Foto: pixabay©Pexels (CC0 1.0)

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Die Liste an Gründen, sich gerade im Alter für einen tierischen Lebenspartner zu entscheiden ist lang. Ein Haustier kann etwa Ansprechpartner sein und helfen, Einsamkeit zu vertreiben. Studien haben gezeigt, dass ein Miteinander von Mensch und Tier auch gesundheitsfördernde Auswirkungen hat. Andererseits eignet sich aber nicht unbedingt jede Hunderasse für einen älteren Menschen, der in seinem Bewegungsradius eingeschränkt ist. Welche Haustiere passen besonders zu älteren Menschen?

 

Für ein Tier da zu sein, sich um Hund oder Katze zu kümmern, vermittelt gerade alleinlebenden Senioren das positive Gefühl, noch gebraucht zu werden. Besonders stark kann das Gefühl werden, wenn der Betroffene wegen gesundheitlicher Probleme sein Haus oder seine Wohnung nicht mehr verlassen kann und etwa auf häusliche Pflege angewiesen ist.

 

Einerseits ist eine 24-Stunden-Betreuung in den eigenen vier Wänden durch eine häusliche Pflegekraft immer die bessere Wahl, da ältere Menschen dann in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können. Andererseits bewirkt die gleichzeitige Nähe zu einem pflegeleichten Tier, dass der Betroffene auch weiterhin das Gefühl hat, in Verantwortung zu stehen, statt teilnahmslos in Lethargie zu verfallen und sich lediglich einseitig auf die Pflegekraft angewiesen zu sein – bis hin zu dem belastenden Gefühl, ausgeliefert zu sein.

 

Foto: pixabay©Counselling (CC0 1.0)

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So gesehen, stärken tierische Wohnkameraden ein angeschlagenes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein angesichts einer zunehmend zur Passivität verdammten Lebenssituation, in der das Gefühl dominiert, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein und nicht mehr alles selbst kontrollieren zu können.

 

Kontrollverlust schürt Verunsicherungen und Ängste, die Hund & Katz mildern helfen, indem sie einfach da sind und gebraucht werden. Allerdings müssen tierische Kameraden auch passen, wenn eigene Kräfte und Bewegungsdrang nachlassen.

 

Eigentlich bringen ältere Menschen die besten Voraussetzungen für die Haltung von Haustieren mit, da sie nicht von Arbeitszeiten abhängig sind sich ganztätig um ihren Liebling kümmern können. Das Interesse ist jedenfalls da, wie etwa eine Umfrage unter 169 Schweizer Immobilieneigentümern, Investoren, Liegenschaftsverwalter und Vermarkter ergeben hat. 12 Prozent unter ihnen gaben an, dass ihrer Erfahrung nach für jüngere Pensionierte ein Haustier ein sehr wichtiger Wohnaspekt ist, für ältere über 75 Jahre sogar rund jeder Siebte (14 Prozent).

 

Und damit denken und handeln Senioren instinktiv richtig. Ein gesteigertes Interesse geht konform mit den Untersuchungsergebnissen der Psychologin Dr. Andrea Beetz, die in Rostock und Wien unter anderem auf dem Gebiet der Mensch-Tier-Beziehung forscht und herausfand, dass Senioren, die sich um ein Tier kümmern

 

- aktiver sind
- seltener an Depressionen erkranken
- weniger an Schlafproblemen leiden
- weniger hohen Blutdruck haben und
-mehr soziale Kontakte pflegen.

 

 

Grundsätzlich sind dabei Hunde- und Katzenwelpen eher ungeeignet, da sie einen höheren Pflegeaufwand erfordern, der Senioren schnell überfordern kann. In der Altersgruppe 50plus stehen Katzen, Hunde und Wellensittiche auf der Beliebtheitsskala ganz oben. Dabei sind gerade Katzen und kleinere Ziervögel besonders für ältere Menschen geeignet, die auf Grund körperlicher Einschränkungen die meiste Zeit in der Wohnung verbringen und eventuell zumindest teilweise auf Pflege angewiesen sind.

 

Alles, was Katzen benötigen, sind ein Katzenklo und ein Kratzbaum. Wer ein Tier zum Schmusen sucht und in seiner Beweglichkeit eingeschränkt ist, sollte sich am besten für einen Stubentiger entscheiden.

 

Besonders Katzen strahlen zudem allein durch ihre Anwesenheit wohltuende Ruhe auf die Psyche nicht mehr so belastbarer Menschen aus. Im Gegensatz zu Hunden können sich Katzen auch sehr gut selbst beschäftigen und sind weitgehend autark. Eine Stunde an Pflege und Zuwendung pro Tag reicht vollkommen aus.

 

Foto: pixabay©Antranias (CC0 1.0)

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Ähnliches gilt für Kanarienvogel, Wellensittich & Co., die durch ihr Zwitschern willkommene Abwechslung in den oftmals allzu stillen Alltag bringen. Allerdings beschränkt sich eine Stunde Pflegeaufwand am Tag eher ausschließlich auf lästige Reinigungsarbeiten, die im Vergleich zu Katzen ungleich mehr Zeit beanspruchen. Herumschwirrende Federn und täglicher Vogelkot-Auswurf sind natürliche, unvermeidliche Begleiterscheinungen von Vogeltierhaltung. Sie sollten einkalkuliert sein und für den Betreffenden kein Problem darstellen, wenn die Wahl auf Ziervögel fallen sollte.

 

Zu bedenken ist dabei jedoch, dass Ziervögel im Gegensatz zu Hund und Katze in der Regel mindestens paarweise gehalten werden sollten.

 

Demgegenüber erfordern Hunde generell wesentlich mehr an Zeit- und Kraftaufwand und sind eher etwas für noch aktivere, rüstigere Menschen. Denn ein Hund braucht Bewegung und muss mehrmals am Tag Gassi geführt werden. Einerseits liegt der Vorteil darin, mehr Struktur und Rhythmus in den oftmals eintönigen Alltag hineinzubringen und zu gesunder körperlicher Bewegung an der frischen Luft animiert zu werden. Andererseits stellen Hunde mit zunehmender Körpergröße aber auch wachsende Anforderungen an Kraft und Beweglichkeit, die ältere Menschen zunehmend vor große Herausforderungen stellen kann.

 

Generell eigenen sich kleine bis mittelgroße Hunderassen, die ruhiger im Charakter sind und keinen großen Bewegungsdrang wie etwa Jagdhundrassen oder Hütehunde haben.

 

Außerdem sollte der ideale Begleiter

 

- ausgewachsen
- erzogen
- persönlichkeitsfest und
- stubenrein

 

sein, um seinen Besitzer nicht zu überfordern. Ein älteres Tier passt in der Regel besser zum älteren Menschen. Von Vorteil kann zudem sein, sich für eine Rasse zu entscheiden, mit der bereits hinreichend Erfahrung im früheren Leben gesammelt werden konnte.

 

Besonders für ältere Menschen sind Hunde aus Tierheimen oder von seriösen Züchtern die beste Wahl, da beide Ansprechpartner das Tier im Zweifelsfall anstandslos wieder zurücknehmen, falls die Haltung den Betreffenden ab einem bestimmten Lebensabschnitt überfordern sollte. Auch kann sich eine entsprechend getroffene Absprache im Vorhinein als äußerst sinnvoll erweisen.

 

Als geeignete Rassen für Senioren haben sich im Speziellen

 

- Pinscher
- Mops
- Pudel
- französische Bulldogge
- Pekinesen
- Yorkshire Terrier
- Chihuahua

 

erwiesen.

 

Foto: pixabay©josealbafotos (CC0 1.0)

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