Hunde haben einen hoch entwickelten Geruchssinn, den der Mensch schon lange z.B. auf der Jagd, beim Zoll oder bei der Rettungshundearbeit nutzt. Seit einigen Jahren erforscht man ein neues mögliches Eisatzgebiet der Supernase: die Krebsdiagnostik. Weltweit wurden bereits einige Studien hierzu durchgeführt, bei denen die Hunde unter anderem Blasenkrebs und Lungenkrebs mit hoher Trefferquote erschnüffeln konnten. Man erhofft sich dabei vor allem eine verbesserte Frühdiagnose dieser Krankheiten, da einige Krebsarten bislang erst viel zu spät oder im Frühstadium nur sehr aufwändig von Ärzten festgestellt werden können.

Die Hunde reagieren dabei auf bestimmte, für den jeweiligen Krebs charakteristische chemische Substanzen (Benzole und bestimmte alkalische Derivate), die sie in der Atemluft oder im Urin des Patienten erschnüffeln können. Die Erfolgsquote liegt in den Studien, je nach Krebsart und Studie, bei etwa 80-98%. Und das ist letztlich das Problem: so können Hunde zwar einen guten Anhaltspunkt liefern, ob der Patient an Krebs leidet, aber keine wirklich sichere Diagnose stellen. So laufen weitere Studien und die Auslotung möglicher Einsatzgebiete auf Hochtouren. Parallel wird versucht herauszufinden, wie genau die Hunde die Duftstoffe mit Hilfe ihrer Geruchszellen wahrnehmen können. So könnte es möglich werden, Hundenasen selektiv nachzubauen und so künstliche Sensoren zur Frühdiagnostik von Krebs zu erhalten. Bislang steckt dieser Forschungsbereich aber noch in den Kinderschuhen.

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