Steckbrief

 

Esche im Mischwald

Esche im Mischwald

lat. Name: Fraxinus excelsior

 

sommergrüner Laubbaum

 

bis 40m hoch werdend, damit einer der höchsten Laubbäume Europas

 

wird um 250 Jahre alt

 

die Blätter sind charakteristisch gefiedert, lang gestielt, bis 30cm lang. Sie treiben erst spät im Frühjahr aus, dafür bleiben sie im Herbst lange am Baum. Dabei verfärben sie sich im Herbst kaum, selten gelb, meist fallen sie noch grün vom Baum.

 

im Winter sind Eschen an den tiefschwarzen, rundlichen Knospen zu erkennen.

 

die Rinde ist lange glatt und grüngrau gefärbt, erst mit frühestens 20Jahren bildet sich dunklere, rissige Borke.

 

 

Fortpflanzung

 

Fruchtstand der Esche im Winter

Fruchtstand der Esche im Winter

Die Esche blüht im April mit unscheinbaren Blüten. Sie muss keine Insekten anlocken, sondern verbreitet den Pollen über den Wind. Auffälliger sind die in dichten Büscheln hängenden, geflügelten Samen, die teils noch bis in den Winter am Baum hängen. Auch die Samen werden in erster Linie mit dem Wind verbreitet, wobei sie bei normalen Bedingungen bis zu 60m weit fliegen. Interessant ist, dass der Samen mindestens 2 Winter lang ruht, bevor er austreiben kann.

 

 

Vorkommen, Ansprüche und Geschichte

 

Eschen haben in der Natur eine ähnliche Aufgabe, wie die Schwarzerle. Sie wachsen in Auen, an Flussböschungen und Seen, stabilisieren das Ufer, beschatten das Wasser und vertragen bis zu einem gewissen Grad Staunässe an den Wurzeln, wenn auch eher fließendes, als stehendes Gewässer. Daneben wachsen sie auch in feuchten Berghängen, die so zu stabilisieren helfen. Dazu wurde ihr Laub im Voralpen- und Alpenraum früher gerne getrocknet als Winterfutter für Ziegen und Schafe verwendet.

 

typische, schwarze Knospen der Esche

typische, schwarze Knospen der Esche

In Mythen vergangener Zeiten ist die Esche positiv besetzt. Ein Beispiel ist die Weltenesche Yggdrasil der Nordischen Sagen, daneben galten Eschen als Schutz vor Bösem und als Heimstätte guter Geister.
Die Esche ist in fast ganz Europa verbreitet, wenn auch nicht besonders häufig. Man findet sie teils in Laubmischwäldern, aber vor allem in Auen. Vor einigen Tausend Jahren war sie in Mitteleuropa noch deutlich häufiger. Mit der Abkühlung des Klimas wurde sie dann erst von den Buchen, später im Mittelalter von den Menschen in mitteleuropäischen Wäldern stark zurück gedrängt. Auch das durch einen Pilz ausgelöste „Eschensterben“ trug zu ihrem Rückgang bei. Heute wird sie wieder gerne an feuchten Standorten zur Bodenfestigung angepflanzt und dort, wo es Buchen zu nass ist. Sie mag es nicht zu warm, aber verträgt auch keine Spätfröste.

Interessanterweise wachsen Eschen alternativ auch auf warmen Kalkschuttböden, die deutlich trockener sind. In jungen Jahren sind sie recht schattentolerant, später bevorzugen sie möglichst sonnige Lagen.

 

 

Nutzung

 

Eschenholz ist sehr hart und elastisch und wurde so im Mittelalter gerne für Lanzen und Speere genutzt, auch für Dreschflegel, Deichseln, Webstühle und Schlitten. Heute nimmt man das Holz z.B. für Sportgeräte und hochwertige Möbel oder Bodenbeläge. Tatsächlich ist Eschenholz sehr teuer.

Getrocknete Blätter der Esche können in Tees Verwendung finden. Sie wirken harntreibend, können bei Rheuma und Gicht helfen, wirken leicht abführend und werden gegen Nierenleiden sowie Fieber eingesetzt.

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