Allergien sind bei Hunden leider weit verbreitet, schätzungsweise betrifft dies fast jeden 5. Hund in Deutschland. Besonders häufig treten dabei Allergien gegen Flöhe oder Hausstaubmilben sowie Futtermittelallergien auf. Eine Flohallergie lässt sich dabei relativ leicht durch das Vorhandensein der Flöhe und charakteristische „Hot-Spots“, runde entzündete Stellen am hinteren Körper, erkennen und ist gut behandelbar. Schwieriger dagegen ist es bei Futtermittelallergien, die sich ebenfalls oft in Juckreiz äußern, aber z.B. auch stumpfes, schuppiges Fell, allgemeines Unwohlsein, Entzündungen oder immer wiederkehrenden Durchfall zur Folge haben können.

 

Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf eine an sich harmlose Substanz. Das Immunsystem prüft beständig, was wir über den Darm, die Haut oder die Atemluft aufnehmen und bekämpft vermeintliche Gefahren. Meist braucht es dabei mehrfachen Kontakt mit einer Substanz, damit eine Abwehrreaktion erlernt werden kann. Leider kann das Immunsystem sich auch vertun und aufgrund unschädlicher Stoffe den ganzen Körper in Alarmbereitschaft versetzen. Vom Gegenteil überzeugen lässt sich das Immunsystem nur schwer, eine einmal erlernte Immunreaktion wird fest gespeichert. So wird beim Hund als Therapie zumeist versucht, den Allergieauslöser vollständig zu vermeiden. In akuten Fällen werden zusätzlich die auftretenden Symptome wie Juckreiz gelindert, Entzündungen bekämpft und ggf. das Immunsystem kurzzeitig mittels kortisonhaltiger Präparate unterdrückt. Eine Desensibilisierung kann ähnlich wie beim Menschen auch beim Hund durchgeführt werden, falls dieser z.B. gegen Pollen oder andere Substanzen allergisch ist, die nicht vollständig gemieden werden können.

 

Die Futtermittelallergie

Ständiges Kratzen kann viele Ursachen haben.

Ständiges Kratzen kann viele Ursachen haben.

Eine Futtermittelallergie beim Hund wird durch Ausschlussdiagnostik festgestellt. Für anhaltenden Durchfall können z.B. auch Giardien verantwortlich sein und für juckende Haut ganz einfach Flöhe. Findet der Tierarzt keine äußere Ursache für die Symptome, ist der nächste Schritt ein Blutbild, das zeigt, in welchem Zustand das Immunsystem ist und ob Entzündungsherde im Körper vorhanden sind. Auf was der Hund allergisch reagiert, kann dadurch aber nicht festgestellt werden. Ebenso werden bei starkem Juckreiz Hautproben untersucht, um einen Pilz- oder Parasitenbefall auszuschließen. Deutet alles auf eine Allergie hin, folgt nun eine Ausschlussdiät. Bei dieser wird über einen Zeitraum von 8-10 Wochen nur eine Fleisch- und eine Gemüsesorte gefüttert, gerne z.B. das selten in handelsüblichem Hundefutter genutzte Pferde- oder Straußenfleisch mit Kartoffeln, worauf vergleichsweise wenig Hunde allergisch reagieren. Dagegen sind Rindfleisch, Weizen und Milchprodukte relativ oft allergieauslösend. Ein wichtiger Punkt ist hierbei, im ersten Schritt möglichst Futterbestandteile zu wählen, die der Hund sonst nie frisst, denn bei diesen kann das Immunsystem entsprechend noch keine Überreaktion erlernt haben. In Absprache mit dem Tierarzt kann das Futter aus frischen Zutaten selbst gekocht werden, daneben gibt es aber auch spezielle hypoallergene Trockenfuttersorten im Handel zu kaufen.

 

Da im Fall der Futtermittelallergie die allergieauslösenden Substanzen über den Darm aufgenommen werden, beginnt hier bereits die Bekämpfung durch das Immunsystem. Die Folge können eine ungünstige Veränderung der Darmflora, Durchfall und eine Reizung des Darms bis hin zu Entzündungen sein. So ist es vor allem bei Durchfall-Symptomen wichtig, neben der Diät auch eine Darmsanierung durchzuführen. Eine gesunde Darmflora kann sogar aktiv helfen, Allergiesymptome zu mildern. Sehr wichtig dabei ist, jede Form der Zufütterung mit dem Tierarzt abzusprechen, um die Ausschlussdiät nicht gefährden. Allgemein förderlich für eine gesunde Darmflora sind z.B. Naturjoghurt, Pansen oder Kanne Brottrunk. Der Kanne Brottrunk hilft durch die enthaltenen Enzyme und Milchsäurebakterien nicht nur der Darmflora, er unterstützt auch das geschwächte Immunsystem und wirkt entzündungshemmend.

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