Aussehen

 

Die Perserkatze ist eine mittelgroße, stämmige Katze, mit kurzen, kräftigen Beinen und breiter Brust- und Schulterpartie. Der Kopf ist rund, mit vollen Wangen und kräftigem Kinn.

Ein hervorstechendes Merkmal ist die extrem kurze Nase, deren Spitze sich auf einer Linie mit den Unterlidern der Augen befinden sollte. Die Augen sind rund und stehen weit auseinander. Die Ohren sind klein und möglichst tief angesetzt. Das Fell ist etwa 10 Zentimeter lang, mit üppiger Unterwolle und von seidiger, nicht wolliger Textur. Die Perserkatze hat dabei eine deutliche, löwenähnliche Halskrause und einen buschigen Schwanz. An Fellfarben ist alles erlaubt. Die Augenfarbe sollte zur Fellfarbe passen.

Der amerikanische Standard schreibt eine flachere, höher angesetzte Nase sowie kleinere Ohren vor, als der europäische Standard. Nach europäischem Standard darf die Nase bis 1,5 Zentimeter lang sein, die Katze sollte in jedem Fall frei atmen können.

 

Katzen wiegen um 4kg, Kater um 5,5kg.

 

 

Geschichte

 

Die Perserkatze ist eine sehr alte Rasse, wobei sie ihr heutiges Aussehen erst seit relativ kurzer Zeit inne hat. Man vermutet, dass der Ursprung der Rasse in der Kreuzung aus persischen oder russischen Langhaar Katzen und Angora Katzen liegt. Der gängigsten Theorie zufolge, entstand die Rasse in Persien (heute Iran). Von dort breitete sie sich im orientalischen Raum aus, bis sie etwa um 1500 die Türkei erreichte. Die Langhaarkatzen aus dieser Region werden als Angora (früherer Name von Ankara) bezeichnet. Entweder von dort aus oder aus Persien (die Theorien gehen auseinander) kamen Anfang des 17. Jahrhunderts die ersten Langhaarkatzen nach Europa, wo sie großes Aufsehen erregten. Dieser Felltyp war völlig neu. Zu dieser Zeit waren die Perserkatzen allerdings noch deutlich weniger gedrungen und hatten noch keine abgeflachte Nase.

 

Zunächst wurden die persischen Langhaarkatzen in Europa als Statussymbol gehalten, vor allem von Adligen. Sie galten als Luxusgeschöpfe, die sich die Gunst der Reichen und Mächtigen nur mit der Türkischen Angora teilen mussten. Im Laufe des 20. Jahrhunderts kam die Rasse in Europa und den USA immer mehr in Mode. Vor allem in den USA kam der Trend auf, die Nase immer kürzer und den Körper gedrungener zu züchten. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts gab es regelrechte Massenzuchtanlagen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Dabei wurde oft ohne Rücksicht auf Agilität oder Gesundheit der Tiere vermehrt. In Europa ging der Trend in eine ähnliche Richtung. Dennoch (oder gerade deshalb) gab und gibt es hitzige Debatten über die optimale Perserkatze, die Schönheit und Gesundheit in sich vereinen sollte. So haben sich in den verschiedenen Ländern auch teils recht unterschiedliche Rassestandards durchgesetzt.

 

Heute gilt die Perserkatze als die mit bekannteste und beliebteste Rassekatze weltweit. Sie wurde und wird auch gerne eingesetzt, um durch Einkreuzung neue Farbschläge in andere Rassen einzubringen. Bei der Zucht einiger neuer Rassen hat sie ebenfalls mit den Grundstein gelegt. Dazu gehören z.B. die Birma oder die Britische Kurzhaar.

 

 

Charakter

 

Die Perserkatze gilt als ausgesprochen gelassen, fast schon stoisch. In der Regel ist sie sehr friedfertig und fügsam. Mit ihren Menschen ist sie verschmust, aber nicht aufdringlich, Fremden gegenüber ist sie eher zurückhaltend. Perser sind meist „bequem“, wenig verspielt und kaum kletterfreudig. Auch der Abenteuergeist und der Freiheitsdrang sind in Der Regel wenig ausgeprägt. Tatsächlich steht der gedrungene, schwere Körperbau der Agilität auch etwas im Wege.

 

 

Haltung und Pflege

 

Perserkatzen werden in der Regel als reine Wohnungskatzen gehalten. Zum einen liegt das daran, dass die recht gemütlichen Perser sich zumeist problemlos mit der Wohnungshaltung zufrieden geben, zum anderen schwingt bei Rassekatzen auch immer die Gefahr von Diebstahl mit. Ein weiterer Grund ist, dass die sowieso schon sehr aufwändige Fellpflege bei Freigang noch erheblich gesteigert würde, da sich allerlei Unrat und Dreck im Fell verfangen würde.

Perser stehen in dem Ruf, verhältnismäßig gut für Berufstätige geeignet zu sein. Dennoch ist bei langer täglicher Abwesenheit eine Zweitkatze anzuraten.
Im Allgemeinen sind Perserkatzen durch ihr ausgeglichenes Wesen auch gut in Familien mit Kindern zu halten. Ebenfalls lassen sie sich meist nicht durch Hunde oder andere Haustiere aus der Ruhe bringen.

 

Das Fell ist sehr pflegeaufwändig, da es stark zu Verfilzungen neigt. Tägliches Bürsten ist Pflicht. Die oft tränenden Augen sollten ebenfalls nach Bedarf gereinigt werden. Unbedingt sollte bereits die Babykatze positiv an das kämmen gewöhnt werden, damit es später keine Probleme damit gibt. In der Regel lassen sich Perser allerdings gerne bürsten. Voraussetzung ist, dass dies wirklich täglich geschieht, da Verfilzungen und Knötchen meist nur schmerzhaft für die Katze entfernt werden können. Zum Reinigen des Fells empfiehlt sich ein spezielles Puder, das dem Baden in jedem Fall vorzuziehen ist.
Im Frühjahr verliert die Perser beträchtliche Mengen Fell, die sich trotz bürsten auch in der Wohnung wieder finden.

 

Durch Überzüchtung oder profitorientierte Züchtung ohne Rücksicht auf die Gesundheit, gibt es eine Reihe gesundheitlicher Probleme, mit denen die Rasse zu kämpfen hat. Dazu gehören verengte Nasenöffnungen und Tränenkanäle, das Entropium (Einwärtsdrehug des Augenlids) und erblich bedingte Nierenzysten. Letztere können durch einen Gentest der Elterntiere verhindert werden. Auch Kiefer- und Zahnfehlstellungen kommen vor. Es ist ausgesprochen wichtig, Perserkatzen nur von seriösen Züchtern zu kaufen, für die eine gesunde Katze höchste Priorität hat.

 

Mit der Rasse der Perserkatzen hat sich auch das Deutsche Tierschutzgesetz befasst. Hier ein Auszug aus dem Gutachten zu § 11b des deutschen Tierschutzgesetzes:

 

“Festlegung eines Index zur Vermeidung von Übertypisierungen. Zuchtverbot für Tiere, die diesem Index nicht entsprechen. Hier: Zuchtverbot für extrem kurznasige Tiere, bei denen der obere Rand des Nasenspiegels über dem unteren Augenlidrand liegt. Gesundheitliche Überprüfung brachyzephaler Individuen vor der Zulassung zur Zucht (Unterschung auf Verengung der oberen Atemwege oder der Tränennasenkanäle, Oberkieferverkürzung etc.) Zuchtverbot für Tiere, die mit einem oder mehreren der oben beschriebenen Symptome behaftet sind, da bei der Nachzucht mit Schmerzen, Leiden und Schäden zu rechnen ist. Alle untersuchten Tiere sind dauerhaft zu kennzeichnen (Tätowierung oder Mikrochip). Es sind Zuchtbücher zu führen; diese und die Untersuchungsergebnisse sind bei Bedarf offen zu legen. Änderung des Zuchtstandards bei brachyzephalen Rassen zur Vermeidung eines ausgeprägten Stopps; Bevorzugung von Tieren mit längeren Gesichtsschädeln.”

 

 

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