Aussehen

 

Die Savannah ist eine recht große, schlanke Rasse, der man ihren wilden Vorfahren, den Serval, deutlich ansieht. In der F1-Generation (Serval x Hauskatze) sind die Tiere noch etwa 45cm groß und wiegen bis zu 10 Kilo. In den Folgegenerationen nehmen Größe und Gewicht, und bis zu einem gewissen Grad auch die grundsätzliche Ähnlichkeit zum Serval, dann langsam ab.

Die Savannah steht auf langen, schlanken Beinen mit recht kleinen Pfoten. Der Körper ist lang gestreckt, der Schwanz verhältnismäßig kurz. Der lange Hals wirkt muskulös, der keilförmige Kopf ist eher klein mit schmalem Kinn. Die großen Ohren sollten möglichst hoch angesetzt sein, und einen so genannten „Wildfleck”, einen hellen Abdruck, aufweisen. Die Augen sind mandelförmig bis oval, grün, gelb oder goldfarben.

Die Fellfarbe ist ähnlich der des Servals. Eine goldfarbene bis beige Grundfarbe mit schwarzen Tupfen. Die Unterseite (Bauch, Brust, Innenseite der Beine und Unterseite des Schwanzes) ist dabei heller, als der restliche Körper. Durch die Einkreuzung verschiedener Hauskatzenrassen ergeben sich letztlich aber einige Farbvariationen. Anerkannt sind schwarz, schwarz-getupft, schwarz-silber-getupft und black-smoke.

 

 

Geschichte

 

Die Savannah ist eine sehr junge Rasse, die noch nicht von jedem Katzenzuchtverband anerkannt wird und nur sehr selten vorkommt. Sie entsteht durch Kreuzung zwischen einem Serval (afrikanische Wildkatze) und verschiedenen Hauskatzenrassen. Erstmals gelang diese Verpaarung 1980 Judy Frank in den USA mit einer Siamkatze. In den 1990ern gab es dann größer angelegte Zuchtversuche, bei denen vor allem Bengal-Katzen, Orientalisch Kurzhaar und die Ägyptische Mau mit dem Serval gekreuzt wurden.

Es erschwert die Zucht, dass die Kater der F1-Generation steril sind (tatsächlich meist alle Kater bis einschließlich F4), so dass auch hier noch einmal andere Rassekatzen oder erneut der Serval eingekreuzt werden müssen. Mittlerweile ist die Zuchtbasis aber ausreichend groß, so dass in der Regel Savannah mit Savannah verpaart werden kann.

Die Zucht wurde in den USA begründet, langsam gibt es aber auch Zuchten außerhalb der USA. Ein Grundproblem dabei ist die Haltung des Servals, der unter Artenschutz steht.

 

Savannahs sind ausgesprochen teuer, vor allem die ersten Generationen mit hohem Wildblutanteil. Dies liegt daran, dass in jedem Fall ein männlicher Serval gehalten werden muss, der in punkto Haltung sehr hohe Ansprüche stellt. Auch deckt ein Serval längst nicht jede Hauskatze, die ihm angeboten wird. Nimmt die Katze auf, ergibt sich das Problem, dass die Tragzeiten von Hauskatze und Serval unterschiedlich lang sind, so dass die F1-Generation gezwungenermaßen als „Frühchen“ zur Welt kommt, was die Sterberate natürlich erhöht. Deshalb ist der Zucht-Aufwand enorm. Bislang gibt es nur wenige Züchter dieser neuen Rasse, was den Preis alleine durch Angebot und Nachfrage noch weiter steigert. Am „günstigsten“ zu haben sind zumeist die sterilen Kater aus der F3 oder gegebenenfalls F4 Generation.

Unter Tierschutzaspekten sind Haltung und Einkreuzung von Wildkatzen nicht unumstritten.

 

 

Charakter

 

Savannahs der F1-Generation zeigen mit Eintritt in die Geschlechtsreife häufig recht „wildes“, ursprüngliches Verhalten. Das bedeutet z.B., dass sie trotz guter Prägung auf den Menschen eher scheu sind, mit reiner Wohnungshaltung nicht glücklich zu machen sind und häufig auch ein Problem mit der Annahme des Katzenklos haben, bzw. auch kastriert sehr viel markieren. Ab der F2 Generation ähnelt die Savannah dann immer mehr vom Wesen her einer ganz normalen, agilen Hauskatze. Savannahs (ab F2) gelten als ausgesprochen gesellig, anhänglich und verspielt. Sie sind neugierige Entdeckernaturen und folgen ihren Menschen gerne durch die Wohnung. Dabei stehen Savannahs gerne im Mittelpunkt und teilen ihre jeweiligen Wünsche (streicheln, spielen oder allgemein Aufmerksamkeit) auch recht direkt und selbstbewusst mit. Laute Katzen sind sie nicht unbedingt, aber „mitteilsam“ mit einer Fülle an Lauten und Lautstärken, die sie situationsabhängig verwenden.

Savannahs (vor allem die F1-Generation) sind deutlich bessere Jäger, Springer und Kletterer, als andere Hauskatzenrassen. So sollten in der Wohnung ausreichend abwechslungsreiche und robuste Klettergelegenheiten zur Verfügung stehen.

Eine Besonderheit ist die Wasserliebe der Savannah. Manche springen sogar mit Wonne in Badewasser. Beim Freilauf kann ihnen das in Form von Regentonnen allerdings zum Verhängnis werden.

 

Savannah mit Wildfleck an den Ohren

 

Haltung und Pflege

 

Über Freilauf freut sich die Savannah sehr. Man muss allerdings bedenken, dass eine Savannah im Normalfall ein deutlich besserer Jäger ist, als andere Hauskatzenrassen. Zumindest in Australien wurde deshalb erwogen, Freigang bei der Savannah gesetzlich zu untersagen, um heimische Wildtierarten nicht zu gefährden. Alternativ würde die Savannah sich aber auch über ein größeres Freigehege freuen. Spaziergänge an der Leine gestalten sich auf Grund der großen Agilität meist etwas schwierig, bzw. bedürfen geduldiger Gewöhnung. Savannahs neigen dazu, etwas stürmisch zu sein und spielen teils recht wild. Wenn Kinder damit klar kommen, sind Savannahs ausgezeichnete Spielkumpel für diese. Auch mit Hunden kommt die selbstbewusste Savannah nach Gewöhnung meist gut aus. Überhaupt sind Savannahs sehr gesellig und freuen sich auch über andere Katzen, die entsprechend ebenfalls temperamentvoll sein sollten.

Die Savannah braucht in jedem Fall viel Ansprache und Beschäftigung. Sie passt deutlich besser in eine turbulente Großfamilie, als zu einem Vollzeit arbeitenden Single. Letzterer sollte zumindest 2 Katzen halten und nach Feierabend viel Zeit für seine Katzen erübrigen können.

 

Die Savannah gilt, nicht zuletzt durch ihren großen Genpool, als sehr robuste und gesunde Rasse.

 

 

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