Gehörsinn

 

Das Gehör ist einer der wichtigsten Sinne einer Katze und gehört mit zu den besten aller Säugetiere. Es übertrifft sogar das Gehör des Hundes. Die Katze hört in Frequenzbereichen bis zu 100 kHz, die meisten Menschen hören kaum 20kHz. So nehmen Katzen die extrem hohen und leisen Geräusche ihrer Beutetiere wahr. Die Katze hört dabei vermutlich bis etwa 60.000 Hertz absolut präzise, danach nur noch diffus. Im Alter lässt allerdings auch bei der Katze das Gehör immer mehr nach.

 

Katzen sind ebenfalls Meister im Richtungshören. Sie können sehr nah nebeneinander liegende Geräuschquellen exakt zuordnen und die jeweiligen Entfernungen einschätzen. Dabei wirken mehr als ein Dutzend Muskeln zusammen, um die Ohren exakt auszurichten.

 

 

Sehsinn

 

Die Katze kann vor allem Bewegungen gut wahrnehmen, zudem sind ihre Augen auf das gute Sehen bei Dämmerlicht ausgelegt. Dafür sieht sie weniger scharf, als der Mensch und auch das Farbensehen ist eingeschränkt.

 

Das räumliche Sehen, und somit z.B. die Möglichkeit den Abstand einer Beute genau einzuschätzen, ist durch die frontal am Kopf angesetzten Augen sehr gut ausgeprägt.

 

Das gute Sehvermögen bei Nacht hat verschiedene Ursachen. Zum einen ist der Anteil der Rezeptoren in der Netzhaut, die besonders empfindlich auf schwache Lichtreize reagieren, deutlich höher, als z.B. beim Menschen. Dazu kommt eine reflektierende Zellschicht hinter der Netzhaut, das Tapetum lucidum, das das einfallende Licht noch einmal auf die Lichtrezeptoren zurück reflektiert und so verstärkt. Diese Zellschicht ist auch der Grund dafür, dass Katzenaugen im Dunkeln leuchten, wenn Licht einfällt. Damit die Katze sich optimal sowohl auf Tageslicht, als auch auf Nachtlichtverhältnisse einstellen kann, hat sie die Möglichkeit, ihre Pupille zu einem Schlitz zu verengen. Der Schlitz ist senkrecht, damit die Katze bei Sonnenschein, durch teilweises Schließen der Augenlider, den Lichteinfall noch weiter verringern kann. Diese spezielle Regulierungsmöglichkeit haben nur die Nachtjäger unter den Katzen. Löwen z.B. haben als Tagjäger runde Pupillen, die sich wie beim Menschen verkleinern.

 

An Farben kann die Katze vor allem Blau, Grün und Gelb gut erkennen. Rot dagegen wird als Farbe nicht wahrgenommen und vermutlich auch gelblich gesehen.

 

 

Gleichgewichtssinn

 

Der Gleichgewichtssinn einer Katze ist sehr hoch entwickelt. Das versetzt sie zum einen in die Lage, auf sehr schmalen Untergründen zu balancieren, zum anderen schafft sie es beim fallen, zuverlässig auf ihren 4 Pfoten zu landen. Neben dem im Innenohr liegenden Gleichgewichtssinn, spielt auch der Schwanz für die Balance eine sehr wichtige Rolle. Dieser gleicht Gewichtsverlagerungen und Schwankungen sicher aus.

 

 

Geruchssinn

 

Den Geruchssinn nutzt die Katze in erster Linie zum Einschätzen von Artgenossen und zur Prüfung von Nahrung. Zum Jagen nutzt die Katze ihre Nase dagegen nicht, so dass der Geruchssinn weniger hoch entwickelt ist, als z.B. beim Hund. Bei Artgenossen verrät der Geruch Reviergrenzen, Geschlecht, Hormonstatus und soziale Stellung.

 

 

Tastsinn

 

Der Tastsinn ist bei Katzen hoch entwickelt und sehr wichtig z.B. für die Jagd und die allgemeine Orientierung. Am auffälligsten sind die Schnurrhaare an der Schnauze, aber Tasthaare sind auch an einigen anderen Stellen des Körpers zu finden, wie über den Augen, am Kinn und an der Rückseite der Vorderbeine.

 

Tasthaare sind länger und steifer als normale Haare, dazu tiefer in der Haut verankert und mit einem weit verzweigten Netz aus Nervenenden verbunden. Die langen Schnurrhaare an der Schnauze können zudem bewegt werden. Die Katze nimmt über die Tasthaare nicht nur Berührungen wahr, sondern sogar Luftströmungen. Auch vermitteln die Haare die Konturen eines Beutetieres, was für den Tötungsbiss im Dunkeln von entscheidender Bedeutung ist. Die Haare an den Vorderbeinen helfen beim Aufspüren der Beute im Dunkeln, da die Katze darüber kleinste Bodenerschütterungen und Luftströmungen wahrnehmen kann. Daneben nutzt die Katze die Tasthaare, um im Dunkeln nirgendwo gegen zu stoßen und um abzuschätzen, ob eine Öffnung groß genug ist, um mit dem ganzen Körper hindurch zu passen.

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