinische Reinheit
Ein Blick in viele Gärten verrät: Hier soll sich vor allem der Mensch wohl fühlen. Mancher Außenbereich wirkt wie die Verlängerung des Wohnzimmers mit Teppich und aufgeräumter Wohnwand. Kurz geschorener Rasen, blütenlose Schnitthecken und gepflasterte Flächen machen die Einkehr vielfältigen Lebens unmöglich.

 

Daher sollten Tierfreunde gerne mehr Mut zur Unordnung beweisen. Äste und Laub dürfen durchaus liegenbleiben, denn sie erfüllen während der kühlen Jahreszeit wichtige Funktionen, Totholz wirkt in einer Ecke des Gartens ausgestapelt als Zuhause für viele Kleinsäuger und herabfallender (ungiftiger) Fruchtschmuck von Sträuchern schmeckt Vögeln besonders gut.

 

3. Rasenmäherroboter
Der Rasenmäherroboter ist eine komfortable Erfindung. Im Garten reicht es, ihn auf die Rasenfläche zu setzen, die er sogleich vermisst und dann Tag und Tag bearbeitet. Oft laufen Rasenmäherroboter auch in der Nacht, was wiederum zu einer großen Gefahr für die Tierwelt werden kann. Geo.de berichtet über dieses Problem.

 

So kann mancher Roboter auch Kleinsäuger oder Reptilien überfahren. Die Tiere geraten folglich in die Messer des Geräts und tragen entweder schwere Verstümmelungen davon oder sterben sogar. Aus diesem Grund empfiehlt sich der Verzicht auf diese Geräte. Wer das nicht möchte, sollte den Roboter wenigstens während der Nachtstunden ausgeschaltet lassen. Tagsüber ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Tiere auf dem Rasen aufhalten, etwas geringer.

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