Hunger?!

Hunger?!

Das Angebot an Hundefutter ist mittlerweile riesig, Hunderte Sorten an Trocken- und Nassfutter, gekochtem und rohem Futter, Ergänzungsfuttermitteln und Nahrungszusätzen werben um Käufer. Viele Hundebesitzer wollen so optimal wie möglich füttern, aber was wählt man am besten zwischen Zusammensetzungen wie Gans mit Preiselbeeren und Pastinaken, Makrele mit Kamut und Nachtkerzenöl oder Fleisch pur wie einst der Wolf es fraß? Besonders umstritten ist dabei das als „krankmachender Füllstoff“ verschriene Getreide, das tatsächlich in günstigem Supermarktfutter meist den Hauptanteil ausmacht. Experten wissen mittlerweile viel darüber, was genau ein Hund an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen braucht, wie hoch der Protein und Fettanteil im Futter bestenfalls ist und um die Wichtigkeit des Kalzium/Phosphor Verhältnis. Auch Hundefutter aus billigsten Zutaten und Abfällen ist in der Regel über entsprechende Zusätze darauf optimiert. Ist es dennoch wichtig, dass ein Futter einen möglichst hohen Fleischanteil enthält oder auf Getreide verzichtet?

 

 

Sind Hunde eigentlich reine Fleischfresser?

Hunde sind keine Wölfe mehr.

Hunde sind keine Wölfe mehr.

Die Antwort ist ganz kurz gehalten: nein! Selbst Wölfe sind dies nicht und nehmen beispielsweise über den Magen ihrer Beutetiere vorverdaute Gräser, Kräuter und Beeren auf oder fressen Obst, das sie finden. Dazu kommt, dass Hunde seit Tausenden von Jahren keine Wölfe mehr sind und im Laufe ihrer Geschichte eher mit Tisch-Abfällen aller Art als mit teurem Fleisch ernährt wurden. Dennoch ist der Verdauungsapparat von Hunden immer noch auf Fleisch ausgerichtet. So ist beispielsweise der pH –Wert im Magen niedriger als beim Menschen, so dass auch Knochen verdaut werden können, während rohes Pflanzenmaterial durch das Fehlen bestimmter Enzyme kaum aufgespalten und genutzt werden kann. Beim B.A.R.F – en (selbst zusammen gestellte Rohfütterung) raten Experten zu einem optimalen Verhältnis von etwa 70 % tierischer Produkte wie Fleisch, Knochen und Innereien und 30% Gemüse, Obst und sonstige pflanzliche Nahrung. Fleisch alleine enthält tatsächlich nicht alle Nährstoffe, die ein Hund braucht. Wer das Futter nicht selbst zusammenstellen möchte, füttert optimal mit abwechslungsreichen und hochwertigen Alleinfuttermittel wie z.B. dem getreidefreien Hundefutter von Rinderohr. Wichtiger als der völlige Getreideverzicht ist allerdings, dass alle Zutaten von hoher Qualität sind und kein Zucker oder minderwertiges Protein aus verschiedenen Lebensmittel-Abfällen enthalten sind.

 

 

Getreide im Hundefutter

Schadet Hunden Getreide?

Schadet Hunden Getreide?

Getreide ist vor allem deshalb von der Hundefutterindustrie entdeckt worden, weil es sehr billig ist, nur langsam vom Hund verdaut wird (also nachhaltig sättigt) und entsprechend aufgeschlossen ein guter Energie-Lieferant ist. Brauchen aber tut kein Hund Getreide. Unterschieden werden muss dabei allerdings die Art des Getreides. So steht Gluten, das beispielsweise in Weizen enthalten ist, im Verdacht Unverträglichkeiten und Allergien auszulösen, während z.B. Amaranth zum einen glutenfrei ist und zum anderen sehr vitaminreich. Hirse und Reis sind ebenfalls gute Alternativen, wenn man auf Gluten verzichten möchte. Vollkornprodukte sind dabei grundsätzlich vitaminreicher und durch den Rohfaseranteil zudem verdauungsfördernd.
Bei Fertigfutter lässt sich der Anteil an Getreide leicht an der Auflistung der Inhaltsstoffe erkennen. Je weiter vorne ein Inhaltsstoff steht, umso größer ist sein Anteil am Futter. Steht dort z.B. „Weizen, Mais, Geflügel und Zusätze“, so wird dieses Futter tatsächlich in erster Linie aus Getreide bestehen.

 

Vorsicht ist bei „Leckerlies“ geboten. Diese sind ähnlich menschlicher Süßigkeiten oftmals nicht darauf abgestimmt, dass sie dem Hund gut tun, sondern nur darauf, dass sie schmecken. So bestehen Hundekekse oft aus einer Mischung aus Getreide, Zucker und Geschmacksverstärkern, schaden so den Zähnen und der Figur. Dabei ist es nicht schwierig, gesündere Leckereien selbst zu backen, hier haben wir viele Rezepte zusammengestellt. Alternativ bieten sich langlebige Kausnacks aus getrocknetem Fleisch an, wie Rinderohren, Sehnen oder Ochsenziemer, die zudem gut für die Zahnpflege sind.

 

 

Kann Getreide schädlich für den Hund sein?

Den meisten Hunden wird ein gewisser Anteil an Getreide nicht schaden, vor allem wenn es sich um ein hochwertiges und nicht um Weizen handelt. Es gibt aber auch Hunde, die auf bestimmte Getreide-Proteine allergisch reagieren, was sich unter anderem in Juckreiz, Hautveränderungen und Darmentzündungen bzw. Durchfall äußern kann. Um festzustellen, ob und auf welches Getreide der Hund reagiert, hilft eine Ausschlussdiät. Oftmals reagiert der Hund allerdings nicht auf das Getreide an sich, sondern z.B. auf Schimmelpilze oder minderwertige Zutaten aus Abfällen der Lebensmittelindustrie. Der Umstieg auf ein hochwertigeres Futter kann hier schon ausreichend sein. Bei stärkeren Symptomen muss in jedem Fall ein Tierarzt hinzugezogen werden.
Daneben ist beim Menschen bekannt, dass ein Gluten-Verzicht die Symptome der Arthrose lindert, so dass hier auch beim Hund eine Futterumstellung hilfreich sein kann.

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