Mädchen und Frauen lieben Pferde! Das ist allgemein bekannt. Dabei zeigt eine IPSOS-Studie auf, dass es sich bei den regelmäßig aktiven Reitern vorwiegend um weibliche Reiter (78 Prozent) handelt. Der Altersdurchschnitt liegt bei 38 Jahren und zumeist gut ausgebildet und zumeist voll- oder zumindest teilberufstätig. Für die meisten gibt es zwei Gründe für den Pferdesport: die enge Beziehung zum Pferd und die Naturverbundenheit.

 

Mensch & Pferd – der Traum vom eigenen Reiterhof

Viele aktive Reiter*innen und Pferdeliebhaber*innen hegen einen Traum – einen eigenen Reiterhof mit einem Dressurviereck, Longierplatz, Springparcour und Koppeln. Aber zum einen ist eine solche Immobilie nicht günstig und zum anderen gilt es viele rechtliche Aspekte zu beachten.

 

„Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“ (Friedrich von Bodenstedt) – ein altes Sprichwort, dass das Lebensgefühl von Reiter*innen bestens beschreibt. Die Pferdeliebe steht ganz vorn an und nur auf dem Rücken ihres Rosses sind sie voll und ganz in ihrem Element. Daher ist der Wunsch, selbst stolzer Pferdebesitzer zu sein oder noch besser, Eigentümer von einem Reiterhof besonders groß.

 

Bild: Pferde, Tiere, Feld; Bildquelle: TheOtherKev via Pixabay.com

Eine Reitanlage – dazu gehören verschiedene Gebäude

Es kommt darauf an, welchem Zweck der Reiterhof dienen soll. Denn die Vorgabe dafür ist, aus welchen Gebäuden das Grundstück besteht. Zwingend ist ein Stall und gegebenenfalls mit entsprechenden Boxen. Jeder, der ein Pferd besitzt, dass es möglich ist, die Tiere in der wärmeren Jahreszeit auf die Koppeln zu lassen, doch im Winter ist das aufgrund der Kälte nicht möglich. Außerdem muss der Reiterhof mit einem Reitplatz bzw. Reitbahn ausgestattet werden. Auch eine Reithalle wird benötigt, die gewisse Anforderungen erfüllen muss, wie bspw. Große Türen, die leicht zu öffnen sind, sodass Reiter*innen hoch zu Ross durchreiten können. Der Boden ist ebenfalls wichtig, denn hier ist eine gleichmäßige Befeuchtung notwendig. Das wird sichergestellt durch eine automatische Bewässerung von oben oder durch das sogenannte Ebbe-Flut-System. Bei diesem wird der Boden von unten befeuchtet.

Zudem gehören Weideflächen zu einem Reiterhof, auf denen sich die Pferde frei bewegen können und die professionell mit einem Pferdezaun eingezäunt sind. Je nach Vorliebe der Pferdebesitzer*innen können die Tiere dann Tag und Nacht bzw. stundenweise auf den Flächen während der Weidesaison (Mittel April bis Ende Oktober) verbringen.

 

Die Pferdehaltung & das Tierschutzgesetz

Die meisten Pferdehalter*innen sind sicherlich der Ansicht, dass die Haltung ausschließlich die Angelegenheit des Eigentümers ist. Doch weit gefehlt. Denn das Tierschutzgesetz gibt einige wichtige Regeln vor. Eine davon ist, dass die Tiere artgerecht zu halten sind. Das bedeutet, dass ein Hör-, Sicht- und Geruchskontakt zu Artgenossen bestehen muss. Darüber hinaus müssen die Boxen so groß sein, dass sich die Tiere beim Schlafen auf die Seite legen können. Werden Pferde in einem offenen Stall gehalten, dann gilt es darauf zu achten, dass sich mehrere Tiere gleichzeitig in der Seitenlage befinden können.

 

Des Weiteren ist der Untergrund wichtig. Denn nicht nur, dass die Pferde ausreichend Bewegung erhalten müssen, sondern sie dürfen nicht ständig auf nassen oder matschigen Boden stehen. Bei Pferden werden dadurch typische Krankheiten wie Strahlfäule oder Mauke gefördert. Hinzu kommt, dass Pferde sich nicht gern auf einen solchen Untergrund legen. Außerdem müssen Ställe und Gänge rutschfest sein.

 

Wie der Mensch schätzen auch Pferde eine gute, saubere Luft und daher gilt es, die Feuchtigkeit und den Staub möglichst gering zu halten. Das bedeutet aber nicht, dass die Ställe klimatisiert werden müssen. Vielmehr sollte der Stall baulich so veranlagt sein, dass eine hohe Luftzirkulation möglich ist.

 

Doch am wichtigsten ist, dass ein Reiterhof eine hohe finanzielle Investition mit sich zieht, sei es für den Kauf bzw. die Gründung sowie die Instandhaltung und den Betrieb. Denn die Tiere verursachen laufende Kosten und das nicht nur für die Unterbringung. So müssen Futter, Tierarzt, Medikamente und mehr bezahlt werden.

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