Alles Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Jeder Reiter und Pferdeliebhaber findet sich natürlich in diesem Spruch wieder. Selbstverständlich möchte jeder Pferdebesitzer das Wohl seines Tieres garantieren und ihm die bestmögliche Pflege und Fürsorge angedeihen lassen. Ob dazu Pferdedecken gehören, ist teilweise umstritten. Vielfach wird das Argument vorgebracht, dass Wildpferde über viele Jahrtausende auch keine Decken hatten und trotzdem überlebt haben. Ähnlich wie bei Hunden, die früher ja auch keine Mäntel trugen, es aber heute gute Gründe dafür gibt, gilt auch bei Pferden, dass diese Argumentation nicht schlüssig ist, weil die Situationen überhaupt nicht zu vergleichen sind.

 

Warum sind Pferdedecken wichtig?

Das Leben eines Wildpferdes ist nicht vergleichbar mit dem eines Pferdes, das in der Obhut von Menschen lebt. Erstens sind Wildpferde dadurch, dass sie permanent auf Wanderschaft sind, in der Lage, lästigen Insekten auszuweichen und zweitens haben sie den Vorteil, dass ihnen in der kalten Jahreszeit ein Winterfell wächst. Dieses bildet einen natürlichen Schutz vor Kälte und Insekten – ein Schutz, den die Tiere auf einer Weide oder in einem offenen Stall heute nicht haben. Damit die Pferde nicht schutzlos sind, ist der Einsatz von Decken quasi ein künstlicher Ersatz für das fehlende natürliche Winterfell.

 

Besonders Sportpferde sind auf diesen Schutz angewiesen. Denn diese werden regelmäßig geschoren und so ihres natürlichen Winterfells beraubt. Aufgrund der Tatsache, dass sie wegen des kontinuierlichen und fordernden Trainings eine starke Schweißbildung aufweisen, ist ein dauerhaft kurzes Fell von Vorteil, da ansonsten die Gefahr besteht, dass sich die Tiere verkühlen. Es empfiehlt sich daher, direkt nach dem Training sogenannte Abschwitzdecken einzusetzen. Genau wie Sportler, die sich nach einer intensiven Belastung nicht in Sommerklamotten der Kälte aussetzen, ist den Pferden geholfen, wenn sie mit einer entsprechenden Decke versorgt werden. Abschwitzdecken ermöglichen es den Tieren, dass der Schweiß aufgrund der hohen Saugfähigkeit dieser Decken nach außen abgeleitet wird und die Pferde so schneller trocknen.

 

Unabhängig vom Einsatz als Sportpferd ist es aber wichtig, dass die Tiere, die im Freien stehen und vielleicht nicht die Möglichkeit eines Unterstandes gegeben ist, vor Wind und Wetter geschützt sind. Für die Übergangszeit macht es daher Sinn, gegen Wind und Regen wasserabweisende Outdoor-Decken einzusetzen. Bei extrem niedrigen Temperaturen sind sogenannte Thermodecken die bessere Wahl. Diese schützen die Pferde zuverlässig vor großer Kälte und beugen so Erkrankungen vor. Dies kann im Übrigen auch dann geboten sein, wenn die Pferde in einem offenen Stall stehen und die Temperaturen dauerhaft deutlich unter dem Gefrierpunkt liegen.

 

Aber auch spezielle Fliegendecken sind bestens dafür geeignet, das Leben der Tiere leichter zu machen. Es geht hierbei auch darum, dass manche Pferde Allergien gegen bestimmte Insekten entwickelt haben und diese Decken natürlich vor Insektenstichen schützen. Als Ergänzung hierzu ist auch die Verwendung von Fliegenhauben sinnvoll.

 

Fazit:

Auch wenn es vielleicht für manche Personen seltsam erscheint, dass die Tiere mit Decken geschützt werden, gibt es sehr wohl gute Gründe dafür. Der Schutz vor Krankheiten und Infektionen durch Insektenstiche ist mit einer entsprechenden Decke gewährleistet. Pferde sind wertvolle Tiere und haben fast immer einen engen Bezug zum Menschen. Daher ist es absolut verständlich, ihnen den bestmöglichen Schutz und den höchsten Komfort zu bieten.

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