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Abessinier

19. Oktober 2012 in Rassen

 

 Aussehen

 

Abessinier sind mittelgroße, athletisch gebaute Katzen. Die Rasse wirkt elegant-geschmeidig, mit eher langen, schlanken Beinen und kleinen Pfoten. Der Schwanz verjüngt sich vom Ansatz zur Spitze sichtbar.
Ihr anmutig wirkender, keilförmiger Kopf sitzt auf einem langen, grazilen Hals. Die weit auseinander stehenden, mandelförmigen Augen dürfen grün, bernsteinfarben oder haselnussbraun sein. Die großen Ohren verstärken die keilförmige Kopfform und dürfen einen Haarbüschel tragen, ähnlich wie bei Waldkatzen. Zu spitz sollte die Kopfform nicht sein, eher leicht abgerundet mit kräftiger Kinn-Nasen-Partie.

 

Das Fell der Abessinier ist kurz, weich und eng anliegend. Es sollte einen schimmernd-seidigen Eindruck machen. Typisch ist das Ticking des Fells: jedes einzelne Haar ist mehrfarbig, das heißt, es hat zur Grundfarbe dunklere Bänder. Anerkannt sind hierbei verschiedenste Variationen, wie z.B. ein apricotfarbener Grundton mit Zimtfarbenen Bändern (Sorrel genannt), ein silbrig-heller Grundton kombiniert mit dunkleren Bändern (Silver) oder das typisch „Wildfarben“.

 

Das Gewicht liegt bei Katzen um die 4-5 kg, bei Katern um 5-6 kg

 

 

Geschichte

 

Mit dem Kaiserreich Abessinien, das im Gebiet des heutigen Äthiopien und Eritrea lag, hat der Ursprung der Rasse wahrscheinlich nichts zu tun. Man geht vielmehr davon aus, dass sie sich ursprünglich im südostasiatischen Raum entwickelte, wofür die Fell-Genmutationen sprechen, die sich in diesem Teil der Welt entwickelten. Auf Grund des interessanten Farbschlags (Ticking in Wildfarben) stieß sie dort schon früh auf das Interesse von Europäern. Man vermutet, dass sie hierbei durch Kolonialmächte auch in den Ostafrikanischen Raum (und damit Abessinien) gelangte. Völlig geklärt ist dies allerdings nicht. Aus Abessinien gelangte die Rasse jedenfalls schließlich mit britischen Soldaten Mitte des 19. Jahrhunderts nach Großbritannien. Hier wurden sofort britische Katzenzüchter auf sie aufmerksam, die den Felleffekt weiter entwickeln wollten. Es folgten Einkreuzungen von Hauskatzen und der British Kurzhaar. 1882 wurde die Rasse in Großbritannien offiziell anerkannt. Trotz des anfänglich sehr großen Zuchtinteresses, das auch auf die USA überschwappte, ist die Rasse in Europa nach wie vor recht selten.

 

 

Charakter

 

Abessinier gelten als aktiv, neugierig und verspielt. Die Rasse mag Abwechslung und braucht unbedingt viel Ansprache und Beschäftigung. Sie bringt eine gute Stresstoleranz mit und ist bei guter Auslastung ausgeglichen und freundlich. Dabei ist der Abessinier zwar sehr menschenbezogen, aber nicht unbedingt ein ausgesprochener Schmusetiger, der sich gerne herum tragen lässt. Für jede Art von Spiel und Action sind Abessinier dagegen immer zu begeistern.

Vor allem junge Abessinier stecken voller Tatendrang, weswegen man möglichst zwei Kitten aufnehmen sollte, damit die Katzen ausgelastet sind und nicht die ganze Wohnung umdekorieren.
Ansonsten ist die Rasse sehr unkompliziert, fröhlich und gerne immer mit dabei.

 

 

Haltung und Pflege

 

Auf Grund des Temperaments der Rasse, passen Abessinier gut in eine turbulente Großfamilie, wo immer etwas los ist. Muss sie längere Zeit des Tages alleine bleiben, sollte zumindest eine zweite Katze mit ähnlichem Aktivitäts-Level vorhanden sein. Schön wäre auch ein gesicherter Freilauf oder zumindest ein Balkon. Sie braucht die Möglichkeit zu klettern, zu rennen und immer wieder neues zu erkunden.

 

Im Allgemeinen kommen Abessinier sehr gut mit Artgenossen und netten Hunden zurecht und wissen überhaupt jede Art von Abwechslung und Gesellschaft zu schätzen. Dennoch nehmen sie im Zusammenleben mit anderen Tieren gerne eine dominante Stellung ein und passen eher schlecht zu einer sehr sensiblen zweiten Katze.

 

Das Fell ist sehr pflegeleicht. Allgemein gilt die Rasse als robust, gesund und langlebig.

 

 

Die Nutzung der Bilder unterliegt der Creative Commons Lizenz

 

 

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Vom Suchen und Finden der Traumkatze

16. Juli 2012 in eine Katze zieht ein

 

Die Entscheidung ist gefallen: eine Katze soll das Leben bereichern. Aber wo findet man seine Traumkatze?

 

Am Anfang steht die Frage, ob es eine Rassekatze oder eine Hauskatze werden soll. Eine Rassekatze wird man am ehesten bei einem Züchter erwerben können, zumal wenn es ein Kitten sein soll. Die Unterschiede zwischen den Züchtern sind dabei groß. Um keine Vermehrer zu unterstützen, denen es nur darum geht, sich auf Kosten der Tiere selbst zu bereichern, sollte hier sehr genau hingeschaut werden. Daneben gibt es auch im Tierheim immer wieder Rassekatzen. Hier sind vor allem die Perserkatzen zu nennen, da die Fellpflege von manchen Menschen doch stark unterschätzt wird. Aber auch durch Trennung, Geburt oder Todesfälle landen immer wieder auch Rassekatzen im Tierschutz.

 

 

Wenn es eine Hauskatze werden soll

 

Katzen, auch Kitten, gibt es in Unmengen im Tierheim und bei Tierschutzorganisationen. Wenn es keine Rassekatze werden soll, sollte der erste Weg in ein Tierheim führen oder in einer Kontaktaufnahme mit einer anderen Tierschutzorganisation bestehen. Es gibt deutlich mehr Katzen, als gute Zuhause für sie. Traurigerweise halten es viele Menschen immer noch nicht für nötig, ihre (Freigänger-) Katzen zu kastrieren, oder setzen bewusst Kitten in die Welt, um das „Wunder“ mal mit zu erleben. So lange die Tierheime vor Katzen überquellen, sollte dies im Sinne der Katzen nicht unterstützt werden.

 

Erwachsene Katzen haben eine Vorgeschichte, die sie geprägt hat. Das muss nicht negativ sein, falls die Katze es vorher gut hatte. Manche Katzen wurden allerdings schlecht gehalten oder misshandelt oder hatten kaum Sozialkontakte zu Menschen. Auch kann bereits eine tiefsitzende Angst vor Hunden oder Kleinkindern bestehen. Eine erwachsene Katze von privat zu übernehmen, hat somit viel mit Vertrauen zu tun, falls man bestimmte Ansprüche an die Katze hat.

 

Kommt die Katze aus dem Tierheim, können oft sichere Angaben zu Aktivität, Sozialverhalten oder Ängstlichkeit gemacht werden. Allerdings verhalten sich viele Katzen in im Tierheim in einer Zwangsgemeinschaft mit anderen Katzen anders, als sie das Zuhause täten.

 

Die sichersten Angaben zu den Charakterzügen und Ansprüchen einer Katze können meist dann gemacht werden, wenn diese auf einer privaten Pflegestelle eines Tierschutzvereins lebt. Den Pflegestellen ist in aller Regel sehr daran gelegen, die Katze in ein möglichst passendes Zuhause zu vermitteln, so wird sie die Katze sehr ehrlich beschreiben. Darüber hinaus lebt die Katze in einer Pflegestelle in einem normalen Haushalt und verhält sich damit ähnlich, wie sie das auch in ihrem endgültigen Zuhause tun wird.

 

Eine Katze aus dem Tierheim oder von einem anderen Tierschutzverein ist meist bereits kastriert und geimpft, sowie gründlich vom Tierarzt untersucht worden. So ist man auch vor gesundheitlichen Überraschungen weitestgehend sicher.

 

 

Falls man sich doch dazu entschließt, ein Hauskatzen-Kitten „von privat“ zu übernehmen, gelten ähnliche Orientierungshilfen, wie bei der Übernahme einer Katze vom Züchter:

 

Wie wachsen die Kitten auf? Leben sie in der Wohnung? Werden sie gut sozialisiert?

 

Geht der Halter liebevoll mit seinen Katzen um und hält sie als Familienmitglieder?

 

Sind die Kitten geimpft? In der 8. Woche sollte der Katzennachwuchs gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche geimpft werden.

 

Aus welchem Grund wurde die Katze gedeckt?

 

Eine Abgabe mit 8 Wochen ist zu früh, 12 Wochen sollte das Mindestabgabealter sein. Der Katzennachwuchs lernt in diesem Alter sehr viel an wichtigem Sozialverhalten und auch Stubenreinheit von der Mutter. Allerdings fangen die Katzen mit 6-8 Wochen an, richtig Arbeit zu machen, sind viel aktiver und müssen zugefüttert werden. Diesen Aufwand scheuen viele und geben ihre Kitten lieber zu früh ab.

 

Die Kitten sollten offen und freundlich auf Besucher zu gehen, keinesfalls scheu sein. Ein normales Kitten ist neugierig, verspielt und voller Tatendrang.

 

Die Augen sollten glänzend und trocken, die Nase ebenfalls frei von Krusten oder Schleim sein. Schlecht riechende Ohren sind ein Hinweis auf Milbenbefall.

 

Ein Kitten sollte möglichst nicht alleine gehalten werden. Entweder lebt bereits eine Katze im Haushalt oder man nimmt 2 Wurfgeschwister auf.

 

Bauernhofkatzen sind häufig relativ scheu, was die Muttertiere auf den Nachwuchs übertragen. Außerdem kann es passieren, dass ein Kitten, das nur draußen gelebt hat, nach dem Umzug ins neue Heim sehr unsicher auf Alltagsgeräusch wie den Staubsauger, Töpfeklappern oder den Fernseher reagiert. Auch die Benutzung der Katzentoilette kann bei solchen Kitten recht mühsam anzutrainieren sein.

 

 

Die Rassekatze

 

Scottish Fold

Junge Nicht-Rassekatzen bekommt man oft umsonst oder gegen eine geringe Gebühr von privat oder aus dem Tierschutz. Rassekatzen dagegen kostet oft 600€ und mehr. Manch einer mag sich fragen, wodurch dieser Preis gerechtfertigt ist. Geht es den Züchtern nur um ihren Profit? Tatsächlich gibt es „Hinterhof-Züchter“, die Rassekatzen in großer Zahl in kleinen Verschlägen halten, ihnen nur das nötigste an Futter bieten und so viel Nachwuchs wie möglich produzieren. Diesen Menschen geht es nur um Profit, auf Kosten der Tiere. Hier ist der Katzen-Interessent gefragt, auf keinen Fall, auch nicht aus Mitleid, diese Machenschaften durch den Kauf eines Kitten zu unterstützen. Ein ebenso süßes Katzenbaby wird automatisch den anderen Weg einschlagen und ohne Liebe, ohne Katze sein zu dürfen, sein Leben als Zuchtmaschine fristen. Ebenso sind solche Kätzchen oft krank, völlig verwurmt und weisen Verhaltensdefizite auf, da sie viel zu früh von der Mutter getrennt wurden.

 

Ein guter Züchter züchtet dagegen aus Liebe zur Rasse. Er wird sich größtmögliche Mühe geben, seine Tiere optimal zu halten und zu versorgen, er wird Paarungen durchdacht vornehmen und die Katzenjungen optimal auf ihr Leben vorbereiten.

 

 

Eine Katze mit Papieren oder ohne?

 

Devon Rex

Viele Menschen glauben, Papiere bräuchte man nur, wenn man vor hat Ausstellungen zu besuchen oder selbst zu züchten. Papiere eines guten Zuchtverbandes leisten aber viel mehr als das. Sie garantieren eine Katze, deren Eltern zumindest auf einige wichtige Krankheiten hin untersucht sind und sowohl optisch als auch vom Wesen her dem Rassestandard entsprechen. Daneben schreiben gute Zuchtverbände Mindestanforderungen zu Haltung und Aufzucht der Tiere vor. Papiere gewährleisten außerdem, dass die Abstammung und so z.B. auch Erbkrankheiten oder Inzuchtkoeffizient jedes Tieres nachvollziehbar sind. Die Papiere geben letztlich auch dem Käufer Sicherheit, tatsächlich ein Kitten der erwarteten Rasse erworben zu haben und nicht z.B. statt der versprochenen Waldkatze eine Perser-Mischling.

 

Züchtet jemand ohne Papiere, sollte man fragen, warum er sich für diesen Weg entschieden hat. Vielleicht hat er gute Gründe, z.B. andere Vorstellungen von seiner Rasse, als der offizielle Zuchtverband. Vielleicht scheut er aber auch die Kosten und den Aufwand, hat keine typvollen Elterntiere oder kann die Mindestanforderungen an Aufzucht und Haltung seiner Tiere nicht erfüllen. So setzen Zuchtverbände z.B. auch Grenzen, wie oft und in welchem Abstand eine Katze gedeckt werden darf. Hinderlich für jemanden, dem es tatsächlich nur ums Geld geht.

 

Vermeintlich günstige Rassekatzen können auch dadurch produziert werden, dass die Katzen kein hochwertiges Futter bekommen, nicht geimpft oder entwurmt werden oder bereits mit 8 Wochen abgegeben werden, nämlich dann, wenn sie wirklich anstrengend werden und weitere Kosten entstehen.

Der Aufwand kann dadurch niedrig gehalten werden, dass die Katzenbabys nicht in der Wohnung aufwachsen, sondern im Keller oder Schuppen. Die Katzen werden bei jeder Rolligkeit gedeckt, auf Gesundheitstests wird weitestgehend verzichtet.

 

Perser

Ein Züchter, der in einem seriösen Verein züchtet, hat dagegen z.B. Kosten für die Zuchtzulassung und den Mitgliedsbeitrag im Zuchtverein, sowie für den Besuch von Ausstellungen. Bluttests und Blutgruppenbestimmung sind wichtig, außerdem sollte regelmäßig ein Herz- und Nierenultraschall durchgeführt werden. Je nach Rasse stehen auch genetische Tests an, um Erbkrankheiten auszuschließen. Für den Nachwuchs schließlich fallen eventuell Deckgebühren (mit Anfahrt) an, falls kein eigener Kater genutzt wird, außerdem Stammbaumgebühren und die Kosten für hochwertiges Futter und die Impfungen.

 

Verallgemeinern kann man jedoch nicht, dass ein Züchter, der Katzen mit Papieren abgibt, automatisch ein guter Züchter ist, auch hier gibt es schwarze Schafe. Sehr wichtig ist, dass sich der Katzen-Interessent vor Ort ein Bild von der Zucht und dem Umgang des Züchters mit seinen Katzen macht.

 

 

Woran erkennt man einen guten Züchter?

 

Er liebt seine Katzen, beschäftigt sich gerne mit ihnen und erzählt begeistert über sie. Er freut sich, wenn Sie ihm Löcher in den Bauch fragen und möchte seinerseits genau wissen, wie sein Nachwuchs später bei Ihnen leben wird.

 

Er züchtet in der Regel nur eine, maximal 2 verschiedene Rassen.

 

Seine Katzen gehen entspannt und liebevoll mit ihm um und teilen selbstverständlich das Leben mit ihm in der Wohnung.

 

Er gibt sich große Mühe, die Rasse gesund und typvoll zu erhalten.

 

Er macht sich viele Gedanken über die Verpaarung und lässt (genetische) Untersuchungen machen, um Krankheiten möglichst auszuschließen. Selbstverständlich kann er alle Untersuchungsergebnisse seiner Zuchtkatzen vorzeigen.

 

Er gibt sich sehr viel Mühe mit der Aufzucht und verbringt viel Zeit mit dem Katzennachwuchs. Die Kitten wachsen in die Familie integriert in der Wohnung auf.

 

Er scheut keine Kosten, füttert hochwertig, bietet Kitten gerechtes Spielzeug und impft und entwurmt den Nachwuchs.

 

Er hält auch den Zuchtkater unter guten Bedingungen. Manche Züchter halten den Zuchtkater nicht in der Wohnung, um ein Markieren oder Auseinandersetzungen der Kater untereinander zu verhindern. Es kann allerdings nicht im Sinne eines Katzenfreundes sein, den Kater in einem Bretterverschlag im Garten zu halten.

 

Ragdoll

Er gibt die Kitten erst mit 12 Wochen ab. In der Zeit lernt der Katzennachwuchs sehr viel an wichtigem Sozialverhalten und auch Stubenreinheit von der Mutter und anderen erwachsenen Katzen.

 

Er wird viele gute Tipps geben, was die Katze braucht, worauf man achten muss und wie man die erste Zeit im neuen Zuhause am besten gestaltet. Er wird auch viel zu Rassetypischen Eigenschaften und optimalen Haltungsbedingungen speziell bei seiner Rasse sagen können. Ebenfalls wird er anbieten, bei Fragen oder Problemen nach dem Einzug des neuen Familienmitglieds immer ansprechbar zu sein und zu helfen.

 

Er behält in der Regel ausgediente Zuchttiere und hält insgesamt nicht mehr Tiere, als er optimal halten und versorgen kann.

 

Ein guter Züchter gibt im Normalfall kein Kitten in Einzelhaltung ab.

 

Die Kitten sollten offen und freundlich auf fremde Menschen zu gehen, keinesfalls scheu sein. Ein normales Kitten ist neugierig, verspielt und voller Tatendrang. Die Augen sind glänzend und trocken, die Nase ebenfalls frei von Krusten oder Schleim. Schlecht riechende Ohren sind ein Hinweis auf Milbenbefall.

 

Beim Abholen des Kitten wird der Stammbaum und der Impfpass ausgehändigt.

 

Um einen kühlen Kopf bei der Züchterwahl zu bewahren, empfiehlt es sich, den Züchter schon vor der Geburt der Kitten zu besuchen. Ein seriöser Züchter wird bei einem ernsthaften Interessenten in der Regel einverstanden sein und sich sogar freuen, bereits im Vorfeld geeignete Menschen für seinen Nachwuchs zu finden.

Eine Katze zieht ein

16. Juli 2012 in eine Katze zieht ein

 

Die Entscheidung ist gefallen, ein Stubentiger soll einziehen. Aber wo findet man sein neues Familienmitglied? Was muss beim Einzug alles beachtet werden? Verträgt sie sich wohl mit dem Familienhund?

 

Welche Katze passt zu mir?

 

Wo finde ich meine Traumkatze?

 

Was braucht eine Katze?

 

Die ersten Tage im neuen Heim

 

 

 

und ein paar Vorüberlegungen

 

Sind alle Familienmitglieder mit dem Einzug der Katze einverstanden? In erster Linie sollten die erwachsenen Familienmitglieder die Katze wollen. So sehr sich ein Kind eine Katze wünschen mag, die Erwachsenen sind es letztlich, die für die Versorgung und oft auch für die Beschäftigung verantwortlich sind. Interessen der Kinder ändern sich und wenn das Kind irgendwann auszieht, ist die Katze in der Regel immer noch da.

 

Hat ein Familienmitglied eine Tierhaarallergie? Hat vielleicht die beste Freundin eine Tierhaarallergie und könnte dann nicht mehr zu Besuch kommen?

 

Falls man zur Miete wohnt: ist die Katzenhaltung erlaubt?

 

Ist man bereit, Katzenbäume, Kratzbretter, Liegeplätze und ein Katzenklo in der Wohnung verteilt zu haben? Kann man damit leben, wenn die Katze doch mal an der Tapete kratzt, sich auf den neuen Teppich übergibt oder die teure Vase herunter wirft?

 

Eine Katze verliert auch bei bester Pflege Haare, die sich überall in der Wohnung, auf den Polstern und an der Kleidung finden lassen. Stört einen das?

 

auch reinliche Katzen bringen Dreck ins Haus

Was passiert mit der Katze, wenn man in Urlaub fährt?

 

Wie kann und soll sich die Katze den Tag über beschäftigen?

 

Ist das Geld vorhanden, einen Tierarzt zu bezahlen, falls die Katze erkrankt? Auch Futter, Spielzeug und die Erstausstattung kostet.

 

Ist genug Zeit für die Katze da? Wie stellt man sich den Alltag mit der Katze vor? Die wenigsten Katzen geben sich damit zufrieden, Abends eine Stunde schnurrend auf dem Schoß zu liegen und ansonsten nicht weiter aufzufallen.

 

Katzen werden irgendwann alt, vielleicht inkontinent, vielleicht blind, vielleicht brauchen sie spezielle Futterzusätze oder Medikamente. Ist man bereit, sich auch dann noch um die Katze zu kümmern?

 

Türkische Van

16. Juli 2012 in Rassen

 

Aussehen

 

junge Türkisch Van

Die Türkische Van ist eine Halblanghaar-Katze ohne Unterwolle. Das Fell ist seidig, dicht und im Winter länger, als im Sommer. Der Körper der Katze sollte reinweiß sein. Der Schwanz dagegen ist farbig, oft ringförmig gemustert und sehr buschig. Auf dem Kopf sollte die Türkische Van ebenfalls farbige Abzeichen haben. An Farben für Schwanz und Kopf sind bei einigen Zuchtverbänden nur (Kastanien-) Rot erlaubt, bei anderen auch blau oder schwarz, auch als tabby oder Schildpatt. Auch reinweiße Katzen kommen vor (und werden in ihrem Ursprungsland, der Türkei, bevorzugt). Die Augen sind meist Bernsteinfarben, es kommen aber auch blaue und verschiedenfarbige Augen vor (Blau + Bernstein).

 

Die Türkische Van ist kräftig und muskulös gebaut, mit breitem Brustkorb und dreieckigem, stumpfen Kopf. Sie zählt zu den mittelgroßen bis großen Rassen. Sie ist ein Spätentwickler und erreicht ihr Endgewicht erst mit etwa 4 Jahren.

 

Katzen wiegen etwa 4,5-6kg, Kater bis 8,5kg.

 

 

Geschichte

 

Ihren Namen verdankt die Türkische Van dem Vansee in der Türkei, in dessen Region sie sich vor etwa 2000 Jahren entwickelt haben soll. Genaue Überlieferungen gibt es allerdings nicht. Man sagt, dass ihre kräftige robuste Statur und ihre Vorliebe für das Fische fangen im Wasser, auf die kargen Lebensbedingungen in Ostanatolien zurückzuführen sind. Die Katzen waren Selbstversorger und die Fische eine willkommene Nahrung. Tatsächlich entwickelte sich diese Rasse ohne züchterische Einwirkung des Menschen.

 

1955 kamen die ersten Exemplare dieser Rasse nach Europa, mitgebracht von zwei Britinnen. Die Zucht in Großbritannien baute in den Folgejahren hauptsächlich auf diesen beiden Katzen auf, mit nur wenigen Neuzugängen aus der Türkei. Als um 1990 herum Versuche gestartet wurden, möglichst reinrassige neue Tiere aus der Van-Region zu importieren, um frisches Blut in die Zucht zu bringen, fiel auf, dass auch in der Türkei kaum noch Türkische Van zu finden sind. 1992 zählte man in der ganzen Türkei keine 100 Tiere mehr.

 

Ein anderer interessanter Aspekt ist, dass in Europa die ungewöhnliche Färbung mit dem weißen Körper und dem bunten Schwanz und Abzeichen am Kopf als rassetypisch und erstrebenswert angesehen wird, in der Türkei selbst jedoch reinweiße Katzen vorgezogen werden. Wie es um die Zukunft dieser Rasse bestellt ist, bleibt abzuwarten.

 

Eine schöne Legende erzählt, wie die Türkisch Van zu ihrem bunten Mal am Kopf kam. In der Nähe des Vansees stieß der Bibel nach die Arche Noah am Berg Ararat wieder auf Land. Als die Katzen die Arche Richtung der alten Stadt Van verließen, wurden sie von Gott gesegnet, wodurch dieses Mal entstand.

 

 

Charakter

 

Die Türkische Van ist sehr menschenbezogen, gesellig und zutraulich. Dennoch hat sie einen starken eigenen Willen, ist sehr selbstbewusst und wird meist nur ungern herumgetragen. Sie gilt als eher anpassungsfähig und von mittlerem Temperament, ist dabei aber verspielt, neugierig und offen für neue Herausforderungen.
Eine sehr ungewöhnliche Eigenschaft ist ihre Affinität zu Wasser. Leidenschaftliche Schwimmer sind zwar die wenigsten Türkische Van, aber die meisten sind nicht wasserscheu und spielen gerne am und im (seichten) Wasser.

 

 

Haltung und Pflege

 

Die Türkische Van fordert viel Aufmerksamkeit von ihrem Besitzer, nicht nur in Form von Streicheleinheiten, sondern vor allem auch was Spiel und Abwechslung angeht. Viele Vans apportieren z.B. leidenschaftlich gern, auch können sie ausgesprochen gut klettern und springen. Entsprechend wissen viele Türkische Van Freigang sehr zu schätzen. Bei Vollzeit Berufstätigkeit sollte die Türkische Van auf keinen Fall alleine gehalten werden oder aber Freigang bekommen.

Da die Türkische Van in der Regel nicht wasserscheu ist und gerne in Wasser angelt und spielt, ist es wichtig, breite Vasen, Toilettenschüsseln und Aquarien sicher abzudecken, um die Katze nicht in Lebensgefahr zu bringen.

 

Die Türkische Van hat keine Unterwolle und neigt daher wenig zu Verfilzungen. Dennoch ist regelmäßiges bürsten Pflicht.

 

Die Rasse gilt als sehr robust und gesund und sehr langlebig. Vereinzelt kommt es bei Kitten zu Ataxie, einer Störung des Bewegungsapparates, die in der Regel mit einem frühen Tod endet.

 

 

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Tonkanese

16. Juli 2012 in Rassen

 

Aussehen

 

Der Körper ist sehr muskulös, aber eher schlank. Die Beine sind mittellang und schlank, wobei die Hinterbeine etwas länger als die Vorderbeine sind. Der Kopf ist keilförmig mit einem deutlichen Schnurrbartkissen. Die Ohren sollten optisch die Keilform des Kopfes verlängern. Die Augen sind groß, weit auseinander und leicht Mandelförmig. Das kurze seidige Fell liegt eng an.

Die Farben orientieren sich an dem, was bei Siamkatzen und Burma vorkommt. Allerdings ist die Grundfarbe dunkler und die Abzeichen sollten sich nicht zu deutlich von der Grundfarbe abgrenzen. Die Augenfarbe ist türkisblau, gewissermaßen eine Mischung aus den blauen Augen der Siam und den gelben Augen der Burma.

 

Katzen wiegen um 3,5 kg, Kater um 4,5kg.

 

 

Geschichte

 

Die Geschichte der Tonkanesen ähnelt der der Burma-Katze. Tatsächlich gehen beide Rassen auf eine Kätzin zurück, die 1930 von Joseph C. Thompson aus Rangoon in Burma (heute Myanmar) nach San Francisco mitgebracht wurde. Diese Katze, Wong Mau genannt, wurde anfangs auf Grund der ungewöhnlichen Färbung, für eine sehr dunkle Siam-Katze gehalten. Sie war braun mit dunklem Kopf und dunklen Beinen. Tatsächlich handelte es sich aber vermutlich nicht um eine Siam, sondern geht auf einen speziellen Schlag Tempelkatzen zurück, den manche als die ursprünglichen Tonkanesen ansehen.

 

Man paarte Wong Mau mit einem Siam-Kater, was einen bunten Wurf Katzen hervorbrachte, die z.T. Burma-Aussehen hatten, z.T. aber auch Siamkatzen und Tonkanesen ähnelten. Damals wurde gezielt der Burma-Typ weiter gezüchtet. Vor allem in Kanada stieß mit der Zeit aber auch der Typ des Tonkanesen auf Interesse, so dass dort gezielt Tonkanesen gezüchtet wurden. 1965 erkannte ein kanadischer Katzenzuchtverband die Rasse an.

In anderen Ländern tut sich die Tonkanese sehr viel schwerer. Das liegt auch daran, dass bei einer Verpaarung von Siam mit Burma einheitlich Tonkanesen fallen, bei der Verpaarung von Tonkanesen untereinander aber immer auch Siam- und Burma-ähnliche Katzen im Wurf vertreten sind. So ist die Tonkanese immer noch weltweit eine sehr seltene Rasse.

 

 

Charakter

Tonkanesen stehen gerne im Mittelpunkt oder möchten zumindest bei allem dabei sein. Sie sind sehr neugierig, abenteuerlustig und lebhaft. Man kann ihnen gut kleine Tricks beibringen, aber auch für alle Spiele sind sie gerne zu begeistern. Sie brauchen auf jeden Fall viel Zeit und sind keine Katzen, die man „nebenbei“ hält. Die Rasse gilt als sehr selbstbewusst, fast dominant. Sie ist etwas ausgeglichener als die typische Siamkatze, auch weniger laut. Dennoch ist sie kaum weniger anspruchsvoll.

 

 

Haltung und Pflege

 

Tonkanesen sind in der Regel gute Spielkameraden für vernünftige Kinder und vertragen sich auch gut mit Hunden. Freigang wissen Tonkanesen meist zu schätzen, können aber auch als reine Wohnungskatzen gehalten werden, falls ihnen genug Aufmerksamkeit und Abwechslung zuteil wird. Falls man in ruhiger Gegend wohnt, kann man Tonkanesen auch verhältnismäßig gut beibringen, an der Leine zu laufen. Das liegt auch mit daran, dass die Rasse sehr selbstbewusst durchs Leben läuft und somit auf den Leinenspaziergängen nicht zu Panikreaktionen bei Unbekanntem neigt.

Tonkanesen wissen in aller Regel Artgenossen sehr zu schätzen. Bei Vollzeit Berufstätigen ist eine zweite Katze in jedem Fall Pflicht, damit die Katze nicht vor Langeweile die Wohnung umgestaltet.

 

Tonkanesen gelten als sehr robuste Rasse, ohne häufig vorkommende rassespezifische Krankheiten oder Fehlbildungen.

 

 

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Sphynx Katze

16. Juli 2012 in Rassen

 

Aussehen

 

Die Sphynx Katze ist mittelgroß, muskulös, mit tiefer Brust und relativ weit auseinander stehenden Vorderbeinen. Die Pfoten sind mittelgroß mit stark ausgebildeten Fußballen. Der Schwanz ist lang und spitz zulaufend. Der Kopf ist keilförmig, aber dennoch mit recht ausgeprägtem Kinn und nicht zu spitzer Schnauze. Die Ohren sind sehr groß, mit breiter Basis. Die großen ovalen Augen stehen leicht schräg.

 

Die Sphynx Katze ist nahezu haarlos. Bei der jungen Katze bedeckt noch ein sehr feiner, kurzer Flaum den Körper, der sich aber fast vollständig zurück bildet. Vor allem an Kopf und Schwanz können aber auch bei der erwachsenen Katze noch Haare vorkommen. Die Schnurrhaare sind entweder stark verkürzt oder fehlen völlig. Auffallend ist auch, dass die Haut relativ faltig ist. Auf Ausstellungen werden starke Falten gerne gesehen, jedoch sind die gesundheitlichen Auswirkungen umstritten. An Farben ist alles erlaubt. Beliebt sind mehrfarbige Katzen, auch Schildpatt oder schwarz gestromt.

 

Kater wiegen in der Regel 4-5 kg, Katzen etwa 3,5-4 kg.

 

 

Geschichte

 

Das auffälligste Merkmal der Sphynx Katze ist das fast völlige Fehlen von Fell. Hierfür verantwortlich ist ein rezessives Gen, was bedeutet, dass eine Katze sowohl vom Vater als auch von der Mutter das entsprechende Gen erben muss, um haarlos zur Welt zu kommen. So könnte dieses Gen in einem gewissen Prozentsatz der gesamten Katzenpopulation vertreten sein, ohne dass es sichtbare Auswirkungen hat. Ab und an kommt somit ein haarloses Kätzchen zur Welt, das Eltern mit Fell hat.

 

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begann man mit gezielten Zuchtversuchen, sowohl in den USA und Kanada, als auch in Holland.

Da nur sehr selten zufällig ein nacktes Kätzchen zur Welt kommt, ist das Problem der Inzucht bei dieser Rasse sehr groß. So werden immer mal wieder Katzen ähnlichen Typs, Devon Rex z.B., eingekreuzt, um frisches Blut in die Linien zu bringen. Heute erkennen die meisten Katzenzuchtverbände die Sphynx Katze an und die Rasse erfreut sich zunehmender Beliebtheit.

 

 

 

Charakter

 

Die Sphynx Katze gilt als extrem anhänglich und menschenbezogen. Sie liebt jede Art von Interaktion mit ihren Menschen, Spiele, Schmusen oder einfach bei allem dabei sein. Sie ist gesellig und lebt in der Regel lieber mit anderen Katzen zusammen, denn als Einzelkatze. Trotz ihres verspielten, neugierigen Wesens, ist sie allgemein recht ausgeglichen. Aggressionen sind ihr weitestgehend fremd, im Gegenteil, die Sphynx Katze ist sehr sanft und freundlich, wenn auch etwas sensibel.

 

 

Haltung und Pflege

 

Die Sphynx Katze sollte als reine Wohnungskatze gehalten werden und ist in der Regel auch zufrieden damit. Sie eignet sich allerdings keinesfalls als Einzelkatze für Vollzeit Berufstätige. Auch mit Katzengesellschaft braucht sie sehr viel Zuwendung von ihren Menschen. Durch ihr ausgeglichenes, freundliches Wesen ist sie in der Regel gut in Familien mit Kindern zu halten und verträgt sich auch mit Hunden.

 

Die Haarlosigkeit bedingt einen höheren Wärmeverlust, als bei Katzen mit Fell. Die so verlorene Energie muss über größere Futterrationen ausgeglichen werden.

Durch die Haarlosigkeit kann die Sphynx Katze für Allergiker besonders geeignet sein. Es empfiehlt sich aber, dass Allergiker sich vor dem Einzug der Katze auf diese testen lassen, da häufig auf Hautschuppen und nicht auf das Fell allergisch reagiert wird.

 

Die Sphynx Katze benötigt eine gewisse Hautpflege. Regelmäßiges Baden mit pH-neutralem Shampoo entfernt Talg, der sich sonst auf der Haut anreichern würde. Die meisten Spynx lassen sich durchaus gerne baden. Eingecremt oder geölt werden sollte die Haut nicht. Das schadet im Allgemeinen mehr, als es nutzt.

 

Trotz des fehlenden Fells und der oft fehlenden oder verkürzten Schnurrhaare, wird die Sphynx Katze allgemein nur bedingt als Qualzucht angesehen. Sie erweist sich als recht robust, vital und wenig krankheitsanfällig. Vor allem die fehlenden Tasthaare sind aber nicht unumstritten, dienen sie doch der Orientierung und auch der sozialen Interaktion. Wie stark die Sphynx Katze durch starke Sonneneinstrahlung oder Kälte leidet, ist umstritten. Es empfiehlt sich aber, sie als reine Wohnungskatze in wohltemperierter Wohnung zu halten. Bei starker Sonneneinstrahlung ist im Zweifelsfall Sonnenmilch aufzutragen.

 

 

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Siamkatze

16. Juli 2012 in Rassen

 

Aussehen

 

Die Siamkatze ist mittelgroß, elegant und hochbeinig, wobei die Hinterbeine länger als die Vorderbeine sind. Der Schwanz ist lang und schmal. Der Kopf ist beim modernen Typ keilförmig, beim traditionellen Typ dagegen deutlich rundlicher. Die Augen sind stets blau, mandelförmig und leicht schräg stehend. Die lange Nase sollte beim modernen Typ möglichst keinen Stopp aufweisen. Die Ohren sind groß und sitzen relativ hoch am Kopf. Sie sollten dabei optisch als Verlängerung der Keilform des Kopfes wirken. Das Fell ist kurz, weich und mit nur wenig Unterwolle ausgestattet.

Die Siamfärbung entsteht durch eine Genmutation, die die Katzen zu „Teilalbinos“ macht. Die Augen sind blau, die Grundfarbe hell. Dazu kommen dunkle Abzeichen, so genannte Points, an Ohren, Kopf, Schwanz und den Beinen/Pfoten. Die natürlichen Farben der Siamkatze sind Seal-Point, Blue-Point, Chocolate-Point und Lilac-Point. In manchen Ländern sind nur diese Farben anerkannt. In anderen Ländern, z.B. Großbritannien, wurden gezielt andere Rassen eingekreuzt, um die Farbvielfalt zu erhöhen.

 

Katzen wiegen 3-4kg, Kater bis 5kg.

 

 

Geschichte

 

Die Siamkatze ist eine relativ alte Rasse, die in Thailand (früher: Siam) entstand. Der genaue Hergang der Rasseentstehung ist allerdings ungeklärt. Es gibt Vermutungen, dass über Seefahrer schlanke, hochbeinige Rassen aus dem Mittelmeerraum nach Südostasien mitgebracht wurden, wo sie sich mit einheimischen Katzen verpaarten. Die außergewöhnliche Färbung beruht auf einer Genmutation. Erste Berichte über die Siamkatze stammen aus dem 14. Jahrhundert, wenngleich die Rasse auch schon bedeutend älter sein könnte. In Thailand war sie lange dem Hochadel und Klöstern vorbehalten, wo sie eine wichtige spirituelle Rolle spielte. So soll sie dem Glauben nach in der Lage gewesen sein, die Seelen Verstorbener Menschen in sich aufzunehmen.

 

Nach Europa kamen die ersten Siamkatzen Ende des 19. Jahrhunderts, mitgebracht von Diplomaten, bzw. als Geschenk des thailändischen Königshauses. Da Thailand die Ausfuhr der Rasse streng regelte, baute die Zucht in Europa auf nur sehr wenigen Tieren auf, so dass der Inzuchtfaktor der Siam sehr hoch ist. Schnell fand die Rasse in Europa viele Anhänger, auch weil sowohl Körperbau, als auch die Färbung zu dieser Zeit in Europa ein Novum waren. Tatsächlich unterscheiden sich die damaligen Siamkatzen aber beträchtlich von den heute gezüchteten. Um 1900 war die Siam noch kräftiger gebaut, mit runderem Kopf. Auch galt es damals als unabdingbar, dass eine Siamkatze schielen und einen geknickten Schwanz aufweisen muss. Der Legende nach sollten sich diese Rasseeigenschaften in der Zeit als Tempelkatze herausgebildet haben. Der schielende Blick sollte ein Hinweis auf das stetige bewachen eines Tempelschatzes sein, den die Katze nie aus den Augen lassen sollte. Der geknickte Schwanz soll sich aus darauf aufgefädelten Armreifen und anderen Schmuckstücken ergeben haben. Dies ist sicherlich dem Reich der Fantasie entsprungen. Heute sind sowohl ein Knickschwanz als auch Schielen zuchtausschließend.

 

 

Charakter

 

Siamkatzen gelten als ausgesprochen fordernd und anspruchsvoll. Sie brauchen viel Aufmerksamkeit und fordern diese auch selbstbewusst und vor allem lautstark ein. Tatsächlich sind Siamkatzen ausgesprochen gesprächig, um nicht zu sagen geschwätzig. Diese Kommunikationsfreude ist Teil ihrer großen Menschenbezogenheit und Anänglichkeit. Viele Siamkatzen folgen ihren Menschen überall hin, nehmen starken Anteil an deren Leben und finden nichts schlimmer, als außen vor bleiben zu müssen. Auch ist die Siam lebhaft, neugierig und bleibt bis ins Alter verspielt. So ist sie nur etwas für Menschen, die eine große Präsenz ihrer Katze zu schätzen wissen.

 

 

Haltung und Pflege

 

Siamkatzen sind sehr gesellig und verspielt. Allerdings stehen sie auch gerne im Mittelpunkt und fordern viel Aufmerksamkeit von ihren Menschen. So ist es für viele Siamkatzen sehr schön, eine Zweitkatze zur Auslastung zu haben, manche dagegen neigen sehr zu Eifersucht und möchten ihre Menschen lieber nicht teilen. In jedem Fall muss die Siamkatze zu Menschen mit viel Zeit, eher nicht zu Vollzeit Berufstätigen. Mit Kindern und Hunden kommt sie bei guter Gewöhnung und respektvollem Umgang in der Regel gut aus.

 

Vor allem durch die starke Inzucht zu Beginn der Rassezucht in Europa, kommen einige Krankheiten bei der Siamkatze überdurchschnittlich häufig vor. Zu nennen ist hier z.B. PRA, was für angeborene Netzhautanomalien steht. Die betroffenen Tiere erblinden mit der Zeit. Da es sich um einen Gendefekt handelt, sollten Elterntiere, bei deren Nachwuchs PRA nachweisbar ist, aus der Zucht genommen werden. Auch Gentests zur Vorsorge sind mittlerweile machbar. Andere ererbte Gendefekte können zu Anämie, Herzschwäche oder Gangliosidose (die letztlich das Gehirn schädigt) führen. Der Knickschwanz und auch Schielen kommen nach wie vor ab und an vor. Es handelt sich hierbei um angeborene Fehler, die zu Beginn der Siamzucht in Europa erwünscht waren. Bringen Katzen oder Kater vermehrt solche Jungtiere zur Welt, sollten sie aus der Zucht genommen werden. Es ist enorm wichtig, eine Siamkatze nur von einem sehr guten und gewissenhaften Züchter zu erstehen.

 

 

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Scottish Fold

16. Juli 2012 in Rassen

 

Aussehen

 

Als erstes fallen bei der Scottish Fold die Ohren auf, die nach vorne herab gefaltet sind. Der Kopf ist rundlich und breit, die Augen sind groß und ebenfalls rund. Die Nase ist eher kurz mit leichtem Stopp. Der kräftige Körper ist mittelgroß und steht auf eher kurzen Beine mit runden Pfoten. Der Schwanz ist lang und spitz zulaufend. Das Fell ist kurz, dabei sehr dicht, mit Unterwolle. Es sollte leicht vom Körper abstehen, nicht anliegen. An Farben ist fast alles erlaubt.

Es gibt auch eine Langhaar-Variante, die so genannte Highland Fold. Diese ergab sich aus dem Umstand, dass in der Scottish Fold Zucht keine zwei Hängeohrkatzen miteinander verpaart werden, sondern immer eine Fold mit einer anderen Rasse. Das Gen für Langhaar ist rezessiv, das heißt, eine Katze muss von beiden Elterntieren das Langhaar- Gen erben, um selbst langes Haar zu haben. Auf der anderen Seite kann das Gen dadurch „versteckt“ weitergegeben werden, wenn nur ein Langhaar-Gen geerbt wird. So traten in der Zucht der Scottish Fold immer mal wieder ungewollt langhaarige Kätzchen auf. Zu Beginn der 1980er Jahre wurde von einigen Züchtern gezielt mit den langhaarigen Vertretern weiter gezüchtet, so dass diese Varietät heute neben der Kurzhaarigen existiert.

 

Es kann zu weiteren offensichtlichen Skelettanomalien neben den Hängeohren kommen. Diese sind grundsätzlich zuchtausschließend.

 

Da Scottish Fold immer mit Fremdrassen gepaart werden, kommen in den Würfen sowohl Vertreter mit gefalteten Ohren, als auch solche mit normalen Ohren zu Welt. In den ersten Lebenswochen haben alle Kätchen stehende Ohren. Erst mit 3-4 Wochen fangen die Ohren bei den Scottish Fold durch den zu weichen Knorpel an zu fallen. Die Stehohr-Variante wird Scottish Straight genannt und kann zur Zucht der Scottish Fold als „gesunder“ Partner eingesetzt werden.

 

Katzen wiegen um 4kg, Kater um 5kg.

 

 

Geschichte

 

Scottish Fold Katzen fallen in erster Linie durch ihre Hängeohren auf. Diese beruhen auf einem Gendefekt, der unter anderem zu Knorpeldefekten und Skelettanomalien führt. Dieser Gendefekt trat im Laufe der Zeit immer mal wieder auf. So gibt es z.B. Berichte aus dem 18.Jahrhundert über eine aus China importierte Katze mit Hängeohren.

Die Rasse der Scottish Fold geht letztlich auf einen Bauernhof-Wurf aus dem Jahre 1961 in Schottland zurück. Eines der Kätzchen aus dem Wurf hatte die auffällige Ohrstellung und fiel so einem benachbarten Schäfer auf. Dieser nahm schließlich einen Nachkommen dieser Katze mit ebenfalls gefalteten Ohren auf, und begründete mit Hilfe anderer Interessierter eine gezielte Zucht.

Heute ist die Rasse vor allem in den USA beliebt, in vielen anderen Ländern steht man ihr, auf Grund der genetisch bedingten Missbildungen, kritisch gegenüber. Tatsächlich kommt es zu schweren gesundheitlichen Problemen, wenn 2 Scottish Fold miteinander verpaart werden. So muss eine Scottish Fold immer mit einer Fremdrasse verpaart werden. In Großbritannien wird meist Britisch Kurzhaar eingekreuzt, in den USA amerikanische Kurzhaar-Katzen.

 

 

Charakter

 

Die Scottish Fold gilt als freundlich, zutraulich und eher ruhig. Sie behält auch im größeren Trubel die Nerven, zieht einen ruhigeren Haushalt jedoch vor. Sie ist in der Regel sehr friedfertig und tendiert im Zweifelsfall zum Ausweichen, statt ihre Krallen zur Abwehr zu benutzen. Trotz, dass die Rasse sehr ausgeglichen und wenig aufdringlich ihren Menschen gegenüber ist, weiß sie viel Ansprache, Streicheleinheiten und auch Spiele zu schätzen.

Die Scottish Fold miaut kaum.

 

 

Haltung und Pflege

 

Die Scottish Fold ist durch ihr ausgeglichenes, freundliches Wesen, gut in Familien mit Kindern zu halten. Hier sollten ihr aber in jedem Fall ruhige Rückzugsorte zugestanden werden. Die Rasse eignet sich auch verhältnismäßig gut für Berufstätige. Gerade junge Katzen freuen sich in dem Fall aber über die Gesellschaft einer zweiten Katze.

Scottish Fold sind in der Regel mit reiner Wohnungshaltung zufrieden.

 

Die Pflege ist auch bei der Langhaar-Variante wenig aufwändig. Hinter den Ohren und in der Leistengegend kann es zu Verfilzungen kommt, hier sollte regelmäßig mit einem groben Kamm durchs Fell gegangen werden. Die Ohren bedürfen keiner besonderen Pflege.

 

 

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Savannah

16. Juli 2012 in Rassen

 

Aussehen

 

Die Savannah ist eine recht große, schlanke Rasse, der man ihren wilden Vorfahren, den Serval, deutlich ansieht. In der F1-Generation (Serval x Hauskatze) sind die Tiere noch etwa 45cm groß und wiegen bis zu 10 Kilo. In den Folgegenerationen nehmen Größe und Gewicht, und bis zu einem gewissen Grad auch die grundsätzliche Ähnlichkeit zum Serval, dann langsam ab.

Die Savannah steht auf langen, schlanken Beinen mit recht kleinen Pfoten. Der Körper ist lang gestreckt, der Schwanz verhältnismäßig kurz. Der lange Hals wirkt muskulös, der keilförmige Kopf ist eher klein mit schmalem Kinn. Die großen Ohren sollten möglichst hoch angesetzt sein, und einen so genannten „Wildfleck”, einen hellen Abdruck, aufweisen. Die Augen sind mandelförmig bis oval, grün, gelb oder goldfarben.

Die Fellfarbe ist ähnlich der des Servals. Eine goldfarbene bis beige Grundfarbe mit schwarzen Tupfen. Die Unterseite (Bauch, Brust, Innenseite der Beine und Unterseite des Schwanzes) ist dabei heller, als der restliche Körper. Durch die Einkreuzung verschiedener Hauskatzenrassen ergeben sich letztlich aber einige Farbvariationen. Anerkannt sind schwarz, schwarz-getupft, schwarz-silber-getupft und black-smoke.

 

 

Geschichte

 

Die Savannah ist eine sehr junge Rasse, die noch nicht von jedem Katzenzuchtverband anerkannt wird und nur sehr selten vorkommt. Sie entsteht durch Kreuzung zwischen einem Serval (afrikanische Wildkatze) und verschiedenen Hauskatzenrassen. Erstmals gelang diese Verpaarung 1980 Judy Frank in den USA mit einer Siamkatze. In den 1990ern gab es dann größer angelegte Zuchtversuche, bei denen vor allem Bengal-Katzen, Orientalisch Kurzhaar und die Ägyptische Mau mit dem Serval gekreuzt wurden.

Es erschwert die Zucht, dass die Kater der F1-Generation steril sind (tatsächlich meist alle Kater bis einschließlich F4), so dass auch hier noch einmal andere Rassekatzen oder erneut der Serval eingekreuzt werden müssen. Mittlerweile ist die Zuchtbasis aber ausreichend groß, so dass in der Regel Savannah mit Savannah verpaart werden kann.

Die Zucht wurde in den USA begründet, langsam gibt es aber auch Zuchten außerhalb der USA. Ein Grundproblem dabei ist die Haltung des Servals, der unter Artenschutz steht.

 

Savannahs sind ausgesprochen teuer, vor allem die ersten Generationen mit hohem Wildblutanteil. Dies liegt daran, dass in jedem Fall ein männlicher Serval gehalten werden muss, der in punkto Haltung sehr hohe Ansprüche stellt. Auch deckt ein Serval längst nicht jede Hauskatze, die ihm angeboten wird. Nimmt die Katze auf, ergibt sich das Problem, dass die Tragzeiten von Hauskatze und Serval unterschiedlich lang sind, so dass die F1-Generation gezwungenermaßen als „Frühchen“ zur Welt kommt, was die Sterberate natürlich erhöht. Deshalb ist der Zucht-Aufwand enorm. Bislang gibt es nur wenige Züchter dieser neuen Rasse, was den Preis alleine durch Angebot und Nachfrage noch weiter steigert. Am „günstigsten“ zu haben sind zumeist die sterilen Kater aus der F3 oder gegebenenfalls F4 Generation.

Unter Tierschutzaspekten sind Haltung und Einkreuzung von Wildkatzen nicht unumstritten.

 

 

Charakter

 

Savannahs der F1-Generation zeigen mit Eintritt in die Geschlechtsreife häufig recht „wildes“, ursprüngliches Verhalten. Das bedeutet z.B., dass sie trotz guter Prägung auf den Menschen eher scheu sind, mit reiner Wohnungshaltung nicht glücklich zu machen sind und häufig auch ein Problem mit der Annahme des Katzenklos haben, bzw. auch kastriert sehr viel markieren. Ab der F2 Generation ähnelt die Savannah dann immer mehr vom Wesen her einer ganz normalen, agilen Hauskatze. Savannahs (ab F2) gelten als ausgesprochen gesellig, anhänglich und verspielt. Sie sind neugierige Entdeckernaturen und folgen ihren Menschen gerne durch die Wohnung. Dabei stehen Savannahs gerne im Mittelpunkt und teilen ihre jeweiligen Wünsche (streicheln, spielen oder allgemein Aufmerksamkeit) auch recht direkt und selbstbewusst mit. Laute Katzen sind sie nicht unbedingt, aber „mitteilsam“ mit einer Fülle an Lauten und Lautstärken, die sie situationsabhängig verwenden.

Savannahs (vor allem die F1-Generation) sind deutlich bessere Jäger, Springer und Kletterer, als andere Hauskatzenrassen. So sollten in der Wohnung ausreichend abwechslungsreiche und robuste Klettergelegenheiten zur Verfügung stehen.

Eine Besonderheit ist die Wasserliebe der Savannah. Manche springen sogar mit Wonne in Badewasser. Beim Freilauf kann ihnen das in Form von Regentonnen allerdings zum Verhängnis werden.

 

Savannah mit Wildfleck an den Ohren

 

Haltung und Pflege

 

Über Freilauf freut sich die Savannah sehr. Man muss allerdings bedenken, dass eine Savannah im Normalfall ein deutlich besserer Jäger ist, als andere Hauskatzenrassen. Zumindest in Australien wurde deshalb erwogen, Freigang bei der Savannah gesetzlich zu untersagen, um heimische Wildtierarten nicht zu gefährden. Alternativ würde die Savannah sich aber auch über ein größeres Freigehege freuen. Spaziergänge an der Leine gestalten sich auf Grund der großen Agilität meist etwas schwierig, bzw. bedürfen geduldiger Gewöhnung. Savannahs neigen dazu, etwas stürmisch zu sein und spielen teils recht wild. Wenn Kinder damit klar kommen, sind Savannahs ausgezeichnete Spielkumpel für diese. Auch mit Hunden kommt die selbstbewusste Savannah nach Gewöhnung meist gut aus. Überhaupt sind Savannahs sehr gesellig und freuen sich auch über andere Katzen, die entsprechend ebenfalls temperamentvoll sein sollten.

Die Savannah braucht in jedem Fall viel Ansprache und Beschäftigung. Sie passt deutlich besser in eine turbulente Großfamilie, als zu einem Vollzeit arbeitenden Single. Letzterer sollte zumindest 2 Katzen halten und nach Feierabend viel Zeit für seine Katzen erübrigen können.

 

Die Savannah gilt, nicht zuletzt durch ihren großen Genpool, als sehr robuste und gesunde Rasse.

 

 

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Ragdoll

16. Juli 2012 in Rassen

 

Aussehen

 

Die Ragdoll ist eine eher große, muskulöse Katze, die dabei dennoch elegant wirken sollte. Die Hinterbeine sind etwas länger als die Vorderbeine, die Pfoten sind groß und kräftig. Der Kopf ist breit, keilförmig zulaufend, mit großen, stets blauen, Augen. Das Fell ist mittellang, dabei an Schwanz und Halskrause etwas länger, als am restlichen Körper. Es fühlt sich seidig an und sollte eng am Körper anliegen.
Es gab lange 3 Farbvarianten: „Colourpoint“ (cremefarbener Körper mit dunkleren Extremitäten, kein weiß), „Mitted“ (ebenfalls cremefarbener Körper mit dunkleren Extremitäten, allerdings mit weißem Bauch, weißer Brust, weißem Kinn, weißer Schwanzunterseite und weißen Pfoten/Beinen) und Bi-Color (ähnlich „Mitted“, aber mit V-förmiger weißer Maske am Kopf, weitere weiße Abzeichen sind erlaubt). Seit kurzem wird auch in „Lynx“ (Tabby) gezüchtet. Die Katzenbabys kommen immer reinweiß zur Welt.

 

Ragdolls sind Spätentwickler. Es kann bis zu drei Jahre dauern, bis sie ihre endgültige Größe und ihr Endgewicht erreicht haben.

 

Katzen wiegen um 5 kg, Kater bis zu 8 kg. Vereinzelt können auch deutlich schwerere Exemplare vorkommen, was in der Zucht allerdings nicht angestrebt wird.

 

 

Geschichte

 

Die Rasse entstand Anfang der 1960er in Kalifornien. Dort wurde eine Frau namens Ann Baker auf den Wurf einer Nachbarskatze aufmerksam, die auffallend großen, interessant gezeichneten und sanftmütigen Nachwuchs zur Welt brachte. Ann Baker nahm mehrere der Jungtiere auf und baute mit ihnen eine Zucht auf. Es heißt, es wurde unter anderem ein Birma-Kater mit entsprechender Zeichnung eingekreuzt, genaue Überlieferung gibt es allerdings nicht. Ihren Namen verdankt die Ragdoll (engl. Stoffpuppe) dem Umstand, dass sie dazu tendiert, bei Entspannung auf dem Arm völlig zu erschlaffen. Vor allem diese Eigenschaft wurde zu Beginn der Zucht vermarktet und auch kritisiert.

Ann Baker ließ die neue Rasse bei einem amerikanischen Patentamt registrieren und wollte Kontrolle und Gewinnbeteiligung an Zucht und Verkauf der Tiere, auch wenn diese anderen Züchtern gehörten. Allerdings hatten sich bereits vor der Patentierung einige weitere Zuchten gebildet, die sich diesen Vorgaben nicht unterwarfen. Deren Nachkommen sind es letztlich, die sich in der Welt verbreitet haben.
In Deutschland sind Ragdolls seit Anfang der 1980er Jahre vertreten. Im Laufe der 90er Jahre wurde die Rasse und ihre verschiedenen Farbschläge dann nach und nach anerkannt.

 

Die Ragdoll verdankt ihren Namen der fast grenzenlosen Entspanntheit, die man ihr nachsagt. So soll die Katze schlaff wie eine Stoffpuppe werden, wenn man sie hoch hebt und alles klaglos erdulden. Tatsächlich ist die Ragdoll in aller Regel eine sehr umgängliche, menschenbezogene und ausgeglichene Katze. Nichtsdestotrotz ist sie ein Lebewesen und kein Spielzeug, mit dem man alles machen darf, wonach einem der Sinn steht. Ihre angebliche Schmerzunempfindlichkeit gehört ins Reich der Legenden. Ihre große Gelassenheit im Umgang liegt vor allem darin begründet, dass sie sehr großes Vertrauen in Menschen hat. So lange dieses Vertrauen nicht zerstört wird, ist die Ragdoll eine ideale Familienkatze, anpassungsfähig, sanftmütig und unkompliziert. Schlechte Laune scheint den meisten Ragdoll völlig fremd zu sein. Ragdolls sind nicht übermäßig aktiv, wissen Ansprache, Streicheleinheiten und Beschäftigung aber dennoch sehr zu schätzen. Dabei sind sie nicht aufdringlich und miauen auch nur selten.

 

 

Haltung und Pflege

 

Ragdolls verstehen sich in der Regel ausgezeichnet mit Kindern und mit anderen Haustieren. Sie brauchen unbedingt viel Sozialkontakt und sollten bei längerer täglicher Abwesenheit ihres Menschen, zumindest einen Artgenossen als Gesellschaft haben. Die ruhige, ausgeglichene Rasse eignet sich gut für reine Wohnungshaltung. Auch auf Grund des völlig fehlenden Misstrauens fremden Menschen und oft auch anderen Tieren gegenüber, eignet sich diese Rasse wenig für eine Haltung als Freigänger. Zu groß sind die Gefahren und sei es nur die, dass ein fremder „Katzenfreund“ sie mitnimmt. Durch ihre Umgänglichkeit sind Ragdolls aber meist gut an das Laufen an Geschirr und Leine zu gewöhnen, so dass kleinere Ausflüge ins Freie mit ihr unternommen werden können.

 

Die Fellpflege ist wenig aufwändig, da das Fell nicht zum verfilzen neigt. Einmal wöchentlich sollte dennoch durchgebürstet werden. Im Fellwechsel verliert die Ragdoll relativ viele Haare, hier kann häufigeres bürsten unterstützend wirken und verhindern, dass die Haare sich in der Wohnung verteilen.

 

 

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Perserkatze

16. Juli 2012 in Rassen

 

Aussehen

 

Die Perserkatze ist eine mittelgroße, stämmige Katze, mit kurzen, kräftigen Beinen und breiter Brust- und Schulterpartie. Der Kopf ist rund, mit vollen Wangen und kräftigem Kinn.

Ein hervorstechendes Merkmal ist die extrem kurze Nase, deren Spitze sich auf einer Linie mit den Unterlidern der Augen befinden sollte. Die Augen sind rund und stehen weit auseinander. Die Ohren sind klein und möglichst tief angesetzt. Das Fell ist etwa 10 Zentimeter lang, mit üppiger Unterwolle und von seidiger, nicht wolliger Textur. Die Perserkatze hat dabei eine deutliche, löwenähnliche Halskrause und einen buschigen Schwanz. An Fellfarben ist alles erlaubt. Die Augenfarbe sollte zur Fellfarbe passen.

Der amerikanische Standard schreibt eine flachere, höher angesetzte Nase sowie kleinere Ohren vor, als der europäische Standard. Nach europäischem Standard darf die Nase bis 1,5 Zentimeter lang sein, die Katze sollte in jedem Fall frei atmen können.

 

Katzen wiegen um 4kg, Kater um 5,5kg.

 

 

Geschichte

 

Die Perserkatze ist eine sehr alte Rasse, wobei sie ihr heutiges Aussehen erst seit relativ kurzer Zeit inne hat. Man vermutet, dass der Ursprung der Rasse in der Kreuzung aus persischen oder russischen Langhaar Katzen und Angora Katzen liegt. Der gängigsten Theorie zufolge, entstand die Rasse in Persien (heute Iran). Von dort breitete sie sich im orientalischen Raum aus, bis sie etwa um 1500 die Türkei erreichte. Die Langhaarkatzen aus dieser Region werden als Angora (früherer Name von Ankara) bezeichnet. Entweder von dort aus oder aus Persien (die Theorien gehen auseinander) kamen Anfang des 17. Jahrhunderts die ersten Langhaarkatzen nach Europa, wo sie großes Aufsehen erregten. Dieser Felltyp war völlig neu. Zu dieser Zeit waren die Perserkatzen allerdings noch deutlich weniger gedrungen und hatten noch keine abgeflachte Nase.

 

Zunächst wurden die persischen Langhaarkatzen in Europa als Statussymbol gehalten, vor allem von Adligen. Sie galten als Luxusgeschöpfe, die sich die Gunst der Reichen und Mächtigen nur mit der Türkischen Angora teilen mussten. Im Laufe des 20. Jahrhunderts kam die Rasse in Europa und den USA immer mehr in Mode. Vor allem in den USA kam der Trend auf, die Nase immer kürzer und den Körper gedrungener zu züchten. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts gab es regelrechte Massenzuchtanlagen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Dabei wurde oft ohne Rücksicht auf Agilität oder Gesundheit der Tiere vermehrt. In Europa ging der Trend in eine ähnliche Richtung. Dennoch (oder gerade deshalb) gab und gibt es hitzige Debatten über die optimale Perserkatze, die Schönheit und Gesundheit in sich vereinen sollte. So haben sich in den verschiedenen Ländern auch teils recht unterschiedliche Rassestandards durchgesetzt.

 

Heute gilt die Perserkatze als die mit bekannteste und beliebteste Rassekatze weltweit. Sie wurde und wird auch gerne eingesetzt, um durch Einkreuzung neue Farbschläge in andere Rassen einzubringen. Bei der Zucht einiger neuer Rassen hat sie ebenfalls mit den Grundstein gelegt. Dazu gehören z.B. die Birma oder die Britische Kurzhaar.

 

 

Charakter

 

Die Perserkatze gilt als ausgesprochen gelassen, fast schon stoisch. In der Regel ist sie sehr friedfertig und fügsam. Mit ihren Menschen ist sie verschmust, aber nicht aufdringlich, Fremden gegenüber ist sie eher zurückhaltend. Perser sind meist „bequem“, wenig verspielt und kaum kletterfreudig. Auch der Abenteuergeist und der Freiheitsdrang sind in Der Regel wenig ausgeprägt. Tatsächlich steht der gedrungene, schwere Körperbau der Agilität auch etwas im Wege.

 

 

Haltung und Pflege

 

Perserkatzen werden in der Regel als reine Wohnungskatzen gehalten. Zum einen liegt das daran, dass die recht gemütlichen Perser sich zumeist problemlos mit der Wohnungshaltung zufrieden geben, zum anderen schwingt bei Rassekatzen auch immer die Gefahr von Diebstahl mit. Ein weiterer Grund ist, dass die sowieso schon sehr aufwändige Fellpflege bei Freigang noch erheblich gesteigert würde, da sich allerlei Unrat und Dreck im Fell verfangen würde.

Perser stehen in dem Ruf, verhältnismäßig gut für Berufstätige geeignet zu sein. Dennoch ist bei langer täglicher Abwesenheit eine Zweitkatze anzuraten.
Im Allgemeinen sind Perserkatzen durch ihr ausgeglichenes Wesen auch gut in Familien mit Kindern zu halten. Ebenfalls lassen sie sich meist nicht durch Hunde oder andere Haustiere aus der Ruhe bringen.

 

Das Fell ist sehr pflegeaufwändig, da es stark zu Verfilzungen neigt. Tägliches Bürsten ist Pflicht. Die oft tränenden Augen sollten ebenfalls nach Bedarf gereinigt werden. Unbedingt sollte bereits die Babykatze positiv an das kämmen gewöhnt werden, damit es später keine Probleme damit gibt. In der Regel lassen sich Perser allerdings gerne bürsten. Voraussetzung ist, dass dies wirklich täglich geschieht, da Verfilzungen und Knötchen meist nur schmerzhaft für die Katze entfernt werden können. Zum Reinigen des Fells empfiehlt sich ein spezielles Puder, das dem Baden in jedem Fall vorzuziehen ist.
Im Frühjahr verliert die Perser beträchtliche Mengen Fell, die sich trotz bürsten auch in der Wohnung wieder finden.

 

Durch Überzüchtung oder profitorientierte Züchtung ohne Rücksicht auf die Gesundheit, gibt es eine Reihe gesundheitlicher Probleme, mit denen die Rasse zu kämpfen hat. Dazu gehören verengte Nasenöffnungen und Tränenkanäle, das Entropium (Einwärtsdrehug des Augenlids) und erblich bedingte Nierenzysten. Letztere können durch einen Gentest der Elterntiere verhindert werden. Auch Kiefer- und Zahnfehlstellungen kommen vor. Es ist ausgesprochen wichtig, Perserkatzen nur von seriösen Züchtern zu kaufen, für die eine gesunde Katze höchste Priorität hat.

 

Mit der Rasse der Perserkatzen hat sich auch das Deutsche Tierschutzgesetz befasst. Hier ein Auszug aus dem Gutachten zu § 11b des deutschen Tierschutzgesetzes:

 

“Festlegung eines Index zur Vermeidung von Übertypisierungen. Zuchtverbot für Tiere, die diesem Index nicht entsprechen. Hier: Zuchtverbot für extrem kurznasige Tiere, bei denen der obere Rand des Nasenspiegels über dem unteren Augenlidrand liegt. Gesundheitliche Überprüfung brachyzephaler Individuen vor der Zulassung zur Zucht (Unterschung auf Verengung der oberen Atemwege oder der Tränennasenkanäle, Oberkieferverkürzung etc.) Zuchtverbot für Tiere, die mit einem oder mehreren der oben beschriebenen Symptome behaftet sind, da bei der Nachzucht mit Schmerzen, Leiden und Schäden zu rechnen ist. Alle untersuchten Tiere sind dauerhaft zu kennzeichnen (Tätowierung oder Mikrochip). Es sind Zuchtbücher zu führen; diese und die Untersuchungsergebnisse sind bei Bedarf offen zu legen. Änderung des Zuchtstandards bei brachyzephalen Rassen zur Vermeidung eines ausgeprägten Stopps; Bevorzugung von Tieren mit längeren Gesichtsschädeln.”

 

 

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Norwegische Waldkatze

16. Juli 2012 in Rassen

 

Aussehen

 

Die Norwegische Waldkatze wird gerne mit der ähnlich aussehenden und immer noch deutlich weiter verbreiteten Maine Coon verwechselt. Vor allem an Hand des Kopfes lassen sich die beiden Rassen allerdings zuverlässig unterscheiden. Im Vergleich zur Maine Coon ist der Kopf der Norwegischen Waldkatze deutlich dreieckiger. Das Kinn ist vergleichsweise schmal, die Nase gerade und ohne Stopp. Die Augen sind mandelförmig und können eine beliebige Farbe aufweisen. Die Ohren sind relativ hoch angesetzt und laufen spitz zu. Es können sich Luchspinsel an den Ohren befinden.

Die Norwegischen Waldkatze ist eine relativ große, kräftig gebaute Katze. Der muskulöse Rücken ist eher lang, die Hinterbeine sind etwas länger, als die Vorderbeine. Die kräftigen Pfoten haben Haarbüschel zwischen den Zehen, die Schnee von den Ballen fernhalten sollen. Der lange Schwanz ist dicht behaart und dick. Das Fell ist sehr dicht, halblang, mit Unterwolle. Am üppigsten ist das Fell am Hals, an den Hinterbeinen sowie am Schwanz. Im Winter wird auch das Fell unter dem Bauch, am Hals und an der Brust auffallend üppiger, was die Rasse extrem Kälteresistent macht. Das Fell ist leicht fettig, wodurch es wasser- und schmutzabweisend wird. An Farben sind alle natürlich vorkommenden erlaubt.

 

Katzen wiegen etwa 4,5 – 5,5 kg, Kater etwa 5,5-7,5 kg. Es kommen aber vereinzelt auch deutlich schwerere Exemplare vor.

 

 

Geschichte

 

Langhaarige Katzen entwickelten sich ursprünglich im früheren Persien, wozu z.B. der Iran, die Türkei und Teile Südrusslands gehören. So ist eine Theorie zur Entstehung der Norwegischen Waldkatze, dass sie vor einigen Jahrhunderten auf dem Seeweg aus Persien nach Norwegen kam. Sie könnte als Schädlingsbekämpfer mit an Bord genommen worden sein, um dann bei Ankunft in Norwegen weitestgehend sich selbst überlassen zu werden. Tatsächlich legen Kopfform und Körperbau eine Verwandtschaft zur Turkish Angora nahe. Allerdings gibt es in Norwegen schon deutlich ältere Legenden, langhaarige Waldkatzen betreffend. So ist eine zweite Theorie, dass sich die Rasse auf natürlichem Weg in Norwegen selbst entwickelte. Demnach entwickelte sich das Fell als Anpassung an das rauhe kalte Klima in den skandinavischen Wintern.

1938 wurde dann die erste Norwegischen Waldkatze auf einer Katzenausstellung in Oslo präsentiert. In der Folge gab es immer wieder gezielte Zuchtversuche. Von den internationalen Zuchtverbänden wurde die Rasse aber erst in den 1970er Jahren anerkannt. Noch heute leben Vertreter der Rasse in den Wäldern und auf den Gehöfen Norwegens als Mäusefänger. Es handelt sich dabei aber nicht im eigentlichen Sinne um „wilde“ Katzen, da ein Anschluss an den Menschen in der Regel gegeben ist.

 

 

Charakter

 

Norwegische Waldkatzen gelten als gelassen, selbstbewusst und eher unkompliziert. Daneben ist ihnen viel Energie und Tatendrang inne, sie sind neugierig und verspielt. Als gute Jäger sollte man ihnen bei reiner Wohnungshaltung unbedingt adäquate Beschäftigung bieten. Norwegische Waldkatzen sind dem Menschen zugetan, mögen durchaus Streicheleinheiten, zeigen aber auch recht deutlich, wenn sie lieber ihre Ruhe möchten. Aufdringlich oder laut sind sie nicht. Allerdings neigt die Rasse dazu, sich ein Lieblingsfamilienmitglied zu suchen, bei dem sie gerne im Mittelpunkt steht, während der Rest der Familie eher uninteressant für sie ist.

 

 

Haltung und Pflege

 

Norwegischen Waldkatzen schätzen Freigang oder alternativ zumindest ein Freigehege, bzw. einen gesicherten Balkon. Als reine Wohnungskatzen brauchen sie genug Klettermöglichkeiten und Beschäftigung. Tatsächlich kann die Waldkatze deutlich besser klettern und springen, als die meisten anderen Katzenrassen.

Norwegische Waldkatzen gelten als recht gesellig, so dass sich die Haltung mehrerer Katzen anbietet, die auch untereinander für Auslastung sorgen. Mitunter kann es bei gleichgeschlechtlichen Tieren durch das stark ausgeprägte Territorialverhalten allerdings zu Problemen kommen. Mit Hunden klappt das Zusammenleben meist sehr gut. Die Norwegische Waldkatze kommt mit vernünftigen Kindern in der Regel gut aus und bleibt bis ins hohe Alter verspielt.

 

Das fettige, wasserabweisende Fell benötigt recht wenig Pflege. Während des Fellwechsels hilft allerdings regelmäßiges bürsten. Um die Felleigenschaften zu erhalten, sollte diese Rasse keinesfalls gebadet werden. Das gilt auch für Ausstellungstiere.

 

Die Rasse gilt als sehr robust und gesund.

 

 

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Manx

16. Juli 2012 in Rassen

 

Aussehen

 

Was an der Manx als erstes auffällt, ist das Fehlen eines Schwanzes. Dies beruht auf einem Gendefekt, der häufig darüber hinaus noch für weitere Fehlbildungen sorgt. Erbt ein Katzennachwuchs von beiden Elternteilen den Gendefekt, so stirbt das Junge bereits im Mutterleib ab. Lebensfähig sind nur „mischerbige“ Manx, die ein gesundes und ein defektes Gen aufweisen. Um auszuschließen, dass doch kaum lebensfähige Tiere mit schweren Missbildungen zur Welt kommen, ist in der Manx-Zucht eine Verpaarung von 2 Elterntieren mit Gendefekt zu vermeiden. Es wird in der Regel also eine Manx-Katze mit einer „normalen“ Katze, oft British Kurzhaar, mit Schwanz verpaart. Der Wahrscheinlichkeit nach, erbt dann etwa die Hälfte der Nachkommen die Schwanzlosigkeit (den Gendefekt). Neben einem völligen Fehlen des Schwanzes, kommen auch verkürzte Schwänze vor (stumpy = Stummelschwanz).

Insgesamt ist die Manx-Zucht äußerst umstritten, auch weil den Katzen ohne Schwanz ein wichtiges Kommunikations- und Balancemittel fehlt. Zusätzlich ist ein rassetypischer „hoppelnder“ Gang erwünscht, der endgültig stärkere Einschränkungen im normalen Katzenleben mit sich bringt. Dieser Hoppelgang wird durch einen kurzen gebogenen Rücken erreicht, sowie durch die im Verhältnis sehr langen Hinterbeine und weitere Skelettanomalien. Abgesehen vom fehlenden Schwanz, ähneln viele Manx einer „gewöhnlichen“ Hauskatze, aus der die Rasse ja auch hervor ging. In Linien mit stärkerer Einkreuzung der British Kurzhaar ist die Gesamterscheinung insgesamt runder und kräftiger. Im Standard ist ein rundlicher Kopf mit hoch angesetzten großen Ohren gefordert. Die Augen sind rund, ohne vorgeschriebene Farbe. Auch an Fell-Farben ist alles erlaubt, was unter „natürliche“ Farben fällt. Nicht erlaubt sind z.B. Colourpoint oder Burma. Das Fell ist dicht und weich mit Unterwolle. Die Hinterbeine sollten deutlich länger sein, als die Vorderbeine. Insgesamt ist die Rasse mittelgroß, kompakt, aber nicht zu breit gebaut. Der Rücken ist sehr kurz und häufig leicht bogenförmig.

 

Katzen wiegen etwa 3,5kg, Kater um 5kg.

 

 

Geschichte

 

Die Rasse entwickelte sich vor etwa 400 Jahren auf der Isle of Man in der Irischen See. Ihr auffallendstes Merkmal ist das Fehlen des Schwanzes, was auf eine Genmutation zurückzuführen ist. Bedingt durch starke Inzucht in der Abgeschiedenheit der Insel, setzte sich dieses Merkmal langsam in der Katzenpopulation durch. In Großbritannien ist die Rasse seit den 1960er Jahren offiziell anerkannt. In Deutschland wird die Manx seit 1999 als Qualzucht angesehen, Zucht und Ausstellung sind entsprechend verboten. Gezüchtet wird die Manx hauptsächlich in Großbritannien, daneben auch in Skandinavien und den USA.

 

 

Charakter

 

Die Rasse gilt als umgänglich, eher ruhig und anpassungsfähig. Fremden gegenüber ist sie etwas zurückhaltend, ihren Menschen gegenüber aber anhänglich und liebevoll. Sie spielt gerne und schätzt Gesellschaft von Artgenossen, Menschen und anderen Haustieren

 

 

Haltung und Pflege

klettern geht auch ohne Schwanz

In Deutschland ist die Zucht dieser Rasse aus Tierschutzgründen verboten, die Haltung ist es nicht. Jeder Interessent dieser Rasse wird sich entsprechend damit auseinander setzen müssen, ob er die Zucht der Manx (im Ausland) unterstützen möchte oder nicht. Die Manx kann gut als reine Wohnungskatze gehalten werden, braucht aber, wie jede Rasse, in dem Fall ausreichend Beschäftigung und Ansprache.

 

Je nach Schwere der Auswirkung des Gendefektes, ist mit verschiedenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu rechnen. Dies kann „nur“ ein stark hoppelnder Gang sein, aber auch Veränderungen der Wirbelsäule, die schmerzhaft sein können sowie neuronal bedingte Unsauberkeit und ein verkürzter Enddarm sowie weitere Skelettanomalien kommen vor.

 

 

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Maine Coon

13. Juli 2012 in Rassen

 

 

Aussehen

 

Die Maine Coon ist die größte und schwerste aller Hauskatzenrassen. Sie weist dabei einen kräftigen Knochenbau auf, ist muskulös und stämmig gebaut. Der Körper ist eher lang, ebenso der Schwanz. Der Kopf ist dagegen verhältnismäßig klein, mit kräftigem Kinn und hoch angesetzten Wangenknochen. Die Ohren sind groß und hoch am Kopf angesetzt. Die großen Augen sind oval und leicht schräg gestellt.
Die Rasse gehört zu den Halblanghaarkatzen. Das Fell ist sehr dicht, wetterfest und weist Unterwolle auf. Im Winter ist das Fell in der Regel deutlich üppiger, als im Sommer. Besonders lang und dicht ist das Fell am Schwanz, an den Beinen und Flanken sowie am Hals, wo sich besonders bei Katern eine ausgeprägte Halskrause bildet. An Schultern und Rücken sollte das Fell dagegen kürzer sein.

Auffallend sind auch die Fellbüschel zwischen den Zehen, die ein einsinken der Katze im Schnee verhindern sollen. An den Ohren sind „Luchspinsel“ erwünscht, aber kein „Muss“. An Farben ist fast alles erlaubt, mit Ausnahme von nicht natürlich vorkommenden Farben, die ein Einkreuzen anderer Rassen notwendig machen würden. Zu nennen sind hier z.B. die Siam- oder die Colourpoint-Zeichnung. Auch an Augenfarben ist alles erlaubt, wobei blaue Augen oder verschiedenfarbene Augen sehr selten sind.

Die Maine Coon ist ein ausgesprochener Spätentwickler. Das Fell ist mit etwa 18 Monaten vollständig ausgebildet, die Statur erst mit 3-4 Jahren.

 

Katzen wiegen etwa 4-7kg, Kater 6-9kg.

 

 

Geschichte

 

Die Maine Coon ist eine relativ alte Katzenrasse, die sich als „Farmerskatze“ im US-Bundesstaat Maine im Nordosten der USA entwickelt hat. Mittlerweile ist sie offiziell die Nationalkatze von Maine. Ihren Namen verdankt sie ,neben dem Bundesstaat, dem englischen Wort für Waschbär: racoon, bzw. coon. Dies weist auf eine ihrer Entstehungsmythen hin, die besagt, dass sie aus der Verpaarung von Waschbären mit Hauskatzen hervor ging. Tatsächlich ist sie verhältnismäßig wasserliebend, weist einen buschigen Schwanz auf und „arbeitet“ gerne mit den Pfoten. Allerdings ist eine Verpaarung von Waschbär und Katze zoologisch unmöglich. Andere Geschichten gehen auf verschiedene Möglichkeiten ein, wie Vorgänger der Maine Coon auf dem Seeweg nach Amerika gelangt sein könnten, z.B. mit den Wikingern (in Form von Norwegischen Waldkatzen) oder mit Marie Antoinette als Angorakatze. Als am wahrscheinlichsten gilt die Theorie, dass das dichte Fell und das robuste Äußere durch natürliche Selektion als Anpassung an das Leben als Farmkatze im rauen Klima Maines entstand. Fest steht, dass die Maine Coon bereits um 1850 in heutiger Form in Maine heimisch war und dort auch von den Farmmenschen einmal jährlich auf Ausstellungen präsentiert wurde. Damit gehört sie zu den frühesten Ausstellungskatzen überhaupt. In erster Linie war sie allerdings ein geschätzter Jäger mit robuster Konstitution.

 

Um 1900 war die Maine Coon in Amerika bereits über Maine hinaus bekannt, als langsam Rassekatzenausstellungen (und Rassekatzen allgemein) immer mehr in Mode kamen. Ironischerweise sorgte dieser Umstand dafür, dass die Maine Coon neben all den neuen exotischen Rassen, die zunehmend importiert wurden, uninteressant und „gewöhnlich“ wirkte. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte geriet die Maine Coon immer mehr in Vergessenheit, eine Anerkennung als Rassekatze blieb aus. Erst in 1960er Jahren erfolgten neue Bemühungen, aus typvollen Farmkatzen eine durchdachte Zucht mit dem Ziel der Anerkennung der Rasse durchzuführen. 1976 erkannte schließlich auch der letzte große US-Katzenzucht-Dachverband die Maine Coon an. In Europa wurde die Rasse allerdings erst ab den 1980er Jahren langsam bekannter. Heute zählt die Maine Coon schließlich sowohl in den USA als auch in Europa zu den beliebtesten Rassekatzen überhaupt.

 

 

Charakter

 

Die Maine Coon hat ein mittleres Temperament und gilt als ausgeglichen und unkompliziert. Sie liebt Gesellschaft, sowohl zu anderen Katzen als auch zu ihren Menschen. Allerdings sind die meisten Maine Coon keine Schoßkatzen, sondern lieber auf ihren eigenen Pfoten überall mit dabei. Sie sind neugierig und begleiten ihre Menschen gerne bei allen Haushaltsaktivitäten. Auffallend ist auch ihre Affinität zu Wasser. Sie schwimmen zwar nicht, angeln und spielen aber gerne am Wasser. Überhaupt ist die Maine Coon dafür bekannt, gerne ihre Pfoten einzusetzen. So nehmen viele Maine Coon ihr Futter erst in die Pfote, bevor sie es essen. Einige lernen auch, mit den Pfoten Türen zu öffnen oder Wasserhähne aufzudrehen. Eine weitere Eigenheit ist ihre Redseligkeit. Sie unterhält sich geradezu mit ihren Menschen, kommentiert und gibt gurrende Laute von sich. Dabei ist ihre Stimme erstaunlich hoch und zart für den recht großen Körper.

 

 

Haltung und Pflege

 

Maine Coons sind gesellig, so dass man sie gut zu mehreren, aber auch mit anderen Haustieren zusammen halten kann. Sie brauchen ebenso engen Kontakt zu ihren Menschen und bleiben eher ungern alleine. Mit Kindern kommen die „sanften Riesen“ meist gut aus.

Die Maine Coon schätzt viel Ansprache und Spiele mit ihren Menschen. Auch klettert und springt sie gut und gerne. Sie ist ein ausgezeichneter Jäger, wenn man ihr Freigang gönnt. Bei genug Auslastung ist sie aber auch als reine Wohnungskatze glücklich.

 

Das prächtige Fell braucht weniger Pflege, als man denken mag. Besonders bei reinen Wohnungskatzen reicht gelegentliches durchbürsten aus. Lediglich im Fellwechsel ist häufigeres bürsten ratsam, damit die Katze bei der eigenen Fellpflege nicht zu viele Haare aufnimmt. Das prächtige Winterfell entwickelt sich dann, wenn die Katze den Winter erleben darf, z.B. in Form eines gesicherten Balkons oder Auslaufs.

 

Auf Grund von Züchtern, die Größe und allgemein das Aussehen über die Gesundheit stellten sowie starker Inzucht, gibt es einige Krankheiten, die bei der Maine Coon deutlich verbreiteter sind, als bei anderen Rassen. Es kommen unter anderem Herzmuskelerkrankungen, Hüftgelenksdysplasie (Fehlbildungen des Hüftgelenks), spinale Muskelathropie (eine Erkrankung der Motorneuronen) und Nierenerkrankungen vor. Man sollte sich somit viel Zeit mit der Auswahl des Züchters lassen und nicht alleine nach Äußerlichkeiten entscheiden.

 

 

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Korat

13. Juli 2012 in Rassen

 

Aussehen

 

Der Körperbau ist schlank und elegant, aber dennoch „semi-cobby“. Das Fell ist kurz, seidig und ohne Unterwolle. An Farben ist nur blau erlaubt mit silbernen Spitzen. Die Augen sind groß und sollten bei der erwachsenen Katze leuchtend grün sein. Der Kopf weist eine Herzform auf, mit kräftigem Kinn und flacher, breiter Stirn. Die Ohren sind hoch angesetzt, die Nase ist mittellang mit leichtem Stopp.

 

Katzen wiegen etwa 2,5-4kg, Kater bis 5,5kg.

 

 

Geschichte

 

Die Korat ist eine aus Thailand stammende Rasse, die nach wie vor relativ selten ist. Ihren Namen verdankt sie der thailändischen Provinz Korat, wo sie schon seit vielen Jahrhunderten, vielleicht auch Jahrtausenden, gehalten wird. In ihrer Heimat gilt sie als Glücksbringer. Sie wird Frischvermählten für reichen Kindersegen ins Bett gelegt und bei Dürrezeiten als Regenbringer durchs Dorf getragen. Letzteres steht im Zusammenhang mit ihrer dunkelblauen Fellfarbe, die an Gewitterwolken erinnert. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts kam die Korat in die westliche Welt. In Deutschland gibt es heute erst etwa ein halbes Dutzend Züchter, was die Zucht dieser Rasse besonders aufwändig macht. Einkreuzungen anderer Rassen sollten, trotz der geringen Anzahl an Korat, unterbleiben.

 

 

Charakter

 

Die Korat ist lebhaft, verspielt und entdeckerfreudig. Sie klettert gerne, ist begeisterungsfähig und auch für das Einüben kleiner Tricks oder „Wohnzimmer-Agility“ zu haben. Die Rasse gilt als ausgesprochen anhänglich mit einer sehr engen Bindung an ihre Familie. Sie ist gesprächig und mag es, im Mittelpunkt zu stehen. Manchmal kann sie einen leichten Hang zur Eifersucht bei anderen Haustieren entwickeln. Dennoch lebt sie in der Regel gerne mit anderen aktiven Katzen zusammen. Die Korat schätzt Körperkontakt und gilt als sehr verschmust.

 

 

Haltung und Pflege

 

Bei genügend Beschäftigung und eventuell Katzengesellschaft, kann die Korat als Wohnungskatze gehalten werden. Freigang, oder zumindest einen gesicherten Balkon, wissen die meisten Korat aber sehr zu schätzen. Tagsüber ganz allein gelassen, langweilt sich die Korat schnell. Korats kann man gut zu mehreren halten, auch mit anderen aktiven Katzenrassen zusammen. In der Regel gibt es auch mit freundlichen Hunden oder Kindern keine Probleme.

 

Durch das kurze Fell ohne Unterwolle, haart die Korat kaum und muss nur selten gebürstet werden.

 

 

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Exotisch Kurzhaar

13. Juli 2012 in Rassen

 

Aussehen

 

Die Exotisch Kurzhaar entspricht im Großen und Ganzen einer Perser-Katze, hat im Gegensatz zu dieser jedoch kurzes, plüschartiges Fell. Die Unterwolle ist dicht, das Deckhaar ist weich und steht leicht vom Körper ab. Es gibt die Rasse in den gleichen zahlreichen Farbvarianten, wie die Perser-Katze. Die Exotisch Kurzhaar ist mittelgroß und hat einen stämmigen Körperbau mit relativ kurzen, kräftigen Beinen. Der Kopf ist rund mit kurzer Nase, deren Spitze auf einer Linie mit dem unteren Augenlied liegen sollte. Die Ohren stehen weit auseinander, sind eher klein und rund. Die Augen sind groß und können je nach Fellfarbe verschiedene Farben aufweisen. Erlaubt sind z.B. kupferfarbene, grüne oder blaue Augen.

 

Katzen wiegen etwa 3,5 – 4kg, Kater um 5,5kg.

 

 

Geschichte

 

Die Exotisch Kurzhaar wurde ab Mitte des 20. Jahrhunderts in den USA gezüchtet. Es gibt verschiedene Thesen, was den Ausschlag für diese Neuzüchtung einer kurzfelligeren Perser Katze gab. Tatsächlich wurden Perser-Katzen, vor allem auf Grund ihrer Farbvielfalt, im Laufe der Zeit in viele Rassen eingekreuzt In diesem Fall könnte es umgekehrt gewesen sein: die Burma-Katze sollte die Farbe „Chocolat“ in die Perser-Zucht einbringen, was den “Kurzhaar-Perser” hervor brachte. Eine andere Version geht davon aus, dass die Perser-Katze die Amerikanische Kurzhaar im Körperbau verbessern sollte. Die entstandenen Nachkommen ähnelten jedenfalls der Perser-Katze, jedoch mit kürzerem, pflegeleichteren Fell. Tatsächlich fanden sich innerhalb kurzer Zeit so viele Interessenten, dass gezielt mit Persern, Amerikanischen Kurzhaarkatzen sowie Burma-Katzen, eine kurzfellige Variante der Perser herausgezüchtet wurde. 1967 wurde diese neue Rasse als Exotic Shorthair in den USA anerkannt. Europa folgte 1984.

 

Die Exotisch Kurzhaar diente als Vorlage für die Comic-Figur „Garfield“ und ist mittlerweile nicht nur in den USA eine der beliebtesten Rassekatzen.

 

 

Charakter

 

Im Wesen ist die Exotische Kurzhaar der Perser-Katze sehr ähnlich, gilt aber als etwas „spritziger“ und aktiver. Dennoch zählt sie zu den ruhigeren Katzenrassen mit einem Hang zur Bequemlichkeit. Sie ist anpassungsfähig, umgänglich und sanft. Sie mag Beschäftigung mit ihrem Menschen und viele Schmuseeinheiten, ist aber meist nicht aufdringlich, sondern im Gegenteil eher zurückhaltend.

 

 

Haltung und Pflege

 

Die Exotisch Kurzhaar gilt als ideale Wohnungskatze, da sie keinen ausgeprägten Beschäftigungs- und Bewegungsdrang hat, sondern ausgeglichen und ruhig ist. Dennoch benötigt sie Ansprache und sollte bei Vollzeitarbeit eine zweite Katze als Gesellschaft haben. Überhaupt ist die Exotisch Kurzhaar sehr sozial und verträgt sich in der Regel auch gut mit Kindern oder mit anderen Haustieren wie Hunden.

 

Eine extrem abgeflachte Nase kann zu Atemproblemen führen, zu tränenden Augen und zu Problemen bei der Nahrungsaufnahme. Man sollte sich den Züchter entsprechend gewissenhaft aussuchen und sich von der Lebensqualität der Elterntiere und bisheriger Nachzuchten überzeugen.

 

Das Fell ist relativ pflegeleicht, dennoch sollte man 1-2 mal die Woche gründlich durchbürsten, im Fellwechsel öfter.

 

 

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Cornish Rex

13. Juli 2012 in Rassen

 

Aussehen

 

Die Cornish Rex hat ein sehr auffälliges, gekräuseltes kurzes Fell. Selbst die Schnurrhaare sind gewellt. Die Leit- und Grannenhaare fehlen ganz, bzw. sind stark zurück gebildet. Übrig bleibt das Wollhaar, das allgemein die Unterwolle bildet. Das Fell wirkt dadurch bei manchen Tieren, vor allem bei jungen, recht dünn. Kahle Stellen sollte eine Cornish Rex allerdings nicht aufweisen. Ideal sind weiche, dichte Löckchen. Tatsächlich ist das Fell der Cornish Rex aber nur etwa halb so dicht, wie normales Katzenhaar und die Stärke des einzelnen Haars (auch das des Wollhaars), ist um circa 60% reduziert. Das Fell fühlt sich sehr weich an, bietet aber kaum Schutz vor Wärme oder Kälte.

Ähnlich Nacktkatzen, hat die Cornish Rex eine leicht erhöhte Körpertemperatur. An Farben ist alles erlaubt. Besonders häufig sind schwarze, weiße oder blaue Tiere, teils mit Abzeichen, daneben auch Schildpatt.

Der Körperbau ist schmal und elegant mit langgezogenem Kopf. Neben dem europäischen Typ hat sich auch ein amerikanischer Typ etabliert. Letzterer ist kleiner und schmaler, mit noch ausgeprägterer Kopfform.

 

Katzen wiegen etwa 2,5 bis 3,5 kg, Kater bis 4,5kg.

 

 

Geschichte

 

Die Cornish Rex entstand 1950 in Cornwall. Sie ist das Produkt einer spontanen Genmutation bei einer Bauernhofkatze, die zu der ungewöhnlichen Fellvariante geführt hat. Verschiedene Züchter zeigten Interesse, so dass mit dem Muttertier und dem betroffenen Nachwuchs weiter gezüchtet wurde. Mit der Zeit wurden verschiedene andere Kurzhaarrassen, z.B. die Siamkatze und Orientalisch Kurzhaar eingekreuzt, um den neuen Typ der Cornish Rex zu schaffen und zu festigen.

Der Begriff „Rex“ kommt aus der Kaninchenzucht und bezieht sich auf das ungewöhnliche Fell.

 

 

Charakter

 

Die Cornish Rex ist sehr anhänglich und freundlich, ausgeglichen und eher gutmütig. Ihre Krallen setzt sie in der Regel nur im äußersten Notfall ein. Sie schätzt ganz allgemein Gesellschaft, sowohl von Menschen, als auch von anderen Haustieren. Auch auf Fremde geht sie meist offen und interessiert zu. Dies macht sie als Freigänger aber leider zu leichten Opfern von Dieben.

Sie gilt als verspielt und neugierig und ist auch gerne bereit, kleinere Tricks zu lernen. Dennoch gehört sie eher zu den gemäßigt aktiven, anpassungsfähigen Katzen.

 

 

Haltung und Pflege

 

Die Cornish Rex ist sehr gesellig und versteht sich in der Regel gut mit anderen Haustieren und auch mit Kindern. Allerdings bleibt sie ungern alleine, bei Vollzeitarbeit sollten daher immer mindestens 2 Katzen gehalten werden. Die Rasse schätzt Beschäftigung und Spiel und lässt sich gerne auf neue Erfahrungen ein. Dauerbespaßung braucht sie allerdings nicht. Auf Grund ihres umgänglichen Wesens und ihrer guten Erziehbarkeit, ist die Cornish Rex auch leicht an Spaziergänge an der Leine zu gewöhnen, wenn man ihr keinen Freilauf bieten kann. Zu bedenken ist dabei, dass das Fell nur eingeschränkten Schutz vor Regen und Kälte bietet.

 

Das Fell haart fast nicht, was die Katze sehr pflegeleicht macht.

 

Allgemein gilt die Rasse als gesund. Gelegentlich kann zu geringer Fellwuchs vorkommen. Daneben treten ab und ab Zahnfleischprobleme auf.

 

 

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Burma

13. Juli 2012 in Rassen

 

Aussehen

 

Die Burma Katze gehört zu den Kurzhaarkatzen mit wenig Unterwolle. Sie hat einen mittelgroßen, muskulösen, dabei schlanken Körperbau mit einem elegant wirkenden Kopf in stumpfer Keilform. Die Augen sind goldgelb und liegen relativ weit auseinander. Die Beine sind schlank und enden in ovalen Pfoten.

Die Burma Katze hat in ihrer ursprünglichen braunen Fell-Variante eine recht ungewöhnliche Farbverteilung. Beine, Kopf und Schwanz sind hierbei etwas dunkler gefärbt, als der restliche Körper. Dies ist auf einen genetisch bedingten Blutverdünnungsfaktor zurückzuführen, der das eigentlich schwarze Fell zu einem Braunton aufhellt. Heute gibt es die Burma in etwa 10 verschiedenen Farbvarianten, wie lilac, cinnamon, creme oder blau. Dabei sind weder Abzeichen noch weiße Streifen erlaubt. Die Kontraste entstehen durch helle und dunkle Varianten des jeweiligen Farbtons. Erlaubt sind auch die tortie-Varianten.

 

Katzen wiegen um 4kg, Kater um 5,5kg.

 

 

Geschichte

 

Die Rasse der Burma Katze geht auf eine weibliche Katze zurück, die 1930 von Joseph C. Thompson aus Rangoon in Burma (heute Myanmar) nach San Francisco mitgebracht wurde. Diese Katze, Wong Mau genannt, wurde anfangs auf Grund der ungewöhnlichen Färbung für eine sehr dunkle Siam-Katze gehalten. Sie war braun mit dunklem Kopf und dunklen Beinen. Tatsächlich handelte es sich aber vermutlich nicht um eine Siam, sondern um einen speziellen Schlag Tempelkatzen.

Man paarte Wong Mau mit einem Siam-Kater und züchtete mit den Nachkommen gewünschter Farbe weiter. Auch weitere aus Burma importierte Katzen, sowie einige weitere Siam-Katzen, wurden eingekreuzt. Mitte des 20. Jahrhunderts eroberte die Rasse dann über Großbritannien auch Europa. Der Rassestandard variiert allerdings zwischen Europa und den USA beträchtlich. Mittlerweile gibt es die Burma Katze in vielen verschiedenen Farben. Gemein ist allen der Blutverdünnungsfaktor, der für die ungewöhnliche Hell-Dunkel-Verteilung der Fellfarbe verantwortlich ist.

 

 

Charakter

 

Die Burma trägt den Beinamen „Menschenkatze“, was auf ihre sehr große Anhänglichkeit und Menschenbezogenheit hinweist. Sie liebt engen Körperkontakt, viel Aufmerksamkeit und Ansprache. Sie selbst ist ebenfalls recht redselig, was sie vielleicht der Einkreuzung von Siamkatzen zu verdanken hat. Auch auf Besucher geht sie in der Regel sehr offen und freundlich zu.

Die Burma gehört zu den eher temperamentvollen Rassen. Sie bleibt bis ins hohe Alter verspielt, ist neugierig und unternehmungslustig. Bei genügend Beschäftigung gilt sie dennoch als sehr anpassungsfähig.

 

 

Haltung und Pflege

 

Die Burma Katze bringt viele Attribute einer guten „Kinderkatze“ mit. Sie gilt als wenig stressanfällig, ist verspielt und sehr menschenbezogen. Auch mit anderen Haustieren kommt sie in der Regel gut aus. Alleine bleibt die Burma dagegen ausgesprochen ungern. Bei Vollzeit Berufstätigkeit sollte ihr daher zumindest eine zweite Burma Katze als Gesellschaft und Spielpartner zur Verfügung stehen. Ihre Anhänglichkeit geht so weit, dass man ihr nachsagt, ihre Menschen deutlich lieber in den Urlaub oder zu Besuchen zu begleiten, statt in vertrauter Umgebung alleine zu warten.
Da die Burma Abwechslung und Beschäftigung sehr schätzt, und ihr Fell wenig pflegeaufwändig ist, bietet sich auch Freilauf als Auslastung an. Ein Problem besteht dabei allerdings darin, dass Burma-Katzen meist keinerlei Scheu vor fremden Menschen haben und daher leichtes Opfer von Katzendieben werden. Ein gesicherter Balkon oder sicherer Innenhof wird aber als Alternative zum Freigang auch sehr genossen.

 

Die Burma gilt als eine der langlebigsten Rassen und ist gesundheitlich sehr robust. Einzig das kongenitale Vestibularsyndrom, eine Störung des Mittelohrs, kommt überdurchschnittlich häufig vor. Zum Tode führt diese Krankheit nicht, kann aber Taubheit bewirken.

 

Das Fell ist ausgesprochen pflegeleicht.

 

 

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Britisch Kurzhaar

13. Juli 2012 in Rassen

 

Aussehen

 

Die Britisch Kurzhaar ist eine kräftig gebaute, eher große Katze. Der Kopf ist rund mit weit auseinander stehenden, kurzen, rundlichen Ohren und großen Augen. Die Farbe der Augen variiert zwischen Orange, Blau und Grün. Das Fell ist kurz, dicht und eher weich mit viel Unterwolle. Es kommen mittlerweile über 40 Farbvarianten vor. Am beliebtesten ist nach wie vor blau, daneben auch Creme, Tabby mit silberner Unterwolle und Colourpoint. Gelegentlich fallen Halblanghaar-Kitten, was auf die Einkreuzung der Perserkatzen zurückzuführen ist.

 

Kater wiegen in der Regel zwischen 7 und 8 kg, Katzen 4 – 6 kg.

 

 

Geschichte

 

Die Vorläufer der Britisch Kurzhaar lebten über Jahrhunderte hinweg als Hauskatzen in Großbritannien. Vermutlich kamen die ersten Katzen vor etwa 2000 Jahren mit den Römern auf die Insel. Eine gezielte Zucht fand lange nicht statt.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden in Großbritannien dann erstmals Rassekatzen-Ausstellungen abgehalten. Damals wurden in erster Linie seltene exotische Tiere aus fernen Ländern ausgestellt und bewundert, die einheimischen Kurzhaar-Katzen dagegen wurden weniger beachtet. Einige Katzenliebhaber wollten dies ändern, und schufen mit der kräftig gebauten Britisch Kurzhaar ein Gegenstück zu den sonst meist eher feingliedrigen, importierten Rassen. Neben dem imposanten Äußeren, war das Zuchtziel eine kurzhaarige Katze, mit dichtem, weichen Fell und ausgeglichenem Charakter. Zu diesem Zweck wurden ausgewählte einheimische Katzen mit der damals sehr beliebten Perserkatze gekreuzt. Anfangs war vor allem die Farbe „blau“ sehr beliebt, mit der Zeit, und unter erneuten Einkreuzungen von Perserkatzen, wurde die Farbvielfalt immer größer.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden daneben auch Kartäuserkatzen eingekreuzt, deren Bestand stark zurück gegangen war. Eine Zeit lang wurden diese beiden Rassen sogar gemeinsam geführt, die blauen als Kartäuser, alle anderen Farben als Britisch Kurzhaar. Dies wurde aber wieder zurückgenommen, da die Unterschiede in Körperbau und auch im Charakter bestehen bleiben sollten. Die Europäisch Kurzhaar spaltete sich erst in den 1980ern endgültig von der Britisch Kurzhaar ab. Auch hier sind die Unterschiede in Körperbau und Charakter zu beträchtlich geworden, um einheitlich züchten und ausstellen zu können.

In Deutschland gehört die Britisch Kurzhaar heute mit zu den beliebtesten Katzenrassen.

 

 

Charakter

 

Erwachsene Britisch Kurzhaar Katzen sind meist ausgeglichen und eher gemütlich. Jungtiere sind dagegen ebenso verspielt und zu Schabernack bereit, wie andere Katzenrassen auch. Vertreter dieser Rasse miauen wenig und neigen auch sonst kaum dazu, sich in den Mittelpunkt zu stellen. Schmuseeinheiten wissen sie zu schätzen, aber oft eher in Maßen. Fremden gegenüber ist diese Rasse meist eher zurückhaltend, ohne ängstlich zu sein.

 

 

Haltung und Pflege

 

Durch ihre Anpassungsfähigkeit und das gemäßigte Temperament, ist die Britisch Kurzhaar gut für reine Wohnungshaltung geeignet. Jedoch sollte man auf genug Beschäftigung und Bewegung achten, da diese Rasse etwas zu Übergewicht neigt.

Mit vernünftigen Kindern kommt die ruhige, eher duldsame Britisch Kurzhaar meist gut aus. Andere Katzen braucht sie nicht unbedingt als Wohnungsgenossen, allerdings sollte dann genügend Zeit und keine allzu lange Abwesenheit der menschlichen Bezugspersonen gegeben sein. Mit freundlichen Hunden gibt es in der Regel ebenfalls keine Probleme.

 

Die Fellpflege ist wenig aufwendig. Gelegentliches bürsten reicht aus. Der Fellwechsel kann durch spezielle Striegel unterstützt werden. Sofern man nicht ausstellt, ist es absolut unnötig, seine Katze zu baden.

 

 

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Aegyptische Mau

13. Juli 2012 in Rassen

 

Aussehen

 

Die Ägyptische Mau ist mittelgroß, grazil, aber muskulös und etwas stämmiger, als die Orientalisch Kurzhaar. Das Fell ist kurz, seidig und glatt. Das besondere an ihrer Fellzeichnung ist die Tüpfelung, die sich nicht durch Zucht, sondern auf natürlichem Weg entwickelt hat. Die häufigsten Fellfarben sind Bronze, Zinn, Silber und Smoke, jeweils mit dunkleren Flecken und Streifen.
Der Kopf ist leicht keilförmig und abgerundet. Die Ohren sind verhältnismäßig groß. Die Augen sind mandelförmig, meist grün, aber auch Bernstein kommt vor. Die Beine sind lang und schlank, wobei die Hinterbeine etwas länger sind, als die Vorderbeine. Der Gang sollte an einen Leoparden erinnern.

 

 

Geschichte

 

Bereits im alten Ägypten gab es Katzen diesen Typs, die in Wandmalereien und Gemälden verewigt wurden. So gehen manche Menschen davon aus, dass die Ägyptische Mau die älteste und ursprünglichste aller Katzenrassen ist. „Mau“ ist das ägyptische Wort für Katze und auch für Sonne. Tatsächlich symbolisiert die Katze in einigen Abbildungen den ägyptischen Sonnengott Ra und steht für die „Katzengöttin“ Bastet.

Die Ägyptische Mau war im alten Ägypten hoch angesehen und wurde häufig sogar für ein Leben nach dem Tod einbalsamiert. Ihr wurden Glück bringende und heilende Kräfte nachgesagt, sie spielte eine wichtige Rolle sowohl im täglichen Leben, als auch in der Religion.

 

Die Ägyptische Mau ist die einzige Rasse, die „natürlich“, also ohne Zuchteinfluss des Menschen, gepunktet ist. Überhaupt spielen und spielten züchterische Einflussnahme auf Wesen oder Äußeres bei ihr keine große Rolle. Die Rasse entwickelte sich über die Jahrtausende hinweg auf natürlichem Weg. Vermutlich stammt sie direkt von der afrikanischen Wildkatze ab. Die Wildkatzen näherten sich den sesshaft werdenden Menschen langsam zum gegenseitigen Nutzen an. Die Katzen bekamen Unterschlupf und Nahrung, die Menschen profitierten von den Jägerqualitäten, die ihre Vorratsspeicher Nagerfrei hielten. Mit der Zeit wurde die Wildkatze zum geschätzten Haustier und Familienmitglied.

 

In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts kamen die ersten Ägyptischen Mau nach Europa, der Geschichte nach, als Begleiter des ägyptischen Botschafters in Italien. Dort fielen sie der russischen Prinzessin Nathalie Troubetskoy auf, die nach ihrer Auswanderung eine Zucht der ägyptischen Mau in den USA begründete. 1968 wurde die Rasse in den USA anerkannt, 1993 auch in Europa. Nach wie vor gehört die Ägyptische Mau in Europa zu den sehr seltenen Rassen.

 

 

Charakter

 

Die Ägyptische Mau gilt als sehr lebhaft, bis ins hohe Alter verspielt, neugierig und intelligent. Sie klettert gerne und ist mit etwa 50km/h die schnellste Hauskatzenrasse. Sie braucht viel Ansprache und ist in der Regel in ihrer Familie sehr verschmust. Fremden gegenüber tritt sie dagegen häufig recht scheu auf.

 

 

Haltung und Pflege

 

Die Ägyptische Mau benötigt relativ viel Zeit, wenn sie als reine Wohnungskatze gehalten werden soll. Sie liebt Jagdspiele, Abwechslung und Gesellschaft. Alleine bleibt sie sehr ungern. Freigang wissen Ägyptische Mau meist sehr zu schätzen. Mit Kindern oder anderen Haustieren gibt es in der Regel keine Probleme, obwohl die Rasse auf zu viel Trubel lieber verzichtet. Das Fell ist sehr pflegeleicht.
Allgemein gilt die Rasse als sehr robust, gesund und langlebig.

 

 

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