Aussehen

 

Die Ragdoll ist eine eher große, muskulöse Katze, die dabei dennoch elegant wirken sollte. Die Hinterbeine sind etwas länger als die Vorderbeine, die Pfoten sind groß und kräftig. Der Kopf ist breit, keilförmig zulaufend, mit großen, stets blauen, Augen. Das Fell ist mittellang, dabei an Schwanz und Halskrause etwas länger, als am restlichen Körper. Es fühlt sich seidig an und sollte eng am Körper anliegen.
Es gab lange 3 Farbvarianten: „Colourpoint“ (cremefarbener Körper mit dunkleren Extremitäten, kein weiß), „Mitted“ (ebenfalls cremefarbener Körper mit dunkleren Extremitäten, allerdings mit weißem Bauch, weißer Brust, weißem Kinn, weißer Schwanzunterseite und weißen Pfoten/Beinen) und Bi-Color (ähnlich „Mitted“, aber mit V-förmiger weißer Maske am Kopf, weitere weiße Abzeichen sind erlaubt). Seit kurzem wird auch in „Lynx“ (Tabby) gezüchtet. Die Katzenbabys kommen immer reinweiß zur Welt.

 

Ragdolls sind Spätentwickler. Es kann bis zu drei Jahre dauern, bis sie ihre endgültige Größe und ihr Endgewicht erreicht haben.

 

Katzen wiegen um 5 kg, Kater bis zu 8 kg. Vereinzelt können auch deutlich schwerere Exemplare vorkommen, was in der Zucht allerdings nicht angestrebt wird.

 

 

Geschichte

 

Die Rasse entstand Anfang der 1960er in Kalifornien. Dort wurde eine Frau namens Ann Baker auf den Wurf einer Nachbarskatze aufmerksam, die auffallend großen, interessant gezeichneten und sanftmütigen Nachwuchs zur Welt brachte. Ann Baker nahm mehrere der Jungtiere auf und baute mit ihnen eine Zucht auf. Es heißt, es wurde unter anderem ein Birma-Kater mit entsprechender Zeichnung eingekreuzt, genaue Überlieferung gibt es allerdings nicht. Ihren Namen verdankt die Ragdoll (engl. Stoffpuppe) dem Umstand, dass sie dazu tendiert, bei Entspannung auf dem Arm völlig zu erschlaffen. Vor allem diese Eigenschaft wurde zu Beginn der Zucht vermarktet und auch kritisiert.

Ann Baker ließ die neue Rasse bei einem amerikanischen Patentamt registrieren und wollte Kontrolle und Gewinnbeteiligung an Zucht und Verkauf der Tiere, auch wenn diese anderen Züchtern gehörten. Allerdings hatten sich bereits vor der Patentierung einige weitere Zuchten gebildet, die sich diesen Vorgaben nicht unterwarfen. Deren Nachkommen sind es letztlich, die sich in der Welt verbreitet haben.
In Deutschland sind Ragdolls seit Anfang der 1980er Jahre vertreten. Im Laufe der 90er Jahre wurde die Rasse und ihre verschiedenen Farbschläge dann nach und nach anerkannt.

 

Die Ragdoll verdankt ihren Namen der fast grenzenlosen Entspanntheit, die man ihr nachsagt. So soll die Katze schlaff wie eine Stoffpuppe werden, wenn man sie hoch hebt und alles klaglos erdulden. Tatsächlich ist die Ragdoll in aller Regel eine sehr umgängliche, menschenbezogene und ausgeglichene Katze. Nichtsdestotrotz ist sie ein Lebewesen und kein Spielzeug, mit dem man alles machen darf, wonach einem der Sinn steht. Ihre angebliche Schmerzunempfindlichkeit gehört ins Reich der Legenden. Ihre große Gelassenheit im Umgang liegt vor allem darin begründet, dass sie sehr großes Vertrauen in Menschen hat. So lange dieses Vertrauen nicht zerstört wird, ist die Ragdoll eine ideale Familienkatze, anpassungsfähig, sanftmütig und unkompliziert. Schlechte Laune scheint den meisten Ragdoll völlig fremd zu sein. Ragdolls sind nicht übermäßig aktiv, wissen Ansprache, Streicheleinheiten und Beschäftigung aber dennoch sehr zu schätzen. Dabei sind sie nicht aufdringlich und miauen auch nur selten.

 

 

Haltung und Pflege

 

Ragdolls verstehen sich in der Regel ausgezeichnet mit Kindern und mit anderen Haustieren. Sie brauchen unbedingt viel Sozialkontakt und sollten bei längerer täglicher Abwesenheit ihres Menschen, zumindest einen Artgenossen als Gesellschaft haben. Die ruhige, ausgeglichene Rasse eignet sich gut für reine Wohnungshaltung. Auch auf Grund des völlig fehlenden Misstrauens fremden Menschen und oft auch anderen Tieren gegenüber, eignet sich diese Rasse wenig für eine Haltung als Freigänger. Zu groß sind die Gefahren und sei es nur die, dass ein fremder „Katzenfreund“ sie mitnimmt. Durch ihre Umgänglichkeit sind Ragdolls aber meist gut an das Laufen an Geschirr und Leine zu gewöhnen, so dass kleinere Ausflüge ins Freie mit ihr unternommen werden können.

 

Die Fellpflege ist wenig aufwändig, da das Fell nicht zum verfilzen neigt. Einmal wöchentlich sollte dennoch durchgebürstet werden. Im Fellwechsel verliert die Ragdoll relativ viele Haare, hier kann häufigeres bürsten unterstützend wirken und verhindern, dass die Haare sich in der Wohnung verteilen.

 

 

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