Das Wobbler-Syndrom ist eine Hundekrankheit, hervorgerufen durch eine Schädigung der Nerven im Bereich des Rückenmarks.

Es sind vor allem große Hunderassen vom Wobbler-Syndrom betroffen.

Es sind vor allem große Hunderassen vom Wobbler-Syndrom betroffen.

Die Bezeichnung Wobbler stammt vom englischen Wort „to wobble“ ab. Das bedeutet übersetzt „wackeln“ und beschreibt den Gang des Tieres, wenn es von dieser Erkrankung betroffen ist.

 

Am häufigsten betroffen sind große Hunderassen, wie z.B. der Dobermann. Hierbei erkranken männliche Hunde nahezu doppelt so oft wie Hündinnen.

 

 

 

Ursachen des Wobbler-Syndroms

Beim Wobbler-Syndrom, was auch unter der Bezeichnung spinale Ataxie bekannt ist, kann es sich um fünf unterschiedliche Arten handeln. Zum einem kann dieses bereits angeboren sein. Dann liegt eine Fehlbildung der Wirbelsäule vor. Andererseits tritt das Wobbler-Syndrom jedoch auch durch falsche Bewegungen auf. Dadurch werden

 

• das Rückenmark zwischen dem dritten bis siebenten Halswirbel
• die sich zwischen den Wirbeln befindlichen Bänder
• die Gelenkfortsätze

 

zusammengedrückt.

 

Ferner kommen für das Auftreten des Wobbler-Syndroms Bandscheibenerkrankungen infrage, verursacht durch Überbelastung, Verschleiß oder chronischer Natur. Betroffen sind hierbei insbesondere Hunde älteren Jahrgangs.

 

Darüber hinaus zeichnen für die spinale Ataxie eine falsche Ernährung, Neoplasien und Abszesse verantwortlich.

 

 

Symptome des Wobbler-Syndroms

Erstmals beschrieben wurde das Wobbler-Syndrom beim Basset.

Erstmals beschrieben wurde das Wobbler-Syndrom beim Basset.

Ob Ihr Hund vom Wobbler-Syndrom betroffen ist, können Sie anhand einer Veränderung der Körperhaltung erkennen. In den meisten Fällen läuft das Tier mit gesenktem Kopf, da das Heben des Kopfes zu erheblichen Schmerzen führt. Zusätzlich ist das Syndrom an einem unsicheren, wackligen Gang erkennbar. Aufmerksam sollten Hundebesitzer auch dann werden, wenn ihr Hund breitbeinig steht. Im Verlaufe der Erkrankung hat das Tier Probleme beim Aufstehen. Am deutlichsten macht sich das Wobbler-Syndrom beim Laufen im Kreis bemerkbar. Insbesondere beim schnelleren Gang fällt gelegentlich eine übertrieben vergrößerte Schrittlänge im Vorderbereich auf.

 

Bemerkenswert ist, dass sich die Ataxie schleichend entwickelt. Zunächst sind die hinteren Extremitäten betroffen. Dadurch bemerken viele Hundebesitzer erst relativ spät die Erkrankung ihres Hundes. Einzig in 15 Prozent aller Fälle macht sich das Wobbler-Syndrom schlagartig bemerkbar.

 

 

Diagnostik der spinalen Ataxie

Die Deutsche Dogge gehört zu den häufiger betroffenen Rassen.

Die Deutsche Dogge gehört zu den häufiger betroffenen Rassen.

Zur Diagnose der spinalen Ataxie kommen neurologische Untersuchungen infrage. Dabei prüft der Tierarzt verschiedene Stellungs- und Haltungsreaktionen des Hundes. Im Großen und Ganzen sind diese Reaktionen verzögert. Bedingt durch den Ausfall hemmender Interneuronen ist eine Steigerung der Reflexe im Bereich der hinteren Gliedmaßen sichtbar.
Charakteristisch für das Wobbler-Syndrom sind verminderte Reflexe an den Vorderbeinen. Unter Umständen können diese auch gänzlich fehlen. Vereinzelt treten Spastiken auf.

 

Ein sehr wichtiges Verfahren zur Diagnostik ist das Röntgen. Hierfür macht sich eine Kurznarkose des Hundes erforderlich. Ist sich der Tierarzt nicht ganz sicher, führt er zusätzlich eine Computertomographie – kurz CT – durch. Damit ist eine sehr sichere Diagnosestellung bei vorliegenden Veränderung im Bereich des Halswirbels möglich. Beachtenswert für den Tierhalter ist, dass ein CT in den meisten Fällen ausschließlich in spezialisierten Tierkliniken durchführbar ist.

 

Auch mithilfe der Magnetresonanztomographie – kurz MRT – lassen sich vorhandene statische Kompressionen darstellen. Das MRT gilt bislang als die sicherste Methode zur Erkennung der Erkrankung.

 

 

Wobbler-Syndrom – Behandlungsmöglichkeiten

Diagnose und Behandlung sind meist aufwändig und teuer.

Diagnose und Behandlung sind meist aufwändig und teuer.

Zur Therapie der spinalen Ataxie stehen zwei Behandlungsmethoden zur Verfügung. Per Operation kann eine Druckentlastung sowie Stabilisierung der Wirbelbereiche erfolgen. Auch eine Kombination beider Verfahren ist möglich. Vor der Auswahl der Behandlung ist eine präzise Diagnose essentiell.

 

Das Standardverfahren bei Bandscheibenvorfällen ist der sogenannte „ventral slot“. Hierbei wird von der Unterseite des Halses zur Bandscheibe vorgegangen, die Unterseite des Anulus fibrosus der Bandscheibe entfernt, ein Loch in den Wirbelkörper gefräst und das vorgefallene Bandscheibenmaterial entfernt.

 

Bei mehr seitlich und weiter rückenwärts lokalisiertem Bandscheibenvorfall ist die (dorsale) Laminektomie Standardmethode.
Hierbei wird der Wirbelbogen (also das Dach des Wirbelkanals) des verengten Bereichs entfernt, so dass das Rückenmark einer Kompression von unten nach oben ausweichen kann. Dieser Eingriff ist deutlich schwieriger und riskanter als der ventral slot, eine eventuelle Verletzung der Wirbelarterie kann zum Verbluten führen. Stabilisierende Verfahren haben das Ziel, die übermäßige Beweglichkeit der Wirbel zueinander zu beseitigen. Hierzu können die Dornfortsätze (Processus spinosi) mit einer Metallplatte verbunden werden, die Gelenkfortsätze (Processus articulares) miteinander verschraubt oder verdrahtet werden (zumeist mit einem ventral slot kombiniert) oder die Wirbelkörper durch Kortikalisschrauben, eine Platte oder durch Steinmannägel und Polymethylmethacrylat verbunden werden.

 

Das Einsetzen eines autologen (vom gleichen Tier meist aus dem Darmbein entnommenen) Knochentransplantats nach Distraktion der Wirbelsäule kann ebenfalls zur Stabilisierung angewendet werden.

 

Auch Pferde können betroffen sein.

Auch Pferde können betroffen sein.

Konservative Therapie: Das Wobbler-Syndrom gilt zwar prinzipiell als chirurgisch zu behandeln. Da aber auch der chirurgische Eingriff mit Risiken verbunden ist, kann bei milden Formen und stabilen Verläufen ohne deutliche Verschlechterung des Zustands eine konservative Therapie ausreichend sein. Sie umfasst eine strikte Ruhigstellung des Hundes (kurze Spaziergänge, Leinenzwang, Unterbinden von Spielen und Sprüngen, Verwendung eines Brustgeschirrs). Bei jungen Hunden ist eine Überprüfung der Futterzusammensetzung (Calcium) sinnvoll. Bei akuten Schmerzen können analgetisch wirkende nichtsteroidale Antiphlogistika eingesetzt werden.

 

 

Wobbler-Syndrom beim Hund: Behandlung und Prognosen

Je nach Art und Grad der Erkrankung kann das Wobbler-Syndrom beim Hund entweder medikamentös oder chirurgisch erfolgen. Bei den Medikamenten handelt es sich um eine Langzeitbehandlung durch Glukokortikoiden, manchmal auch in Kombination mit Selen, Anabolika, Vitamin E und Cobalt. Bei der chirurgischen Behandlung die betroffene Instabilität der Wirbelverbindungen mit Schrauben gefestigt. Bei leichten Fällen können spinale Ataxien vollkommen ausheilen, jedoch ist eine Prognose für den Heilungserfolg äußert schwierig zu treffen und hängt stark vom individuellen Krankheitsbild ab. Das Wobbler-Syndrom beim Hund wird vermehrt beim:

 

Dobermann

 

Deutsche Dogge

 

Schäferhund

 

Terrier

 

Neufundländer

 

Irischer Wolfshund

 

Labrador

 

Rottweiler

 

festgestellt. Vor allem große Hunderassen gehören zu den häufig betroffenen Patienten und Rüden doppelt so häufig wie Hündinnen.

 

 

Eine Versicherung für die Behandlungskosten

Im Fall einer operativen Behandlung müssen Sie teils mit erheblichen Kosten rechnen, da Sie Ihr Tier regelmäßig zwecks Kontrolluntersuchungen und Nachbehandlungen zu einem spezialisierten Tierarzt bringen müssen. Mit einer auf Ihr Tier abgestimmten Hundekrankenversicherung können Sie diesbezüglich sorgenfrei auf die Bedürfnisse Ihres Hundes eingehen, wenn es sich nicht um eine angeborene Erkrankung handelt.

 

Das Wobbler-Syndrom tritt vor allem bei Pferden und Hunden auf, als Ursache kommt eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen in Frage. Der Heilungserfolg hängt von der eigentlichen Ursache ab, einige Krankheiten haben eine gute, andere eine schlechte Prognose. Die Symptome werden durch eine Schädigung des Halsmarks erzeugt, im Regelfall durch eine Kompression, bei Pferden selten auch durch eine Infektion. Das Krankheitsbild entspricht damit der zervikalen Spinalkanalstenose des Menschen (siehe auch Spinale Stenose). Die Kompression kann durch eine statische Verengung des Wirbelkanals zustande kommen (statischer Wobbler). Ein dynamischer Wobbler liegt vor, wenn das Rückenmark erst infolge einer Bewegung komprimiert wird.

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